Zürich (awp) - Die Aktienmärkte sind derzeit kaum zu bremsen. Die Anleger sind zuversichtlich, dass die verschiedenen Konjunkturprogramme und die Lockerungen der Pandemiemassnahmen zu einer raschen Erholung der Wirtschaft beitragen werden. Zuletzt hatten sich diesbezüglich die positiven Anzeichen wie etwa die PMI-Indikatoren leicht aufgehellt. Daher seien die Anleger euphorisch.

Manche Händler warnen nun aber auch vor zu viel Euphorie. So stellten der Konflikt der USA mit China, die sozialen Unruhen in den USA und die Möglichkeit einer zweiten Pandemie-Welle durchaus Risikofaktoren dar, die den Optimismus plötzlich wieder verschwinden lassen könnten. Impulse dürften von den US-Arbeitslosenzahlen ausgehen. Heute steht der Bericht der privaten US-Arbeitsagentur ADP und am Freitag der offizielle Bericht der US-Regierung an.

Der SMI steigt um 09.20 Uhr um 0,84 Prozent auf 10'035,25 Punkte und notiert damit erstmals seit Anfang März wieder über 10'000 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 1,08 Prozent auf 1'501,91 und der breite SPI 0,77 Prozent auf 12'452,89 Zähler. 29 der 30 SLI-Titel legen zu und nur Novartis geben nach.

Händler hoffen, dass sich der Leitindex nun über der psychologisch wichtigen Marke von 10'000 halten kann. Dann sei mit anhaltenden Anschlusskäufen zu rechnen, heisst es. Das Motto laute "La hausse amène la hausse".

Am Markt zeigt sich ein ähnliches Bild wie am Vortag. Gesucht sind Aktien zyklischer Firmen und Finanzwerte. An der Spitze der Blue Chips stehen Ams (+3,3%), LafargeHolcim (+2,1%) und Richemont (+1,5%) Auch die Versicherer Swiss Re (+2,6%) und Zurich (+1,8%) sowie die Banken Julius Bär (+2,3%), Credit Suisse (+2,5%) und UBS (+1,6%) legen zu.

Das Schlusslicht bilden derweil die defensiven Novartis (-0,1%), Givaudan (+0,2%) und Nestlé (+0,3%).

Am breiten Markt stehen Autoneum (-1,6%) im Fokus. Der Autozulieferer hat wegen der Covid-19-Krise für das erste Halbjahr eine Gewinnwarnung ausgesprochen.

Auf der anderen Seite setzen Dufry (+6,2%) laut Händlern nach einer Kaufempfehlung von Santander und Leclanché (+15%) den Aufwärtstrend vom Vortag fort.

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