FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Montag im Vergleich zum US-Dollar so gut wie nicht vom Fleck bewegt. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0955 Dollar und damit so viel wie am Morgen. Die Kursschwankungen fielen mit weniger als einem halben Cent gering aus. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs vor dem Wochenende etwas tiefer auf 1,0888 Dollar festgesetzt.

Neue Inflationsdaten aus China sendeten konjunkturelle Schwächesignale. Die Verbraucherpreise stagnierten im Juni erstmals seit mehr als zwei Jahren. Bisher verläuft die wirtschaftliche Erholung des Landes von der einst strengen Corona-Politik enttäuschend. Für viele Länder, zumal in der pazifischen Region, stellt dies eine Belastung dar, da die wirtschaftliche Entwicklung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weit ausstrahlt.

Kursgewinne zu Dollar und Euro verzeichnete die norwegische Krone. Inflationsdaten fielen am Morgen einmal mehr höher aus als erwartet. Die Kerninflation markierte mit sieben Prozent sogar ein Rekordhoch. Die Daten dürften der norwegischen Zentralbank Kopfzerbrechen breiten, kommentierte Experte Morten Lund von JPMorgan. Angesichts der hohen Inflationsdynamik werden an den Märkten zusätzliche Zinsanhebungen erwartet, was der Krone Auftrieb verleiht.

In Deutschland veröffentlichte am Vormittag das Sentix-Institut sein monatliches Konjunkturbarometer für die Eurozone. Es gab zum dritten Mal in Folge nach. Die Eurozone bleibe im Rezessions-Modus, kommentierte Sentix die Umfrageergebnisse. Besonders dramatisch sei die Lage in der größten Euro-Volkswirtschaft Deutschland. "Und Besserung scheint nicht in Sicht." Die deutsche Wirtschaft war im Winterhalbjahr geschrumpft und hatte sich damit schlechter als die anderen großen Volkswirtschaften im Währungsraum entwickelt.

In den USA stehen am Nachmittag nur Zahlen zu den Lagerbeständen im Großhandel und am Abend zur Kreditvergabe an Konsumenten auf dem Programm. Beides wird an den Märkten in der Regel beiläufig zur Kenntnis genommen.

In Großbritannien hält am späten Nachmittag Notenbankchef Andrew Bailey seine sogenannte "Mansion House"-Rede. Der Auftritt vor hochrangigem Publikum wird mit Spannung erwartet, da die Zinserwartungen an die Bank of England im internationalen Vergleich hoch sind. Bis Frühjahr 2024 werden an den Märkten zusätzliche Zinsanhebungen von rund 1,5 Prozentpunkten erwartet. Schon jetzt beträgt der Leitzins 5,0 Prozent. Der Forderung, die Notenbank solle wegen der hohen Teuerung ihr Inflationsziel anheben, hatte Bailey bis zuletzt eine Absage erteilt./bgf/jkr/jha/