US-Agrar-Staatssekretär Ted McKinney sagte am Mittwoch in Peking, die Gespräche seien ausgezeichnet gewesen. "Für uns lief es gut." Details nannte er nicht. Das chinesische Außenministerium erklärte, die Verlängerung der Gespräche um einen Tag zeige, dass ernsthaft verhandelt worden sei. Der Herausgeber der der staatlich gelenkten Zeitung "Global Times" postete in sozialen Medien, er gehe davon aus, dass beide Seiten am Donnerstagmorgen (Ortszeit Peking, Mitternacht MEZ) zeitgleich Erklärungen veröffentlichen würden.

Es waren die ersten direkten Gespräche, seit US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping Anfang Dezember eine 90-tägige Pause im Zollstreit vereinbart hatten. Zuvor hatten sich beide Länder mit immer neuen Sonder-Zöllen in Milliardenhöhe überzogen. Trump wirft China erschwerten Marktzugang, unfaire Handelspraktiken und Diebstahl geistigen Eigentums vor und stört sich am hohen Handelsdefizit seines Landes mit der Volksrepublik.

Die Verhandlungen in Peking wurden auf eher niedriger Ebene geführt. Kompliziertere Fragen sollten offenbar für Treffen ranghöherer Repräsentanten reserviert bleiben. Die US-Delegation machte sich nach dem Ende des Gespräche umgehend auf den Rückweg in die USA. In Washington erklärte das Büro des US-Handelsbeauftragten, China habe in den Verhandlungen zugesagt, in größerem Maße US-Produkte etwa aus den Bereichen Energie und Landwirtschaft sowie US-Dienstleistungen zu kaufen. Zudem sei es um Wege gegangen, wie Fairness und Ausgewogenheit in den Handelsbeziehungen erreicht werden könnten. Ein weiterer Punkt seien Veränderungen Chinas bei den Themen Technologie-Transfer, geistiges Eigentum und Handelsbarrieren gewesen.

Sollten sich beide Länder nicht bis zum 2. März einigen, will Trump Zölle auf chinesische Waren im Volumen von 200 Milliarden Dollar von zehn auf 25 Prozent anheben. China hat angekündigt, dann Gegenmaßnahmen einzuleiten. Am Dienstag war Peking Washington aber mit einer weiteren Öffnung des Agrarmarkts entgegengekommen, indem weitere gentechnisch veränderte Nutzpflanzen für den Import zugelassen wurden. Das ist vor allem für US-Landwirte von großer Bedeutung.

An den Börsen keimte Zuversicht auf, dass Streit der beiden weltgrößten Volkswirtschaften in absehbarer Zeit beigelegt werden kann. Die Kurse etwa an der Wall Street oder in Frankfurt legten zu. So lange die Gespräche keine negativen Verlauf nehmen würden, seien die Akteure an den Finanzmärkten vorsichtig optimistisch gestimmt, weil dadurch die Risiken für den weltweiten Wirtschaftsausblick abnehmen würden, sagte Mazen Issa, Devisen-Experte bei TD Securities in New York.