Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch schwungvoll und mit klaren Avancen ins neue Börsenjahr gestartet. Die Kurse bröckelten in der Folge aber wieder ab und der SMI kam von den Höchstständen aus der ersten Handelsstunde klar zurück. Vor allem die schwachen Nestlé sorgen dafür, dass das Plus des Gesamtmarktes nur mehr moderat ausfällt. Gleichwohl zeichnet sich nach den zwei schwächeren Handelstagen zum Schluss des starken Vorjahres ein gelungener Start ins neue Börsenjahr ab.

Für die kurze Neujahrswoche wird in Marktkreisen insgesamt noch mit einem ruhigen Handelsauftakt gerechnet, da viele Marktteilnehmer noch in den Ferien weilen. Für etwas Spannung ist indes bereits mit der für heute nach Börsenschluss in Europa geplanten Veröffentlichung des Protokolls der letzten Sitzung der amerikanischen Notenbank vom Dezember gesorgt. Von den sogenannten "Fed Minutes" erhoffen sich die Börsianer Aufschluss über den für 2018 zu erwartenden geldpolitischen Kurs des Fed.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 11.45 Uhr 0,24% höher bei 9'404,76 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) legt 0,54% auf 1'526,1 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,31% auf 10'785,19 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln legen 24 zu und 6 geben nach.

Nach der fulminanten Rally an den Aktienmärkten im vergangenen Jahr stelle sich derzeit die Frage, ob die Finanzmärkte nicht etwas gar viel Optimismus in den Kursen einpreisen würden, hiesst es in einem Marktkommentar der Zürcher Kantonalbank zum Jahresbeginn. Dies umso mehr als der geldpolitische Rückenwind in diesem Jahr abnehmen werde. Mittlerweile gebe es viele Marktteilnehmer, die vor scharfen Korrekturen an den Finanzmärkten warnen würden. Die ZKB zählt sich allerdings zu den Stimmen, die wegen des ausgezeichneten Umfelds von einer rationalen Übertreibung sprechen und nicht von einer irrationalen.

An der Tabellenspitze stehen mittlerweile Vifor Pharma (+2,6%), welche im Vorjahr mit einem Plus von knapp 9% schwächer abgeschnitten hatten als der Gesamtmarkt. Zum Spitzentrio gehören aber auch Clariant (+2,4%) und Lonza (+2,3%), welche in der Jahresrangliste 2017 mit +55%, bzw. +61% ganz vorne gelegen hatten.

Adecco (+2,3%) profitieren von einer Aufstufung durch die Credit Suisse auf "Outperform" mit einem deutlich höheren Kursziel. Adecco habe grosse Fortschritte bei der eigenen digitalen Strategie gemacht, was den Widrigkeiten in diesem Bereich entgegenwirken sollte, hiess es unter anderem zur Begründung. Das Makroumfeld in Europa dürfte zudem zu einem starken Wachstum beitragen.

Dahinter sind auch Titel wie LafargeHolcim (+1,8%), Sonova oder Sika (je +1,6%) klar gesucht.

Nebst Logitech (+1,3%) gehören auch die Aktien von UBS und CS (je +0,9%) zu den klaren Gewinnern. Die Bank Vontobel hat im Anschluss an den durch die Credit Suisse vor Weihnachten bekanntgegebenen Abschreiber wegen der US-Steuerreform von 2,3 Mrd CHF das Rating und das Kursziel für den Titel bestätigt. Für die UBS schätzt die Bank Vontobel den durch diese Reform erwähnten negativen Einfluss auf 2,8 Mrd CHF.

Gut gestützt wird der Gesamtmarkt von Roche (+0,7%), welche von JP Morgan auf die "Analyst Focus List" gesetzt wurden.

Dagegen haben Novartis (-0,2%) und Nestlé (-0,8%) nach ebenfalls freundlichem Start in die rote Zone gewechselt. Nestlé halten damit in der SMI/SLI-Tabelle das Schlusslicht. Für Zurich (-0,6%) hat Jefferies das Kursziel leicht erhöht, die Einstufung "Hold" aber bestätigt.

Im breiten Markt schiessen Addex um rund 12% in die Höhe. Das Biopharma-Unternehmen ist eine strategische Partnerschaft mit der amerikanischen Indivior eingegangen, welche insgesamt bis zu knapp 340 Mio USD an Forschungs- und Meilensteinzahlungen einbringen soll.

Auch AMS (+5,4%) klettern bereits wieder nach oben, nachdem diese im abgelaufenen Jahr mit einem Plus von über 200% die absoluten Highflyer waren. Ebenso knüpfen Meyer Burger (+6,4%) an die ausserordentliche Performance des Vorjahres an.

Schaffner (+0,6%) halten im freundlichen Umfeld gut mit. Das Unternehmen wurde von einem Brand in einem Produktionswerk in Thailand kurz vor Silvester heimgesucht. Die Schäden dürften zwar weitgehend von den Versicherungen gedeckt werden, der Vorfall sei aber dennoch leicht negativ zu werten, heisst es in einem Kommentar der ZKB.

cf/cp