Zürich (awp) - Für den Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich am Donnerstag ein freundlicher Start in das zweite Halbjahr ab. Die ersten sechs Monate des laufenden Börsenjahres hatte der Leitindex SMI am Vorabend mit einem Plus von knapp 12 Prozent beendet und Mitte Juni bei 12'072,11 Zählern eine Rekordmarke gesetzt. Die Vorgaben aus Übersee sind eher durchwachsen. Während die US-Standartwerte zur Wochenmitte zulegten, realisierten Anleger bei Technologiewerten einige Gewinne. In Asien fällt der Start ins zweite Halbjahr eher verhalten aus.

In Asien sorgen gemischt ausgefallenen Konjunkturdaten für eine gewisse Zurückhaltung. Aber auch die steigenden Zahlen an Corona-Infektionen und die Sorgen um erneute Lockdowns drücken in der Region auf die Stimmung, heisst es im Handel. Dennoch zeigen sich Marktteilnehmer überzeugt, dass das Wirtschaftswachstum auch in der zweiten Jahreshälfte stark bleiben werde. Damit bleibe die Frage, inwieweit die Inflationsängste zurückkehren, inwieweit die Anleiherenditen möglicherweise wieder ansteigen und ob und wie aggressiv das geldpolitische Geplapper des Fed wird, kommentiert ein Stratege. Sollten sich die Inflationsängste weiter beruhigen und die Anleiherenditen länger niedrig bleiben, dürften Wachstums- und Technologiewerte den Aktienmarkt weiter nach oben führen. Sollte jedoch ein starkes Wirtschaftswachstum die Inflationssorgen verschärfen und die Anleiherenditen erneut in die Höhe treiben, könnten sich die Korrekturängste verstärken, was dann zyklischen Aktiensektoren Auftrieb geben sollte.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.20 Uhr 0,21 Prozent höher auf 11'967,92 Punkten. Von den 20 SMI-Titel werden vorbörslich alle bis auf Partners Group (-0,6%) fester erwartet.

Der Finanzdienstleister wird dem Logistikkonzern Kühne+Nagel (+1,7%) einen Anteil von 24,9 Prozent am chinesischen Logistikkonzern Apex abkaufen. Ein Verkaufspreis wurde nicht genannt.

Überdurchschnittlich starke Kursgewinne verbuchen zudem die Aktien von Sika (+1,0%) und von Richemont (+0,7%). Beide Titel profitieren von positiven Analystenkommentaren.

Mit Aufschlägen von jeweils 0,3 Prozent gewinnen auch ABB sowie die beiden Grossbanken UBS und CS vorbörslich etwas deutlicher hinzu. Bei der CS will Verwaltungsratspräsident António Horta-Osório einen Wandel auf allen Ebenen der Grossbank herbeiführen. Erste Entscheidungen werden aber erst Ende des Jahres fallen, sagte er im Gespräch mit der "NZZ".

hr/rw