BUDAPEST/WARSCHAU/PRAG/MOSKAU (dpa-AFX) - Die osteuropäischen Aktienmärkte sind am Dienstag der weltweit guten Börsenstimmung überwiegend gefolgt. Die anhaltende Hoffnung auf eine auch künftig lockere Geldpolitik der großen Notenbanken beflügelte die Kurse - an der Wall Street sorgte ein erfreulicher Start der US-Unternehmensberichtssaison dafür, dass die Rekordjagd weiterging.

Der Moskauer RTS-Interfax-Index gewann 1,49 Prozent auf 955,41 Punkte zu und setzte damit seinen Höhenflug fort.

Nach den deutlichen Kursgewinnen zum Wochenbeginn ging es am polnischen Aktienmarkt nun in einem etwas langsameren Tempo weiter aufwärts: In Warschau stieg der Wig-30-Index um 0,52 Prozent auf 1971,05 Punkte. Der breiter gefasste Wig-Index gewann 0,59 Prozent auf 45 140,51 Zähler.

Bei den Einzelwerten stiegen Budimex-Aktien um 2,00 Prozent. Der Baukonzern hat den Zuschlag für ein Straßenbauprojekt in Posen bekommen. Die Ölwerte PKN Orlen und PGNiG profitierten mit Kursgewinnen von 2,12 beziehungsweise 1,99 Prozent von den steigenden Ölpreisen und schafften es ins Spitzenfeld des Wig 30. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete am späten Nachmittag zweieinhalb Prozent mehr als am Vortag.

Auf der Verliererseite standen hingegen die Titel der Stromkonzerne Tauron (minus 2,97 Prozent) und PGE (minus 0,42 Prozent). Auch die Bankaktien PKO Bank (minus 1,36 Prozent) und mBank (minus 0,51 Prozent) tendierten tiefer, während die Titel der Bank Pekao ein Plus von 1,89 Prozent verbuchten.

An der Prager Börse gewann der tschechische Leitindex PX 0,85 Prozent auf 827,31 Punkte und knüpfte so an seine Vortagesgewinne an. Das Handelsvolumen lag bei 0,61 (Vortag: 0,55) Milliarden tschechischen Kronen.

In Tschechien wurden außerdem Inflations- und Arbeitsmarktdaten veröffentlicht. Die Verbraucherpreise waren im zweiten Quartal um 0,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gestiegen. Die Arbeitslosigkeit wiederum war auf 5,2 Prozent gesunken - im Vorjahresquartal hatte sie noch um einen Prozentpunkt höher gelegen.

Bei den Einzeltiteln gehörten die Bankwerte Erste Group (plus 3,05 Prozent) und Moneta Money Bank (plus 1,03 Prozent) zu den größten Gewinnern. Die Versorgeraktie CEZ gewann 0,83 Prozent. 3,30 Prozent schwächer tendierten hingegen die Papiere des Telekomkonzerns O2 C.R.

Die Budapester Börse schloss indes nach fünf Gewinntagen in Folge knapp im Minus: Der ungarische Leitindex Bux verlor 0,08 Prozent auf 27 392,22 Punkte. Das Handelsvolumen belief sich auf 9,1 (Vortag: 9,6) Milliarden Forint.

Die Nachrichtenlage in Ungarn blieb äußerst überschaubar. Unter den Bux-Schwergewichten verzeichneten nur Magyar Telekom mit einem Plus von 1,60 Prozent klare Gewinne. OTP Bank (minus 0,05 Prozent) und Gedeon Richter (plus 0,02 Prozent) beendeten den Handelstag kaum verändert. Trotz steigender Ölpreise schwächer notierten die Titel des Öl- und Gaskonzerns MOL (minus 0,80 Prozent)./dkm/APA/gl/stb