Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Sentix-Konjunkturindex für Deutschland steigt im Januar

Der vom Beratungsunternehmen Sentix für Deutschland erhobene Konjunkturindex ist im Januar erstmals seit Juli 2021 gestiegen, wobei sich die Erwartungen aber nicht weiter verbesserten. Laut Mitteilung von Sentix erhöhte sich der Index auf 17,0 (Dezember: 14,4) Punkte. Der Index der Lagebeurteilung kletterte auf 19,0 (13,8) Punkte, was ebenfalls der erste Anstieg seit Juli vergangenen Jahres war. Dagegen legte der zuvor seit Oktober gestiegene Index der Konjunkturerwartungen eine Pause ein und stagnierte bei 15,0 Punkten.

VDMA: Großaufträge sorgen für zweistelliges Plus

Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer haben für November volle Auftragsbücher gemeldet. Der Auftragseingang übertraf das Vorjahresniveau auch dank einiger Großaufträge um real 23 Prozent, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte. Die Inlandsorder stiegen um 16 Prozent, die Bestellungen aus dem Ausland legten um 27 Prozent zu. "Die nach wie vor zweistelligen Wachstumsraten im Vorjahresvergleich sollten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zeit der extrem hohen Dynamik vorüber ist", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.

Barkin: Zinserhöhung der Fed im März vorstellbar

Der Präsident der Federal Reserve Bank of Richmond, Thomas Barkin, unterstützt die falkenhafte Aussicht der Zentralbank und ist offen für eine Anhebung der Zinssätze, wenn die Anleihekäufe auslaufen. "Ich unterstütze das, was wir im Dezember getan haben", sagte Barkin in einem Interview mit dem Wall Street Journal und bezog sich dabei auf die Entscheidung des Federal Open Market Committee (FOMC) im Dezember, die Käufe von Wertpapieren schneller zurückzufahren.

Deutsche Bank: Vier Fed-Zinsschritte 2022 - erster im März

Die Analysten der Deutschen Bank erwarten nach der Veröffentlichung des FOMC-Sitzungsprotokolls in der vergangenen Woche und dem aktuellen US-Arbeitsmarktbericht, dass die US-Notenbank ihre Zinsen in diesem Jahr viermal anheben wird, erstmals im März. "Obwohl noch nicht viele Ökonomen eine Zinserhöhung im März einkalkulieren, preisen die Fed-Funds-Futures inzwischen eine 86-prozentige Wahrscheinlichkeit eines solchen Schrittes ein, verglichen mit 63 Prozent bei Börsenschluss an Silvester, 27 Prozent Ende November und 0 Prozent Anfang Oktober", schreibt Volkswirt Jim Reid in seinem Morgenkommentar.

Eba: Deutlich weniger Kredite unter Zahlungsmoratorien

Das Volumen von Krediten, die Zahlungsmoratorien unterliegen, hat sich nach Aussage des europäischen Bankenregulierers Eba im dritten Quartal deutlich verringert. Laut Mitteilung der Eba unterlagen noch Kredite über 50 Milliarden Euro solchen Moratorien. Im zweiten Quartal waren es noch 125 Milliarden Euro gewesen. 33,6 (Vorquartal: 28,1) Prozent dieser Kredite waren wertgemindert (Stage 2) und 6,0 (4,5) galten als notleidend. Unter den Krediten, die ehemals einem Moratorium unterlagen, waren 23,9 (24,5) Prozent als Stage 2 klassifiziert und 4,9 (4,7) Prozent als notleidend.

Eurozone-Arbeitslosenquote sinkt im November auf 7,2 Prozent

Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im November wie erwartet leicht gesunken. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, verringerte sich die Arbeitslosenquote auf 7,2 Prozent, nachdem sie im Oktober bei 7,3 Prozent gelegen hatte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Rückgang auf 7,2 Prozent prognostiziert.

Faeser mahnt mehr Mittel für Digitalisierung und Beamtenbesoldung an

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat eine "ehrliche Bestandsaufnahme" für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung angekündigt. Dies werde sie "als erstes" angehen, sagte Faeser bei der Jahrestagung des DBB Beamtenbund und Tarifunion. "Da werden weitere Anstrengungen notwendig sein, auch bei den Ressourcen, die wir einsetzen", sagte Faeser bei der online abgehaltenen Tagung, zu der später auch Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) erwartet wurde. Ein "digitaler Aufbruch" stehe ganz oben auf dem Arbeitsprogramm für die kommenden vier Jahre.

Studie: Dynamik bei Mietpreissteigerungen nimmt ab

In Deutschland hat sich im vergangenen Jahr der Anstieg der Angebotsmieten verlangsamt. Das ergab eine aktuelle Analyse des Immobilienportals Immowelt. Zwar hätten sich in 69 von 80 deutschen Großstädten die Angebotsmieten von 2020 auf 2021 verteuert, die Anstiege seien aber geringer ausgefallen als in den vergangenen Jahren. In den hochpreisigen Metropolen München und Frankfurt gab es demnach kaum Veränderungen bei der Höhe der Neumieten. In Berlin verteuerten sich die Mieten nach dem Aus des Mietendeckels um 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als Wohnungssuchende noch von fallenden Mieten profitierten.

Nato weist Russlands Forderungen im Ukraine-Konflikt zurück

Die Nato hat die russische Forderung nach Sicherheitsgarantien im Ukraine-Konflikt erneut zurückgewiesen. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte vor Beratungen mit der ukrainischen Vize-Regierungschefin Olga Stefanischina in Brüssel, das Militärbündnis werde die Ukraine weiter auf dem Weg zur Nato-Mitgliedschaft unterstützen. Stoltenberg fügte hinzu, Kiew habe "das Recht, sich zu verteidigen", und die Nato werde der ukrainischen Regierung dabei helfen.

Kasachstans Präsident nennt gewaltsame Proteste "versuchten Staatsstreich"

Kasachstans Präsident Kassym-Schomart Tokajew hat die gewaltsamen Proteste der vergangenen Woche als "versuchten Staatsstreich" bezeichnet. "Gruppen bewaffneter Kämpfer", die auf den richtigen Moment gewartet hätten, seien "in Aktion getreten", sagte Tokajew bei einer Videokonferenz mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin und anderen verbündeten Staatschefs. Das "Hauptziel" sei deutlich geworden, "es handelte sich um den Versuch eines Staatsstreichs", sagte Tokajew.

Putin: Russland wird keine "Revolutionen" in ehemaligen Sowjetstaaten zulassen

Russland wird nach den Worten von Präsident Wladimir Putin keine "Revolutionen" in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion zulassen. Der russische Staatschef äußerte sich vor dem Hintergrund der gewaltsamen Proteste der vergangenen Tage in Kasachstan in einer Videokonferenz der Organisation des Vertrages über kollektive Sicherheit (OVKS). Kasachstan sei das Ziel von "internationalem Terrorismus" geworden, erklärte Putin.

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

January 10, 2022 07:30 ET (12:30 GMT)