Der Online-Modehändler Zalando hat in der Coronakrise den Wettbewerbern im stationäen Handel Kunden abgejagt und besser abgeschnitten als vom Markt erwartet.

Der Vorstand rechnet im zweiten Quartal mit "signifikanten" Zuwächsen bei Umsatz und Ergebnis, die deutlich über den aktuellen Markterwartungen lägen, wie Europas größte Onlineplattform für Mode am Donnerstag mitteilte. Analysten erwarten ein Umsatzplus von 16 Prozent und einen bereinigten operativen Gewinn (Ebit) von 104 Millionen Euro.

Als Gründe für das starke Abschneiden nannte der Vorstand das veränderte Konsumverhalten der Kunden hin zu Online-Einkäufen sowie den beschleunigten Ausbau des Zalando Partnerprogramms. Am 16. Juli will das Management Details zur Umsatzentwicklung bekannt geben und am 11. August seine Quartalszahlen.

Firmenchef Rubin Ritter hatte Anfang Mai bereits erklärt, die Zahl der Neukunden sei im April um fast 40 Prozent gestiegen und damit so deutlich wie noch nie zuvor in dem Monat. In der Zeit mussten andere Modefirmen im stationären Handel massive Einbußen verkraften, da ihre Filialen zur Eindämmung der Coronapandemie geschlossen bleiben mussten. Im ersten Quartal hatte die Corona-Pandemie allerdings noch die Shoppinglust vieler Verbraucher gedämpft und bei Zalando zu einem Betriebsverlust geführt.

Bei den Anlegern kamen die Nachrichten gut an: Der MDax-Wert legte um rund sechs Prozent zu. Analysten rechnen nun damit, dass Zalando seine Jahresziele möglicherweise anheben kann, die für 2020 ein Umsatzplus zwischen zehn und 20 Prozent vorsehen und ein Ebit von 100 bis 200 Millionen Euro.