NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen dürften trotz weiterer kräftiger Verluste an den chinesischen Aktienmärkten am Montag freundlich in die neue Handelswoche starten. "Es sieht ganz so aus, als folgten diesmal die US-Börsen den positiven Vorgaben aus Europa", sagte Marktexperte Jasper Lawler von CMC Markets. Europaweit hatten die Aktienmärkte nach ihren massiven Verlusten aus der ersten Börsenwoche des neuen Jahres an diesem Morgen zur Erholung angesetzt.

Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn um 0,52 Prozent höher bei 16 398 Punkten. Die erste Handelswoche des Jahres hatte der US-Leitindex, ausgelöst durch die rasante Börsentalfahrt in China, mit einem Minus von etwas mehr als 6 Prozent beendet. Damit verbuchte der Dow den größten Wochenverlust seit September 2011.

Vor allem die Papiere von Alcoa dürften an diesem Handelstag im Fokus stehen. Der Aluminiumkonzern Alcoa wird nachbörslich seiner Tradition gemäß als erster großer US-Konzern seine Jahresbilanz vorlegen. Der Bericht gilt als richtungsweisend, da Aluminium in vielen Branchen eingesetzt wird. Vor dem Börsenstart stiegen die Papiere um rund 2,5 Prozent.

Im Wochenverlauf werden zudem auch die zwei Großbanken JPMorgan und Citigroup sowie der Chiphersteller Intel ihre Quartalsbilanzen vorlegen. Insgesamt rechnen Analysten laut der Nachrichtenagentur Bloomberg damit, dass die Gewinne der S&P-500-Mitglieder im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um durchschnittlich 6,7 Prozent fallen dürften.

Die JPMorgan-Titel stehen bereits an diesem Tag wegen einer Studie von Goldman Sachs im Blick: Analyst Richard Ramsden senkte sein Anlageurteil auf "Neutral" und das Kursziel von 75 auf 69 US-Dollar. Nachdem die Bank im abgelaufenen Jahr Kostenbasis und Bilanz deutlich optimiert habe, spiegele die Bewertung der Aktie nun die Stärke des Kerngeschäfts angemessen wider, schrieb er. Vorbörslich bewegte sich das Papier kaum.

Die Anteilsscheine von Wells Fargo dagegen stiegen vor dem Handelsstart um 1,4 Prozent. Diese Bank-Aktie hatte Goldman-Analyst Ramsden auf "Buy" hochgestuft.

Ein Übernahmevorhaben dürfte ebenfalls die Gemüter bewegen: Der US-Pharmakonzern Baxalta gewann vorbörslich rund 5 Prozent auf 42 Dollar, denn der british-irische Konkurrent Shire will Baxalta für rund 32 Milliarden Dollar übernehmen. Das Management beider Unternehmen stimmte einem Zusammenschluss zu./ck/das