BERLIN (Dow Jones)--Die Zahl der unerlaubten Werbeanrufe hat im Corona-Jahr einen vorläufigen Höchstwert erreicht. Bei der Bundesnetzagentur gingen 63.273 schriftliche Beschwerden für 2020 ein, nach 54.242 im Vorjahr und 62.247 im Jahr 2018. Besonders häufig versuchten die illegalen Anrufer den Verbrauchern Versicherungs-, Finanz- oder Energieversorgungsprodukte unterzuschieben, auch Zeitschriftenabonnements wurden demnach aggressiv beworben.

Die Höhe der Bußgelder stieg auf nun rund 1,35 Millionen Euro (2019: 1,31 Millionen, 2018: 1,11 Millionen Euro). Die Bonner Behörde hatte dazu gegen zahlreiche Unternehmen ermittelt und schließlich 17-mal zu dieser Maßnahme gegriffen. Besonders schwere Verstöße stellte die Netzagentur mit Blick auf die Gesprächsführung fest - teils wurden Verbraucher eingeschüchtert, beschimpft, ihnen im Nachgang ungewollt Verträge untergeschoben oder die Identitäten der Anrufer verschleiert. Die Beschwerden gegen Telekommunikationsdienstleister waren rückläufig, nachdem die Behörde hierzu im vergangenen Jahr einen Verfolgungsschwerpunkt gesetzt hatte.

Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com

DJG/pso/sha

(END) Dow Jones Newswires

January 13, 2021 03:58 ET (08:58 GMT)