Berlin/Stockholm (Reuters) - Nach der Affäre um ein von Russen mitgeschnittenes Gespräch von Bundeswehr-Offizieren über eine Taurus-Lieferung an die Ukraine sind Deutschlands Verbündete nach den Worten von Verteidigungsminister Boris Pistorius nicht verstimmt. Er habe die Partner etwa in Washington und London am Montag informiert, dass es ein individueller Fehler gewesen sei, sagte Pistorius am Dienstag in Stockholm. "Sie sind nicht wütend oder sauer auf Deutschland, weil sie wissen, dass wir Regeln haben und dass solche Dinge passieren können", sagte Pistorius.

Sein schwedischer Kollege Pal Jonson sagte bei dem gemeinsamen Auftritt, er habe keinen Zweifel an der Verlässlichkeit Deutschlands. Beide Minister betonten, sie hätten keine Hinweise auf russische Abhörerfolge bei ihren Streitkräften. Zudem unterstrich Pistorius, dass es "weder vom Kanzler noch von mir eine politische Entscheidung über die Entsendung von Taurus in die Ukraine gibt".

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)