(Reuters) - Russland hat die Teilnahme des ehemaligen Verbündeten Armenien am Nato-Gipfel in Washington kritisiert.

Armenien gehe durch die Zusammenarbeit mit der Nato das Risiko einer Destabilisierung der Südkaukasus-Region ein, sagte Vizeaußenminister Michail Galusin laut der russischen Nachrichtenagentur RIA am Donnerstag. Zudem untergrabe Armenien damit seine eigene Sicherheit. Armenien ist um eine Lösung aus dem russischen Einflussbereich bemüht und will das von Russland geführte Militärbündnis Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) verlassen. Hintergrund ist, dass sich Armenien in einem Territorialstreit mit Aserbaidschan - beides ehemalige Sowjetrepubliken - enttäuscht von Russland abgewandt hat.

Die armenische Regierung strebt nun engere Beziehungen mit den USA und der Europäischen Union (EU) an. Im Zuge dessen plant sie auch ein gemeinsames Militärmanöver mit den USA noch im Juli. Armenien hat zudem wiederholt erklärt, dass es Russland im Krieg gegen die Ukraine nicht unterstütze, und hatte der Ukraine humanitäre Hilfe geleistet.

(Bericht von Reuters, geschrieben von Christian Götz, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)