Die ECTR beschreibt sich selbst als eine Gruppe ehemaliger Staats- und Regierungschefs und anderer Entscheidungsträger, die sich dem Kampf gegen Extremismus, Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit verschrieben haben. Der ehemalige britische Premierminister Tony Blair ist ebenfalls Vorsitzender.

Die Ernennung von Kurz könnte sich als kontrovers erweisen, insbesondere nachdem er 2017 eine Koalitionsvereinbarung mit der einwanderungsfeindlichen Freiheitlichen Partei getroffen und damit den Weg dafür geebnet hat, dass Österreich das einzige westeuropäische Land mit einer rechtsextremen Partei in der Regierung wird.

Während seiner Amtszeit lehnte er es ab, dass Österreich Asylbewerber aus einem zerstörten Flüchtlingslager in Griechenland aufnimmt oder noch mehr Menschen, die nach der Machtergreifung der Taliban im vergangenen Jahr aus Afghanistan geflohen sind, aufnimmt.

"Es ist eine große Ehre, einer so wichtigen Organisation beizutreten, die sich gegen Extremismus und für mehr Toleranz in ganz Europa einsetzt", sagte Kurz in einer Erklärung des ECTR.

"Ich weiß aus erster Hand, wie wichtig führenden Politikern die Arbeit des ECTR bei der Gestaltung der Politik zur Bekämpfung von Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit ist."

Der 35-Jährige war im Oktober als Bundeskanzler zurückgetreten. Der Rücktritt erfolgte nach Vorwürfen, Kurz und andere Beamte hätten heimlich öffentliche Gelder zur Manipulation von Umfragen verwendet, um ihm zu helfen, Vorsitzender der konservativen Österreichischen Volkspartei und dann 2017 Kanzler zu werden.

Kurz, der jegliches Fehlverhalten bestreitet, sagte im Dezember, dass er die Politik ganz verlassen werde.

Seitdem haben österreichische Medien berichtet, dass er für Thiel Capital arbeiten wird, die Investmentfirma des milliardenschweren PayPal-Mitbegründers Peter Thiel.

"Sebastian Kurz ist weithin bekannt für sein Engagement im Kampf gegen alle Formen von Antisemitismus, Terrorismus, Extremismus und Radikalisierung, wobei er sich in den fast 10 Jahren seiner Führungsrolle besonders für die Verhinderung der Radikalisierung von Jugendlichen eingesetzt hat", so das ECTR.

Er hat sich auch sehr für die Rolle Österreichs beim Holocaust eingesetzt, heißt es weiter.