Typisch deutsch.
Geschäftsbericht 2019
VARTA AG
Inhalt
AUFSICHTSRAT UND VORSTAND | 2 |
ERFOLGSFAKTOR MADE IN GERMANY | 12 |
KONZERNLAGEBERICHT | 45 |
Konzernstruktur | 46 |
Wirtschaftsbericht | 51 |
Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage | 53 |
Forschung und Entwicklung | 58 |
Investitionen ohne M&A (CAPEX) | 59 |
Ertragslage Segmente | 59 |
Angaben zur VARTA AG | 60 |
Mitarbeiter | 65 |
Vergütungsbericht | 66 |
Prognose-, Chancen- und Risikobericht | 68 |
Ausblick | 73 |
Nachtragsbericht | 74 |
Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht | 74 |
Übernahmerechtliche Angaben | 74 |
KONZERNABSCHLUSS | 78 |
Konzern-Bilanz | 80 |
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 82 |
Konzern-Gesamtergebnisrechnung | 83 |
Konzern-Kapitalflussrechnung | 84 |
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung | 85 |
Konzern-Anhang | 86 |
BESTÄTIGUNGSVERMERK | 162 |
Finanzkalender | 170 |
Kontakt & Impressum | 171 |
Ertragskennzahlen
MEHRJAHRESÜBERSICHT
(IN T€) | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | ||||||
Umsatzerlöse | 169.038 | 195.093 | 213.815 | 242.157 | 271.650 | 362.692 | ||||||
EBIT | 13.440 | 22.480 | 14.845 | 23.643 | 36.871 | 70.767 | ||||||
Abschreibungen | -7.428 | -8.511 | -8.922 | -9.446 | -10.518 | -20.855 | ||||||
EBITDA | 20.868 | 30.991 | 23.767 | 33.089 | 47.389 | 91.622 | ||||||
Bereinigtes EBITDA | 19.368 | 22.857 | 26.099 | 39.132 | 50.219 | 97.481 | ||||||
EBT | 12.083 | 19.371 | 12.073 | 21.025 | 36.482 | 71.079 | ||||||
Konzernergebnis | 7.886 | 11.596 | 9.410 | 13.544 | 25.703 | 50.464 | ||||||
Bilanzsumme | 158,1 | 155,7 | 164,9 | 331,5 | 401,7 | 668,8 | ||||||
Cashflow aus der laufenden | 22.000 | 19.288 | 24.153 | 18.503 | 69.846 | 105.734 | ||||||
Geschäftstätigkeit | ||||||||||||
Cashflow aus Investitionstätigkeit | 7.119 | -1.099 | -21.613 | -13.426 | -58.982 | -105.806 | ||||||
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | -13.729 | -28.531 | -1.210 | 121.577 | -114 | 94.882 | ||||||
FTE-Mitarbeiter per 31. Dezember | 1.792 | 1.879 | 2.012 | 2.112 | 2.256 | 2.834 | ||||||
Ergebnis je Aktie (EPS) in EUR | 1,3 | 16,5 | 0,59 | 0,36 | 0,66 | 1,28 | ||||||
Wir beschleunigen das Wachstum
+ 33,5% | |
Umsatz | |
EURm | |
362,7 | |
271,7 | |
2018 | 2019 |
+ 94,1%
Bereinigtes EBITDA
EURm
26,9 % 97,5
18,5 % 50,2
20182019
+ 96,3% | ||
Konzernergebnis | ||
EURm | ||
13,9 % | 50,5 | |
9,5 % | 25,7 | |
2018 | 2019 |
AUFSICHTSRAT UND VORSTAND | VORWORT DES AUFSICHTSRATS |
Prof. DDr. Michael TOJNER
AUSBILDUNG
• Harvard Business School
• Stanford University
• Doktoratsstudium Rechtswissenschaften,
Universität Wien
• Doktoratsstudium Wirtschaftswissen
schaften, Wirtschaftsuniversität Wien
BERUFSERFAHRUNG
• Seit 2006: Montana Tech Components AG, Schweiz (CEO & Mehrheitseigentümer)
• Seit 1998: Global Equity Partners
Beteiligungs-Management GmbH
(geschäftsführender Eigentümer)
• Seit 1998: WertInvest Beteiligungs verwaltungs GmbH (geschäftsführender Eigentümer)
• Seit 1990: Michael Tojner Industrie beteiligungs und -beratungs GmbH (geschäftsführender Eigentümer)
• Seit 1999: Vortragstätigkeiten an der Wirtschaftsuniversität Wien
Prof. DDr. Michael Tojner
Die Montana Tech Components AG hält mit mehr
als 58 % weiterhin die Mehrheit an der
Gesellschaft. Als Ankeraktionär verfolgt sie eine Strategie, die auf Stabilität und langfristigen Unternehmenserfolg ausgerichtet ist, und verschafft so dem Management den nötigen
unternehmerischenSpielraum, Marktchancen zu
nutzen und erfolgreich umzusetzen.
2
AUFSICHTSRAT UND VORSTAND VORWORT DES AUFSICHTSRATS
Vorwort des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
die Welt ist mobiler und vernetzter geworden. Die Verwendung von Energie und deren Speicherung sind daher immer mehr in den Mittelpunkt jedes Einzelnen gerückt. Dieser Entwicklung folgend, baut das Morgen auf die grenzenlose persönliche Ent faltung und die absolute Energieunabhängigkeit. Als führendes Unternehmen in der Batterietechnologie hat sich VARTA an die Spitze dieser technologischen und gesellschaftlichen Entwicklung gesetzt und stellt den Anspruch, auch die kabellose Technologie von morgen mit den besten und zuverlässigsten Batterie zellen auszustatten.
Dieses Selbstverständnis prägt VARTA seit Beginn der 130-jährigen Unternehmensgeschichte, die unsere Batteriezellen bereits auf die aufregendsten Missionen der Menschengeschichte geführt hat. Sei es die erste Mondlandung, der erste Flug über den Atlantik oder bahnbrechende Expeditionen zum Nordpol - auf die Energie von VARTA hat man gebaut, wenn Zuverlässigkeit und Energie gefragt waren. VARTA schöpft aus diesen Errungen- schaften der Vergangenheit und nimmt die Heraus forderungen der Zukunft umso mehr mit Zuversicht und Erfindersinn an.
In 2019 hat die VARTA die gegenwärtigen Erwartun- gen und Herausforderungen nicht nur gemeistert, sondern und teils weit übertroffen. Die hohe Wachs- tumsdynamik des VARTA AG Konzerns ist auf die starke Performance der wiederaufladbaren Lithium- Ionen-Zellen für Hightech-Consumerprodukte, insbesondere für kabellose Premium-Kopfhörer, und die sehr gute Entwicklung im Bereich der Hörgeräte- batterien zurückzuführen. Die ungebrochene
Nachfrage veranlasst uns, hier weiter in Kapazitäten zu investieren. Auch die Entwicklung im zweiten Segment, Power & Energy, verläuft zufriedenstellend mit einem Plus beim Umsatz und Ergebnis. Mit der Akquisition der VARTA Consumer wird zusammen- geführt, was zusammengehört, und das Produktport- folio ab 2020 um die beliebten Haushaltsbatterien & Co für Endkonsumenten erweitert. Wir werden die intelligente Verwendung von Alkalibatterien mit einer Vielzahl von Produkten, welche Lebensdauer und Leistung der Batterie optimieren, ebenso fördern.
VARTA wird 2020 und die Folgejahre nützen, um den technologischen Vorsprung abzusichern und auszubauen, damit die Standards für den Endver- braucher stets neu definiert werden und die Nutzung von mobilen elektronischen Endgeräten kontinuier- lich verlängert wird. Mit dem Ausbau der Produk- tionskapazitäten wollen wir erreichen, dass immer mehr Endkonsumenten die Vorzüge unserer führen- den Batterietechnologie nützen und ihr alltägliches Leben unabhängiger gestalten können.
Der Technologievorsprung der VARTA bei
Mikro batterien soll mittelfristig auch bei großen Lithium-Ionen-Zellen zum Einsatz kommen.
Unsere Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte sollen perspektivisch dazu führen, dass VARTA AG auch bei Speicher- und Antriebssystemen mit großen Lithium-Ionen-Zellen weltweit führend wird. Damit wäre die VARTA-Familie bei allen Batterielösungen wieder vereint.
Prof. DDr. Michael Tojner
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 3 |
AUFSICHTSRAT UND VORSTAND BERICHT DES AUFSICHTSRATS
Bericht des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2019
Der Aufsichtsrat der VARTA AG freut sich, Ihnen über seine Arbeit im Geschäftsjahr 2019 berichten zu dürfen. Das Jahr 2019 war für die VARTA AG wiederum sehr ereignisreich und vor allem durch starkes Wachstum geprägt.
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2019 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung oblie- genden Aufgaben in vollem Umfang wahrgenommen. Wir haben den Vorstand bei der Leitung des Unter- nehmens auf Grundlage der ausführlichen, in schrift- licher und mündlicher Form erstatteten Berichte des Vorstands überwacht und beratend begleitet.
Darüber hinaus fand ein regelmäßiger Informations- austausch zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorsitzenden des Vorstands sowie dem Finanzvorstand statt. Der Aufsichtsrat war stets über die beabsichtigte Geschäftspolitik, die Unter nehmensplanung einschließlich der Finanz-, Investi tions- und Personalplanung, die Rentabilität der Gesellschaft und den Gang der Geschäfte sowie die Lage der Gesellschaft und des Konzerns informiert. Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen unmittelbar eingebunden und hat diese mit dem Vorstand intensiv und detailliert erörtert.
Soweit fur Entscheidungen oder Maßnahmen der Geschäftsfuhrung aufgrund Gesetzes, Satzung oder Geschäftsordnung eine Zustimmung des Aufsichts- rats erforderlich war, erfolgte eine Beschlussfassung durch die Mitglieder des Aufsichtsrats - teilweise vorbereitet durch die Ausschusse - nach intensiver Prufung und Erörterung. Ein besonderer Schwer- punkt unserer Tätigkeit in diesem Jahr war die Investitionsplanung des Unternehmens, mit der wir uns eingehend auseinandergesetzt haben.
Am 21. Mai 2019 fand die ordentliche Haupt versammlung statt. Die Hauptversammlung stieß wie auch bereits im Vorjahr auf reges Interesse. Mehr als 87 % des Grundkapitals waren auf der Hauptversammlung vertreten.
Einen wesentlichen Teil der Aufsichtsratsarbeit im ersten Halbjahr 2019 nahm die Akquisition des europäischen Geschäfts von VARTA Consumer ein. Der Aufsichtsrat hat sich hierzu eng mit dem Vor- stand abgestimmt und stand diesem während der gesamten Akquisitionsphase beratend zur Seite.
Im Juni 2019 nahm die Gesellschaft eine sehr
erfolgreicheKapitalerhöhung vor. Auch in dieser Maßnahme hat der Aufsichtsrat den Vorstand vollumfänglich unterstützt und beraten.
Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung des Vorstands kontinuierlich überwacht und sich dabei von deren Rechtmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Ordnungsmäßigkeit überzeugt. Auch zwischen den regelmäßigen Sitzungen des Aufsichtsrats hielt dieser engen Kontakt mit dem Vorstand.
Der Vorsitzende und einzelne Mitglieder des Auf- sichtsrats hielten stets bilateral den Kontakt zu den Vorstandsmitgliedern und berieten dabei zu verschie- denen Geschäftsvorfällen. Der Vorstand nahm an allen Sitzungen des Aufsichtsrats teil und beantwor- tete alle Fragen des Aufsichtsrats umfassend. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat gem. § 90 AktG über die wesentlichen Aspekte der Unternehmensplanung und -entwicklung, über den Gang der Geschäfte sowie über Risikolage und das Risikomanagement sowie die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft
und des Konzerns regelmäßig, zeitnah sowie um fassend schriftlich und mündlich unterrichtet. Alle wichtigen Geschäftsvorgänge wurden außerdem im Gremium erörtert.
Der Aufsichtsrat ließ sich in vier ordentlichen
Sitzungen, die als Präsenzsitzungen abgehalten wurden, zwei außerordentlichen Sitzungen, die als Telefonkonferenz abgehalten wurden, sowie durch regelmäßige Berichte durch den Vorstand über die Geschäftslage und wesentliche Vorgänge unter richten. Der Aufsichtsrat fasste zudem mehrere Beschlüsse im schriftlichen Umlaufverfahren.
Der Aufsichtsrat wird monatlich mittels eines aus führlichen Monatsberichtes informiert. Für etwaige Diskussionen und Abklärungen steht der Vorstand dem Aufsichtsrat bilateral zur Verfügung.
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AUFSICHTSRAT UND VORSTAND BERICHT DES AUFSICHTSRATS
Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse im Geschäftsjahr 2019
In allen Sitzungen des Aufsichtsrats berichtete der Vorstand ausführlich über die Lage des Unter- nehmens, sowohl in strategischer, operativer als auch in finanzieller Hinsicht.
In der ersten Sitzung am 26. März 2019 (Bilanz sitzung) befasste sich der Aufsichtsrat mit dem Jahres- und Konzernabschluss 2018 und der Ent lastung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2018. Der Jahresabschluss wurde allen Mitgliedern des Aufsichtsrats ausgehändigt und in dieser Sitzung ausführlich erörtert. Den Jahresabschluss 2018 hat der Aufsichtsrat abschließend geprüft, keine Einwendungen erhoben und diesen gebilligt. Der Jahresabschluss 2018 wurde somit am 26. März 2019 festgestellt. Es wurde in dieser Sitzung außer- dem der Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2019 verabschiedet. Ebenfalls in dieser Sitzung beschloss der Aufsichtsrat, der Hauptversammlung Herrn Dr. Michael Pistauer
zur Wahl in den Aufsichtsrat vorzuschlagen. Des Weiteren wurde die Tagesordnung für die ordentliche Hauptversammlung am 22. Mai 2019 beschlossen. In jeder Sitzung lässt sich der Aufsichtsrat außerdem vom Chief Compliance Officer über das Compliance- System und über ggf. berichtete Compliance-Vorfälle berichten.
Am 21. Mai 2019 fand die zweite ordentliche Sitzung im Geschäftsjahr 2019 statt. In dieser Sitzung wurden Zusatzinvestitionen zur Erweiterung von Produktionskapazitäten für die CoinPower-Fertigung beschlossen und der Aufsichtsrat stimmte in dieser Sitzung dem Erwerb des europäischen Geschäfts von VARTA Consumer zu.
Am 22. Juli und 21. August 2019 fanden außer ordentliche Aufsichtsratssitzungen statt. In diesen wurden offene Themen besprochen, dem Abschluss eines Konsortialkreditvertrages zugestimmt als auch ein Finanzdienstleistungsvertrag beschlossen.
Die dritte ordentliche Sitzung fand am 28. August 2019 statt. In dieser Sitzung beschäftigte sich der Aufsichtsrat außer mit der Lage des Unternehmens mit weiteren Zusatzinvestitionen und beschloss diese auch.
Zur letzten Sitzung des Berichtszeitraums 2019 kam der Aufsichtsrat am 26. November 2019 zusammen. Hauptthema dieser Sitzung war die Beschluss fassung zum Budget 2020.
