FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat den Anlegern am deutschen Aktienmarkt den Start ins neue Jahr mit einem weiteren Rekord versüßt. Das Börsenbarometer toppte am Montag seine kurz nach Weihnachten erreichte Bestmarke knapp und kletterte bis auf 13 906 Punkte. Viele Investoren hätten nach dem guten Lauf offenbar schlicht Furcht, weitere Kursanstiege zu verpassen, erklärte Analyst David Iusow von DailyFX.

Zuletzt notierte der Dax mit 13 901,52 Punkten noch 1,33 Prozent über seinem Jahresschluss 2020. Das vergangene, turbulente Jahr hatte der Leitindex mit einem Plus von rund 3,5 Prozent beendet. Dabei war es seit dem Corona-Crashtief im März bei rund 8255 Punkten um rund zwei Drittel nach oben gegangen.

Direkt nach Weihnachten hatten der Brexit-Deal und das neue US-Konjunkturpaket für neue Kurshöhen gesorgt, zusätzlich zu den schon länger bestehenden Treibern wie etwa dem Impfstoffthema.

Anleger setzen nun auch zu Beginn des neuen Jahres auf einen Erfolg der in vielen Ländern mittlerweile gestarteten Impfkampagnen gegen das Coronavirus und eine damit einhergehende Normalisierung der Wirtschaft. In Bezug auf das konjunkturelle Erholungstempo der einzelnen Länder 2021 dürfte sich der Erfolg - stark vereinfacht - auf die Formel "wer (schnell) impft, gewinnt" herunterbrechen lassen, schreibt Analyst Clemens Bundschuh von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) denn auch in einem Kommentar zum Jahresstart.

Neben dem Beginn der Impfungen verweist Christopher Wood, Chef-Aktienstratege des Investmenthauses Jefferies, auf eine wohl unveränderte Bereitschaft der Notenbanken und Regierungen weltweit, der Wirtschaft vorerst bei Bedarf mit viel Geld unter die Arme zu greifen, um die Corona-Folgen zu mildern.

Ein Risiko sei dabei allerdings ausgerechnet, dass Investoren zu stark auf eine weiter rasante Erholung der Wirtschaft setzen könnten. Dadurch könnten die langfristigen Zinserwartungen steigen, die Zinskurve also steiler werden. Bei solch einem Anzeichen einer womöglich anziehenden Inflation würde es stark auf die Reaktion der Notenbanken ankommen. Sollte dann etwa die US-Notenbank Fed eine Eindämmung ihrer Billiggeldflut signalisieren, würde das die Aktienmärkte schwer belasten./mis/ajx/jha/