Das Wachstum hat sich im Schlussquartal 2021 wieder beschleunigt. Im dritten Quartal war der BIP-Zuwachs mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 2.3 % deutlich geringer ausgefallen.

Sämtliche Komponenten mit Ausnahme des staatlichen Konsums konnten gegenüber dem Vorquartal an Schwung gewinnen. Der private Konsum legt um 3.3 % annualisiert zu. Haupttreiber des Wachstums war ein kräftiger Lageraufbau, der 4.9 Prozentpunkte zum Quartalswachstum beitrug.

Das Gesamtjahreswachstum liegt gemäss der ersten Schätzung bei 5.7 %. Das ist üppig. Doch wie man sieht, hat das hohe Wachstum auch seine Schattenseiten.

Die US-Regierung wie auch die US-Notenbank griffen dem Land kräftig unter die Arme - möglicherweise zu kräftig. Eine dadurch ausgelöste starke Nachfrage der privaten Haushalte und Unternehmen nach Konsum- und Kapitalgütern traf auf ein knappes Angebot. Fehlende Vorprodukte und Rohstoffe machten eine rasche Befriedigung der hohen Nachfrage nicht möglich.

Dadurch stiegen die Preise. Gleichzeitig kehrten die US-Arbeitnehmer aufgrund üppiger staatlicher Hilfen nicht im erhofften Mass an ihre Arbeitsplätze zurück. Deswegen steigen nun die Löhne. Die durchschnittlichen Stundenlöhne lagen zuletzt knapp 5 % höher als im Vorjahr.

Die US-Regierung und die Fed haben es möglicherweise zu gut gemeint. Es gab zu viel Liquidität auf einmal. Ein schwächeres Wachstum und eine gleichzeitig schwächere Preisentwicklung wären wohl die bessere Variante gewesen.

Die US-Notenbank muss jetzt umso deutlicher auf das Gaspedal treten. Zu hoffen bleibt, dass es dadurch zu keiner Vollbremsung der Wirtschaft kommt. Es wird immer deutlicher, dass die Fed auch eine merkliche Abkühlung in Kauf nimmt, um die Inflationsentwicklung im Zaun zu halten.

Attachments

  • Original Link
  • Original Document
  • Permalink

Disclaimer

VP Bank AG published this content on 27 January 2022 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 27 January 2022 14:39:25 UTC.