Zusammenfassend kann also festgehalten werden, dass der Aufsichtsrat den vorlagepflichtigen Geschäften und Vorgängen nach umfassender Beratung zugestimmt hat. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat über alle wichtigen Ereignisse, die für die Beurteilung der Lage und Entwicklung des Unternehmens von wesentlicher Bedeutung waren. Alle Aufsichtsratsmitglieder nahmen an den Präsenz- sitzungen des Aufsichtsrats teil.
Arbeit in den Ausschüssen
Es gibt vier Ausschüsse des Aufsichtsrats:
- Prüfungsausschuss
- HR-Ausschuss(auch Nominierungs- und Vergütungsausschuss)
- Related-Party-Ausschuss
- Investitionsausschuss
Mitglieder des Prüfungsausschusses sind:
- Dr. Harald Sommerer (Vorsitzender)
- Prof. DDr. Michael Tojner
- Herr Frank-Dieter Maier
Mitglieder des HR-Ausschusses sind:
- Prof. DDr. Michael Tojner (Vorsitzender)
- Dr. Harald Sommerer
- Herr Sven Quandt
Mitglieder des Related-Party-Ausschusses sind:
- Herr Sven Quandt (Vorsitzender)
- Dr. Michael Pistauer
- Dr. Georg Blumauer
Mitglieder des Investitionsausschusses sind:
- Prof. DDr. Michael Tojner (Vorsitzender)
- Herr Frank-Dieter Maier
- Dr. Harald Sommerer
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 5 |
AUFSICHTSRAT UND VORSTAND BERICHT DES AUFSICHTSRATS
Die Ausschüsse bereiten Entscheidungen und Themen für Sitzungen des gesamten Aufsichtsrats- gremiums vor. Soweit gesetzlich zulässig, hat der Aufsichtsrat Entscheidungsbefugnisse auf die Ausschüsse übertragen. Über wesentliche Inhalte der Ausschusssitzungen haben die Ausschuss vorsitzenden regelmäßig in den Aufsichtsrats sitzungen berichtet.
Der Prüfungsausschuss hat im Berichtsjahr zwei Sitzungen als Telefonkonferenz abgehalten. Der Ausschuss hat sich in Anwesenheit der Wirtschaftsprüfer unter anderem mit dem Jahres abschluss, dem Rechnungslegungsprozess, dem Internen Kontrollsystem und Corporate Governance beschäftigt.
Der HR-Ausschuss hat sich im Berichtsjahr in
mindestens sechs Telefonkonferenzen und Präsenz sitzungen zu Vorstandsthemen abgestimmt.
Der Related-Party-Ausschuss hat sich im August 2019 konstituiert und im Berichtsjahr eine Präsenz- sitzung und eine Telefonkonferenz abgehalten.
Der Investitionsausschuss hat sich im Berichtsjahr im November 2019 konstituiert.
Kein Mitglied der jeweiligen Ausschüsse hat an weniger als der Hälfte der Sitzungen teilgenommen.
Interessenkonflikte
Jedes Aufsichtsratsmitglied legt Interessenkonflikte, die entstehen können, unter Beachtung des
Deutschen Corporate Governance Kodex offen. Zwischen der Gesellschaft und der Montana Tech Components GmbH, einem Tochterunternehmen des Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. DDr. Michael Tojner, wurde im Geschäftsjahr 2019 ein Finanzdienstleis- tungsvertrag geschlossen, dem der Aufsichtsrat zugestimmt hat. Herr Prof. DDr. Michael Tojner
hat an der entsprechenden Beratung und Beschluss- fassung des Aufsichtsrats nicht mitgewirkt. Weitere Interessenkonflikte sind im Geschäftsjahr 2019 nicht aufgetreten.
Jahres- und Konzernabschluss 2019 geprüft und gebilligt
Der Vorstand stellte den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019 nach den Vorschriften des HGB, den Konzernabschluss nach den Vorschriften der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den gemäß § 315e HGB ergänzend anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den mit dem Konzernlagebericht zusammengefassten Lagebericht auf. Diese wurden durch die von der Hauptversamm- lung am 21. Mai 2019 zum Abschlussprüfer gewählte KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stutt- gart, geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
Sämtliche dieser Vorlagen einschließlich des Gewinnverwendungsvorschlags des Vorstands waren Gegenstand der Sitzung Aufsichtsrats am
27. März 2020, an welcher auch Vertreter des Abschlussprüfers teilnahmen. Die Abschlussprüfer berichteten über die Schwerpunkte und die wesent- lichen Ergebnisse ihrer Prüfung und gingen dabei auf die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters) ein. Die Abschlussprüfer standen den Aufsichtsratsmitgliedern zur eingehenden
Diskussion zur Verfügung. Umstände, die auf eine Befangenheit des Abschlussprüfers schließen lassen könnten, lagen nicht vor.
Der Prüfungsausschuss, dem die Vorlagen des Vorstands und Prüfungsberichte des Abschluss prüfers zur Vorprüfung vorgelegen haben, berichtete dem Aufsichtsrat über die wesentlichen Inhalte und das Ergebnis seiner Vorprüfung und gab Empfehlungen für die Beschlussfassungen des Aufsichtsrats ab.
Der Aufsichtsrat hat den Jahres- und Konzern abschluss für das Geschäftsjahr 2019, den mit dem Konzernlagebericht zusammengefassten Lagebericht und den Gewinnverwendungsvorschlag des Vor- stands unter Berücksichtigung des Berichts des Prüfungsausschusses geprüft. Der Aufsichtsrat schloss sich dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer an. Auf der Grundlage seiner eigenen Prüfung stellte der Aufsichtsrat fest, dass Einwendungen gegen den Jahres- und Konzern abschluss sowie den zusammengefassten Lage-
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AUFSICHTSRAT UND VORSTAND BERICHT DES AUFSICHTSRATS
und Konzernlagebericht nicht zu erheben sind. Der Aufsichtsrat billigte entsprechend der Empfehlung des Prüfungsausschusses den vom Vorstand aufge- stellten Jahres- und Konzernabschluss. Der Jahres- abschluss der VARTA AG wurde damit festgestellt.
Zudem prüfte der Aufsichtsrat auch den gesonderten nichtfinanziellen Bericht und Konzernbericht und hatte nach dem Ergebnis seiner Prüfung auch hier- gegen keine Einwendungen zu erheben.
Ebenso schloss sich der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstands an, der Hauptversammlung vorzu- schlagen, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2019 in voller Höhe auf neue Rechnung vorzutragen.
Beziehungen zu verbundenen
Unternehmen geprüft
Der Vorstand erstellte einen Bericht über die
Beziehungen zu verbundenen Unternehmen für das Geschäftsjahr 2019. Der Abschlussprüfer hat diesen Bericht geprüft, über das Ergebnis schriftlich berich- tet und folgenden uneingeschränkten Bestätigungs- vermerk erteilt:
"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
- die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
- bei den im Bericht aufgeführten Rechts- geschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."
Die jeweiligen Berichte von Vorstand und Abschluss- prüfer wurden nach Vorprüfung durch den Prüfungs- ausschuss in der vorgenannten Sitzung des Auf- sichtsrats ebenfalls erörtert. Die an der Sitzung teilnehmenden Vertreter des Abschlussprüfers berichteten über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung. Der Aufsichtsrat stimmte dem Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen nach eigener Prüfung zu und trat ferner dem Ergebnis der Prüfung des Berichts durch den Abschlussprüfer bei. Als Ergebnis seiner Prüfung stellte der Aufsichtsrat fest, dass keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen zu erheben sind.
Mitglieder des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2019
Der Aufsichtsrat der VARTA AG besteht aus den Mitgliedern
- Herr Prof. DDr. Michael Tojner, Vorsitzender (seit 30. August 2016)
- Herr Dr. Harald Sommerer, Stellvertretender Vorsitzender (seit 14. April 2016)
- Herr Frank-Dieter Maier (seit 14. April 2016)
- Herr Sven Quandt (seit 14. April 2016)
- Herr Dr. Georg Blumauer (seit 30. August 2016)
- Herr Dr. Michael Pistauer (seit 21. Mai 2019)
Herrn Dr. Franz Guggenberger, der mit Wirkung zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am
21. Mai 2019 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden ist, dankt der Aufsichtsrat fur seine wertvolle Tätigkeit.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre erfolgreiche Arbeit und ihr Engagement im Geschäftsjahr 2019.
Ihnen, den sehr geehrten Aktionärinnen und Aktionären, danke ich für Ihr Vertrauen in die VARTA AG und die Aktie der VARTA AG.
Ellwangen, 27. März 2020
Für den Aufsichtsrat
Prof. DDr. Michael Tojner
Vorsitzender
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AUFSICHTSRAT UND VORSTAND | VORSTAND |
HERBERT SCHEIN, CEO
AUSBILDUNG
• Hochschulabschluss für Elektrotechnik
BERUFSERFAHRUNG
• Seit 2016: Vorsitzender des Vorstands der VARTA AG
• Seit 2011: CEO der VARTA Storage GmbH
• Seit 2008: CEO der VARTA Microbattery GmbH
• Eintritt in die VARTA vor mehr als 25 Jahren
• Langjähriger Experte in der Batterietechnologie und Branchenkenner
• Kompetenzen umfassen die Bereiche: Batteriemärkte, Innovationen, Technologie und Marketing & Vertrieb
• Fundierte Erfahrung in der Markteinführung neuer Produkte sowie im Aufbau von Fertigungen in Europa und Asien
• Umfassende Kompetenzen im Bereich Strategie- entwicklung internationaler Geschäftsfelder
Herbert Schein
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AUFSICHTSRAT UND VORSTAND | VORSTAND |
STEFFEN MUNZ, CFO
AUSBILDUNG
- Hochschulabschluss für Betriebswirtschaftslehre
BERUFSERFAHRUNG
- Seit 2018: CFO VARTA AG sowie Geschäftsführung VARTA Microbattery GmbH und VARTA Storage GmbH
- 2014-2018:CFO, Gardner Denver Medical
- 2011-2013:CFO, BODE Chemie GmbH,
ein Unternehmen der HARTMANN GRUPPE - 2008-2011:Leiter Group Controlling,
HARTMANN GRUPPE - Unternehmensberater bei Roland Berger
- Mehr als zehn Jahre Erfahrung in kaufmännischen Leitungsfunktionen von börsennotierten Unternehmen
- Erfahrung bei global tätigen Produktions- unternehmen, insbesondere bei Herstellern von Komponenten für Medizinprodukte
Steffen Munz
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 9 |
AUFSICHTSRAT UND VORSTAND VORSTAND
Vorwort des Vorstands
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
"Wir beschleunigen das Wachstum. Zusammen." Unter diesem Motto blickt der VARTA AG Konzern sehr zuversichtlich in die Zukunft. Wir haben das gute Ergebnis des Vorjahres deutlich gesteigert, das Wachs tum erneut beschleunigt und das beste Ergebnis in der jüngeren Firmengeschichte erzielt. So gelang es uns, den Umsatz um rund ein Drittel zu erhöhen und das EBITDA sogar nahezu zu verdoppeln.
Diesen Wachstumskurs werden wir weiter fortfüh- ren - zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen von VARTA Consumer. Gleich zu Beginn des Jahres 2020 konnten wir die Akquisition von VARTA Consumer erfolgreich abschließen. Mit dieser Akquisition haben wir die historisch einmalige Chance ergriffen, zusammenzuführen, was zusammengehört. Wir stärken den Markenauftritt aller VARTA-Produkte und unser Geschäftsmodell steht nun auf einer noch breiteren Basis. Mit nahezu 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit sind wir die Batterie experten für Mikrobatterien, Haushaltsbatterien, Energiespeichersysteme und kundenspezifische Batterielösungen für eine Vielzahl von Anwendungen und haben uns dabei in unseren Kernmärkten her- vorragend positioniert.
Unsere beiden Segmente Microbatteries und Power & Energy" haben zu diesem erfreulichen Wachstum in 2019 beigetragen. Im Bereich Health- care haben wir bei Hörgerätebatterien unsere
marktführendePosition weiter ausgebaut. Im
Entertainment-Bereich profitieren wir insbesondere von der anhaltend hohen Nachfrage nach kabellosen Kopfhörern. Ein Markt, der derzeit um rund 30 % pro Jahr wächst. Der VARTA AG Konzern hat hier als Technologie- und Innovationsführer ein sehr erfolgreiches Geschäftsmodell aufgebaut. Bei Power & Energy profitieren wir von viel ver sprechenden neuen Kundenprojekten im Bereich Batteriepacks und unsere Energiespeicherlösungen tragen ebenfalls weiter zum Wachstum des Segments bei.
Der VARTA AG Konzern hat heute schon in vielen Bereichen, in denen er tätig ist, eine marktführende Position und zählt insbesondere im Bereich Lithium- Ionen-Technologie zu den Innovationsführern. So fokussiert sich der Konzern stark auf die Entwicklung von neuen Produkten und Prozesstechnologie. Dadurch ist es uns in der Vergangenheit regelmäßig gelungen, weitere Produktinnovationen im Markt einzuführen. Der Konzern wird die Energiedichte bei Lithium-Ionen-Batterien in diesem Jahr wieder wesentlich erhöhen und damit den Innovations vorsprung erneut deutlich ausbauen. Damit stellt der VARTA AG Konzern sein sehr erfolgreiches Geschäftsmodell bei Lithium-Ionen erneut unter Beweis. Neben der Technologie- und Innovations führerschaft zeichnet VARTA der eigene Werkzeug- und Maschinenbau sowie die hoch automatisierte Massenproduktion aus. Ein umfangreiches Patent- portfolio sichert unser Geschäftsmodell ab.
Unsere Kunden setzen mehr denn je auf hohe
Qualität, Zuverlässigkeit und Sicherheit und ver- trauen dabei auf VARTA als Qualitätsanbieter.
Im Geschäftsjahr 2019 ist der Konzernumsatz
um 33,5 % auf 362,7 Mio. € gewachsen. Durch die Skalierung des Geschäftsmodells ist das operative Ergebnis schneller gewachsen als der Umsatz. Das bereinigte EBITDA stieg um 94,1 % auf 97,5 Mio. €. Die bereinigte EBITDA-Marge hat sich um 8,3 Pro- zentpunkte auf 26,8 % verbessert.
Damit haben wir unser Wachstum nochmal deutlich beschleunigt und werden diese Dynamik auch im Geschäftsjahr 2020 fortsetzen. Um unsere starke Marktposition weiter zu festigen und den Techno logievorsprung auszubauen, setzen wir auf Inno vationen bei Produkten und Prozesstechnologie in der Massenfertigung und werden Produktions kapazitäten für unsere Lithium-Ionen-Zellen weiter massiv ausbauen. Damit sind wir hervorragend gerüstet und blicken sehr zuversichtlich in das Geschäftsjahr 2020.
10 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
AUFSICHTSRAT UND VORSTAND VORSTAND
Von dieser erfolgreichen Entwicklung profitieren auch unsere Eigentümer, deren Aktien im Geschäfts- jahr 2019 um fast 400 % gestiegen sind. Dank dieser sehr erfreulichen Kursentwicklung ist die VARTA- Aktie im Dezember 2019 in den MDAX und TecDAX aufgestiegen. Damit zählt VARTA zu den 90 größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland
und zu den 30 größten Technologieunternehmen. Dadurch werden wir international für noch größere Investorengruppen interessant.
