FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 20. Dezember 2016. Nicht nur im Einzelhandel klingeln wenige Tage vor Weihnachten die Kassen, auch ETF-Händler haben viel zu tun. Anleger setzen weiter auf Aktien aus Europa und den USA.

Die gute Stimmung am Aktienmarkt ist auch im ETF-Markt angekommen. Besonders Aktien-ETFs landen zum Jahresende in den Portfolios der Anleger. Händler berichten von sehr hohen Umsätzen. "Wir hatten vergangene Woche 43.000 Trades, das war wohl der höchste Stand nach der Trump-Wahl", erklärt Andreas Bartels von der Commerzbank. Laut Cornelia Schübel von der Unicredit hat vor allem das Handelsvolumen mit ETFs, die US-Aktien abbilden, nochmals angezogen. "Das lag sicher auch an der US-Notenbanksitzung vergangene Woche."

Der DAX bewegt sich weiter nach oben: Am Dienstagmorgen liegt der Index bei 11.431 Punkten, vor einer Woche waren es noch 11.284 Punkte. An der Wall Street ist der Trump-Rallye hingegen mittlerweile die Puste ausgegangen: Der Dow Jones schloss gestern bei 19.930 Punkten und damit in etwa auf dem Niveau vom vergangenen Dienstag. Die US-Notenbank hatte vergangene Woche - wie erwartet - die Leitzinsen angehoben und darüber hinaus, das war überraschend, drei weitere Zinsschritte im kommenden Jahr signalisiert.

Schwerpunkt Industrieländeraktien

Bartels meldet einen klaren Käuferüberhang auf der Aktienseite. Zugegriffen worden sei vor allem in Euro Stoxx 50- (WKN 593395, ETF050) und MSCI Europe-Trackern (WKN DBX1ME), aber auch in DAX- (WKN 593393, ETF001) und S&P 500-ETFs. Bei der Unicredit standen ebenfalls Euro Stoxx-ETFs im Mittelpunkt des Interesses (WKN DBX1ET), doch auch bei DAX-Trackern wurde zugegriffen, ebenso bei S&P 500-Indexfonds (WKN A0YEDG, A1C0B5). Verkäufe hat Bartels kaum gesehen. "Allenfalls von FTSE 100-ETFs trennten sich Anleger." Der ETF, der sich auf britische Aktien bezieht, ist nach dem Kurseinbruch infolge des Brexit-Votums im Sommer wieder deutlich gestiegen. Die Unicredit hat Abflüsse aus einem FTSE MIB-ETF (WKN A0MZWP) beobachtet, der vergangene Woche noch sehr beliebt war. Der ETF, der 40 italienische Aktien abbildet, hat sich nach den Unsicherheiten durch das Verfassungsreferendum am 4. Dezember ebenfalls wieder erholt.

Emerging Markets: Lieber diversifiziert

Auch in Schwellenländeraktien dominierten die Zuflüsse, hier konzentrierten sich Investoren auf breit aufgestellte Emerging Markets-Indexfonds. "Einzelne Länder sind derzeit kein Thema", erklärt Bartels. Schwellenländer-Tracker wie der iShares MSCI Emerging Markets (WKN A0HGWC) haben die Verluste nach dem Wahlsieg von Donald Trump mittlerweile fast wieder wiedermachen können, für die vergangenen zwölf Monate kommt der ETF auf ein Plus von 10,3 Prozent.

Banken-ETFs deutlich erholt

Besondere Beachtung finden wieder einmal die Banken: Bei der Unicredit setzten Anleger auf den iShares Euro Stoxx Banks (WKN 628930). Der hat in den vergangenen drei Monaten um 31 Prozent zugelegt, liegt auf Zwölfmonatssicht aber noch leicht im Minus.

Gemischtes Bild bei Anleihen

Im Handel mit Anleihe-ETFs ging es viel ruhiger zu - ein eindeutiger Trend ist nicht auszumachen. Schübel berichtet von Zuflüssen in US-amerikanischen High Yield-Unternehmensanleihen (WKN A1H5UN), europäischen Unternehmensanleihen mit und ohne Finanztiteln (WKN A0RPWP) sowie Staatsanleihen aus der Eurozone. Von US-Treasuries mit Laufzeit von 1 bis 3 Jahren und Staatsanleihen der Schwellenländer in Lokalwährung hätten sich Anleger hingegen verabschiedet. Bartels meldet Abgaben von Bundesanleihen mit mittlerer und längerer Laufzeit sowie High Yield-Bonds.

von: Anna-Maria Borse 20. Dezember 2016

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