Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MONTAG: In den USA bleiben die Börsen (Renten und Aktien) wegen des Feiertages Juneteenth National Independence Day geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Am letzten Tag seines Besuchs in Peking ist US-Außenminister Antony Blinken mit dem ranghohen Außenpolitiker Wang Yi zusammengetroffen. Bei den Beratungen sollte es um eine Verbesserung der angespannten bilateralen Beziehungen gehen. Diplomaten hielten ein Treffen zwischen Blinken und Chinas Staatschef Xi Jinping für wahrscheinlich. Wang steht in der Hierarchie der KP Chinas über Außenminister Qin Gang. Mit diesem hatte Blinken siebeneinhalb Stunden gesprochen und damit länger als erwartet. Es ist der erste Besuch eines US-Außenministers in China seit fünf Jahren. Die Beziehungen zwischen Washington und Peking haben sich in den vergangenen Jahren wegen Handels- und Menschenrechtsfragen, dem Umgang mit Taiwan und einer Vielzahl weiterer Themen deutlich verschlechtert.

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500          Feiertag 
E-Mini-Future Nasdaq-100       Feiertag 
Nikkei-225                33.303,43  -1,2% 
Hang-Seng-Index           19.792,93  -1,2% 
Kospi                      2.604,91  -0,8% 
Schanghai-Composite        3.259,57  -0,4% 
S&P/ASX 200                7.290,70  +0,5% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

An den Aktienmärkten ist von Enttäuschung die Rede, dass China über das Wochenende nicht geliefert habe. Nach Medienberichten der vergangenen Woche und Zinssenkungen in China hatten sich die Spekulationen verstärkt, China könnte kurzfristig ein Konjunkturpaket auflegen. Der mit hohen Erwartungen hinsichtlich einer Entspannung der belasteten Beziehungen zwischen den USA und China verknüpfte Besuch von US-Außenminister Antony Blinken in China stützt nicht. Es ist der erste Besuch eines US-Außenministers in China seit fünf Jahren. Hongkong zählt zu den schwächsten Börsen, Schanghai verliert weniger deutlich. Pläne für eine Lockerung der Handelsmöglichkeiten mit Renminbi an der Hongkonger Börse können die Enttäuschung über das Ausbleiben von Wirtschaftsstimuli nicht wettmachen. In der Sonderverwaltungszone führen Technologiewerte die Liste der Verlierer an: Baidu büßen 1,7 und Alibaba 1,3 Prozent ein. Auch in Südkorea, gehören Technologietitel zu den schwächeren. Samsung und SK Hynix sinken um 1,0 bzw. 4,5 Prozent. Im Handel verweist man auch die Schwierigkeiten bei Micron. Die Entscheidung Pekings, großen chinesischen Unternehmen den Kauf von Micron-Chipprodukten zu verbieten, könnte Micron einen niedrigen zweistelligen Prozentsatz des Gesamtumsatzes kosten. In Südkorea geht die Sorge um, das chinesische Verbot könnte auch andere ausländische Konzerne treffen. In Japan belastet der etwas erholte Yen. Der Halbleiterwert Tokyo Electron fällt mit den China-Sorgen um 2,7 Prozent, Advantest sogar um 3,6 Prozent.

US-NACHBÖRSE

Nach einem Absturz von 15 Prozent von Nikola im regulären Handel ging es dann nach der Schlussglocke mit neuen Schlagzeilen weitere 2,5 Prozent talwärts. Der Hersteller von Nutzfahrzeugen mit alternativen Antriebsarten will Personal abbauen und die Arbeitskosten pro Jahr um 50 Millionen US-Dollar senken. WeWork verloren 12,6 Prozent nach einem Anstieg von 13,2 Prozent vor der Schlussglocke. Die Aktionäre hatten mit klarer Mehrheit der Zusammenlegung von Aktien zugestimmt. Bei Faraday Future Intelligent Electric ging es um 38,3 Prozent talwärts, auch die Gesellschaft aus dem Bereich Elektromobilität peilt eine Aktienzusammenlegung an. Die Kapitalmaßnahme kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Die Auslieferungen der Sonderedition des elektrischen Fahrzeugs FF 91 verzögert. Etsy wird Aktien im Umfang bis zu einer Milliarde Dollar zurückkaufen, der Kurs gewann 2,1 Prozent. Cano Health schossen um 25,6 Prozent nach oben, nachdem CEO Marlow Hernandez seinen sofortigen Rücktritt erklärt hatte.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                34.299,12        -0,3%     -108,94      +3,5% 
S&P-500              4.409,59        -0,4%      -16,25     +14,9% 
Nasdaq-Comp.        13.689,57        -0,7%      -93,25     +30,8% 
Nasdaq-100          15.083,92        -0,7%     -101,56     +37,9% 
 
                     Fr.       Do. 
Umsatz NYSE (Aktien) 3,05 Mrd  1,02 Mrd 
Gewinner                1.141     2.237 
Verlierer               1.806       726 
Unverändert               105       114 

