Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Kostenschub durch Erzeugerpreise lässt im Januar weiter nach

Die jährliche Inflationsrate bei den deutschen Erzeugerpreisen ist im Januar zum vierten Mal in Folge gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, stiegen die Preise auf der Erzeugerstufe um 17,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Dezember hatte die Rate bei 21,6 Prozent gelegen, im November bei 28,2 Prozent und im Oktober bei 34,5 Prozent. Der Höchststand war im August und September mit jeweils 45,8 Prozent gemessen worden.

Auftragsbestand der deutschen Industrie sinkt im Dezember

Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ist im Dezember gesunken. Verglichen mit dem Vormonat reduzierte sich der Auftragsbestand um 0,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. "Der Auftragsbestand befindet sich aktuell weiterhin auf einem sehr hohen Niveau", erklärten die Statistiker. "Im Vor-Corona-Vergleich lag der Auftragsbestand im Dezember 2022 um 30,8 Prozent höher als im Dezember 2019."

Gastgewerbe steigert Umsatz 2022 um rund 50 Prozent

Das Gastgewerbe in Deutschland hat im Jahr 2022 mit dem Nachlassen der Pandemie und dem Wegfall nahezu aller Corona-Schutzmaßnahmen deutlich mehr Umsatz erzielt. Wie das Statistische Bundesamtes (Destatis) berichtete, setzten die Gastronomie- und Beherbergungsunternehmen 2022 real 45,4 Prozent und nominal 55,7 Prozent mehr um als 2021.

Ifo-Institut: Viele Projekte im Wohnungsbau werden gestrichen

Viele Wohnungsbauprojekte werden laut einer Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung gestrichen. Der Anteil der betroffenen Baufirmen sank demnach im Januar auf 13,6 Prozent, nach 15,9 Prozent im Dezember. "Zwar gehen die Stornierungen etwas zurück, aber das Niveau ist immer noch außergewöhnlich hoch", sagte Ifo-Forscher Felix Leiss. "Für die Firmen sind das dunkle Wolken am Horizont: Noch wird das Geschäft durch die hohen Auftragsbestände gestützt, aber mit Blick auf die künftige Entwicklung im Wohnungsbau herrscht Angst."

US-Notenbanker Bullard will weitere deutliche Zinserhöhungen

Der Präsident der Federal Reserve von St. Louis, James Bullard, befürwortet weitere deutliche Zinserhöhungen. Die Fed solle die Zinsen um weitere 75 Basispunkte "so bald wir können" auf 5,25 bis 5,50 Prozent erhöhen, sagte er. Bullard fügte hinzu, er habe sich bei der Sitzung Ende Januar und Anfang Februar wie seine Kollegin Loretta Mester für eine Erhöhung um 50 Basispunkte eingesetzt.

FDP-Fraktionschef Dürr wirft Grünen Wortbruch vor

Nach dem Infragestellen der Eckwerte von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) für den Bundeshaushalt 2024 durch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat FDP-Fraktionschef Christian Dürr den Grünen Wortbruch vorgeworfen. "Wir schulden es den künftigen Generationen, ihnen solide Staatsfinanzen zu hinterlassen", sagte Dürr dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Mit den Eckwerten für den Haushalt 2024 sei dafür der richtige Grundstein gelegt, es verwundere ihn, "dass die Grünen diese Eckwerte nun hinterfragen, obwohl das Kabinett sie bereits im vergangenen März verabschiedet hat".

Baerbock wirbt für Mehrheitsprinzip in EU auch bei Außenpolitik

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) wirbt für die Einführung des Mehrheitsprinzips in der EU auch für den Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik. "Niemand lässt sich gerne überstimmen - aber manchmal ist das notwendig, damit alle vorankommen", sagte Baerbock laut Redetext in Stuttgart in einer Rede zur Europapolitik. Deshalb setze sich die Bundesregierung für diesen Bereich für Entscheidungen mit qualifizierter Mehrheit ein.