Wir bedanken uns bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz und bei unseren Aktionärinnen und Aktionären für das entgegen gebrachte Vertrauen. Dieses sehen wir zugleich als Ansporn, unseren Erfolgskurs nachhaltig fortzusetzen und das Wachstum weiter zu beschleunigen.
HERBERT SCHEIN
Chief Executive Officer
STEFFEN MUNZ
Chief Financial Officer
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 11 |
Made in
Germany - oft kopiert, nie erreicht.
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Tüftler, Erfinder, Perfektionisten und Strukturalisten, Erfinder des Düsenjets, Nachdenker, Vordenker und Effizienzfanatiker?
Über uns Deutsche existieren in der Welt ja viele Klischees, ob sie alle der Wahrheit entsprechen, sei dahingestellt. Doch Eigenschaften, die uns menschlich nicht immer ganz einfach machen, entfalten sich in unseren Produkten zu Präzision, Qualität und absoluter Liebe zum Detail. Spitzenleistungen sind fur uns bei VARTA eben der Standard und dafur hat man uns in der Welt dann doch wieder ganz gern ...
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PERFEKTIONISMUS MADE IN GERMANY
Wir machen keine halben Sachen!
Wenn wir Deutschen eines nicht können, dann sind dies halbe Sachen. Als Perfektionisten lieben wir es, die Dinge zu Ende zu denken. Wir lassen nicht locker, bis wir die beste Lösung gefunden haben. Angesichts unserer eigenen Anspruche ruhen wir bei VARTA uns aber nie lange auf unseren Lorbeeren aus, sondern arbeiten beharrlich weiter, um unseren technologischen Vorsprung zu halten und weiter auszubauen. So werden unsere Produkte mit Liebe zum Detail und Leidenschaft zur Präzision zu etwas Besonderem.
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INNOVATION MADE IN GERMANY
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Land der Tüftler und Bastler
Ob an der Modelleisenbahn, dem Mofa oder dem hauseigenen Smart-Home-System - wir Deutschen gelten als passionierte Tüftler und Bastler. Ein Ziel dabei war es immer schon, unabhängiger zu werden. Diesem Antrieb von Freiheit durch technische Innovation folgen wir bei VARTA seit über 130 Jahren. Mehr Leistungsfähigkeit, weniger Kabel, schnellere Ladezeiten und höhere Energiedichte in immer kleiner und leichter werdenden Energiespeicherlösungen sind die Resultate unseres Tüftler- und Erfindergeistes.
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TEAMGEIST MADE IN GERMANY
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Gekommen, um zu siegen
Nach vier gewonnenen Fußball-Weltmeisterschaften weiß man in der Welt um unsere Tugenden wie Zielstrebigkeit, mentale Stärke und Leidenschaft. Den entscheidenden Unterschied macht aber unser Teamgeist aus. Das individuelle Talent jedes Einzelnen zu fördern und in einem gemeinsamen Ziel zu bündeln, liegt uns bei VARTA besonders am Herzen. Denn wir möch- ten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als ein Arbeitgeber sein. Wir möchten ein Team sein, bei dem sie sich wohlfühlen, entwickeln, wach- sen und über sich hinauswachsen können. Das hat sich herumgesprochen: Dank der dynamischen Geschäftsentwicklung konnten wir 2019 mehr neue Teammitglieder bei VARTA willkommen heißen als je zuvor. Nämlich 563, um genau zu sein.
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WEITBLICK MADE IN GERMANY
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Weitblick statt Scheuklappen
Uns Deutschen wirft man ja vor, bei der Einhaltung unserer Pläne weder nach links noch nach rechts zu blicken. Das trifft für uns bei VARTA zur Abwechslung einmal nicht zu. Denn um die Energielösungen der Zukunft schon heute zu erkennen, muss man mit offenen Augen und Weitblick durch die Welt gehen. Daher haben wir im Jahr 2019 einen dreistelligen Millionenbetrag in die massive Erweiterung unserer Produktionskapazitäten investiert, um auf die Nachfrage in unseren dynamisch wachsenden Märkten auch in Zukunft mehr als vorbereitet zu sein.
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UNABHÄNGIGKEIT MADE IN GERMANY
Wir lieben Do-it-yourself
Stenge Qualitätskontrollen und höchste Ansprüche haben "Made in Germany" weltweit zu einem Qualitätsgaranten werden lassen. Wir bei VARTA gehen noch einen Schritt weiter, denn: Vertrauen ist gut, selbstgemacht ist besser - besonders in Sachen Produktionsanlagen. Hier genügen unseren Ansprüchen nur unsere eigenen, maßgeschneiderten Fertigungslinien. So können wir jederzeit flexibel und passgenau Energielösungen realisieren, die uns bei individuellen Lösungen für unsere Kunden schneller, besser und unabhängiger machen. Das schafft Vertrauen
und Vorsprung "Made in Germany".
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FORSCHUNG MADE IN GERMANY
Unser Antrieb: Erster sein!
Uns Deutschen sagt man nach, immer Erster sein zu wollen. Stimmt! Wir von VARTA waren mit unseren Produkten schon bei Nansens Nordpolexpedition oder gemeinsam mit Neil Armstrong am Mond dabei. Um auch weiterhin die Pioniere von morgen zu empowern, arbeiten wir heute mit voller Kraft an Lösungen für die Herausforderungen des technologischen und gesellschaftlichen Wandels. Denn ohne zukunftsweisende Batterie- und Energiespeicherlösungen kann auch die innovativste Technik ihr Potenzial nicht entfalten.
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MADE IN GERMANY ERFOLGSFAKTOREN
Typisch deutsch:
Wie sich
"Made in Germany"
auf unseren
Erfolg auswirkt.
Auf den folgenden Seiten erklären wir unseren Technologievorsprung beim Thema Energiedichte am Beispiel Lithium-Ionen-Zellen.
26 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
Die Herausforderung
des Marktes:
Kleiner, stärker, zuverlässiger!
Die rasante Entwicklung neuer Märkte ist Grund für die
stark wachsende Nachfrage von Batterie- und
Energiespeicherlösungen, verlangt aber auch nach
immer kleineren, stärkeren und zuverlässigeren Produkten.
Originalgröße
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 27 |
MADE IN GERMANY ERFOLGSFAKTOREN
1. Erfolgsrezept:
Beste Materialien als
Grundstoff von Qualität und maximaler Leistungsfähigkeit.
Schon die Großmutter hat uns gelehrt, dass beim Kochen
und Backen die Qualität der einzelnen Zutaten ent-
scheidend für das Gelingen ist. Danke, Oma, denn in der Batterieherstellung machen wir bei unseren Materialien auch keine Kompromisse. So verwenden wir zum Beispiel Silizium mit einer viel höheren Energiedichte statt des herkömmlichen Kohlenstoffs in unseren Knopfzellen.
Kohlenstoff
28 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
Silizium
besitzt gegenüber dem bisher verwendeten grafitischen Kohlenstoff eine rund dreimal höhere Lithium-Ionen-Speicher- fähigkeit bei gleichem Volumen. Dies ermöglicht eine enorme Erhöhung der Energiedichte auf Zellbasis.
Durch den Einsatz von Silizium in Lithium-Ionen-Zellen realisieren wir heute schon das 3-Fache der Speicherfähigkeit pro Gewicht im Vergleich zu Grafit und das 1,6Fache pro Volumen.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 29 |
MADE IN GERMANY ERFOLGSFAKTOREN
Wareneingangs
geprüfte
Materialien
Edelstahlband | Stanzen | Waschen | gewaschener | QC | Becher |
(Becher) | Becher | Becher | Becher | ||
Edelstahlband | Stanzen | Waschen | gewaschener | QC |
(Deckel) | Deckel | Deckel | Deckel | |
Beschneiden | Dichtung | |||||
Folie | Zuschnitt | Tiefzug | ausstanzen | |||
und Stanzen | GEHEIM | |||||
(Dichtung) | Folie | Dichtung | PATENT | (Vereinzelung | ||
Dichtung | ||||||
der Teile) |
Deckel /
Dichtung
Cu-Folie
Aktivmaterial | |||
Aktivmaterial | Paste | Beschichten | Trocknen |
mischen | |||
Binder 1 |
GEHEIM
Ränder
beschneiden
GEHEIM
Bänder auf
Breite
schneiden
QC / | Vermessung | ||
Waren | Laserschnitt | Fertige | |
übergabe | [FA|SPC] | Anode | |
an VM |
Al-Folie
Aktivmaterial
Leitruß 1
Paste Beschichten Trocknen mischen
Leitruß 2
Ränder
beschneiden
GEHEIM | PATENT |
QC / | |||
Waren | Laserschnitt | Vermessung | Fertige |
übergabe | [FA|SPC] | Kathode | |
an VM |
GEHEIM | ||
Separator | ||
Granulat | Spritzen | Vermessung |
Wickelkern | ||
Al-Ableiter |
Klebebänder
Cu-Ableiter
Klebebänder
Isolierscheibe
PATENT | Geschnittener |
Separator |
Laserschnitt | ||
GEHEIM | für | |
Alu-Lasche | ||
Messung | Peelingtest | Messung |
Kathoden | ||
Elektrolyt | ||
ableiter | Zellhöhe | |
menge | ||
[FA] | [FA|SPC] | |
[FA|SPC] | ||
GEHEIM
Al-Ableiter schneiden, positionieren und schweißen
Cu-Ableiter schneiden positionieren und schweißen
Peelingtest
PATENT
Fertiger | Feucht | |
PATENT | messung | |
Wickel | ||
[FA|SPC] |
Elektrolyt
Fertiger
getrockneter
Wickel
GEHEIM
Ableiter | Becher |
Kathode | zuführen |
biegen | und fügen |
Kathoden
ableiter
an Becher
anschweißen
PATENT
Aktivierte
Zelle
30 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
2. Erfolgsrezept:
Komplexe InhouseProduktion
für runde Lösungen.
Klein, aber oho! Unsere CoinPower-Knopfzellen würde man auf Anhieb nicht für wahnsinnig komplex halten, doch so einfach ist es dann auch nicht. Denn mit unserer patentierten Inhouse-Produktion bringen wir die kleinen, runden Helfer in 52 Schritten zur Perfektion. Und die macht uns dank geschützter Patente so leicht keiner nach …
Lage der | Peelingtest |
Laser- | |
Bänder | |
schweißung | |
stirnseitig | |
Anoden- | |
prüfen [FA] | |
ableiter | |
Wickel | Wickel am | Durchmesser | Übergabe | Cu-Ableiter | |
Umfang | prüfen | auf | PATENT | ||
wickeln | biegen | ||||
verschließen | [FA|SPC] | Drehtisch | |||
Ableiter | Kamera- | ||||
GEHEIM | prüfung | ||||
abkleben | |||||
[FA] |
Ableiter Kamera-
abkleben prüfung [FA]
- Kameraprüfung
- Lage Ableiter zu Elektrode
- Lage Ableiter zu Elektrodenkante
- Lage Klebeband zu Ableiter
- Lage Verjüngung
Freigabe-
prüfung
[PS]
Zelle | Zelle | Formierte | Selektion | Lagerung | |
PATENT | nach | ||||
waschen | formieren | Zelle | |||
Formation |
ZelleSelektion
formierennach
(zweite Formation Formation)
De/Di
zuführen
und ablegen
UO/Imp- Prüfung [FA/SPC]
Nachladen
nach
Lagerung
Anwesenheit | Impendanztest | Übergabe an | Fertiger | |
De/Di prüfen | GEHEIM | [FA] | Trockenraum | Wickel |
Fertige
Verpacken verpackte, Versand geprüfte
Zelle
Selektion | UO/Imp- | ||
nach | PATENT | Prüfung | Verschrotten |
Nachladen | [FA|SPC] |
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 31 |
MADE IN GERMANY ERFOLGSFAKTOREN
3. Erfolgsrezept:
130 Jahre Erfahrung
VARTA war dabei, als Geschichte gemacht wurde. Denn in mehr als 130 Jahren Erfahrung in der Batterieherstellung bündeln sich bei VARTA Pioniergeist, Tradition, Innovation und Know-how zu
zuverlässigen wie nachhaltigen Energielösungen in den verschiedensten Anwendungsbereichen.
1896 | 1969 | 1989 | 2011 |
Nordpol | Mondlandung | Jupiter-Projekt | Modernste |
Hörgeräte | |||
batteriefabrik |
32 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
2014 | 2018 | 2019 |
Einführung | ISS | Massiver Ausbau |
VARTA CoinPower | Lithium-Ionen-Fertigung |
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 33 |
MADE IN GERMANY ERFOLGSFAKTOREN
Das Ergebnis:
Innere Größe.
Durch kontinuierliche Forschung und Entwicklung sind wir in der Lage, die Energiedichte unserer Lithium-Ionen-Zellen stetig zu erhöhen.
34 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
+17 % +20 % +30 %
Energie dichte
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 35 |
ERFOLGSFAKTOREN VISION / MISSION
VARTA Vision
Wir definieren die Zukunft der Batterietechnologie, um ein unabhängigeres Leben zu ermöglichen.
VARTA Mission
Durch kontinuierliche Investitionen
in Forschung und Entwicklung setzen wir den Maßstab für die Batterietechnologie und die Anpassung an Kundenwünsche, um die Marktführerschaft in unseren Geschäftsfeldern anzustreben.
36 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
ERFOLGSFAKTOREN
VARTA Erfolgsfaktoren
Externe Faktoren | Interne Faktoren |
DEMOGRAFISCHER | DIGITALE | MADE IN | 130 JAHRE | |||||||||||||||||
WANDEL | VERNETZUNG | GERMANY | ERFAHRUNG | |||||||||||||||||
TECHNOLOGISCHER | ERNEUERBARE | TECHNOLOGIE | STARKES |
FORTSCHRITT | ENERGIE | FÜHRERSCHAFT | FINANZPROFIL |
Wir sind hervorragend positioniert, | Die VARTA AG verbindet auf einzigartige Weise | ||
um von den langfristigen Wachstumstrends | langjährige Erfahrung mit zukunftsweisender Technologie | ||
zu profitieren. | und setzt Maßstäbe in der Massenproduktion. |
Produktanwendungen
WEARABLES HÖRGERÄTE IT / COMMUNICATIONS INDUSTRIAL | CONSUMER | MEDICAL | ||||||||||||||
ROBOTICS | ||||||||||||||||
RESIDENTIAL | COMMERCIAL | AUTOMOTIVE HOME & GARDEN POWER TOOLS |
STORAGE SYSTEMS | STORAGE SYSTEMS |
Batterien sind die entscheidenden Komponenten
für die Anwendungen des 21. Jahrhunderts.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 37 |
ERFOLGSFAKTOREN PRODUKTE
Übersicht Produktkategorien
HÖRGERÄTEBATTERIEN
Mit unserer Marke "power one" sind wir weltweit der einzige Hersteller, der außer Zink-Luft- Batterien auch ein Komplettsortiment an wieder- aufladbaren Batterien anbietet. Produziert werden sie in der modernsten und größten Hörgeräte batterieproduktion in Ellwangen. Sie werden auf vollautomatischen Fertigungslinien hergestellt.
