Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

EINZELHANDEL - Die Lockerungen für Geimpfte und Genesene werden dem Einzelhandel nach Einschätzung des Branchenverbands HDE kaum mehr Umsatz bescheren. Es sei richtig, dass die Politik per Verordnung Geimpfte und Genesene mit negativ Getesteten gleichsetze, sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Einzelhandels (HDE). Wirtschaftlich werde sich die Öffnung für Getestete, Genesene und Geimpfte zunächst für viele Geschäfte nicht lohnen. "In den vergangenen Wochen haben die Händler, die für Kunden mit Negativ-Test geöffnet hatten, im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit mehr als die Hälfte ihrer Umsätze verloren", sagte Genth. (Rheinische Post)

RENTENPOLITIK - Eine sofortige Anhebung der Ost-Renten auf Westniveau würde im zweiten Halbjahr 2021 einem Bericht zufolge rund eine Milliarde Euro kosten. Dafür sei eine Anhebung der Rente im Osten um rund 2,9 statt wie geplant um 0,72 Prozent nötig, wie aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Partei Die Linke hervorgeht. (Neue Osnabrücker Zeitung)

KRANKENKASSEN - Der Steuerzahler wird das Gesundheitswesen im kommenden Jahr in nie geahnter Höhe quersubventionieren. So soll 2022 der Bundeszuschuss zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) um 12,5 Milliarden auf dann 27 Milliarden Euro steigen. Das geht aus so genannten Formulierungshilfen des Bundesgesundheitsministeriums für die Regierungsfraktionen von Union und SPD hervor, die der FAZ vorliegen. Daraus sollen Änderungsanträge für den Bundestag entstehen, unter anderem zum Infektionsschutzgesetz und zum Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung. Hinter den Novellen steht die Absicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), den Zusatzbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung auch für das kommende Jahr zu stabilisieren, um die so genannte Sozialgarantie einzuhalten. (FAZ)

KUNSTSTOFF - Die Kunststofferzeuger bestätigen zunehmende Lieferengpässe und -ausfälle. Hersteller können nach Angaben des Branchenverbands ihren Verpflichtungen nicht oder nicht voll nachkommen und rufen "Force Majeure" aus, also Höhere Gewalt. "Derzeit häufen sich Fälle von Force Majeures innerhalb der Polymer-Wertschöpfungskette - diese Hersteller können ihre Lieferversprechen aufgrund exogener Effekte nicht einhalten", schreibt Carolina Hupfer, Leiterin des Geschäftsbereichs Markt und Wirtschaft im Branchenverband PlasticsEurope Deutschland, in einer Analyse, welche der Verband auf Anfrage der FAZ bereitstellte. (FAZ)

INVESTITIONEN - SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat vor einer weiteren von der Union angeführten Bundesregierung gewarnt. "Eine weitere von der Union geführte Regierung würde Deutschland Arbeitsplätze, Wachstum und technologische Leistungsfähigkeit kosten", sagte Scholz im Interview. Dass Deutschland die Modernisierung des Landes in den vergangenen Jahren nicht genug vorangetrieben habe, liege daran, dass die Ressorts für Infrastruktur seit Längerem in Verantwortung von CDU und CSU lägen. Zudem kündigte Scholz im Falle eines Wahlsiegs eine Investitionsoffensive an, bei der er auch private Unternehmen stärker in die Pflicht nehmen will. (Handelsblatt).

SUBVENTIONEN - Die EU-Kommission wird an diesem Mittwoch einen weiteren Ansatz vorstellen, europäische Unternehmen gegen unfaire Konkurrenz zu schützen. Demnach müssen unter anderem Firmen, die europäische Firmen übernehmen wollen, melden, wenn sie innerhalb von drei Jahren mehr als 50 Millionen Euro an ausländischen Subventionen erhalten haben. Die vorläufige Version liegt dem Handelsblatt vor. (Handelsblatt)

FORSCHUNG - Nikolaus von Bomhard hält Deutschland für wettbewerbsfähiger gegenüber den USA und China, "als es die Öffentlichkeit derzeit wahrnimmt", sagt der Aufsichtsratschef von Munich Re und der Deutschen Post im Interview. Das gelte vor allem für die Forschung. Um mehr Produkte zur Anwendung zu bringen, fordert er eine häufigere und bessere Abstimmung innerhalb Europas. Es sollte auch kein Tabu sein, "das Militär stärker als Auftraggeber für Forschungsprojekte einzubinden", sagt er. Zum Beispiel für alles, was sich mit Künstlicher Intelligenz befasse. (Handelsblatt)

CDU-WAHLPROGRAMM - Die Union will im Wahlkampf auf die Wirtschaft zugehen. Nach einem Entwurf des Wahlprogramms, der der Wirtschaftswoche vorliegt, soll die Steuerlast von Unternehmen in Deutschland auf höchstens 25 Prozent gedeckelt werden. Die Körperschaftssteuern will die CDU absenken und auch die Steuersätze für einbehaltene Gewinne sollen reduziert werden. Zudem steht eine "deutliche Verbesserung" der steuerlichen Verlustrechnung im Programmentwurf. (Wirtschaftswoche)

BUNDESTAGSWAHL - Die Entscheidung von CDU-Chef und -Kanzlerkandidat Armin Laschet, Friedrich Merz in das Wahlkampfteam der Union einzubinden, bewerten deutsche Führungskräfte überwiegend positiv. Das geht aus einer Umfrage des Wirtschaftswoche-Entscheiderpanels hervor, für die das Meinungsforschungsinstitut Civey rund 1.500 leitende Angestellte und Beamte sowie Selbstständige mit mehr als zehn Mitarbeitern befragt. (Wirtschaftswoche)

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May 05, 2021 01:18 ET (05:18 GMT)