FRANKFURT (awp international) - Der Dax hat am "Hexensabbat" wieder über der Marke von 13 300 Punkten geschlossen und sicherte sich so auch einen kleinen Wochengewinn. Mit einem Aufschlag von 0,81 Prozent auf 13 318,90 Punkte ging er am Freitag aus dem Handel. Sein Plus in der Vorweihnachtswoche beträgt damit 0,3 Prozent.

Bis zum Rekordhoch von 13 596 Punkten ist es zwar nicht mehr weit, am Montag allerdings war der deutsche Leitindex im Tagesverlauf bis auf 13 425 Punkte geklettert. Dann hatte die Anleger angesichts neu erwachter Brexit-Sorgen der Mut wieder verlassen und es war drei Tage abwärts gegangen.

Für den MDax ging es am Freitag nach einem Rekordhoch im Tagesverlauf letztlich um 0,44 Prozent auf 28 440,98 Zähler nach oben. Gewinne verzeichneten die Börsen auch europaweit: Der EuroStoxx 50 , der Leitindex der Eurozone, gewann 1,00 Prozent auf 3776,56 Punkte und verpasste damit ein neues Hoch seit Frühjahr 2015 nur knapp. Auch in Paris und London waren die Vorzeichen grün. In den USA legten die wichtigsten Indizes ebenfalls weiter zu und stiegen in neue Rekordhöhen.

Am Freitagmittag waren an der Derivatebörse Eurex zunächst Terminkontrakte auf die grossen Aktienindizes ausgelaufen, so auch auf den Dax oder den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50. Gegen Handelsschluss liefen Optionen und Futures auf einzelne Aktien aus. Dieser auch "grosser Verfall" genannte Termin kann daher dazu führen, dass es ohne fundamentale Gründe deutliche Bewegungen nach oben oder unten geben kann.

Unter den Einzelwerten war im Dax die Aktie der Deutschen Börse ohne Nachrichten der Favorit mit plus 2,7 Prozent, während das Papier des Zementherstellers HeidelbergCement als Schlusslicht 1,4 Prozent einbüsste. Die Vorzugsaktie von Henkel gewann 1,7 Prozent. Rechtzeitig vor dem anstehenden Chefwechsel ist in den eigenen Reihen mit Marco Swoboda nun auch der Nachfolger für den Posten des Finanzvorstands gefunden worden.

Im SDax gewannen die Ceconomy-Aktien nach einer Kaufempfehlung der Baader Bank und einer positiven Studie von JPMorgan 5,3 Prozent. Die Papiere waren am Dienstag eingebrochen, nachdem der Elektronikhändler einen erneuten Dividendenausfall angekündigt hatte. Seitdem hat sich der Kurs aber stetig erholt. Baader-Analyst Volker Bosse lobte in seiner Studie, dass der Konzernumbau allmählich Ergebnisse zeige.

Adidas , die zunächst noch von starken Quartalszahlen des US-Konkurrenten Nike belastet worden waren, konnten die Verluste im Handelsverlauf abschütteln. Die Papiere des Sportartikelherstellers verteuerten sich um 1,1 Prozent. Konkurrent Puma schlug sich mit 3,2 Prozent Plus noch besser.

Der Eurokurs fiel. Die Gemeinschaftswährung wurde am späten Nachmittag mit 1,1074 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1097 (Donnerstag: 1,1117) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9011 (0,8995) Euro.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei minus 0,25 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,01 Prozent auf 143,86 Punkte. Der Bund-Future rückte am späten Nachmittag um 0,10 Prozent auf 171,50 Punkte vor./ck/jha/

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---