LITHIUM-IONEN-KNOPFZELLEN
Die VARTA-CoinPower-Serie ist die perfekte Energielösung für moderne elektronische Geräte, wie z. B. True-Wireless Bluetooth Headsets, Wearable Technologies, medizinische Geräte und vieles mehr. Kleinste Abmessungen, heraus ragende mechanische Stabilität und höchste Energiedichte haben die Miniaturisierung modernster Geräte erst möglich gemacht. Die Premiumzellen entstehen "Made in Germany" auf vollautomatisierten Produktionslinien.
38 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
ERFOLGSFAKTOREN PRODUKTE
LITHIUM-IONEN-
BATTERY-PACKS
Die anwendungsspezifischen Batterien (ASB) von VARTA sind ein modulares Batteriesortiment, das es dem Entwicklungsteam ermöglicht, sich auf sein Produkt zu konzentrieren - ohne zusätzliche Entwicklungs-, Werkzeug- oder Zertifizierungskosten für die Batterie selbst. Die Batterien auf Lithium- Ionen-Basis sind modular aufgebaut und können parallel geschaltet werden, um für jede Anwendung die richtige Energie zu liefern.
ENERGIESPEICHERSYSTEME
Der VARTA pulse ist jetzt auch in der neo-Variante verfügbar. Dank des flexibel erweiterbaren Betriebssystems VS-XMS ist VARTA pulse neo für sämtliche zukünftige Anforderungen bereit. Neben der direkten Interaktion mit verschiedensten Endgeräten ist auch eine produktübergreifende Kaskadierung möglich - und das ohne zusätzliche Hardware!
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 39 |
ERFOLGSFAKTOREN HIGHLIGHTS
Highlights 2019
A day to remember:
50 Jahre Mondlandung
Als sich 2019 die erste Mondlandung zum 50. Mal jährte, feierte auch die VARTA ein Jubiläum, denn die Batterien des Ellwangener Batterie- herstellers waren damals mit an Bord: Die Fotos der ersten Mondlandung vor 50 Jahren stammen von einer Kamera mit VARTA-Batterien. Seit 1887 steht der Name VARTA für Innovation und Technologieführerschaft genauso wie für Tradition und Zuverlässigkeit.
VARTA AG kauft das VARTA ConsumerBatteriesGeschäft von Energizer
Der Batteriehersteller VARTA AG hat einen Vertrag zum Erwerb des in Europa angesiedelten VARTA- Consumer-Batteries-Geschäfts (VARTA Consumer) von der US- amerikanischen Energizer Holdings, Inc. (Energizer) unterzeichnet. Zu VARTA Consumer Batteries gehört eine Vielzahl von Ländergesellschaften mit dem Hauptproduktionsstandort in Dischingen, Deutschland.
VARTA Consumer Batteries ist einer der europaweit führenden Hersteller von Consumer-Gerätebatterien und konnte sich in zahlreichen europäi- schen Ländern als Marktführer positio- nieren. Die Grundlage für die erfolg- reiche Geschäftsentwicklung der VARTA Consumer Batteries bilden das ausgeprägte europäische Distributions- netz mit einer Vielzahl von lokalen Gesellschaften sowie die langjährigen Kundenbeziehungen mit nahezu allen europäischen Key-Retailern.
"Markt&Technik" kürt
VARTA CTO Rainer Hald
zum Manager des Jahres
Die Zeitschrift "Markt&Technik" hat den Chief Technology Officer (CTO) der VARTA AG Rainer Hald als Manager des Jahres in der Kategorie "Batterien und Batteriekonfektionie- rung" ausgezeichnet. Rund 6.000 "Markt&Technik"-Leser haben sich an der Online-Abstimmung zur Wahl der Manager des Jahres 2019 beteiligt und jeweils drei Gewinner in neun Kategorien bestimmt.
VARTA pulse ist
Produkt des Jahres
Die Leser des Internet-Portals www.haustec.de für Gebäude- und Fassadentechnik haben bei der aktuellen Leserwahl 2019 den Batteriespeicher pulse von VARTA in der Kategorie "Energie" zum Produkt des Jahres gewählt. Fast
90 Hersteller hatten ihre Produkte in insgesamt elf Kategorien vorgestellt. Vier Wochen hatten die Leser Zeit zu entscheiden, welche technische Innovation sie überzeugt.
VARTA AG forciert Forschung und Entwicklung für die LithiumIonenTechnologie
Der VARTA AG Konzern ist schon heute ein Technologie- und Innovationsführer für Lithium-Ionen-Zellen. Diese werden in noch mehr Anwendungen eine strategische Rolle spielen. In den vergangenen Jahren ist es der VARTA AG gelungen, die Lithium-Technologie kontinuierlich zu verbessern und somit regelmäßig neue Industriestandards zu setzen. Der nächste große Meilenstein bei der Weiterent- wicklung der Lithium-Ionen-Technologie ist die Erforschung und Entwicklung von Silizium-dominierten Anoden und die Überführung dieser Technologie in eine Massenproduktion - sowohl für bestehende als auch für größere Zellenformate. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) unterstützt dieses Vorhaben mit Fördermitteln. Die EU und das BMWi sehen die Batterietechnologie als Schlüsseltechnologie, die insbesondere für die Elektrifizierung der Verkehrs- systeme, aber auch für andere Bereiche unentbehrlich sei.
40 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
ERFOLGSFAKTOREN HIGHLIGHTS
VARTA AG steigt auf: Aufnahme in MDAX und TecDAX
Die VARTA-Aktie steigt in den MDAX und TecDAX auf. Das hat die Deutsche Börse am 4. Dezember 2019 bekannt gegeben. Der MDAX umfasst die
- "mittelgroßen" deutschen Aktien- gesellschaften aus allen Branchen, die hinsichtlich Marktkapitalisierung und Börsenumsatz unmittelbar auf die
- DAX-Wertefolgen. Zusätzlich hat die Deutsche Börse die VARTA-Aktie in den TecDAX aufgenommen. In diesem Index sind die 30 größten und - ge- messen am Handelsvolumen - umsatz- stärksten Technologieunternehmen enthalten. Seit 18. März 2019 notiert das Unternehmen im SDAX, dem Aktienindex für Small Caps. Die Index- neuzusammensetzungen werden zum
- Dezember wirksam.
VARTA AG steigt in
den SDAX auf
Die VARTA-Aktie wurde zum 18. März 2019 in den SDAX aufgenommen. Das hat die Deutsche Börse am 5. März 2019 bekannt gegeben. Der SDAX ist der deutsche Aktienindex für die Small Caps. Er umfasst die nach DAX und MDAX größten börsennotierten Werte.
VARTA erhält
German Brand Award
Bei den diesjährigen German Brand Awards hat VARTA mit seinem Schauraum zur Batteriegeschichte des Konzerns, der sogenannten "Time Capsule", in der Kategorie "Brand Experience of the Year" und "Brand Communication - Architecture & Buildings" gewonnen.
Energiespeicher bringen
griechischer Insel Kythnos
ein stabileres Stromnetz
Die Energiezukunft Europas aktiv mitgestalten - dieser Maxime folgt die VARTA-Gruppe nicht nur mit einer eigenen Abteilung für Forschung und Entwicklung, sondern auch mit der Teilnahme an Forschungsprojekten wie WiseGRID. Das Projekt zielt darauf ab, neue Mehrwertdienste und verbraucherorientierte Dienste für intelligente Netze in Europa zu entwi- ckeln, den Gesamtanteil erneuerbarer Energien am europäischen Strom- Mix zu erhöhen und den Einsatz von Elektromobilität in Europa zu beschleu- nigen. Das soll mit vier Pilotprojekten in Spanien, Italien, Belgien und Griechen- land demonstriert werden. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des Forschungs- und Innovations- programms "Horizont 2020" der Euro- päischen Union.
VARTA AG schließt Kapital erhöhung über rund 104 Mio. € zur Erweiterung von Produktions kapazitäten erfolgreich ab
Die VARTA AG hat die Kapital- erhöhung zur Erweiterung der Produk- tionskapazitäten bei den Lithium-Ionen- Batterien erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt wurden 2.221.686 neue Aktien zu einem Preis von 46,70 € je Aktie platziert. Aus der Kapitalerhöhung fließt der Gesellschaft ein Bruttoemissions- erlös in Höhe von rund 104 Mio. € zu.
Kleiner, leichter, leistungsfähiger:
drei neue LithiumIonenZellen
Am 26. Februar 2019 startete die internationale Weltleitmesse Embedded World in Nürnberg. Bei der Fachmesse für eingebettete Systeme lag der Schwerpunkt besonders bei Themen wie Sicherheit elektronischer Systeme, verteilte Intelligenz sowie das Internet der Dinge. In den Mittelpunkt des Messeauftrittes rückte VARTA die passende Energieversorgung für die vernetzte Welt der Zukunft.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 41 |
ERFOLGSFAKTOREN AKTIE
Die Aktie
Das Börsenjahr 2019 verlief an den deutschen Aktienmärkten sehr positiv. Die wichtigsten Indizes haben alle mit deutlichem Plus abgeschlossen. Der DAX hat um 25 % zugelegt, der SDAX und der MDAX lagen fast gleichauf mit einem Plus von 31 % und der TecDAX gewann 22 %. Für die Aktie der VARTA AG war 2019 ein sehr erfolgreiches Jahr. Die Performance der Aktie war deutlich besser als die Benchmark-Indizes. Im Jahresvergleich ist die Aktie um 387,9 % gestiegen (31.12.2019: 121,4 €; 31.12.2018: 24,88 €).
Marktkapitalisierung
und Handelsvolumen sehr deutlich erhöht
Die sehr gute Aktienkursentwicklung hat sich auch auf die Marktkapitalisierung der VARTA AG positiv ausgewirkt. Das Unternehmen ist an der Börse zum Jahresende 4,9 Mrd. € wert. Damit hat sich die Marktkapitalisierung im Geschäftsjahr verfünffacht (zum Ver- gleich 31.12.2018: 0,95 Mrd. €). Um die Aktie für neue Anlegergruppen attraktiv zu machen, lag ein besonderer Schwer- punkt der Investor Relations auf der Erhöhung der durchschnittlichen Handelsumsätze der Aktie. Im Tages- durchschnitt wurden 2019 knapp
99.000 Aktien gehandelt. Damit hat sich das durchschnittliche Handelsvolumen auf Xetra im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht (zum Vergleich 2018: 33.000 Aktien).
Indexaufnahme:
vom SDAX in den MDAX und TecDAX in einem Geschäftsjahr
Die starke Kursperformance der VARTA- Aktie hat schon im März zur Aufnahme in den SDAX geführt. Nur neun Monate später erfolgte der nächste Indexschritt. Seit dem 23. Dezember ist das Unter nehmen in den MDAX aufgestiegen und zusätzlich im Technologieindex TecDAX enthalten. Bereits innerhalb kurzer Zeit hat sich die VARTA AG in beiden Indizes hervorragend positioniert. Zum Jahres- ende liegt sie auf Platz 49 von 60 Index- werten im MDAX. Damit ist die Aktie auch für weltweit investierende Fondsgesellschaften attraktiv.
Kapitalerhöhung
erfolgreich platziert
Am 13. Juni 2019 hat die VARTA AG 2.221.686 Aktien aus einer Kapital erhöhung bei institutionellen Investoren im Rahmen einer internationalen Privat- platzierung platziert. Die Platzierung erfolgte ohne Kursabschlag auf Basis des Vortagesschlusskurses bei 46,70 € im Rahmen eines beschleunigten Platzie- rungsverfahrens (Accelerated Book building). Der Bruttoemissionserlös beträgt 104 Mio. € und finanziert die Ausweitung der Produktionskapazitäten im stark wachsenden Bereich der wieder- aufladbaren Lithium-Ionen-Zellen, die für Hightech-Consumerprodukte eingesetzt werden. Die neuen Aktien sind ab dem Geschäftsjahr 2019 voll dividenden berechtigt. Das Grundkapital der Gesell- schaft beträgt seitdem 42.643.372 € (42.643.372 Aktien).
Aktionärsstruktur weiter internationalisiert
Zum Jahresende hat VARTA AG eine internationale Aktionärsstruktur. Neben dem Ankerinvestor Montana Tech Components AG, auf die rund 58,3 % entfallen, liegt der Schwerpunkt der Aktionäre auf den Ländern United Kingdom, USA, Frankreich und Deutsch- land sowie weiteren europäischen Ländern. Die Aktie wird insbesondere von langfristig orientierten institutionellen Anlegern gehalten. Der Anteil der frei handelbaren Aktien lag zum Jahresende bei 41,7 %. Der Anstieg des Freefloats um rund sechs Prozentpunkte ist auf die Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts und der Platzierung von Aktien aus dem Besitz des Großaktionärs zurückzuführen.
42 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
ERFOLGSFAKTOREN AKTIE
Weltweit unterwegs: global ausgerichtete Kapitalmarktkommunikation
Im Börsenjahr 2019 hat das Investor- Relations-Team seine global aus gerichtete Kapitalmarktkommunikation fortgesetzt und deutlich intensiviert. Insgesamt nahm das Unternehmen an mehrheitlich mehrtägigen Roadshows
- und Kapitalmarktkonferenzen (acht) in acht Ländern teil. Regional lag der Schwerpunkt in Deutschland (zwölf), United Kingdom (fünf), jeweils drei in den USA und Frankreich und jeweils eine in Italien und Asien. Erstmals wurde eine zweitägige Roadshow in Hongkong und Singapur durchgeführt. Zusätzlich intensi- vierte die VARTA AG den Kontakt zu den Sales-Abteilungen verschiedener nationa- ler und internationaler Banken. Anfang September veranstaltete das Unterneh- men ein Analysten-Meeting in Frankfurt.
Analysten-Coverage
deutlich erhöht
Die Coverage der VARTA AG hat sich gegenüber 2018 deutlich erhöht und liegt zum Jahresende bei sechs Analysten. Es war ein zentrales Ziel der IR-Arbeit im abgelaufenen Jahr, weitere internationale Wertpapieranalysten für die Research-Aufnahme zu gewinnen. Als Zielgröße hatte sich das Unterneh- men eine Anzahl zwischen vier und sechs Analysten bis zum Jahresende 2019 gesetzt. Damit soll dem Aktien- markt ein breit gefächertes Angebot von Research-Meinungen zur Verfügung gestellt werden. Die weitere Ausweitung der Coverage bleibt auch für 2020 ein wichtiges Ziel. Schwerpunkt wird neben der Anzahl auch die Länderabdeckung sein. Hier liegt der Fokus auf dem ameri- kanischen und dem asiatischen Markt.
Hauptversammlung stimmt allen Tagesordnungspunkten
mit großer Mehrheit zu
Am 21. Mai 2019 nahmen rund 200 Aktionärinnen und Aktionäre an der zweiten Hauptversammlung in der Stadthalle in Ellwangen teil. Bei einer Präsenz von knapp 88 % wurden alle sechs Tagesordnungspunkte mit mindestens 93 % angenommen. Neu in den Aufsichtsrat wurde Herr Dr. Michael Pistauer gewählt. Er folgt auf Herrn Dr. Franz Guggenberger, der sein Amt zum Ablauf der Haupt versammlung niedergelegt hat.
