Bern (awp) - Die Aktien des Genfer Luxusgüterkonzerns Richemont fallen am Mittwochnachmittag in die Nähe der bisherigen Tagestiefstkurse. Händler führen die Abgabebereitschaft der Marktakteure auf überraschend schwache Detailhandelsstatistiken aus dem Schlüsselmarkt Hongkong zurück. Diese Statistiken würden im Hinblick auf den Zwischenbericht von nächster Woche für Unbehagen sorgen, so heisst es.

Um 15.48 Uhr tauchen Richemont Namen um 1,3% auf 66,40 CHF. Um die Mittagszeit herum wurden vorübergehend sogar Kurse von 66,20 CHF bezahlt. Der Gesamtmarkt (SMI) steht im Gegenzug bei 8'334,46 Punkten und damit um 0,22% über dem Schlussstand vom Vortag. Die Handelsaktivitäten werden von Beobachtern sowohl in den Basiswerten als auch in den Derivaten bestenfalls als durchschnittlich bezeichnet.

Wie Erhebungen zeigen, lagen die Detailhandelsumsätze in Hongkong im November um 5,5% unter dem Stand vom Vorjahr. In der für Richemont wichtigen Unterkategorie "Uhren und Schmuck" resultierte im Jahresvergleich sogar ein Rückgang um 14,4%. Ökonomen hatten in beiden Fällen mit einem geringeren Minus gerechnet.

Beobachtern zufolge stehen die Erhebungen in starkem Kontrast zu den Schweizer Uhrenexporten, welche sich im November um gerademal 0,7% zurückbildeten. Diese Diskrepanz wird denn auch mit einem kräftigen und über die Zeit vermutlich nicht nachhaltigen Lageraufbau im dortigen Handel erklärt.

Im Hinblick auf den am Donnerstag in einer Woche bei Richemont anstehenden Zwischenbericht für das dritte Quartal des Fiskaljahres 2016/17 komme im Zuge der vorliegenden Detailhandelsstatistiken eine gewisse Nervosität auf, so heisst es im hiesigen Berufshandel. Wie Analysten ergänzen, muss der traditionsreiche Luxusgüterkonzern an diesem Tag unter Beweis stellen, dass sich die Umsatzentwicklung weiter stabilisiert hat. Ansonsten könne dies dem Unternehmen als Enttäuschung ausgelegt werden.

lb/ra