FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich zu Wochenbeginn etwas von seinem am Freitag markierten Tiefstand seit Mitte 2020 abgesetzt. Am Montagmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1170 US-Dollar. Vor dem Wochenende war sie mit 1,1122 Dollar auf ein rund eineinhalbjähriges Tief gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,1138 Dollar festgesetzt.

Unterstützung erhielt der Euro von der allgemein freundlicheren Marktstimmung. Der US-Dollar gab dagegen ebenso nach wie andere als sicher empfundene Währungen wie der japanische Yen oder der Schweizer Franken.

Zuversichtlich stimmten auch politische Entwicklungen: In Italien wurde am Wochenende Staatspräsident Sergio Mattarella für eine zweite Amtszeit gewählt. "Damit bleibt Mario Draghi Ministerpräsident und kann weiter an seinen Reformplänen arbeiten", kommentierte Experte Marco Wagner von der Commerzbank. Draghi hatte das hohe Staatsamt ebenfalls angestrebt, konnte sich aber nicht durchsetzen. An den Märkten war mit Draghis Kandidatur vor allem das Risiko rascher parlamentarischer Neuwahlen verbunden worden, das jetzt gebannt scheint.

Der Wahlausgang in Portugal überraschte. So gewann die regierende Sozialistische Partei (PS) die Parlamentsneuwahl überraschend deutlich. Damit dürfte die Regierung ihre weitgehend marktfreundliche Reformpolitik fortsetzen können.

Im Tagesverlauf sollten Inflationsdaten aus Deutschland Beachtung finden. Erste Zahlen aus den Bundesländern deuten auf einen Rückgang der hohen Inflation hin, der allerdings schwächer ausfallen dürfte als erwartet./bgf/jsl/eas