Ukraine sieht keine Chancen für diplomatische Initiativen

Unmittelbar vor Beginn der Münchner Sicherheitskonferenz hat der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba deutlich gemacht, dass er derzeit keine Chancen für diplomatische Initiativen zur Beendigung des Ukraine-Krieges sieht. "Ich mag jeden, der Frieden durch diplomatische Initiativen erreichen will - ich bin ja selbst Diplomat. Aber wie kann eine solche Initiative funktionieren? Sollte der Preis für den Frieden darin bestehen, dass Russland in den besetzten Gebieten bleibt?", sagte er der Funke-Mediengruppe und der französischen Zeitung Ouest-France.

USA und Verbündete planen zum Jahrestag "großes" Sanktionspaket gegen Russland

Die USA und ihre Verbündeten planen zum ersten Jahrestag des Kriegsbeginns in der Ukraine umfassende neue Sanktionen gegen Russland. "Sie werden um den 24. herum ein großes neues Sanktionspaket von den USA und all unseren G7-Partnern sehen", sagte Außenstaatssekretärin Victoria Nuland vor Journalisten in Washington. In einigen Bereichen würden bestehende Sanktionen erweitert, vor allem werde der Technologiefluss für die russische Verteidigungsindustrie begrenzt, kündigte Nuland an.

USA "zutiefst bestürzt" über israelische Pläne zum Siedlungsbau

Die USA haben mit Bestürzung auf die Ankündigung von Israels rechtsreligiöser Regierung zur Erweiterung des Siedlungsbaus im besetzten Westjordanland reagiert. "Wir sind zutiefst bestürzt über die Ankündigung der Israelis", erklärte das Weiße Haus in Washington. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden bleibe bei ihrer "entschiedenen Ablehnung der Siedlungserweiterung", sagte Pressesprecherin Karine Jean-Pierre.

Biden: USA werden weiterhin potenziell gefährliche Flugobjekte "abschießen"

US-Präsident Joe Biden will auch künftig Flugobjekte abschießen lassen, die eine Gefährdung für die USA darstellen könnten. "Wenn ein Objekt eine Bedrohung für die Sicherheit der Amerikaner darstellt, werde ich es abschießen", sagte Biden im Weißen Haus. Der Präsident kündigte auch an, nach dem Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons über der US-Ostküste mit Chinas Staatschef Xi Jinping sprechen zu wollen.

Arzt bescheinigt Biden gute Gesundheit und Amtsfähigkeit

US-Präsident Joe Biden ist beim jährlichen Gesundheit-Check-up bescheinigt worden, dass er trotz seines hohen Alters bei guter Gesundheit und uneingeschränkt amtsfähig ist. Der 80-Jährige habe nur kleinere Beschwerden und könne weiterhin "erfolgreich die Pflichten des Präsidentenamtes" ausüben, erklärte Bidens Leibarzt Kevin O'Connor.

Chinesischer Milliardär Bao Fan wird vermisst

Der chinesische Milliardär und Chef der Investmentbank China Renaissance, Bao Fan, wird vermisst. "Das Unternehmen war nicht in der Lage, Herrn Bao zu kontaktieren", hieß es in einer Mitteilung an die Hongkonger Börse. Nähere Angaben zu dem Verschwinden des einflussreichen Geschäftsmannes machte die Bank nicht. Nach der Veröffentlichung der Erklärung fiel der Kurs der Bank-Aktie um bis zu 30 Prozent.

+++ Konjunkturdaten +++

GB/Einzelhandelsumsatz Jan +0,5% gg Vm; -5,1% gg Vj

GB/Einzelhandelsumsatz Jan PROG: +0,2% gg Vm; -5,4% gg Vj

GB/Einzelhandelsumsatz ex Kraftstoffe Jan +0,4% gg Vm; -5,3% gg Vj

Schweden Jan Arbeitslosenzahl 422.000

Schweden Jan Arbeitslosenquote 7,6%

Thailand BIP 4Q +1,4% gg Vorjahr (PROG +3,5%)

Thailand BIP saisonbereinigt 4Q -1,5% gg Vorquartal (PROG +0,8%)

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

February 17, 2023 03:00 ET (08:00 GMT)