Etwas leichter - Eröffnungsgewinne wurden nicht gehalten. Auf Wochenbasis stand aber ein dickes Plus vor den Indizes, der S&P-500 brachte mit fünf Wochengewinnen in Folge sogar die längste Gewinnserie seit November 2021 hinter sich. Zwar marschierten S&P-500 wie Nasdaq-Composite im frühen Verlauf nach der Zinserhöhungspause der US-Notenbank Mitte der Woche auf neue 14-Monatshochs, doch wurde die Luft dann immer dünner. Dazu verwiesen Teilnehmer auf den großen Verfalltag als Bremser. Unter den Einzelaktien zogen Adobe um 0,9 Prozent an. Der Softwarehersteller hatte im zweiten Quartal bessere Ergebnisse erzielt als erwartet. Walt Disney (-1,7%) verliert Christine McCarthy zumindest temporär als Senior Executive Vice President und CFO aus familiären Gründen. Micron verloren 1,7 Prozent mit dem wegbrechenden China-Geschäft. Virgin Galactic machten einen Kurssprung um 16,7 Prozent. Das Unternehmen plant, gegen Ende dieses Monats mit dem Angebot von Weltraumtourismusflügen zu beginnen. Enovix rückten um 10,9 Prozent vor. Der Batteriehersteller erreichte sein vierteljährliches Produktionsziel früher als geplant.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,71         +6,1        4,65       28,7 
5 Jahre                  3,98         +6,6        3,92       -1,9 
7 Jahre                  3,88         +6,5        3,82       -8,7 
10 Jahre                 3,76         +4,3        3,72      -11,6 
30 Jahre                 3,85         +1,4        3,84      -11,7 

Am Rentenmarkt kamen die Notierungen nach dem Vortagesanstieg wieder zurück. Händler bescheinigten dem Markt angesichts der falkenhaften Aussagen der Notenbanker dies- und jenseits des Atlantiks wieder etwas mehr Realismus. Die Skepsis des Marktes hinsichtlich der Geldpolitik mit weiter steigenden Zinsen sei übertrieben, ein Umdenken der Fed hin zu Zinssenkungen sei kurz- und mittelfristig unwahrscheinlich, hieß es. Daran erinnerte zuletzt nochmals der Richmond-Fed-Präsident Tom Barkin, der betonte, es benötige weitere Zinserhöhungen, um die Inflation zu bekämpfen.

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00   Fr, 9:33   % YTD 
EUR/USD           1,0936        -0,0%     1,0940     1,0945   +2,2% 
EUR/JPY           154,86        -0,2%     155,17     154,49  +10,3% 
EUR/GBP           0,8530        +0,0%     0,8529     0,8553   -3,6% 
GBP/USD           1,2820        -0,0%     1,2827     1,2797   +6,0% 
USD/JPY           141,61        -0,2%     141,83     141,18   +8,0% 
USD/KRW         1.280,03        +0,2%   1.277,18   1.274,58   +1,4% 
USD/CNY           7,1504        +0,3%     7,1266     7,1231   +3,7% 
USD/CNH           7,1539        +0,3%     7,1298     7,1258   +3,3% 
USD/HKD           7,8163        -0,1%     7,8207     7,8223   +0,1% 
AUD/USD           0,6861        -0,3%     0,6878     0,6885   +0,7% 
NZD/USD           0,6219        -0,2%     0,6233     0,6230   -2,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        26.469,10        +0,2%  26.412,39  25.560,58  +59,5% 
 

Der Dollar stabilisierte sich nach seiner Talfahrt des Vortages, als die falkenhaften Zinssignale der EZB den Euro befeuert hatten. Nun hätten manche Anleger verstärkt wieder die avisierten Zinserhöhungen der Fed in den Blick genommen. Die Gemeinschaftswährung hielt sich aber auf dem erhöhten Niveau klar über der Marke von 1,09 Dollar. Nach der Bestätigung der ultralockeren Geldpolitik in Japan geriet der Yen unter Druck.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          70,97        71,78      -1,1%      -0,81  -11,1% 
Brent/ICE          75,74        76,61      -1,1%      -0,87   -9,6% 
 

Die Ölpreise rückten im späten Handel vor. Marktteilnehmer zeigten sich wieder optimistischer bezüglich der weltweiten Nachfrage. Sie verwiesen unter anderem auf den jüngsten Monatsbereicht der IEA, die ein starkes Wachstum im zweiten Halbjahr erwartet. Dazu wurden die offenbar geplanten Maßnahmen Pekings zur Stimulierung der Wirtschaft als Treiber genannt.

METALLE


METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.954,96     1.957,99      -0,2%      -3,03   +7,2% 
Silber (Spot)      24,10        24,20      -0,4%      -0,09   +0,6% 
Platin (Spot)     982,35       986,40      -0,4%      -4,05   -8,0% 
Kupfer-Future       3,88         3,89      -0,4%      -0,01   +1,6% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis gab leicht nach.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

US-INNENPOLITIK

Nach der Anklage gegen Donald Trump in der Dokumentenaffäre haben mehrere republikanische Spitzenpolitiker den früheren US-Präsidenten wegen seines Umgangs mit Geheiminformationen kritisiert. In den wichtigsten Politik-Talkshows ging etwa Trumps früherer Verteidigungsminister Mark Esper hart mit seinem Ex-Chef ins Gericht, aber auch republikanische Präsidentschaftsbewerber wie Mike Pence, Asa Hutchinson und Chris Christie bemängelten Trumps Verhalten.

INNENPOLITIK NORDKOREA

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June 19, 2023 02:04 ET (06:04 GMT)