Von Andrea Shalal

KEUR BABACAR MBAYE, Senegal (Reuters) - US-Finanzministerin Janet Yellen gab am Samstag den Startschuss für ein neues ländliches Elektrifizierungsprojekt im Senegal, das 350.000 Menschen zuverlässig mit Strom versorgen und gleichzeitig rund 500 Arbeitsplätze in 14 US-Bundesstaaten schaffen wird.

Yellen besuchte das Projekt, das von dem in Illinois ansässigen Ingenieurbüro Weldy Lamont geleitet wird, im Rahmen einer Reise durch drei Länder in Afrika, die darauf abzielt, die Beziehungen zwischen den USA und Afrika auszubauen und Herausforderungen wie den Klimawandel, die Ernährungssicherheit und die Verschuldung anzugehen.

Das neue Projekt erhielt technische Hilfe von der U.S. Power Africa Initiative, Kapazitätsaufbau durch die U.S. Agency for Trade and Development und eine Kreditgarantie in Höhe von 102,5 Millionen Dollar von der Export-Import Bank, sagte Yellen.

"Unser Ziel ist es, unsere wirtschaftlichen Beziehungen weiter zu vertiefen und in den Ausbau des Energiezugangs zu investieren, und zwar auf eine Weise, die erneuerbare Ressourcen auf dem gesamten Kontinent nutzt", sagte sie.

Der Senegal hat eine der höchsten Elektrifizierungsraten in Afrika südlich der Sahara - zwischen 70 und 80 % -, aber der Zugang zu Elektrizität ist in den ländlichen Gebieten noch weitaus eingeschränkter.

Solche Ungleichheiten können die Chancen für Haushalte und Unternehmen in Gebieten beeinträchtigen, die ansonsten reif für wirtschaftliche Entwicklung wären, sagte Yellen. Das Projekt beinhaltet ein wichtiges Element der erneuerbaren Energien mit einem Solarnetz zur Versorgung von 70 Dörfern.

"Diese bahnbrechende Maßnahme wird in vielen Gemeinden eine höhere Lebensqualität schaffen und der senegalesischen Wirtschaft zu Wachstum und Wohlstand verhelfen. Es wird dem Senegal auch helfen, seinem Ziel des universellen Zugangs zu Elektrizität bis 2025 einen Schritt näher zu kommen", sagte sie.

Yellen, die am Freitag in Dakar mit Frauen und jungen Unternehmern zusammentraf, sagte, das Elektrifizierungsprojekt würde es dem Senegal ermöglichen, sich auf Energiequellen zu verlassen, die innerhalb seiner Grenzen liegen, kosteneffizient sind und nicht für die Art von Volatilität der Energiepreise anfällig sind, die durch Russlands Einmarsch in der Ukraine ausgelöst wurde.

Sie sagte, das US-Projekt Power Africa habe dazu beigetragen, 165 Millionen Menschen in ganz Afrika an eine zuverlässige Stromversorgung anzuschließen. Sein Ziel ist es, bis 2030 mindestens 30.000 Megawatt (MW) an sauberer und zuverlässiger Stromerzeugungskapazität und 60 Millionen neue Anschlüsse für Haushalte und Unternehmen zu schaffen.