BUDAPEST/WARSCHAU/PRAG/MOSKAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten Börsen in Osteuropa haben am Montag ihre Talfahrt aus der vergangenen Woche fortgesetzt. Auf den Aktienmärkten lastete der fortgesetzte Ölpreisverfall, der aktuell weltweit auf die Börsenstimmung drückt.

In Warschau rasselte der Wig-30 um 3,11 Prozent auf 1887,38 Punkte nach unten, nachdem er bereits zum Wochenschluss um 2,2 Prozent abgesackt war. Der breiter gefasste Wig-Index fiel um 2,87 Prozent auf 42 464,60 Zähler.

Zum Wochenauftakt drückte vor allem die Abstufung der Kreditwürdigkeit Polens deutlich auf die Kurse. Am Freitagabend hatte die Ratingagentur S&P ihre Einschätzung wegen der Politik der neuen konservativen Regierung um eine Note von "A-" auf "BBB+" gesenkt. Die Regierung in Warschau habe seit dem Wahlerfolg im Oktober verschiedene Gesetze auf den Weg gebracht, die die Unabhängigkeit und Funktionsfähigkeit wichtiger Institutionen schwächten, teilte S&P mit.

Erneuten Verkaufsdruck gab es unter den Bankenwerten. Diese hatten bereits am Freitag nach Ankündigungen über mögliche Umwandlungen der Franken-Kredite und dadurch verbundene Milliardenbelastungen massive Abschläge verbucht. Zum Wochenstart nun brachen Bank Zachodni um 6,7 Prozent ein. PKO Bank büßten 5,55 Prozent ein und Alior Bank sowie Mbank verloren etwas mehr als 4 Prozent.

In Budapest verlor der Leitindex Bux weitere 2,95 Prozent auf 23 179,43 Punkte. Das Handelsvolumen belief sich auf 11,0 (Freitag: 18,3) Milliarden Forint.

Die Aktien der OTP Bank büßten 3,15 Prozent ein. Die Pharmaaktie Richter Gedeon sackte nach einer Analystenabstufung Stanley um 3,83 Prozent ab. Die MOL -Aktie verlor 2,94 Prozent und Magyar Telekom gaben um 0,75 Prozent nach.

In Prag fiel der Leitindex PX um 1,51 Prozent auf 867,85 Punkte, nachdem er bereits zum Wochenschluss um zwei Prozent verloren hatte. Das Handelsvolumen lag bei 0,59 (Freitag: 0,70) Milliarden tschechischen Kronen.

Klar negative Vorzeichen präsentierten in Prag die schwergewichteten Banken und CEZ. Die Aktie des Energieunternehmens CEZ büßte 2,72 Prozent ein. Komercni Banka verloren 2,30 Prozent. Bei allen anderen Werte blieben die Handelsumsätze aber recht mager.

Der russische RTS-Interfax-Index verlor 0,93 Prozent auf 646,90 Punkte, nachdem er am Freitag um bald 6 Prozent eingebrochen war./ste/APA/ck/she