ROUNDUP: Bankenbeben geht weiter - Credit-Suisse-Aktien brechen erneut ein

NEW YORK/FRANKFURT - Banken-Turbulenzen halten die Finanzwelt weiter in Atem: Trotz eines milliardenschweren Stützungspakets steht die angeschlagene Schweizer Großbank Credit Suisse an der Börse schon wieder unter Druck. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht aber keine Gefahr einer neuen großen Krise in Deutschland und Europa: "Die Gefahr sehe ich nicht", sagte er. Das Geldsystem sei nicht mehr so fragil wie vor der Finanzkrise. Auch in den USA bleibt die Situation nach einer konzertierten Hilfsaktion großer Geldhäuser für eine taumelnde Regionalbank angespannt. Die EZB-Bankenaufsicht wollte sich am Freitag in einer Sondersitzung mit den Problemen befassen.

USA: Michigan-Konsumklima trübt sich spürbar ein

MICHIGAN - Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im März spürbar eingetrübt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel von 67,0 Punkten im Vormonat auf 63,4 Punkte, wie die Universität am Freitag mitteilte. Es ist der erste Rückgang seit vier Monaten. Bankvolkswirte hatten im Schnitt mit einer Stagnation des Indikators gerechnet.

USA: Industrieproduktion stagniert im Februar

WASHINGTON - In den USA hat die Industrieproduktion im Februar stagniert. Die Gesamtherstellung veränderte sich im Vergleich zum Vormonat nicht, wie die US-Notenbank Fed am Freitag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten dagegen mit einem Zuwachs um 0,2 Prozent gerechnet. Allerdings war die Produktion im Januar laut revidierten Zahlen um 0,3 Prozent gestiegen, nachdem zunächst eine Stagnation ermittelt worden war.

Von der Leyen: Putin hat die Energieschlacht eindeutig verloren

BERGEN - Russlands Präsident Wladimir Putin ist nach Überzeugung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen damit gescheitert, Europa durch eine reduzierte Versorgung mit Energie zu erpressen. "Putin hat die von ihm entfachte Energieschlacht eindeutig verloren, und seine Erpressung hat nicht funktioniert", sagte die Politikerin am Freitag der Deutschen Presse-Agentur und anderen Medien bei einem Besuch der Gasförderplattform Troll A vor der norwegischen Westküste.

Stoltenberg: Norwegische Gasanlage trägt zu Sicherheit Europas bei

BERGEN - Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Bedeutung norwegischer Gas-Lieferungen für Europa hervorgehoben. Bei einem Besuch auf der Gasförderplattform Troll A vor der norwegischen Westküste sagte Stoltenberg am Freitag: "Gasanlagen wie die Troll-Plattform sind für unsere Wirtschaft, unsere Industrie, aber auch für unsere Sicherheit von entscheidender Bedeutung." Russlands Präsident Wladimir Putin habe versucht, Energie im Krieg gegen die Ukraine als Waffe einzusetzen. Norwegisches Gas habe dabei geholfen, sicherzustellen, dass er damit scheitert.

OECD: Weltwirtschaft wächst 2023 um 2,6 Prozent

PARIS - Die Weltwirtschaft wächst nach einer Prognose der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) langsamer. Nach 3,2 Prozent im vergangenen Jahr dürfte die Wirtschaftsleistung dieses Jahr nur 2,6 Prozent wachsen und 2,9 Prozent nächstes Jahr. Das sei unterhalb des langfristigen Wachstumstrends, teilte die OECD am Freitag in Paris mit. Aber die Stimmung bei Verbrauchern und Unternehmern helle sich langsam auf, die Inflationsdruck lasse nach und China öffne sich wieder.

Finanzexperte: Bankenunion in Europa vervollständigen für Krisenfall

FRANKFURT - Europa muss aus Sicht des Finanzexperten Gerhard Schick in Sachen Bankenregulierung gegenüber den USA aufholen, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Bei der jüngsten Schieflage der kalifornischen Silicon Valley Bank (SVB) habe die US-Einlagensicherung FDIC direkt eingreifen und sehr schnell Stabilität schaffen können, sagte der Vorstand der Bürgerbewegung Finanzwende am Freitag im "Morgenmagazin" der ARD. "In Europa haben wir bisher eine solche Behörde, die Abwicklung und Einlagensicherung verbindet, nicht." Hier sei die Bankenunion auf halbem Wege stecken geblieben. "Das müsste man jetzt unbedingt angehen, um für den Krisenfall auch in Europa optimal gerüstet zu sein."

Eurozone: Inflation schwächt sich etwas ab - Kernrate steigt auf Rekord

LUXEMBURG - Die hohe Inflation in der Eurozone hat sich im Februar den vierten Monat in Folge abgeschwächt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,5 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Im Januar hatte die Rate noch bei 8,6 Prozent gelegen. Damit wurde wie von Volkswirten erwartet eine erste Schätzung bestätigt.

Frankreichs Notenbankchef sieht in Zinserhöhung Vertrauenssignal

PARIS - Die erneute Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) ist aus Sicht von Frankreichs Notenbankchef François Villeroy de Galhau ein wichtiges Signal gegen die starke Teuerung. "Das ist ein Vertrauen in unsere Anti-Inflationsstrategie, und das ist ein Vertrauen in die Solidität unserer europäischen und französischen Banken", sagte das EZB-Ratsmitglied am Freitag dem Radiosender BFM Business. "Die französischen und europäischen Banken sind sehr solide."

Chinas Notenbank lockert Geldpolitik

PEKING - Die chinesische Zentralbank hat ihre Geldpolitik zwecks Belebung der Konjunktur ein Stück weit gelockert. Der Mindestreservesatz, den die Banken vorhalten müssen, sinkt um 0,25 Prozentpunkte auf 10,75 Prozent, wie die People's Bank of China am Freitag in Peking bekannt gab. Der Schritt werde am 27. März wirksam und gelte für fast alle Banken des Landes, erklärte die Notenbank.

Baugenehmigungen brechen zu Jahresbeginn um gut ein Viertel ein

WIESBADEN - Der Rückgang bei den Baugenehmigungen hat sich zu Jahresbeginn rasant fortgesetzt. Im Januar wurden 21 900 Wohnungen in Deutschland genehmigt, gut ein Viertel (26 Prozent) oder 7700 Bewilligungen weniger als im Vorjahresmonat. Das teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit. In den Zahlen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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