Greene von der Bank of England will mehr Beweise für eine Zinssenkung

Megan Greene von der Bank of England sagte am Donnerstag, sie wolle mehr Beweise dafür, dass der Inflationsdruck nachlasse, bevor sie für eine Zinssenkung stimme, nachdem sie ihre Forderung nach höheren Zinssätzen zu Beginn dieses Monats zurückgenommen hatte.

"Die Märkte setzen jede Zentralbank unter Druck, die Zinsen zu senken. Ich müsste mehr Beweise dafür abwarten, dass die Inflation nicht so stark ist, wie wir vielleicht befürchten, bevor ich bereit wäre, für eine Zinssenkung zu stimmen", sagte sie auf einer Veranstaltung des Risikoberaters Kroll in Johannesburg, wo sie zuvor Chefvolkswirtin war.

Greene hielt sich in ihren Ausführungen ziemlich nah an frühere Kommentare, die die Linie von Gouverneur Andrew Bailey wiederholten, der diesen Monat sagte, dass es zu früh sei, die Zinsen zu senken, solange die Inflation der Dienstleistungspreise und das Lohnwachstum hoch blieben.

Die Inflation lag im Dezember und Januar bei 4% und die BoE geht davon aus, dass sie im zweiten Quartal dieses Jahres aufgrund der niedrigeren Energiepreise auf ihr Ziel von 2% fallen wird, bevor sie wieder in Richtung 3% ansteigt, wenn der Effekt der niedrigeren Energiepreise nachlässt.

Greene sagte, sie halte Zinserhöhungen nicht mehr für notwendig, da es auf dem Arbeitsmarkt negative Überraschungen gebe und die Inflation der Dienstleistungspreise sinke.

"Das waren ermutigende Nachrichten, die mir das Gefühl gegeben haben, dass wir vielleicht einfach abwarten sollten", sagte sie.

Letzte Woche zeigten offizielle Daten, dass Großbritannien in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 in eine leichte Rezession gerutscht ist, obwohl zukunftsorientiertere Konjunkturumfragen wie der Einkaufsmanagerindex seit Anfang des Jahres positiver ausfielen, was Greene am Donnerstag begrüßte.

"Der PMI lag eher im kontraktiven Bereich. Er scheint sich verbessert zu haben und das gibt Aufschluss darüber, wohin sich die Wirtschaft in diesem Jahr entwickeln wird", sagte Greene.

Am Mittwoch forderte Swati Dhingra, Mitglied des geldpolitischen Ausschusses der BoE, ihre Kollegen auf, sich ihr anzuschließen und für eine Zinssenkung zu stimmen, um das Wachstum nicht zu gefährden. Sie argumentierte, dass die schwachen Daten zu den Erzeugerpreisen einen besseren Hinweis auf die künftige Inflation geben als die Preise für Dienstleistungen oder die Löhne.