Der Abschwung im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland hat sich im April abgeschwächt, obwohl sich der seit langem anhaltende Rückgang der Auftragseingänge beschleunigt hat, wie eine Umfrage am Donnerstag ergab.

Der endgültige HCOB-Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe stieg im April auf 42,5 von 41,9 im März. Der Wert lag leicht über der Schnellschätzung von 42,2, aber weit unter der 50er-Marke, die Wachstum von Schrumpfung trennt.

Der Sektor macht etwa ein Fünftel der Wirtschaft des Landes aus.

"Wer auf ermutigende Konjunktursignale aus dem verarbeitenden Gewerbe hofft, wird bei der Analyse der HCOB PMI-Zahlen für Deutschland etwas enttäuscht sein", sagte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank.

Er wies darauf hin, dass die Auftragseingänge noch schneller sinken als zuvor und dass die Lagerbestände an eingekauften Waren weiter abgebaut werden, anstatt sie wieder aufzufüllen.

"Dies steht im Gegensatz zu der moderaten, aber spürbaren Erholung, die in vielen anderen Ländern weltweit im verarbeitenden Gewerbe zu beobachten ist, was darauf hindeutet, dass strukturelle Faktoren in Deutschland einen erheblichen dämpfenden Effekt ausüben", so de la Rubia.

Das Vertrauen der Hersteller in die Aussichten für das kommende Jahr wuchs weiter, aber der Grad des Optimismus blieb aufgrund der anhaltenden Sorgen über die Geopolitik und die Binnenkonjunktur im historischen Vergleich gering, so der Bericht. (Berichterstattung von Maria Martinez; Redaktion: Toby Chopra)