Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt notiert am späten Mittwochvormittag kaum verändert. Nach einem verhaltenen Start erholte sich der Leitindex SMI sukzessive und befand sich kurzzeitig auch bereits im positiven Terrain. Die Stimmung zum Jahresbeginn bleibt vorderhand tendenziell freundlich gestimmt, mit einem Hang zur Vorsicht. Denn die Unsicherheiten hinsichtlich der Konjunktur und dem Ausmass der erwartenden geldpolitischen Lockerungen bleiben präsent. Dazu passt etwa der sehr vorsichtige Ausblick der Weltbank auf das Wachstum der Weltwirtschaft im laufenden und kommenden Jahr.

Ihren Schatten voraus werfen die für Donnerstag terminierten neuesten Zahlen zur Teuerung in den USA. Diese könnten darüber entscheiden, ob sich das seit Ende Oktober dauernde Rally fortsetzen wird oder nicht, heisst es in einem Kommentar von Robomarkets. Die Commerzbank geht davon aus, dass der Inflationsdruck in den USA tendenziell weiter abnimmt. Sie erwartet aber gleichzeitig kein klares Signal, dass dies besonders schnell passiert. Entsprechend hoch ist die Ungewissheit an den Märkten im Vorfeld..

Der Leitindex SMI steht um 10.55 Uhr 0,09 Prozent höher bei 11'258,92 Punkten und damit im Bereich des Tageshochs. Der 30 Titel umfassende SLI gewinnt 0,13 Prozent auf 1777,74 Punkte und der breite SPI 0,03 Prozent auf 14'667,55 Punkte. Gewinner und Verlierer halten sich im SLI derzeit die Waage.

Sika (-3,0%) sind wie schon zur Eröffnung nach Zahlen der schwächste Wert innerhalb des SLI. Der Bauchemiespezialist weist für 2023 dank einer Akquisition zwar ein ansehnliches Umsatzwachstum aus. Analysten hatten sich allerdings mehr erhofft, zumal die Innerschweizer ein noch etwas stärkeres Plus in Aussicht gestellt hatten. Kritisch betrachtet werden etwa die enttäuschende Absatzentwicklung in Nord- und Südamerika oder das verhaltene Abschneiden des "Global Business"-Geschäfts.

Etwas höher sind auch die Abschläge bei SGS (-2,1%) nach einer Abstufung durch die Royal Bank of Canada auf "Sector Perform" von "Outperform". Die Aktien des Warenprüf- und Zertifikationskonzerns SGS haben nach einem miserablen Börsenjahr 2023 (-16%) zu Beginn des neuen Jahres einen Erholungsversuch gestartet. Doch dieser scheint bereits verpufft.

Leicht belastet wird der Gesamtmarkt von den Pharmaschwergewichten, von denen die GS von Roche (-0,2%) etwas weniger nachgeben als Novartis (-0,3%). Klarer sind die Einbussen bei Sandoz (-1,8%). In Marktkreisen werden diese Abgaben als erste Gewinnmitnahmen gesehen, denn zusammen mit den Inhaberpapieren von Roche haben diese 4 Werte im bisherigen Jahresverlauf am meisten zugelegt.

Holcim (-0,4%) leiden etwas unter einer Abstufung durch die Bank of America auf "Neutral" von "Buy" und Zurich (-0,3%) unter einer solchen durch Berenberg, ebenfalls auf "Hold" von "Buy".

Die Gewinnerseite wird von Alcon (+4,3%) und VAT (+4,1%) dominiert. Der Augenheilkonzern Alcon hat am Vorabend positive Studienresultate für den Produktkandidaten AR-15512 veröffentlicht, einem Mittel gegen trockene Augen. Analysten äussern sich positiv zu den News. Bei der ZKB erhöht der zuständige Analyst die von ihm angenommene Erfolgswahrscheinlichkeit einer Zulassung von 50 auf 100 Prozent.

VAT haben im bisherigen Jahresverlauf beinahe 8 Prozent nachgegeben und waren damit bis gestern nach Börsenschluss der schwächste Wert innerhalb des SLI. Nun kommt unterstützend eine Aufstufung durch Jefferies auf "Buy" von "Hold". Die Bank hat gleichzeitig das Kursziel von 370 Franken auf 585 Franken massiv erhöht.

Leicht überdurchschnittliche Gewinne verzeichnen noch Lonza (+1,8%) und UBS (+1,5%).

Im breiten Markt erleiden Idorsia (-5,8%) markante Verluste. Das Unternehmen prüft verschiedene Optionen zur Barmittelbeschaffung.

Auch mit Adecco (-1,2%) geht es nach einer Abstufung durch die Royal Bank of Canada etwas bergab. Ausserdem belastet hier die Gewinnwarnung vom englischen Konkurrenten Hays.

Pierer Mobility (+2,1%) legen dagegen nach ersten Umsatzangaben für 2023 etwas zu.

cf/rw