VARTA AG SCHLÄGT BENCHMARK-INDIZES DEUTLICH | ||||||||||
% | ||||||||||
530 | ||||||||||
480 | ||||||||||
430 | ||||||||||
380 | ||||||||||
330 | ||||||||||
280 | ||||||||||
230 | ||||||||||
180 | ||||||||||
130 | ||||||||||
80 | ||||||||||
Jan 19 | Feb 19 | Mär 19 | Apr 19 Mai 19 | Jun 19 | Jul 19 | Aug 19 | Sep 19 | Okt 19 | Nov 19 Dez 19 | |
VARTA AG | DAX | MDAX | TecDAX | SDAX | ||||||
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 43 |
MADE IN GERMANY
Wir garantieren höchste Zuverlässigkeit,
Qualität, Sicherheit und Effizienz.
44 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
Inhalt
KONZERNLAGEBERICHT | 45 | ||
1 | KONZERNSTRUKTUR | 46 | |
1.1 | Geschäftsmodell | 46 | |
1.2 | Strategie und Ziele | 48 | |
1.3 | Unternehmenssteuerung | 49 | |
1.4 | Gesonderter nichtfinanzieller Konzernbericht | 50 | |
1.5 | Leitung und Kontrolle | 50 | |
1.6 | Erklärung zur Unternehmensführung | 50 | |
2 | WIRTSCHAFTSBERICHT | 50 | |
2.1 | Märkte und Einflussfaktoren | 50 | |
2.2 | Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen | 51 | |
2.3 | Geschäftsverlauf | 51 | |
3 | ENTWICKLUNG DER VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE | 53 | |
3.1 | Ertragslage | 53 | |
3.2 | Vermögens- und Finanzlage | 56 | |
4 | FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG | 58 | |
5 | INVESTITIONEN OHNE M & A (CAPEX) | 59 | |
6 | ERTRAGSLAGE SEGMENTE | 59 | |
7 | ANGABEN ZUR VARTA AG | 60 | |
8 | MITARBEITER | 65 | |
9 | VERGÜTUNGSBERICHT | 66 | |
10 | PROGNOSE-, CHANCEN- UND RISIKOBERICHT | 68 | |
10.1. Chancen- und Risikomanagementsystem | 68 | ||
10.2 | Gesamtbeurteilung der Chancen- und Risikolage durch den Vorstand | 69 | |
10.3 | Internes Kontrollsystem | 69 | |
10.4 | Risikosituation | 70 | |
10.5 | Operative Risiken | 70 | |
10.6 | Strategische Risiken | 71 | |
10.7 | Finanzielle und Ausfallrisiken | 71 | |
10.8 | Sonstige Risiken | 72 | |
10.9 | Chancen der künftigen Entwicklung | 72 | |
10.10 | Gesamtbild der Risikolage des Konzerns | 72 | |
11 | AUSBLICK | 73 | |
12 | NACHTRAGSBERICHT | 74 | |
13 | SCHLUSSERKLÄRUNG ZUM ABHÄNGIGKEITSBERICHT | 74 | |
14 | ÜBERNAHMERECHTLICHE ANGABEN | 74 |
KONZERNANHANG | 78 |
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 45 |
KONZERNLAGEBERICHT
Zusammengefasster Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019
VARTA Aktiengesellschaft, Ellwangen (Jagst)
Der vorliegende Bericht fasst die Lageberichte der VARTA Aktiengesellschaft (VARTA AG) und des VARTA AG Konzerns zusammen.
1 KONZERNSTRUKTUR
1.1 GESCHÄFTSMODELL
Die VARTA Aktiengesellschaft, Ellwangen, Deutschland (VARTA AG), ist die Muttergesellschaft des Konzerns. Seit Oktober 2017 ist die VARTA AG an der Frankfurter Börse im Prime Standard notiert und seit dem
23. Dezember 2019 in die Auswahlindizes MDAX und TecDAX aufgenommen. Die unten aufgeführte Darstellung gibt (in vereinfachter Form) einen Überblick über den Konzern zum Bilanzstichtag.
Die VARTA AG ist ein Unternehmen mit Sitz in Ellwangen, Jagst. Die Geschäftstätigkeiten der VARTA AG umfassen Entwicklung, Produktion und Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung von Mikrobatterien und Ener- giespeicherlösungen.
Die Geschäftstätigkeit des VARTA AG Konzerns ist in zwei Geschäftssegmente unterteilt: Microbatteries über VARTA Microbattery GmbH und Power & Energy über VARTA Storage GmbH.
Der Konzern entwickelt, produziert und vertreibt Mikrobatterien sowie intelligente Energiespeicherlösungen (Smart Battery Solutions) für eine Vielzahl von Anwendungen und Endkundenmärkten. Umfassende Kompe- tenzen in der Materialforschung und Entwicklung verschiedener elektrochemischer Batteriesysteme, gepaart mit Know-how für Prozessentwicklung und Massenproduktion, sind die Grundlage des Konzerns für neue, innovative Produkte.
Der Konzern betreibt zum Jahresende 2019 vier Produktions- und Batterie-Fertigungsstätten in Deutschland, Rumänien und Indonesien sowie Vertriebszentren in den Vereinigten Staaten, Europa und Asien, die über Direkt- vertrieb an Kunden in über 75 Ländern weltweit verkaufen. Als international agierendes Unternehmen kann die VARTA AG auf 130 Jahre Unternehmensgeschichte zurückblicken.
Batterielösungen des Konzerns sind strategische Komponenten für die Produkte der Endkunden, bei denen eine hohe Qualität, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit gefordert werden. Dabei liegt der Fokus auf Batterie- systemen mit hohen Energiedichten für Primärbatterien oder auch wiederaufladbaren Batterien mit Lithium- Ionen-Technologie. Im Falle von semi-kundenspezifischen oder kundenspezifischen Batterielösungen berät und plant VARTA AG umfangreich hinsichtlich der richtigen Wahl der Komponenten für die effizienteste Energieversorgung der Anwendung.
Das nachfolgende Organigramm veranschaulicht die Konzernstruktur mit den Ländergesellschaften.
46 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNLAGEBERICHT
Segmente und Organisationsstruktur
Microbatteries
Das Segment Microbatteries wird über die Gesellschaft VARTA Microbattery GmbH gesteuert und fokussiert sich auf die Herstellung von Mikrobatterien und dabei in erster Linie auf Anwendungen in den Bereichen Healthcare sowie Entertainment & Industrial. Hierbei setzt die Gesellschaft innovative Technologien gezielt ein, um höchste Energiedichte auf kleinstem Raum zu produzieren. Je nach Produkt und Anwendung fokussiert sich die Gesellschaft hierbei auf die modernsten Technologien wie z.B. auf Zink-Luft,Lithium-Ionen, Silberoxid und Nickelmetallhydrid für wiederaufladbare und nicht-wiederaufladbare Batterielösungen.
Für Anwendungen im Bereich Healthcare werden hauptsächlich Zink-Luft-Batterien für Hörgeräte hergestellt. Diese werden unter den Marken "power one", "ecopack" sowie Eigenmarken der Kunden vermarktet. Wichtig für den wirtschaftlichen Erfolg im Bereich Hörgerätebatterien sind Innovationsstärke, Zuverlässigkeit, eine lange Lebensdauer und Konsistenz in der Qualität. Die Sicherung der Marktposition erfolgt durch eigene Automatisie- rungsprozesse in der Produktion und die Fähigkeit, Kunden mit Dienstleistungen vom Produkt bis zum POS zu versorgen.
Für Entertainment werden vor allem High End Lithium-Ionen-Batterielösungen für kabellose Premium-Kopf- hörer (Hearables) sowie für andere, sogenannte "Wearable"-Anwendungsbereiche hergestellt. Darunter fallen u.a. auch Anwendungen in wachsenden Endverbrauchermärkten für Elektrogeräte wie Bluetooth-Head- sets, medizinische Geräte für die Messung von Bluthochdruck, Blutzucker und anderen Körperfunktionen.
In der Produktgruppe Industrial werden hauptsächlich wiederaufladbare Batterielösungen für Industrie- und Erstausrüster (Original Equipment Manufacturers, OEMs) produziert. Darunter fallen u.a. Anwendungen wie Server, Autoschlüsseln, Alarmsysteme oder Smart-Metering-Zähler.
Power & Energy
Im Segment Power & Energy, welches von der Gesellschaft VARTA Storage GmbH gesteuert wird, werden mobile und stationäre Energiespeicherlösungen entwickelt, produziert und vertrieben. Das Segment konzentriert sich auf die Entwicklung, die Systemintegration und die Assemblierung von Batteriespeichern (Power Pack Solutions)
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 47 |
KONZERNLAGEBERICHT
für OEM-Kunden in diversen Märkten. Hierfür werden hauptsächlich Batterien, die auf Lithium-Ionen-Technologie basieren, verwendet. Der zweite Schwerpunkt liegt auf Energiespeichern für Privathaushalte und Gewerbebetrie- be.
Es werden wiederaufladbare, standardisierte, aber auch kundenspezifische Batterie Packs hergestellt. Diese können in diverse industrielle und kabellose Anwendungen nahtlos integriert werden. Unabhängig von der jeweili- gen Technologie oder der Komplexität der Aufgaben bietet die Gesellschaft Komplettservices vom Design bis zur Produktion für OEM-Kunden an. Der Bereich konzentriert sich hier auf Lösungen für portable industrielle Anwen- dungen, Kommunikationsgeräte, Elektrowerkzeuge, Home & Garden- und Medizingeräte.
In diesem Segment werden auch Energiespeicher für Privathaushalte und kommerzielle Anwendungen entwickelt und produziert. Das Produktportfolio ist modular gestaltet, sodass jeder Endverbraucher den richtigen Energie- speicher für seine Anforderungen finden kann, vom kompakten, handlichen Einsteigerkomplettsystem bis zu Großspeicherlösungen für industrielle Einrichtungen.
1.2 STRATEGIE UND ZIELE
Der VARTA AG Konzern bearbeitet im Rahmen seiner jährlichen Budgetplanung seine Ziele und Strategien für das folgende Geschäftsjahr. Unverändert zum Vorjahr ist der Konzern mit seinen beiden Segmenten ideal aufge- stellt, um von den relevanten Wachstumstrends wie z.B. demografischer Wandel, technologischer Fortschritt, vermehrte Konnektivität (Internet of Things) und erneuerbare Energien (zunehmendes Bewusstsein für die Wie- derverwertbarkeit von Stoffen) zu profitieren. Ab dem 1.Januar 2020 hat die Gesellschaft die beiden Segmente neu definiert. Weitere Informationen sind im Ausblick unter Kapitel 11 enthalten.
Demografischer Wandel
Wachsende Lebenserwartung, aber auch die Erhöhung der Kundenakzeptanz durch die Weiterentwicklung der Hörgerätetechnologie führen zu einer steigenden Nachfrage nach Hörgerätebatterien. VARTA Microbattery bedient diesen Markt mit Zink-Luft- und wiederaufladbaren Zellen.
Technologischer Fortschritt
Der ungebrochene Trend zu schnurlosen Geräten in allen Bereichen erhöht den Bedarf an zuverlässigen, über- wiegend wiederaufladbaren Energielösungen in hoher Qualität. Gleichzeitig gibt es einen Trend zu kleineren Ge- räten mit zusätzlichen Funktionen, was zu einem Bedarf an Batterien mit höheren Energiedichten führt.
Konnektivität
Die Fortschritte in der Konnektivität und Konvergenz durch das Internet der Dinge, die Weiterentwicklung der Telekommunikation und die Verbreitung von intelligenten Lösungen treiben die Nachfrage nach Batterien in unter- schiedlichsten Branchen wie etwa IT, Telekommunikation und Gesundheitswesen an.
Erneuerbare Energien
Die zunehmende Bedeutung von erneuerbarer Energie, Energieeffizienz, Unabhängigkeit von fossilen Brennstof- fen sowie die EU-Klimaziele führen zu nachhaltigen Wachstumsraten im Energiezwischenspeicherbereich.
Der VARTA AG Konzern setzt auf folgende Wachstumsfelder und Ziele:
Stärkung und Ausbau der globalen Marktposition bei Kernprodukten
Der Konzern fokussiert sich grundsätzlich auf Geschäftsfelder, in denen langfristig marktführende Positionen angestrebt werden. Diese Zielsetzung ist unverändert zum Vorjahr.
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Im Bereich Healthcare soll die Marktposition durch weitere Innovationen gefestigt und ausgebaut werden. Ähnlich wie im Healthcare-Bereich möchte der Konzern auch insbesondere bei den True Wireless Headsets eine markt- führende Position einnehmen und überproportional vom starken Marktwachstum profitieren.
Der Fokus bei mobilen Energielösungen im Bereich Power & Energy liegt auf starkem Wachstum durch Neukun- dengewinnung. Hierbei stehen für den Konzern weltweit agierende Großkunden im Vordergrund. Der Marktanteil insbesondere in Europa soll gestärkt werden und unter europäischen Herstellern soll eine führende Position ein- genommen werden. Die Batteriespeicher für Energiezwischenspeicherung profitieren von Trends der Nachhaltig- keit, steigendem Umweltbewusstsein sowie der steigenden Nachfrage nach Energie-Autarkie. Ein überproportio- nales Wachstum in den adressierten Märkten sowie stetige Ausdehnung der bearbeiteten Regionen sind hier die definierten Ziele.
Ausbau der Innovations- und Technologiedynamik
Der Konzern arbeitet insbesondere im Segment Microbatteries an neuen, innovativen Produkten, die an vollauto- matischen Hochgeschwindigkeits-Produktionslinien am Standort Deutschland gefertigt werden. Damit liefert VARTA Microbattery Lösungen, die eine sehr gute Kombination aus Qualität, Innovation, Technologie und Kosten bieten. Die Gesellschaft deckt im Segment Microbatteries die gesamte Wertschöpfungskette ab, von der Materialforschung bis zum fertigen Produkt inklusive kundenfreundlicher Verpackungskonzepte. Der Konzern hat auf grund der hohen Nachfrage nach wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Batterien für den Entertainmentbereich im vergangenen Geschäftsjahr seine Kapazitäten deutlich ausgebaut.
In der Kombination aus starker Marktstellung, internen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und langfristigen Kundenbeziehungen sieht der Konzern Wettbewerbsvorteile, um von anhaltenden und unverändert dynamischen Wachstumstrends in den Märkten für Mikrobatterien im Gesundheits-, Unterhaltungs- und Industriesektor zu profi- tieren. Der Konzern zielt darauf ab, seine Kunden mit hochqualitativen Batterien und Batterielösungen zu versor- gen, und wird weiter daran arbeiten, neue, leistungssteigernde Knopfzellentechnologien und individuelle intelligen- te Batterielösungen (Smart Battery Solutions) zu entwickeln.
