FRANKFURT (dpa-AFX) - Moderate Verluste vor den US-Arbeitsmarktdaten hat die deutsche Aktienbörse am Freitag zur Eröffnung verzeichnet. Negative Vorgaben lieferten die schwächelnden asiatischen Börsen. Der Dax notierte im frühen Handel 0,23 Prozent tiefer bei 11 558,35 Punkten. Damit deutet sich beim deutschen Leitindex für die erste Woche des neuen Jahres ein Gewinn von rund 0,7 Prozent an.

Der MDax , in dem die mittelgroßen Unternehmen repräsentiert sind, sank am Freitag um 0,49 Prozent auf 22 172,57 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax ermäßigte sich um 0,19 Prozent auf 1835,59 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,28 Prozent auf 3307,15 Zähler nach unten.

BANGEN VOR US-DATEN

Highlight des Tages dürfte der offizielle US-Arbeitsmarktbericht um 14.30 Uhr MEZ sein, dem so mancher Marktteilnehmer mit Bangen entgegen sieht. Denn am Vortag hatten die Beschäftigungszahlen des privaten Dienstleisters ADP für Ernüchterung gesorgt. Experten gehen von einem Beschäftigungsplus von 175 000 Arbeitsplätzen aus - und damit fast so stark wie im Vormonat (+178 000).

In Deutschland fielen die Einzelhandelsumsätze im November real (preisbereinigt) um 1,8 Prozent zum Vormonatsniveau. Nominal (inklusive Preiseffekte) lagen sie 1,6 Prozent niedriger. Der Rückgang fällt stärker aus, als Analysten erwartet hatten. Die deutsche Industrie erhielt im November nach einem starken Vormonat 2,5 Prozent weniger Aufträge. Der Rückgang folgte jedoch auf einen starken Anstieg von korrigiert 5,0 (zunächst 4,9) Prozent im Oktober.

LUFTHANSA BELASTET VON ANALYSTEN-ABSTUFUNG

Unter den Einzelwerten gehörten Lufthansa mit einem Minus von 0,66 Prozent zu den schwächsten Aktien im Dax. UBS-Analyst Jarrod Castle hält die Papiere nach dem zuletzt guten Lauf für zu teuer. Bei einem unveränderten Kursziel von 10,70 Euro stufte er sie von "Neutral" auf "Sell" ab. Die Airline habe weiterhin mit steigenden Treibstoffkosten, einem schwächeren Euro, einer unsicheren Nachfrage sowie zunehmendem Wettbewerb zu kämpfen, schrieb er und rechnet mit einem vorsichtigen Geschäftsausblick. Die Lufthansa-Titel kamen seit Mitte November unter dem Strich zwar kaum vom Fleck, hatten sich zuvor aber nach einem Mehrjahrestief im Oktober in der Spitze um fast 45 Prozent erholt.

Die Titel der Deutschen Telekom reagierten kaum auf einen Zwischenbericht von T-Mobile US. Die US-Mobilfunktochter der Bonner gewann 2016 mehr als 8 Millionen neue Kunden. Dies sei mehr als der Vorstand erwartet habe, liege aber unter der optimistischen Konsensschätzung, sagte ein Händler am Morgen. Seit Anfang Dezember hatte die T-Aktie mehr als 12 Prozent an Wert gewonnen.

Die Papiere von Stada büßten zuletzt 0,15 Prozent ein. In der "Wirtschaftswoche" hatten Vertreter des aktivistischen Investors AOC neue Forderungen an den Arzneimittelhersteller gestellt, darunter auch weitere Kostensenkungen. Bis Ende Februar solle laut der AOC-Vertreter ein detaillierter Verbesserungsplan stehen und zügig umgesetzt werden./edh/stb