BERLIN (Dow Jones)--Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert den Ersatz der Riester-Rente durch einen öffentlichen Vorsorgefonds für die private Altersvorsorge. "Riester ist gescheitert. Es braucht ein klares Bekenntnis der Ampel zur notwendigen Grundsatzreform der Zusatzvorsorge und zur Einführung eines Vorsorgefonds", sagte die vzbv-Vorständin, Ramona Pop, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Bundesregierung plant eine Reform der privaten Altersvorsorge. Für bestehende Riester-Verträge soll es jedoch einen Bestandsschutz geben.

Nach Einschätzung der Verbraucherzentralen ist ein öffentlich verantworteter Vorsorgefonds privaten Angeboten wie Riester klar überlegen. Ein Vorsorgefonds könne Zusatzrenten in der Größenordnung der gesetzlichen Altersrente erzielen. "Die mittlere monatliche Entnahme eines statistischen Eckrentners würde 1.870 Euro betragen, eine mittlere monatliche Rente etwa 1.500 Euro", heißt es in einer vzbv-Stellungnahme.

Die Bundesregierung müsse sich bei der privaten Altersvorsorge vom Versicherungsgedanken befreien. "Versicherung klingt nach Sicherheit", erläuterte Pop. "Bei der Altersvorsorge geht es aber um Vermögensaufbau." Vermögensaufbau und Risikoabsicherung ließen sich nicht sinnvoll in einem Vertrag bündeln. Versicherungen seien zudem durch Provisionen nur unnötig teuer und undurchsichtig. Zudem verhinderten sie ordentliche Vermögenszuwächse.

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January 22, 2023 03:26 ET (08:26 GMT)