Fokus auf profitablem Wachstum anhand eines starken Finanzprofils
Der Konzern beabsichtigt, weitere Wachstumschancen durch massive Investitionen in die Erweiterung der Pro- duktionskapazitäten und in selektive Akquisitionen zu nutzen. Der Konzern geht davon aus, dass er durch seine starke finanzielle Basis zusammen mit seinem niedrigen Verschuldungsgrad, dem sorgfältigen Einsatz seiner Betriebsmittel und seiner Fokussierung auf Wachstumsinvestitionen seine Cashflow-Fähigkeit weiterhin steigern kann.
1.3 UNTERNEHMENSSTEUERUNG
Der VARTA AG Konzern wird nach Maßgabe intern definierter finanzieller und nicht-finanzieller Kennzahlen im Sinne einer nachhaltigen Wertsteigerung gesteuert. Der Vorstand hat im Berichtsjahr seine internen Steuerungs- instrumente gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Wie im Vorjahr wurden die folgenden bedeutsamsten Kenn- zahlen zur Steuerung herangezogen: Umsatz, bereinigtes EBITDA, CAPEX. Das Managementsteuerungssystem ist auch Grundlage der externen Berichterstattung der VARTA AG und wird durch den Aufsichtsrat im Rahmen seiner Kontrollfunktion überwacht.
Finanzielle und nichtfinanzielle Indikatoren
Die Umsatzerlöse stellen einen der wichtigsten Indikatoren dar, an denen sich das Wachstum des VARTA AG Konzerns ablesen lässt. Sie sind zudem die wesentliche Größe zur Steuerung des Konzerns. So werden die Um- sätze im Rahmen der Budgetierung auf die einzelnen Segmente heruntergebrochen und laufend überwacht.
Das bereinigte EBITDA (betriebliches Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen, Steuern, adjustiert um Sondereffek- te) stellt eine nachhaltige Ertragskennzahl des Konzerns dar. Gleichzeitig ist das bereinigte EBITDA für den Vor-
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stand die geeignete Steuerungsgröße zur Beurteilung der operativen Ertragskraft des Konzerns bzw. der beiden Segmente.
Als Sondereffekte hat der Vorstand wie im Vorjahr (wenn zutreffend) Kosten aus einem Börsengang bzw. einer Kapitalerhöhung, ergebniswirksame Effekte aus dem Erstattungsanspruch aus Schuldbeitritt bezüglich der Pen- sionsverpflichtungen, Effekte aus aktienbasierter Vergütung, Veräußerungseffekte aus Sale-and-Lease-back- Transaktionen, mögliche Kosten für Restrukturierung sowie Aufwendungen für M & A-Transaktionen definiert. Im Geschäftsjahr 2019 ist nach dieser Definition der Ergebniseffekt aus aktienbasierter Vergütung und aus Aufwen- dungen im Zusammenhang mit der Akquisition der VARTA Consumer-Gruppe bereinigt worden.
Die durch die große Nachfrage nach den Produkten des Konzerns notwendigen Investitionen überblickt der Vor- stand anhand des CAPEX. Darunter werden die Auszahlungen aus dem Kauf von immateriellen Vermögenswer- ten und Sachanlagen verstanden. In diesem Zusammenhang überprüft der Vorstand die effektive Kapitalallokation auf Basis der Rendite aus dem investierten Kapital. Das CAPEX wird nur auf VARTA AG Konzern-Ebene als Steuerungsgröße verwendet. Dies umfasst Investitionen ohne M & A-Transaktionen.
Auch das Net Working Capital (Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Ver- bindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie erhaltener Anzahlungen) wird als weitere Steuerungsgröße herangezogen. Das Net Working Capital wird nur auf VARTA AG Konzern-Ebene als Steuerungsgröße verwen- det.
Durch das dynamische Wachstum des Konzerns ist weiterhin die Entwicklung der Anzahl der Mitarbeiter ein wich- tiger nichtfinanzieller Leistungsindikator.
1.4 GESONDERTER NICHTFINANZIELLER KONZERNBERICHT
Der gesonderte nichtfinanzielle Konzernbericht wird auf der Webseite unter https://www.varta- ag.com/corporate-social-responsibility spätestens vier Monate nach dem Abschlussstichtag des Konzernab- schlusses veröffentlicht.
1.5 LEITUNG UND KONTROLLE
2019 bestand der Vorstand der VARTA AG aus zwei Mitgliedern: Herrn Herbert Schein (Vorsitzender des Vor- stands / CEO) und Herrn Steffen Munz (Finanzvorstand / CFO). Die Mitglieder des Vorstandes tragen gemeinsam die Verantwortung für die Geschäftsführung.
Der Aufsichtsrat besteht zum 31. Dezember 2019 aus den folgenden Mitgliedern: Herrn Prof. DDr. Michael Tojner (Vorsitz), Herrn Dr. Harald Sommerer (stv. Vorsitz), Herrn Frank Dieter Maier, Herrn Sven Quandt, Herrn Dr. Georg Blumauer und Herrn Dr. Michael Pistauer.
1.6 ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG
Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB, welche auch die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) enthält, wird auf der Website der VARTA AG (www.varta-ag-com/investor-relations) veröffentlicht.
2 WIRTSCHAFTSBERICHT
2.1 MÄRKTE UND EINFLUSSFAKTOREN
Die Märkte und Einflussfaktoren unterscheiden sich im Berichtsjahr nicht wesentlich vom Vorjahr. Der VARTA AG Konzern produziert und verkauft Batterien weltweit und profitiert trotz relativer Unabhängigkeit vom makroökono- mischen Umfeld von einem positiven Konsumumfeld. Eine negative Entwicklung des makroökonomischen Umfel-
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des wirkt sich dabei nicht direkt negativ auf das Geschäftsmodell aus, da der Großteil der Produkte vom Konjunk- turzyklus unabhängig ist. Diese werden z.B. im medizinischen Umfeld genutzt.
Die Umsatzverteilung ist geografisch diversifiziert. Der Großteil des weltweiten Absatzes von Produkten wird in Asien, gefolgt von Europa und Nordamerika, realisiert (siehe regionale Umsatzverteilung Abschnitt 3.1). Somit ist die Abhängigkeit von einzelnen Ländern und deren wirtschaftlicher Entwicklung relativ gering. Der asiatische Markt spielt, bedingt durch die Markt- und Kundenstruktur, die größte Rolle; hier lassen viele große Hersteller von kabellosen Kopfhörern ihre Produkte fertigen. Die wesentlichen Einflussfaktoren werden im Rahmen des folgen- den Kapitels ("2.2 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen") behandelt.
2.2 GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN
Die im Jahr 2019 bestehenden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den für den VARTA AG Konzern relevanten Absatzmärkten entwickeln sich weiterhin positiv. Wesentlich für den Absatz der Batterien für Healthcare-Anwendungen ist die demografische Entwicklung, bei den Batterien für Entertainment-Anwendungen die Trends der Unterhaltungselektronik und bei den Produkten im Segment Power & Energy die Entwicklung hin zu kabellosen Produkten sowie der Trend zu erneuerbaren Energien. Für den Markt der Hearables nimmt IDTechEx Research eine Verdopplung von 15 Mrd. USD (2018) auf 30 Mrd. USD in 2029 an.
Durch die steigende Lebenserwartung der Menschen in der Gesellschaft und die zunehmend höhere Akzeptanz von Hörgeräten wird deren Verkauf und damit auch der Absatz von Hörgerätebatterien unterstützt. 2019 waren weltweit 9,1% aller Menschen älter als 65 Jahre und dieser Anteil wird weiter ansteigen, bis 2030 auf 11,7% und bis 2050 auf 15,9%. In Europa und Nordamerika ist dieser Bevölkerungsanteil mit 18% (2030: 22,1%; 2050: 26,1%) deutlich höher. Gleichzeitig steigt die Lebenserwartung kontinuierlich an. Weltweit lag sie im Berichtsjahr bei 72,6 Jahren und für 2050 wird sie bei 77,1 Jahren erwartet (United Nations: World Population Prospects 2019 Highlights). Der Bedarf an Hörgeräten wird deshalb weiter steigen. Die Umsatzentwicklung wird von IDTechEx Research wie folgt prognostiziert: Für das Berichtsjahr wird für Hörgeräte einschließlich OTC Markt (ab 2019) ein weltweiter Umsatz von 7,8 Mrd. USD erwartet (7,4 Mrd. USD in 2018), das entspricht einem Anstieg von 4,8%. Für 2020 liegt die Wachstumsprognose bei 5,3% mit einem positiven Ausblick für die nächsten Jahre. Dabei profitiert der Absatz vom starken Anstieg der frei verfügbaren Hörgeräte (OTC).
Der Bereich Entertainment profitiert von der ungebrochen hohen Kundennachfrage nach Hightech- Consumerprodukten, insbesondere für kabellose Premium-Kopfhörer mit wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Zellen. Für kabellose Kopfhörer erwartet Zhiyan Consulting einen weltweiten Zuwachs von knapp 54% von 2018 auf 2019 und von 50% für 2020 und ist auch für die weitere Entwicklung sehr positiv gestimmt. Durch die Verbesserung der Laufzeit und die Erweiterung der Funktionen werden kabellose Kopfhörer ihren Marktanteil weiter ausbauen. Umso mehr kabellos funktionierende Geräte, insbesondere für Kleinstanwendungen (z.B. Headsets), entwickelt werden, desto stärker stellt sich hier die Position des VARTA AG Konzerns dar.
Im Segment Power & Energy profitiert die Nachfrage nach Batterien für Power Tools vom Wechsel von schnur- gebundenen zu schurlosen Endgeräten, für die immer leistungsfähigere Batterien nachgefragt werden. Laut Arvi- enne wird im Zeitraum 2017 bis 2030 ein weltweiter Umsatzanstieg von 1,7 Mrd. USD auf 3,5 Mrd. USD erwartet. Für das Marktsegment stationäre Energiespeichersysteme erwartet Innogy einen Anstieg der installierten Spei- cherkapazität von 19 GWh in 2018 auf 395 GWh in 2030.
2.3 GESCHÄFTSVERLAUF
Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage durch den Vorstand
Der VARTA AG Konzern kann auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2019 zurückblicken. Die wesentlichen Ereignisse des Jahres 2019 sind die sehr hohe Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien für kabellose Lifestyle-Produkte, die nachfragebedingte Erweiterung der Produktionskapazitäten in diesem Bereich, die hohe Nachfrage nach Zink- Luft-Batterien für Hörgeräte und die sehr erfolgreiche Entwicklung des Geschäfts mit stationären Energie-
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speichern. Der Konzernumsatz ist im Geschäftsjahr 2019 zweistellig um 33,5 % auf 362,7 Mio. € organisch ge- wachsen. Durch die Skalierung des Geschäftsmodells ist das operative Konzernergebnis wiederum deutlich schneller gewachsen als der Umsatz. Das bereinigte EBITDA stieg um 94,1 % auf 97,5 Mio. €. Ohne die Erstan- wendung von IFRS 16 läge der Anstieg bei 85,7%. Besonders erfreulich ist, dass die beiden Segmente Microbat- teries und Power & Energy weiterhin eine hohe Wachstumsdynamik haben und ihre sehr gute Entwicklung fort- setzen. Zur Finanzierung der Kapazitätsausweitung hat das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Kapitalerhöhung durchgeführt und hieraus einen Mittelzufluss von 102,1 Mio. € erzielt. Aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 ergibt sich durch den Ansatz der Nutzungsrechte und der korrespondierenden Leasing- verbindlichkeiten eine Erhöhung der Bilanzsumme um rd. 24,9 Mio. €.
Vergleich der Geschäftsentwicklung mit der Vorjahres-Prognose
Im Konzernabschluss des letzten Jahres wurde die Prognose für 2019 anhand der unten aufgelisteten bedeut- samsten Indikatoren dargestellt. Insgesamt hat sich im Geschäftsjahr die positive Geschäftsentwicklung wie erwartet fortgesetzt.
INDIKATOR
Finanzielle Indikatoren: Gruppe
PROGNOSE FÜR 2019 | FY 2019 |
Umsatzerlöse
Bereinigtes EBITDA
CAPEX
Finanzielle Indikatoren: Segment Microbatteries
Umsatzerlöse
Bereinigtes EBITDA
Finanzielle Indikatoren: Segment Power & Energy
Umsatzerlöse
Bereinigtes EBITDA
Deutliches Umsatzwachstum bei konstanter Währung
Sehr deutliche Steigerung
Deutlicher Anstieg
Deutliches Umsatzwachstum
Sehr deutlicher Anstieg im Verhältnis zum Umsatz
Sehr deutliche Steigerung
Deutliche Steigerung
Sehr deutliches Umsatzwachstum bei konstanter Währung
Sehr deutliche Steigerung
Sehr deutlicher Anstieg
Sehr deutliches Umsatzwachstum
Sehr deutlicher Anstieg im Verhältnis zum Umsatz
Sehr deutliche Steigerung
Sehr deutliche Steigerung
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3 ENTWICKLUNG DER VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE 3.1 ERTRAGSLAGE
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum 01.01. - 31.12.2019
(IN T€) | 2019 | 2018 | ||
Umsatzerlöse | 362.692 | 271.650 | ||
Veränderung der fertigen und unfertigen Erzeugnisse | 643 | 3.899 | ||
Aktivierte Eigenleistungen | 4.313 | 4.152 | ||
Sonstige betriebliche Erträge | 7.760 | 7.109 | ||
Materialaufwand | -123.527 | -106.867 | ||
Personalaufwand | -114.406 | -92.440 | ||
Sonstige betriebliche Aufwendungen | -45.853 | -40.114 | ||
EBITDA | 91.622 | 47.389 | ||
Abschreibungen | -20.855 | -10.518 | ||
Betriebsergebnis (EBIT)
Finanzertrag
Finanzaufwand
Übriger Finanzertrag
Übriger Finanzaufwand
70.767
601
-1.127
3.488
-2.644
36.871
160
-416
368
-631
Finanzergebnis | 318 | -519 | ||
Gewinn- und Verlustanteile an Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert | -6 | 130 | ||
werden | ||||
Ergebnis vor Steuern
Ertragsteueraufwendungen
71.079
-20.615
36.482
-10.779
Konzernergebnis | 50.464 | 25.703 | ||
Zuordnung des Gewinns: | ||||
Aktionäre der VARTA AG | 50.390 | 25.260 | ||
Nicht beherrschende Anteile | 74 | 443 | ||
Umsatz
Der Umsatz des VARTA AG Konzerns ist im Geschäftsjahr 2019 um 33,5 % von 271,7 Mio. € auf 362,7 Mio. € angestiegen. Die Umsatzerlöse erhöhten sich in beiden Segmenten Microbatteries und Power & Energy. Am deutlichsten war der prozentuale Anstieg bei Microbatteries.
Der Umsatz im Segment Microbatteries stieg von 218,9 Mio. € um 37,7 % auf 301,5 Mio. €. Das mit Abstand stärkste Umsatzwachstum wurde weiter bei den wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Zellen für Hightech- Consumerprodukte, insbesondere für kabellose Premium-Kopfhörer (Hearables), erzielt. Hintergrund ist die unge- brochen hohe Kundennachfrage in einem stark wachsenden Markt. Bei den Hörgerätebatterien profitiert das Un- ternehmen vom strukturellen Wachstum, vom Trend zu wiederaufladbaren Hörgeräten und dem unterjährig ange- laufenen Neugeschäft mit einer führenden US-amerikanischen Handelskette.
