"Es wird vermutlich richtig sein, wenn die EZB in diesem Jahr anfängt, den Einstieg aus dem Ausstieg zu wagen", sagte der CDU-Politiker in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung", das das Blatt am Donnerstag auf seiner Webseite veröffentlichte. Er teile die Sorgen der deutschen Sparer. Diese Sorgen würden in diesem Jahr mit der anziehenden Inflation noch größer. Allerdings hätten auch in Zeiten der D-Mark die normalen Sparbuchzinsen immer nur die Inflation ausgeglichen. "Wir müssen uns damit abfinden, dass es für risikofreie Anlagen keine Realzinsen mehr gibt."

Schäuble erklärte, Ursache der Probleme sei nicht die EZB, sondern die Konstruktion der Euro-Zone. Eine Reihe von Mitgliedsländern verbesserten nicht wie vereinbart ihre Wettbewerbsfähigkeit. "Das Problem ist die Schwäche der anderen Staaten, nicht die Stärke Deutschlands."

Der Finanzminister kündigte zudem an, nach der Bundestagswahl die Steuern senken zu wollen. Dies sei möglich und notwendig. "Wir müssen in der nächsten Legislatur an das Steuersystem ran: Sowohl an die Lohn- und Einkommensteuer als auch die Unternehmensteuer."