NEW YORK (awp international) - Die US-Börsen haben zur Wochenmitte einen Teil ihrer Vortagesverluste wieder wett gemacht. Unterstützung kam von positiven Wirtschaftsdaten. Das Beige Book, der Konjunkturbericht der US-Notenbank (Fed) hingegen lieferte keine neuen Impulse. Der Dow Jones Industrial gewann rund zwei Stunden vor Handelsschluss 0,36 Prozent auf 21 832,14 Punkte.

Die Risikobereitschaft der Anleger sei allerdings angesichts des schwelenden Nordkorea-Konflikts nach wie vor überschaubar, auch wenn der Mittelzufluss von sicher geltenden Anlagen etwas abgenommen habe, schrieb Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda.

Für den 500 Werte umfassenden S&P 500 ging es zuletzt um 0,37 Prozent auf 2467,06 Punkte nach oben. Dem technologielastigen Nasdaq 100 gelang im Handelsverlauf die Rückkehr in die Gewinnzone: Er stieg um 0,36 Prozent auf 5954,05 Punkte.

Das Handelsbilanzdefit der USA war im Juli geringer als erwartet ausgefallen. Zudem verbesserte sich im August wieder die Stimmung ausserhalb des Verarbeitenden Gewerbes, nachdem sie im Juli deutlich gesunken war. "Insgesamt weisen die Einkaufsmanagerindizes auf eine anhaltend robuste Wachstumsdynamik hin", urteilte Analyst Ulrich Wortberg von der Helaba und verwies dabei auch auf den jüngst ebenfalls erfreulich ausgefallenen ISM-Index für die Industrie.

Sorgen um die Spannungen zwischen Nordkorea und den USA rückten dagegen wieder etwas in den Hintergrund. Auch der inzwischen in der Karibik wütende Hurrikan "Irma" fand in den Handelsräumen nur mässiges Interesse, obwohl sich im Golf von Mexiko mit "Katia" bereits der dritte Hurrikan ankündigt.

Unter den Einzelwerten stach an der Nasdaq-Börse der rund 17-prozentige Kurssturz der Trivago-Papiere heraus. Die Online-Suchplattform für Hotelbuchungen hatte ihre Ziele für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Wettbewerber wie Expedia und Tripadvisor wurden in Mitleidenschaft gezogen und gaben im Nasdaq-Auswahlindex ebenfalls nach.

Beim IT-Dienstleister Hewlett Packard Enterprise (HPE) stand nach überraschend stark ausgefallenen Zahlen zum dritten Geschäftsquartal, aber eines schwächer als erwarteten Ergebnisausblicks auf das letzte Jahresviertel zuletzt ein Minus von 2,67 Prozent zu Buche.

Um 1,29 Prozent sackten die Aktien der US-Fluggesellschaft United Continental ab. Neben einem Preiswettkampf und höheren Treibstoffkosten bereitete auch der Hurrikan "Harvey" und der Nordkorea-Konflikt dem Unternehmen grosse Probleme. Es senkte daher seine Prognosen für den Umsatz und den Gewinn im dritten Quartal.

Die Aktien von Intel stiegen im Leitindex Dow um 1,90 Prozent und zählten damit zu den Favoriten im US-Leitindex. Sie profitierten von der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs, dass der Streit um ein Milliarden-Bussgeld der EU-Kommission gegen den Halbleiterkonzern wegen unfairen Wettbewerbs neu aufgerollt werden muss. Damit dürfte sich das Verfahren um die bereits im Mai 2009 verhängte Strafe von 1,06 Milliarden Euro noch mehrere weitere Jahre hinziehen.

Die Anteilsscheine des Mischkonzerns United Technologies versammelten sich hingegen einen weiteren Tag am Ende des Dow und büssten nun 1,34 Prozent ein. Die US-Ratingagentur Fitch erwägt die Kreditwürdigkeit zu senken, nachdem United in der Nacht zu Dienstag angekündigt hatte, den Flugzeugausrüster Rockwell Collins für 30 Milliarden US-Dollar zu übernehmen./ck/jha/