Der Umsatz im Segment Power & Energy ist von 51,8 Mio. € auf 60,8 Mio. € und somit um 17,4 % angestiegen. Das Segment profitiert insbesondere von einem neuen Kundenauftrag im Bereich der Batterie Packs mit einem deutschen Premium-Hersteller für Elektrogeräte. Die Energiespeicherlösungen tragen weiter positiv zum Wachs- tum des Segments bei.
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Die nachfolgende Darstellung zeigt die Umsatzerlöse des Konzerns, aufgeteilt nach bestimmten geografischen Standorten. Insbesondere das Geschäft in Europa und Asien entwickelte sich vorteilhaft. Der asiatische Markt spielt, bedingt durch die Markt- und Kundenstruktur, die größte Rolle, hier lassen viele große Hersteller von kabel- losen Kopfhörern ihre Produkte fertigen. Weitere Ausführungen zur geografischen Aufteilung der Segmente finden sich im Konzernanhang Abschnitt 6 "Segmentberichterstattung".
(IN T€) | 2019 | 2018 | PROZENTUALE | ||||
UMSATZERLÖSE | UMSATZERLÖSE | VERÄNDERUNG | |||||
Europa | 143.196 | 137.424 | 4,2 % | ||||
Asien | 154.860 | 72.870 | 112,5 % | ||||
Amerika | 60.161 | 56.217 | 7,0 % | ||||
Sonstige | 4.475 | 5.139 | -12,9 % | ||||
Summe Konzern | 362.692 | 271.650 | 33,5 % |
Aufwendungen und sonstige betriebliche Erträge
Im Berichtsjahr belaufen sich die Materialaufwendungen auf 123,5 Mio. € im Vergleich zu 106,9 Mio. € im Vorjahr. Dies entspricht einer Steigerung von 15,6 %. Der unterproportionale Anstieg im Vergleich zum Umsatz ist in erster Linie auf sinkende Preise der metallischen Rohstoffe sowie der zugekauften Komponenten zurückzuführen und betrifft beide Segmente.
Der Personalaufwand ist von 92,4 Mio. € auf 114,4 Mio. € um 23,8 % angestiegen. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultierte überwiegend aus der Tariferhöhung in Deutschland sowie aus inflationsbedingten Entgelterhö- hungen im Ausland. Des Weiteren wirkt sich vor allem der Mitarbeiteraufbau für das Wachstum im Bereich Coin- Power aus. Der Personalaufwand enthält den Aufwand für die aktienbasierte Vergütung in Höhe von 2,9 Mio. € (2018: 2,8 Mio. €).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind in Summe von T€ 40.114 um T€ 5.739 auf T€ 45.853 angestie- gen. Dies resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg der Rechts- und Beratungsaufwendungen im Zusammen- hang mit dem Erwerb der VARTA Consumer-Gesellschaften in Höhe von T€ 3.006. Aufgrund der erweiterten Produktionskapazitäten hat sich der Energieaufwand um T€ 1.161 im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Der Anstieg der Ausgangsfrachten und Zölle ist auf den stark gestiegenen Absatz zurückzuführen.
Sowohl Personalaufwand als auch sonstige betriebliche Aufwendungen sind durch die Skalierung des Geschäfts- modells langsamer gestiegen als der Umsatz.
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um 0,7 Mio. € von 7,1 Mio. € im Vorjahr auf 7,8 Mio. € im Jahr 2019 an- gestiegen. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus verschiedenen Erträgen aus Schadensabwicklungen im laufenden Geschäftsjahr.
Bereinigtes EBITDA
Das bereinigte EBITDA (betriebliches Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen, Steuern, adjustiert um Sondereffek- te) stellt eine nachhaltige Ertragskennzahl des Konzerns dar. Gleichzeitig ist das bereinigte EBITDA für den Vor- stand die geeignete Steuerungsgröße zur Beurteilung der operativen Ertragskraft des Konzerns bzw. der beiden Segmente. Als Sondereffekte wurde zum einen der nicht zahlungswirksame Aufwand für die aktienbasierte Vergü- tung in Höhe von T€ 2.853 (2018: T€ 2.830) und zum anderen die Aufwendungen aus M & A-Transaktionen in Höhe von T€ 3.006 (2018: T€ 0) bereinigt. Die nachfolgende Tabelle stellt die Überleitung vom EBITDA zum be- reinigten EBITDA dar:
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(IN T€) | 2019 | 2018 | ||
EBITDA | 91.622 | 47.389 | ||
Aufwendungen aus aktienbasierter Vergütung | 2.853 | 2.830 | ||
Aufwendungen für M&A -Transaktionen | 3.006 | 0 | ||
Bereinigtes EBITDA | 97.481 | 50.219 | ||
Das bereinigte EBITDA ist im Geschäftsjahr 2019 von 50,2 Mio. € auf 97,5 Mio. € gestiegen. Dies entspricht ei- nem Anstieg von 47,3 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr. Die Steigerung des bereinigten EBITDA lässt sich auf das sehr hohe und profitable Umsatzwachstum bei den Lithium-Ionen-Zellen und bei den Hörgerätebatterien und dem unterproportionalen Kostenanstieg durch die Skalierung des Geschäftsmodells zurückführen. Durch die erstmalige Anwendung des neuen Standards IFRS 16 hat sich das bereinigte EBITDA durch die Reduktion der Leasingauf- wendungen um 4,3 Mio. € erhöht. Außerdem wirken die Aufwendungen für die M&A-Transaktion, für das VARTA Consumer Batteries Geschäft, in Höhe von 3,0 Mio. € dem bereinigten EBITDA positiv bei.
Betriebsergebnis (EBIT)
Das Betriebsergebnis hat sich von 36,9 Mio. € auf 70,8 Mio. € verbessert, was einer Steigerung von 91,9 % im Vorjahresvergleich entspricht. Der im Vergleich zum Umsatzwachstum unterproportionale Anstieg bei Material- und Personalkosten ist in erster Linie auf einen profitableren Umsatzmix bei gleichzeitig relativ stabilen Preisen der metallischen Rohstoffe sowie der zugekauften Komponenten zurückzuführen und betrifft beide Segmente. Die Abschreibungen haben sich von 10,5 Mio. € in 2018 auf 20,9 Mio. € in 2019 deutlich erhöht, was insbesondere auf die nachfragebedingten Investitionen in das Sachanlagevermögen aufgrund der Erweiterung der Produktions- kapazitäten sowie eine Verkürzung der Nutzungsdauern im Bereich der CoinPower-Zellenfertigung durch Auswei- tung des Schichtmodells zurückzuführen ist. Des Weiteren hat sich durch den Nettoeffekt aus der Erstanwendung des neuen Standards IFRS 16, resultierend aus dem Wegfall der Leasingaufwendungen und der Erhöhung der Abschreibungen, das EBIT um 0,2 Mio. € erhöht.
Finanzergebnis
Das Finanzergebnis hat sich im Berichtsjahr von -0,5 Mio. € in 2018 auf 0,3 Mio. € in 2019 erhöht. Dies resultiert hauptsächlich aus der Anpassung des Besserungsscheins für den Forderungsverzicht der VGG gegenüber der VARTA Storage GmbH in Höhe von T€ 3.382. Gegenläufig sind die Finanzaufwendungen aus der Aufnahme eines Konsortialkreditvertrags in Höhe von 0,7 Mio. € und Belastungen aus Wechselkurseffekten in Höhe von -1,4 Mio. €, im Vergleich zum Vorjahr, insbesondere aus Anzahlungen und Ausleihungen in USD angestiegen.
Steuern
Der Steueraufwand ist vor allem durch den Anstieg des Ergebnisses vor Steuern von 10,8 Mio. € in 2018 auf 20,6 Mio. € in 2019 angestiegen. Daraus resultiert eine effektive Steuerquote von 29,0% (2018: 29,5%), bezogen auf das Ergebnis vor Steuern. Zu weiteren Details zu Steuern wird auf den Anhang des Konzernabschlusses im Kapitel 36 "Ertragsteueraufwendungen" verwiesen.
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KONZERNLAGEBERICHT
3.2 VERMÖGENS- UND FINANZLAGE Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2019
(IN T€) | 31. DEZEMBER | 31. DEZEMBER | ||||
2019 | 2018 | |||||
AKTIVA | ||||||
Langfristige Vermögenswerte | 288.462 | 151.831 | ||||
Kurzfristige Vermögenswerte | 380.368 | 249.865 | ||||
Bilanzsumme | 668.830 | 401.696 | ||||
(IN T€) | 31. DEZEMBER | 31. DEZEMBER | ||||
2019 | 2018 | |||||
PASSIVA | ||||||
Eigenkapital | 414.802 | 259.422 | ||||
Langfristige Schulden | 88.779 | 60.422 | ||||
Kurzfristige Schulden | 165.249 | 81.852 | ||||
Schulden | 254.028 | 142.274 | ||||
Bilanzsumme | 668.830 | 401.696 |
Langfristige Vermögenswerte
Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich um 136,7 Mio. € von 151,8 Mio. € in 2018 auf 288,5 Mio. € im Berichtsjahr. Dieser Anstieg stammt hauptsächlich von der Erhöhung des Sachanlagevermögens von 112,8 Mio. € auf 247,9 Mio. € zum 31. Dezember 2019. Die Produktionskapazitäten wurden aufgrund der großen Nachfrage bei den wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Zellen für Hightech-Consumerprodukte, insbesondere für kabellose Premium -Kopfhörer (Hearables), erhöht. Der Effekt aus IFRS 16 beträgt im Geschäftsjahr insgesamt 24,9 Mio. € und betrifft Gebäude mit 22,5 Mio. € sowie andere Anlagen mit 2,4 Mio. €.
Die sonstigen Vermögenswerte sind von 15,7 Mio. € in 2018 auf 17,9 Mio. € in 2019 gestiegen. Maßgeblich für diesen Anstieg ist die Fortschreibung des Erstattungsanspruchs aus dem Schuldbeitritt zu Pensionen in Höhe von 2,2 Mio. €.
Kurzfristige Vermögenswerte
Die kurzfristigen Vermögenswerte haben sich von 249,9 Mio. € in 2018 auf 380,4 Mio. € zum 31. Dezember 2019 deutlich erhöht. Der Anstieg resultiert unter anderem aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die sich bedingt durch das gestiegene Umsatzvolumen, um 97,2 % auf 52,0 Mio. € fast verdoppelt haben, und einem Mittelzufluss in Höhe von 102,1 Mio. € aus der durchgeführten Kapitalerhöhung.
Eigenkapital/Eigenkapitalquote
Der VARTA AG Konzern verfügt seit dem Börsengang im Jahr 2017 unverändert über eine hohe Eigenkapital- quote in Höhe von 62,0 % (Vorjahr: 64,6 %) und kann damit die notwendigen Investitionen in die Erweiterung der Produktionskapazitäten aus eigenen Mitteln finanzieren.
Das Eigenkapital ist von 259,4 Mio. € in 2018 auf 414,8 Mio. € zum 31. Dezember 2019 angestiegen. Maßgeblich für diesen Anstieg war neben dem positiven Konzernergebnis die in 2019 durchgeführte Kapitalerhöhung mit einem Mittelzufluss in Höhe von 102,1 Mio. €.
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Langfristige Schulden
Die langfristigen Schulden sind um 28,4 Mio. € von 60,4 Mio. € in 2018 auf 88,8 Mio. € zum 31. Dezember 2019 angestiegen. Der Anstieg stammt aus Effekten aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 in Höhe von
20,5 Mio. €, aus Kundenanzahlungen in Höhe von 4,0 Mio. € und aus der Veränderung der Bewertungsannahmen bei der Berechnung der Vorsorgeverpflichtungen in Höhe von 2,4 Mio. €.
Kurzfristige Schulden
Die kurzfristigen Schulden haben sich von 81,9 Mio. € auf 165,2 Mio. € erhöht. Maßgeblich hierfür waren insbe- sondere die Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und aus dem Erwerb von Sach- anlagen um insgesamt 32,9 Mio. € und erhaltenen Anzahlungen i Höhe von 21,1 Mio. €, die Erhöhung der Ertrag- steuerschulden in Höhe von 7,1 Mio. € sowie die Verbindlichkeiten aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 in Höhe von 4,6 Mio. €.
Net Working Capital
Das Net Working Capital hat sich von 42,0 Mio. € in 2018 auf 18,0 Mio. € in 2019 reduziert. Dies entspricht einem Rückgang von 57,1 % im Vergleich zum Vorjahr. Daraus resultiert eine Verringerung der Net-Working-Capital- Quote, bezogen auf den Umsatz, auf 5,0 % (Vorjahr: 15,4 %), die sich insbesondere aus Effekten im operativen Geschäft ergibt. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf den unterproportionalen Anstieg der Vorräte (+7,3 Mio. €) und einen deutlichen Anstieg der Forderungen (+25,6 Mio. €) sowie den überproportionalen Anstieg der Verbind- lichkeiten (+53,8 Mio. €) zurückzuführen.
Kapitalflussrechnung
(IN T€) | 2019 | 2018 | ||
Zahlungsmittelbestand zum 01.01.2019 | 149.741 | 138.536 | ||
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit | 105.734 | 69.846 | ||
Cashflow aus Investitionstätigkeit | -105.806 | -58.982 | ||
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | 94.882 | -114 | ||
Nettoveränderung der Zahlungsmittel | 94.810 | 10.750 | ||
Auswirkungen von Wechselkursänderungen | 230 | 455 | ||
Zahlungsmittelbestand zum 31.12.2019 | 244.781 | 149.741 | ||
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt im Berichtsjahr 105,7 Mio. € und liegt damit 35,9 Mio. € über dem Wert des Vorjahres. Dies ist vor allem auf die Steigerung des operativen Ergebnisses zurückzuführen. Ein weiterer Punkt liegt in der erstmaligen Anwendung des neuen Standards IFRS 16. Durch diesen kommt es zu einer Verschiebung in der Kapitalflussrechnung. Nach IAS 17 werden die Leasingzahlungen im operativen Cash- flow erfasst. Nach IFRS 16 wird der Tilgungs- und Zinsanteil der Leasingzahlung als Finanzierungscashflow be- rücksichtigt. Folglich haben die Zahlungsflüsse im operativen Bereich abgenommen und der operative Cashflow hat sich erhöht.
Der negative Cashflow aus Investitionstätigkeit ist in 2019 auf 105,8 Mio. € (Vorjahr: 59,0 Mio. €) stark angestie- gen. Der Anstieg stammt überwiegend aus den Investitionen in das Sachanlagevermögen zur nachfragebedingten Erweiterung der Produktionskapazitäten bei den Lithium-Ionen-Knopfzellen sowie bei den Zink-Luft-Batterien.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist von -0,1 Mio. € in 2018 auf 94,9 Mio. € in 2019 aufgrund der durchge- führten Kapitalerhöhung stark angestiegen. Hieraus sind der Gesellschaft 102,1 Mio. € zugeflossen. Als ein negativer Effekt wirkte die beim operativen Cashflow beschriebene erstmalige Anwendung des Standards IFRS 16.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 57 |
KONZERNLAGEBERICHT
Entgegengesetzt zum operativen Cashflow reduzierte sich der Finanzierungscashflow aufgrund der Erfassung des Tilgungsanteils nach IFRS 16.
