--Geplante EU-Zölle belasten vor allem Verkauf des SUV EX30

--Volvo senkt Prognose für Absatzanstieg

--2Q-Gewinn über Markterwartungen

(Durchgehend neu)

Von Michael Susin

STOCKHOLM (Dow Jones)--Volvo Car hat sein Absatzziel für das laufende Jahr gesenkt. Die von der Europäischen Union geplanten Zölle auf Elektroautos aus China würden den Absatz eines seiner vielversprechendsten Modelle, des SUV EX30, beeinträchtigen, teilte der schwedische Autohersteller mit, der mehrheitlich der chinesischen Zhejiang Geely Holding Group gehört. Zuvor hatten bereits die USA Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge eingeführt.

Für das Gesamtjahr erwartet Volvo Car nun ein Retail-Absatzplus von 12 bis 15 Prozent anstatt der bisher geplanten mindestens 15 Prozent.

Der Konzern kündigte an, den EX30 künftig im belgischen Gent zu fertigen und plane die Produktion des Modells im ersten Halbjahr 2025 aufzunehmen.

"Sobald die EU-Untersuchung im Laufe des Jahres abgeschlossen ist, nach den Abstimmungen in den Mitgliedsstaaten und dem möglichen Erlass der endgültigen Zölle, werden wir einen endgültigen und klaren Überblick darüber haben, wie sich die Zölle auf Volvo Cars auswirken werden", sagte CEO Jim Rowan.

Die neuen EU-Zölle für einzelne Hersteller liegen zwischen 17,4 und 37,6 Prozent für alle aus China importierten Elektroautos, zusätzlich zu den bereits geltenden Zöllen von 10 Prozent.

Im abgelaufenen Quartal hat Volvo allerdings mehr verdient als erwartet. Der Konzern meldete für die drei Monate per Ende Juni einen den Aktionären zuzurechnenden Nettogewinn von 5,35 Milliarden schwedischen Kronen (460 Millionen Euro), verglichen mit 3,33 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz ging auf 101,45 Milliarden Kronen zurück von 102,15 Milliarden, was vor allem auf geringere Umsätze in der Auftragsfertigung, den Mix der Vertriebskanäle und die Preisgestaltung zurückzuführen ist.

Analysten hatten in einem von Visible Alpha erhobenen Konsens einen Nettogewinn von lediglich 4,88 Milliarden Kronen erwartet, dafür aber einen Umsatzanstieg auf 104,82 Milliarden Kronen.

Der trotz des enttäuschenden Umsatzes über den Erwartungen liegende Gewinnanstieg ist auf ein Rekordwachstum des bereinigten Betriebsergebnisses zurückzuführen. Dieses stieg um 28 Prozent auf 8,2 Milliarden Kronen, nach Ausklammern von Sonder- und anderen Einmal-Posten.


   SUV EX30 hatte guten Marktstart in Europa 

Der Retail-Absatz des Konzerns stieg um 15 Prozent und erreichte 205,400 verkaufte Fahrzeuge. Dieser Anstieg ist insbesondere auf den Verkauf des EX30 zurückzuführen, der in Europa einen guten Marktstart hatte.

Laut Rowan sind die Bruttomargen bei vollelektrischen Fahrzeugen im Quartal auf einen neuen Höchstwert von 20 Prozent gestiegen. Der CEO warnte jedoch, dass der Übergang zu vollelektrischen Fahrzeugen durch eine "Brücke" aus Plug-in- und Mild-Hybrid-Modellen unterstützt werden sollte, da die Verbraucher noch nicht vollständig elektrisch fahren könnten.

Nach Regionen betrachtet stiegen die Verkäufe in Europa um 40 Prozent, angeführt von Großbritannien und Deutschland, während die Verkäufe in den USA und China um 10 bzw. 4 Prozent zurückgingen.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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July 18, 2024 03:26 ET (07:26 GMT)