NEW YORK (dpa-AFX) - Der Krieg in der Ukraine hat dem UN-Kinderhilfswerk Unicef zufolge die Schulbildung von mehr als fünf Millionen Kindern beeinträchtigt. Die vergangenen elf Monate des Konflikts hätten die großen Probleme im Bildungssektor durch die Corona-Pandemie dabei nur noch verstärkt, teilte Unicef am Dienstag in New York mit. Kinder in der Ostukraine litten zudem seit bereits acht Jahren unter dem Konflikt mit Russland. Kämpfe in Wohngebieten hätten nun dazu geführt, dass Tausende Schulen und andere Bildungseinrichtungen im ganzen Land beschädigt oder zerstört wurden. Gleichzeitig ließen viele Eltern ihre Kinder aus Sicherheitsgründen nicht in die Schule.

1,9 Millionen Schülerinnen und Schüler in der Ukraine würden dem Unterricht ausschließlich virtuell folgen, 1,3 Millionen würden die digitalen Angebote teilweise nutzen. Doch auch diese Art von Bildung sei wegen der russischen Angriffe auf die Infrastruktur in Gefahr: Stromausfälle bedeuteten eine "ständige Herausforderung" für die Schulen.

"Millionen Kinder mussten aufgrund der ständigen Bedrohung durch Granaten und Raketeneinschläge zu Hause lernen, und nun wird selbst das Online-Lernen durch häufige Strom- und Internetausfälle weiter beeinträchtigt", sagte auch Sonia Khush, Länderdirektorin von Save the Children in der Ukraine, am Dienstag anlässlich des internationalen Tags der Bildung.

Der Hilfsorganisation zufolge wird im Ukraine-Krieg jeden zweiten Tag seit Schuljahresbeginn eine Schule zerstört. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs wurden laut Save the Children 3025 Bildungseinrichtungen - Schulen, Kindergärten und Hochschulen - bombardiert und beschossen. 406 davon seien vollständig zerstört worden. Save the Children beruft sich nach eigenen Angaben auf Zahlen des ukrainischen Ministeriums für Bildung und Wissenschaft./scb/DP/zb