STOCKHOLM/CHICAGO (dpa-AFX) - "Ökonomen sind menschlich" - das ist nach Ansicht von Wirtschafts-Nobelpreisträger Richard Thaler die wichtigste Erkenntnis aus seiner Forschung. "Wirtschaftliche Modelle müssen das berücksichtigen", sagte der US-Forscher am Montag in einem Telefongespräch mit der Königlich-Schwedischen Wissenschaftsakademie in Stockholm.

Die Akademie hatte den 72-Jährigen in Chicago aus dem Bett gerissen, um ihn über seine Auszeichnung zu informieren. Sein erster Gedanke sei gewesen, dass er seinen Freund Eugene Fama jetzt nicht mehr "Professor" nennen müsse, meinte Thaler. Fama hatte 2013 den Wirtschafts-Nobelpreis gewonnen.

Nach dem Preisgeld von umgerechnet rund 940 000 Euro gefragt, sagte Thaler scherzend, eines seiner Spezialgebiete sei die "geistige Buchhaltung". Deshalb könne er nicht laut beantworten, was er damit anfangen werde. Er werde "versuchen, es so unvernünftig wie möglich auszugeben". Thaler wurde für die Erforschung von psychologischen Entscheidungen hinter wirtschaftlichen Entscheidungen ausgezeichnet./tam/DP/stw