Die US-Notenbank werde zwar am Mittwoch noch keine Zinssenkung verkünden, prognostizierte Steven Skancke, Chef-Wirtschaftsberater des Vermögensverwalters Keel Point. "Aber alle werden die Ohren spitzen, ob Fed-Chef Jerome Powell etwas zum Ausblick sagt und Hinweise auf die nächsten Schritte liefert." Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg bis zum frühen Nachmittag in New York um 1,4 Prozent auf 26.474 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 legte 1,1 Prozent auf 2920 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 1,5 Prozent auf 7962 Punkte.

Bei den Einzelwerten waren die Titel von Boeing gefragt, die sich um 3,8 Prozent verteuerten. Der Flugzeugbauer erhielt auf der Pariser Flugshow Aufträge für bis zu 200 Maschinen seines Krisenflugzeugs 737 MAX, das nach zwei Abstürzen derzeit weltweit am Boden bleiben muss. Die British-Airways-Mutter IAG unterzeichnete eine entsprechende Absichtserklärung.

Eine von US-Präsident Donald Trump angekündigte Wiederaufnahme der Handelsgespräche mit China gab den US-Stahlwerten Auftrieb. Die Aktien von AK Steel, Nucor, Steel Dynamics und US Steel gewinnen bis zu 7,2 Prozent.

Zusätzlich zu den neuen Hoffnungen auf eine Entspannung im Zollstreit der USA mit China versetzte die Aussicht auf eine neue Flut billigen Notenbank-Geldes Anleger in Europa in Kauflaune. Dax und EuroStoxx50 legten am Dienstag jeweils etwa zwei Prozent auf 12.332 und 3453 Punkte zu. Auslöser der Aktien- und Bond-Rally in Europa war das Bekenntnis von EZB-Chef Mario Draghi, bei einer anhaltend niedrigen Inflation die Konjunktur durch erneute Anleihekäufe oder Zinssenkungen anzukurbeln.