FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Mittwoch trotz eines überraschend schwachen Ifo-Geschäftsklimas gestiegen. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0765 US-Dollar und damit etwas mehr als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,0748 Dollar festgelegt.

Am Markt wurden die Gewinne des Euro vor allem mit dem auf breiter Front schwächeren US-Dollar erklärt. Konjunkturzahlen aus Deutschland hätten dagegen eher für einen schwächeren Euro gesprochen. Das Ifo-Geschäftsklima trübte sich im Januar entgegen den Erwartungen von Experten deutlich ein. Analysten begründeten dies vor allem mit der Furcht vor negativen Folgen einer künftig restriktiveren Handelspolitik der USA, wie sie der neue Präsident Donald Trump propagiert. Die USA sind einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands.

Noch deutlicher unter Druck als der amerikanische Dollar stand die türkische Lira. Am Dienstag hatte die Zentralbank der Türkei ihren wichtigsten Leitzins entgegen den Markterwartungen nicht angehoben. Notenbankexperten verweisen seit längerem auf die Notwendigkeit starker Zinsanhebungen, um den Sinkflug der Lira zu stoppen. Die politische Führung, insbesondere Staatspräsident Erdogan, spricht sich aber klar gegen eine straffere Geldpolitik aus, weil sie das Wirtschaftswachstum belasten würde./bgf/jsl/fbr