Zürich (awp) - Nach dem starken Start in das neue Börsenjahr gönnt sich der Schweizer Aktienmarkt am Donnerstag zunächst eine Verschnaufpause. Immerhin hat der Leitindex SMI an den ersten beiden Handelstagen 2023 knapp 4 Prozent hinzugewonnen. Getrieben worden seien die Märkte zuletzt von der Hoffnung auf eine nachlassende Inflation. So sind die Daten im wichtigen Nachbarland Deutschland deutlich und in der Schweiz moderat zurückgegangen - bewegen sich aber auch weiterhin auf historisch hohen Niveaus.

Dass es beim Thema Teuerungsrate noch keine echte Entspannung gibt, unterstreicht auch das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed vom Vorabend. Es unterstreiche erneut, dass der Markt die Entschlossenheit der US-Notenbank bei der Inflationsbekämpfung nicht so ernst nehme, heisst es in einem Kommentar. "Denn die Markterwartungen an den finalen Zinshöhepunkt und die Aussagen von den Fed-Bankern liegen ziemlich weit auseinander." Im Tagesverlauf stehen zahlreiche Wirtschaftsdaten auf der Agenda, darunter auch der ADP-Report am Nachmittag, bevor am morgigen Freitag die monatlichen US-Jobzahlen kommen. In Europa werden die Produzentenpreise weitere Einblicke in die Inflationsentwicklung bieten.

Der SMI verliert gegen 09.20 Uhr 0,53 Prozent auf 11'081,23 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,44 Prozent auf 1702,25 Punkte vor und der breite SPI um 0,43 Prozent auf 14'192,63 Punkte. Innerhalb des SLI kommen auf 22 Verlierer sieben Gewinner. Swisscom sind unverändert.

Die grössten Abschläge verbuchen im frühen Handel Kühne+Nagel mit -1,9 Prozent. Nach ihrem starken Lauf an den ersten beiden Handelstagen 2023 (+15%) geben AMS Osram aktuell um 1,5 Prozent nach. Laut Händlern belastet auch eine Abstufung durch Kepler Cheuvreux.

Dem stehen Kursgewinne von 0,9 Prozent bei Sonova gegenüber, nachdem der Hörgeräteriese die Markteinführung einer neuen "Einstiegslösung zur Hörunterstützung" angekündigt hat.

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