FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem guten Jahresstart bleibt der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag auf Richtungssuche. Der X-Dax als Indikator für den Leitindex Dax signalisierte rund eine Stunde vor Handelsstart ein Minus von 0,32 Prozent auf 11 547 Punkte. Die letzten beiden Tage tendierte der deutsche Leitindex behauptet, nachdem er zum Wochenstart noch mit einem Plus von 1 Prozent stark ins Jahr 2017 gestartet war. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeichnete sich ein Verlust von 0,30 Prozent ab.

Die Vorgaben aus Übersee liefern nur wenig Orientierung. Zwar ging es an der Wall Street zur Wochenmitte nach oben, dem US-Leitindex Dow Jones Industrial blieb aber erneut der erstmalige Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 20 000 Punkten verwehrt. Das veröffentlichte Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung konnte die Anleger aus geldpolitischer Sicht etwas beruhigen: Es sei etwas weniger "falkenhaft" ausgefallen, als es der Markt nach dem Zinsschritt Mitte Dezember angenommen habe, hieß es.

Die asiatischen Börsen präsentierten sich uneinheitlich. Für den japanischen Nikkei-Index ging es nach unten. Die Aktien in China zeigten sich hingegen weitgehend freundlich, nachdem heimische Konjunkturdaten eine Fortsetzung der positiven Entwicklung im Dienstleistungsgewerbe im Dezember signalisiert hatten. Im heutigen Handelsverlauf könnte die Bekanntgabe der Erzeugerpreise aus der Eurozone sowie der Arbeitsmarktdaten aus den USA frische Impulse liefern.

DEUTSCHE BANK FEST NACH WEITERER EINIGUNG MIT US-JUSTIZ

Die Aktien der Deutschen Bank reagierten im vorbörslichen Handel positiv auf eine weitere Einigung des Geldhauses mit der US-Justiz. Auf der Handelsplattform Tradegate gewannen sie im Vergleich zum Xetra-Schluss des Vortages zuletzt 1,5 Prozent. In den ersten drei Handelstagen dieses Jahres hatten die Papiere bereits um rund 6 Prozent zugelegt, seit Ende September sogar um mehr als 80 Prozent. Wie der New Yorker Bundesanwalt Preet Bharara am Mittwoch mitteilte, stimmte die Deutsche Bank einer Zahlung von 95 Millionen Dollar zu und legte damit einen Rechtsstreit bei. Dabei ging es um Vorwürfe, die Bank habe durch ein Netz von Strohfirmen versucht, Steuern in den USA zu vermeiden.

Dagegen fielen die Vorzugsaktien von Volkswagen auf Tradegate um 0,7 Prozent. Der Autobauer und sein ehemaliger Konzernchef Martin Winterkorn müssen sich im Dieselskandal weiter auch vor einem kalifornischem Gericht mit Klagen von US-Investoren auseinandersetzen. Der zuständige Richter Charles Breyer wies am Mittwoch den Antrag ab, den Rechtsstreit nach Deutschland zu verlegen. Zudem wird sich VW-Chef Matthias Müller in diesem Jahr nicht auf der Automesse in Detroit sehen lassen. Die Messeaktivitäten des Konzerns und der Tochtermarken würden "bezüglich Effizienz und Wirkung weiterhin kritisch hinterfragt und angepasst", hieß es./edh/fbr