Die Pariser Börse dürfte am Mittwochmorgen eine Pause einlegen, nachdem sie am Vortag aufgrund der unerwartet niedrigen Inflationszahlen in den USA stark gefallen ist.

Gegen 8.15 Uhr fällt der Future-Kontrakt auf den CAC 40 Index - Lieferung Februar - um 14 Punkte auf 7615 Punkte, was auf einen stabilen oder sogar sehr leicht fallenden Beginn der Sitzung hindeutet.

Der Pariser Markt hatte seine Verluste gestern nach der Veröffentlichung der US-Verbraucherpreisdaten ausgeweitet und ging schließlich mit einem Minus von 0,8% bei 7625 Punkten aus dem Handel.

Auch an der Wall Street reagierten die Anleger negativ auf diese Indikatoren, die die Federal Reserve veranlassen könnten, die Zinssätze nicht sofort zu senken.

Der Dow Jones gab bis zur Schlussglocke 1,2% ab, während der Nasdaq 1,8% verlor.

Für Christopher Dembik, Investmentstratege bei Pictet Asset Management, war die Veröffentlichung eine gute Ausrede für die Anleger, um nach einem sehr starken Start in das neue Börsenjahr Luft zu holen und einige Gewinnmitnahmen vorzunehmen.

Wir bezweifeln jedoch, dass dies die gute Dynamik der Aktien, die seit Jahresbeginn in Gang gekommen ist, in Frage stellen wird", so der Analyst.

"Die gestern veröffentlichte Statistik sollte nicht überinterpretiert werden", betont er. Der Desinflationsprozess ist auf der anderen Seite des Atlantiks immer noch in vollem Gange", erinnert der Experte.

Die gestern veröffentlichten Zahlen lösten auf jeden Fall eine kalte Dusche im Anleihensektor aus, wo sich der Verfall mit einem Anstieg der Renditen drastisch beschleunigte.

Die Rendite der 10-jährigen US T-Bonds stieg auf über 4,31%, während die Rendite der deutschen Buns mit gleicher Laufzeit wieder mit 2,40% flirtete.

Mehrere Wirtschaftsindikatoren, die heute erwartet werden, werden die Stimmung der Anleger testen.

Um 11.00 Uhr werden eine neue Schätzung des BIP der Eurozone für das vierte Quartal sowie die Zahlen zur Industrieproduktion in der Region veröffentlicht.

Entgegen der seit über einem Jahr andauernden Mantra scheinen die Anleger in den letzten Wochen gute Wirtschaftsnachrichten zu schätzen, ohne auf deren mögliche Auswirkungen auf die Geldpolitik zu achten.

'Letztendlich wird der Dreh- und Angelpunkt 2024 sein, unabhängig von der genauen Sitzung', so die Teams von Apicil AM.

Die Marktteilnehmer scheinen sich für das Beste aus beiden Welten zu entscheiden: eine solide Wirtschaftsdynamik und einen nachlassenden Inflationsdruck", fügt der Vermögensverwalter hinzu.

Diese neue Denkweise - beschrieben als "good news is good news!" - wird auch durch die Reihe von Ergebnissen getestet, die heute auf der Tagesordnung stehen, mit Veröffentlichungen u.a. von großen europäischen Unternehmen wie Capgemini oder Heineken.

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