Dax und EuroStoxx50 kletterten bis zum späten Vormittag um je etwa 0,4 Prozent auf 11.722 und 3277 Punkte zu. Zu Wochenbeginn hatten die Sorgen um die Folgen der Einreisepolitik des US-Präsidenten Donald Trump der jüngsten Rally einen Dämpfer versetzt. "Das lassen wir heute hinter uns und wenden uns lieber den konkreten Unternehmensnachrichten zu", sagte ein Händler. Mit Spannung warteten die Anleger vor allem auf die Bilanz von Apple, die am Abend nach US-Handelsschluss vorgelegt werden soll.

Viele Anleger schielten auch auf die Sitzung der US-Notenbank, die bis Mittwochabend (MEZ) über die Zinspolitik in Zeiten von Donald Trump berät. Zwar wurde überwiegend keine weitere Zinserhöhung erwartet. Doch erhofften sich Anleger Hinweise auf Tempo und Ausmaß der nächsten Fed-Schritte. Die Notenbanker hatten erst im Dezember die Zinsen angehoben.

DEUTSCHE BANK LEGT JURISTISCHE ALTLAST BEI

Für Gesprächsstoff auf dem Börsenparkett sorgte einmal mehr die Deutsche Bank. Nach der Einigung im US-Hypothekenstreit kommt Deutschlands größtes Geldhaus nun auch im Geldwäsche-Skandal in Russland mit weniger hohen Strafen als befürchtet davon. "Der nächste Mühlstein um den Hals der Bank wurde abgelegt", sagte ein Händler. Die Papiere kletterten um 2,6 Prozent auf 19,09 Euro. Die Aktien der Deutschen Bank haben in den vergangenen Monaten ein beachtliches Comeback hingelegt: Noch Ende September hatten die Titel weniger als zehn Euro gekostet - so wenig wie nie zuvor.

Auch die meisten europäischen Banken standen angesichts der Hoffnung der Anleger auf höhere Zinsen weltweit und weniger Regulierung nach dem Regierungsantritt von Donald Trump bei Anlegern wieder höher im Kurs: Im Schnitt gewannen sie mehr als ein Prozent. Commerzbank gewannen zwei Prozent. Ebenfalls erholt waren Unicredit, die nach einer schwachen Eröffnung ob eines milliardenschweren Verlustes ins Plus drehten. Schon am Montag hatten die Titel über fünf Prozent verloren.

H&M MACHT ANLEGERN MIT QUARTALSGEWINN KAUFLAUNE

Im MDax fielen Symrise um rund zwei Prozent. Konkurrent Givaudan hatte die Anleger mit seiner Bilanz enttäuscht. Der Kurs des Schweizer Aromen- und Riechstoffherstellers brach in Zürich um bis zu 6,8 Prozent ein, grenzte später aber seine Verluste etwas ein.

In Stockholm sorgten Hennes & Mauritz für Furore: Die Aktien stiegen um 6,2 Prozent auf 251,40 Kronen. Der Modekonzern hatte die Anleger im abgelaufenen Quartal mit einem überraschenden Vorsteuergewinn positiv überrascht.