Zürich (awp) - Der Galenica-Aktionär Sprint Investments könnte laut einem Pressebericht seinen Beteiligungs-Anteil am Berner Gesundheitskonzern weiter deutlich gesenkt haben. Wie die "Finanz und Wirtschaft" (FuW, online) schreibt, wurden allein in den letzten drei Handelstagen in mehreren ausserbörslichen Transaktionen insgesamt fast 370'000 Aktien zu 1100 CHF das Stück bzw. knapp 150'000 Aktien zu 1104 CHF umgesetzt.

Gemäss dem Bericht war die BZ Bank von Martin Ebner, der selber einen hohen Galenica-Anteil besitzt, in die Transaktion involviert. Sie soll Sprint die Titel zu 1100 CHF abgekauft und zu 1104 CHF ihren Kunden weiterverkauft haben, heisst es. Die 370'000 Titel entsprechen einem Galenica-Anteil von rund 5,6%.

Der Grossaktionär Sprint, hinter dem die Investoren Stefano Pessina und Kohlberg Kravis Roberts stehen, hatte zuletzt per Ende Jahr den Abbau seiner Beteiligung auf 9,63% bekannt gegeben und könnte mit der jüngsten Transaktion gar unter einen Anteil von 5% gefallen sein. Eine weitere Offenlegung auf <5% müsste in den nächsten Tagen der Börse bekannt gegeben werden.

Dass der ursprünglich gut 20% grosse Anteil von Sprint zum Verkauf steht, ist nicht neu. Galenica-Präsident Etienne Jornod hatte das im September in einem Interview folgendermassen begründet: Hinter dem Aktionär steht das Private-Equity-Unternehmen KKR und dieses müsse den Anteil nach sechs bis neun Jahren verkaufen, weil die Fonds aus steuerrechtlichen Gründen aufgelöst würden.

Ein neuer Grossaktionär wurde Mitte Dezember bekannt. Der Immobilieninvestor Remo Stoffel und seine Frau Manuela hatten über mehrere Gesellschaften (Priora etc.) einen Stimmrechtsanteil in Höhe von 10% gemeldet. Stoffel gab sich damals in einer schriftlichen Stellungnahmen überzeugt, sich an einem Unternehmen zu beteiligen, das "aufgrund seiner Strategie, seiner Marktstellung und seiner kompetenten Führung ein hohes Zukunftspotenzial" aufweise.

Die Galenica-Aktie hatte u.a. aufgrund der Verkaufsabsichten von Sprint im letzten Jahr einen schweren Stand, da befürchtet worden war, die Aktien von Sprint könnten offen am Markt verkauft werden. Das Papier gehörte denn auch zu den schwächsten Blue-Chips-Werten 2016. Seit Anfang November hat es allerdings wieder rund 20% zugelegt und dabei den Gesamtmarkt (SPI) deutlich übertroffen.

Der Gesundheitskonzern Galenica steht bekanntlich vor der Aufteilung der Gruppe in die zwei Teile Vifor Pharma und Galenica Santé (Grosshandelsaktivitäten). Diese soll spätestens Ende dieses Jahr erfolgen.

uh/cp