BERLIN (dpa-AFX) - Die Supermärkte und Discounter in Deutschland bieten nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) weiterhin zu wenig Waren unverpackt oder in Mehrwegverpackungen an. Bei stichprobenartigen Einkäufen in 48 Filialen von zwölf Supermärkten, Discountern und Biomarktketten schnitten nur die Biomärkte "zufriedenstellend" ab, wie die Umwelthilfe am Donnerstag mitteilte. Im Vergleich zu den Testeinkäufen der DUH von Januar 2022 sind zudem kaum Veränderungen zu erkennen.

Nach Angaben der Umwelthilfe wurden in fünf der untersuchten Ketten keine Mehrwegverpackungen bei Milch- und Joghurtprodukten angeboten, in einem weiteren Geschäft lag die Einweg-Quote bei 97 Prozent. Drei der Discounter-Ketten boten auch bei Getränken keine Mehrweg-Variante an. Anfang 2022 kam die DUH bei ihrem Check zum selben Ergebnis. Der Anteil an verpacktem Obst und Gemüse ist den DUH-Daten zufolge tendenziell etwas gesunken, allerdings nur um wenige Prozentpunkte.

"Unsere Testbesuche zeigen unnötig viel Einweg, zu viel Plastik und Müll. Sogar robuste Standardprodukte wie Karotten, Äpfel oder Paprika werden häufiger in Einweg verpackt als unverpackt angeboten", sagte DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz zu den Ergebnissen. "Wenn wir die Plastikkrise nicht noch weiter verstärken wollen, brauchen wir eine Halbierung des Verpackungsmülls bis 2027 und eine zusätzliche Einweg-Abgabe von mindestens 20 Cent auf Einweg-Plastikflaschen, Dosen und Getränkekartons."/nif/DP/ngu