Ein Börsianer vermutete, dass die Aussicht auf Strafzölle für Waschmaschinen und Solaranlagen die Anleger verunsicherte. "Wir wissen nicht, ob das der Anfang eines Handelskrieges ist", sagte ein US-Broker in Boston. In Europa wurden die Pläne allerdings relativ gelassen aufgenommen. Der Dax kletterte auf ein Rekordhoch.

Der Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank, Ulrich Stephan, hält mögliche Verunsicherungen ohnehin nur für Zwischentiefs. Anleger seien so zuversichtlich wie seit Jahrzehnten nicht. So habe es beim Index S&P-500 395 Handelstage in Folge keine Korrektur von mindestens fünf Prozent mehr gegeben, das sei die längste Phase seit 1928.

Die Aussicht auf Strafzölle für ausländische Solarzellen und -module gab den US-Solarfirmen Auftrieb: FirstSolar gewannen 6,4 Prozent und SunPower 3,1 Prozent. Da die USA auch Waschmaschinenhersteller mit Strafzöllen belegen wollen, standen die Aktien der Bauknecht-Mutter Whirlpool mit einem Plus von 5,6 Prozent höher im Kurs.

Unter den Einzelwerten ragten zudem Netflix mit einem Aufschlag von 13,2 Prozent auf ein Rekordhoch von 257,71 Dollar hervor. Nach milliardenschweren Investitionen in neue Serien und Filme verdreifachte der Streamingdienst seinen Gewinn im Weihnachtsquartal.