Im Geschäftsjahr 2019 wurde ein Konsortialkreditvertrag in Höhe von 120 Mio. € abgeschlossen. Die finanziellen Mittel dienen einerseits zur Finanzierung der Akquisition des VARTA Consumer-Geschäftes und andererseits zur Finanzierung zusätzlicher Investitionen in die Kapazitätserweiterung.
Hieraus ergibt sich ein Stand der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 31. Dezember 2019 von 244,8 Mio. € im Vergleich zu 149,7 Mio. € des Vorjahrs.
4 FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Für den VARTA AG Konzern ergab sich für das Geschäftsjahr 2019 ein Forschungs- und Entwicklungsaufwand in Höhe von 15,5 Mio. € (im Vorjahr: 12,9 Mio. €). Daraus resultiert eine F&E-Aufwandsquote von 4,3 % im Verhält- nis zum Umsatz im Vergleich zu 4,8 % im Vorjahr.
Segment Microbatteries
Die Ausrichtung auf Technologieführerschaft war durch die schwerpunktmäßige Weiterentwicklung des Knowhows im Bereich der Zink-Luft-Batterien für Hörgeräte (Produktgruppe "Healthcare") und der wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Knopfzellen (sogenannte CoinPower-Batterien in der Produktgruppe "Entertainment & Industrial"), gekennzeichnet. Dabei standen vor allem die weitere Steigerung der Kapazitätswerte, die Evaluierung und Quali- fizierung neuer Materialien für die CoinPower-Batterien, der Einsatz von günstigen Rohstoffen und die Entwick- lung von effizienteren Fertigungsverfahren im Vordergrund.
Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand betrug für das Segment Microbatteries von Januar bis Dezember 2019 insgesamt 11,4 Mio. € (im Vorjahr: 9,8 Mio. €). Damit ergab sich eine F&E-Aufwandsquote von 3,8 % zum Umsatz (im Vorjahr 4,5 %). Die Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten belaufen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 auf 0,6 Mio. €. Die Aktivierungsquote beträgt 2,4 % (im Vorjahr 3,9 %). Im Bereich Micro- batteries handelt es sich vor allem um die Entwicklung von kleineren und leistungsfähigeren Knopfzellen.
Segment Power & Energy
Der Ausbau der Position im Markt für Lithium-Ionen-Heimspeicher war durch die Weiterentwicklung des Produkt- portfolios gekennzeichnet. Dabei stand die Produktreihe VARTA Element S4 mit der Kapazitätserweiterung auf 12kWh im Vordergrund.
In das Produkt Pulse wurde das Linux-basierte Energiemanagementsystem (EMS) integriert. Alle Energiespeicher wurden aufgrund der geänderten EU-Regulatorien für Erzeugungsanlagen (RfG-Anforderungen) für aktuelle Län- derzulassungen angepasst und neu zertifiziert. Außerdem ermöglicht die Integration des Linux-basierten EMS, dass Energiespeicher über Cloud-Lösungen miteinander verbunden werden. Dabei werden für Kunden im Bereich der Smart Home Geräte Schnittstellen entwickelt, um Energiespeicherlösungen anbieten zu können.
Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand im Segment Power & Energy lag im Geschäftsjahr 2019 mit 4,1 Mio. € über dem Vorjahr (3,1 Mio. €). Damit ergab sich eine F&E-Aufwandsquote von 6,7 % zum Umsatz (im Vorjahr: 6,0 %). Die Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten belaufen sich in 2019 auf 0,4 Mio. € (im Vorjahr: 0,4 Mio. €). Die Aktivierungsquote beträgt 26,0 % (im Vorjahr: 43,8%). Hierbei handelte es sich primär um die Produkt- und Produktionsprozessentwicklung für den Großspeicher Flex Storage sowie die Entwicklung von verschiedenen Speichersystemen im Bereich Residential.
58 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNLAGEBERICHT
5 INVESTITIONEN OHNE M&A (CAPEX)
Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden im Konzern als CAPEX bezeichnet. Dies stellt eine wichtige Steuerungsgröße von produzierenden Wachstumsunternehmen dar. 2019 hat die VARTA AG ein umfangreiches Investitionsprogramm begonnen, das im Zeitraum 2019 bis 2021 umgesetzt wer- den soll. Ziel dieser Investitionen sind umfangreiche Kapazitätserweiterungen im Segment Microbatteries.
Die Auszahlungen aus dem Kauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen betragen im Geschäfts- jahr 2019 insgesamt 102,8 Mio. € (Vorjahr: 56,3 Mio. €).
Der wesentliche Teil der Investitionen in das Sachanlagevermögen diente der nachfragebedingten Erweiterung der Produktionskapazitäten bei Lithium-Ionen-Knopfzellen. Weiterhin sind in regelmäßigen Abständen Ersatzin- vestitionen zur Erneuerung der Produktionsanlagen, zur Entwicklung neuer Produkte sowie für qualitätssichernde Maßnahmen notwendig.
6 ERTRAGSLAGE SEGMENTE
Die Segmentinformationen des VARTA AG Konzerns betreffen die beiden Segmente Microbatteries und Power & Energy.
Microbatteries | 2019 | 2018 | ||
Umsatz (Mio. €) | 301,5 | 218,9 | ||
Bereinigtes EBITDA (Mio. €) | 94,4 | 47,3 | ||
Bereinigte EBITDA-Marge in % | 31,3 | 21,6 | ||
Der Umsatz im Segment Microbatteries ist im Geschäftsjahr 2019 von 218,9 Mio. € auf 301,5 Mio. € gestiegen. Dies entspricht einem sehr deutlichen Umsatzwachstum von 37,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Das mit Abstand stärkste Umsatzwachstum wird weiter bei den wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Zellen für Hightech-Consumer- produkte, insbesondere für kabellose Premium-Kopfhörer (Hearables), erzielt. Hintergrund ist die ungebrochen hohe Kundennachfrage in einem sehr dynamisch wachsenden Markt. Der asiatische Markt ist aufgrund der Markt- und Kundenstruktur von großer Bedeutung; hier lassen viele große Hersteller von kabellosen Kopfhörern ihre Produkte fertigen. Bei den Hörgerätebatterien wurde die weltweite Marktposition in einem strukturell wachsenden Markt weiter ausgebaut. Der Konzern profitiert derzeit vom Trend zu wiederaufladbaren Hörgeräten und dem unterjährig angelaufenen Neugeschäft mit einer führenden US-amerikanischen Handelskette. Das bereinigte EBITDA ist von 47,3 Mio. € auf 94,4 Mio. € angestiegen, was einer Steigerung um 99,7 % entspricht. Die Ergeb- nissteigerung ist auf das starke Wachstum der vergleichsweise margenstarken Produktgruppen sowie den unter- proportionalen Anstieg der Fixkosten durch die Skalierung des Geschäftsmodells zurückführen. Daraus resultiert eine bereinigte EBITDA-Marge von 31,3 % im Verhältnis zum Umsatz im Vergleich zu 21,6 % in 2018, was einer Verbesserung der bereinigten EBITDA-Marge um 9,7 Prozentpunkte entspricht.
Power & Energy | 2019 | 2018 | ||
Umsatz (Mio. €) | 60,8 | 51,8 | ||
Bereinigtes EBITDA (Mio. €) | 3,1 | 2,9 | ||
Bereinigte EBITDA Marge in % | 5,1 | 5,6 | ||
Im Segment Power & Energy ist der Umsatz von 51,8 Mio. € auf 60,8 Mio. € angestiegen. Dies entspricht einem Umsatzwachstum von 17,4 %. Das Segment profitiert insbesondere von einem neuen Kundenauftrag im Bereich der Batterie Packs mit einem deutschen Premium-Hersteller für Elektrogeräte. Die Energiespeicherlösungen tra-
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 59 |
KONZERNLAGEBERICHT
gen weiter positiv zum Wachstum des Segments bei. Das bereinigte EBITDA hat sich von 2,9 Mio. € in 2018 auf 3,1 Mio. € in 2019 verbessert. Die bereinigte EBITDA-Marge liegt mit 5,1 % leicht unter Vorjahresniveau.
Weitere Details zur Segmentberichterstattung finden sich im Konzernanhang im Kapitel 6.
7 ANGABEN ZUR VARTA AG
Der Lagebericht der VARTA AG und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2019 sind nach § 315 Abs. 3 HGB in Verbindung mit § 298 Abs. 3 HGB zusammengefasst.
Beschreibung der Gesellschaft
Die VARTA AG ist eine Holdinggesellschaft, die ausschließlich Aufgaben zur Steuerung des Konzerns sowie der operativen Tochtergesellschaften wahrnimmt. Die nachfolgenden Zahlen und Erläuterungen beziehen sich auf den nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellten Jahresabschluss der
VARTA AG.
Ertragslage
Im Geschäftsjahr 2019 wurden Umsatzerlöse in Höhe von T€ 761 (2018: T€ 666) erwirtschaftet. Diese resultieren im Wesentlichen aus der Lizenzverrechnung an die VARTA Storage GmbH in Höhe von T€ 760. Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im gleichem Zeitraum um T€ 1.969 von T€ 198 im Vorjahr auf T€ 2.167 in 2019 ange- stiegen. Der Hauptgrund liegt dabei im massiven Anstieg der Wechselkursgewinne, welche aus einer USD- Veranlagung stammen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen T€ 10.794 in 2019 (2018: T€ 2.747) und enthalten unter
anderem Honorare für Beratungs- und Prüfungskosten in Höhe von T€ 4.429 (2018: T€ 623), Aufwendungen im
Zusammenhang mit Kostenverrechnung von verbundenen Unternehmen in Höhe von T€ 471 (2018: T€ 702), Verluste aus Währungsumrechnungen in Höhe von T€ 2.101 und den Aufwand für Werbung und Public Relations in Höhe von T€ 493 (2018: T€ 343). Der Anstieg der Honorare für Beratungskosten stammt hauptsächlich aus der Vorbereitung des Erwerbs der VARTA Consumer Batteries in Höhe von T€ 3.006. Zudem sind die Kosten für die Kapitalerhöhung in Höhe von T€ 1.633 in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten.
Mit Beginn des Geschäftsjahres 2019 reduzierte sich die Anzahl der Vorstandsmitglieder der VARTA AG von drei auf zwei Vorstände. Neben dem Vorstand waren drei Mitarbeiter bei der VARTA AG beschäftigt. Insgesamt ist der Personalaufwand von T€ 3.298 in 2018 auf T€ 5.586 in 2019 angestiegen. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus dem variablen Vergütungsmodell des Vorstands sowie aus Bonuszahlungen für die Mitarbeiter der VARTA
AG.
Die Abschreibungen beinhalten vor allem Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von T€ 908 und sind damit im Vergleich zum Vorjahr unverändert.
Das Zinsergebnis hat sich im Wesentlichen aufgrund von gestiegenen Ausleihungen an Tochtergesellschaften sowie kurzfristigen Veranlagungen bei einem verbundenen Unternehmen von T€ 1.817 im Vorjahr auf T€ 3.691 in 2019 verbessert.
Aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit der VARTA Microbattery GmbH resultieren Erträge in Höhe von
T€ 71.146. Gegenläufig werden Aufwendungen aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit der VARTA Storage GmbH in Höhe von T€ 2.393 verrechnet. Hieraus ergibt sich ein Anstieg der Erträge aus der Ergebnisabführung von T€ 29.774 in 2018 auf T€ 68.753 in 2019.
In Summe ergibt sich ein Bilanzgewinn von T€ 69.340 im Vergleich zu T€ 28.134 im Vorjahr.
60 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNLAGEBERICHT
Gewinn- und Verlustrechnung der VARTA AG
für das Geschäftsjahr 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2019
- Umsatzerlöse
- Sonstige betriebliche Erträge
2019 | 2018 | ||
T€ | T€ | T€ | T€ |
761 | 666 | ||
2.167 | 198 |
- davon Erträge aus der Währungsumrechnung T€ 2.100 (i. Vj. T€ 95)
3. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
-5.534 | -3.241 |
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung | -52 | -5.586 | -57 | -3.298 | ||||
und für Unterstützung | ||||||||
- davon für Altersversorgung T€ 0 (i. Vj. T€ 0)
- Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
-
Sonstige betriebliche Aufwendungen
- davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung T€ 2.101 (i. Vj. T€ 98) - Erträge aus der Gewinnabführung
- Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
-937 | -936 |
-10.794 | -2.747 |
71.146 | 33.588 |
4.009 | 1.855 |
- davon aus verbundenen Unternehmen T€ 3.979 (i. Vj. T€ 1.811)
8. | Aufwendung aus Verlustübernahme | -2.393 | -3.814 | |||||||
9. | Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -318 | -38 | |||||||
- davon aus verbundenen Unternehmen T€ 194 (i. Vj. T€ 20) | ||||||||||
10. | Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -16.849 | -5.522 | |||||||
11. | Ergebnis nach Steuern/Jahresüberschuss | 41.206 | 19.952 | |||||||
12. | Gewinnvortrag | 28.134 | 8.182 | |||||||
13. | Bilanzgewinn | 69.340 | 28.134 | |||||||
Vermögens-und Finanzlage
Das Anlagevermögen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um T€ 42.685 von T€ 90.304 in 2018 auf T€ 132.989 zum
31. Dezember 2019 erhöht, was hauptsächlich auf den Anstieg der Finanzanlagen von T€ 86.589 auf T€ 130.208 zurückzuführen ist. Dieser Anstieg resultiert aus der Ausgabe von Ausleihungen an Tochtergesellschaften. Das Umlaufvermögen ist um T€ 110.385 von T€ 154.595 in 2018 auf T€ 264.980 zum 31 Dezember 2019 gestiegen.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen im Wesentlichen Forderungen in Höhe von T€ 71.146 (2018: T€ 33.588) aus dem abgeschlossenen Ergebnisabführungsvertrag mit der VARTA Microbattery GmbH und eine kurzfristige Ausleihung an ein verbundenes Unternehmen in Höhe von T€ 42.117 (2018: T€ 56.977) sowie an die VARTA Microbattery GmbH in Höhe von T€ 5.178.
Im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung ist das Guthaben bei Kreditinstituten um T€ 87.360 von T€ 55.866 in 2018 auf T€ 143.226 in 2019 stark angestiegen. Als gegenläufiger Effekt wirken die Ausleihungen an verbundene Unternehmen zur Finanzierung deren hohen Investitionsausgaben in das Sachanlagevermögen im laufenden
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 61 |
KONZERNLAGEBERICHT
Geschäftsjahr, weshalb das Guthaben bei Kreditinstituten weniger, als um den durch die Kapitalerhöhung gene- rierten Betrag, angestiegen ist.
Das Eigenkapital hat sich insgesamt um T€ 144.959 von T€ 215.735 in 2018 auf T€ 360.694 zum 31. Dezember 2019 erhöht. Dieser Anstieg stammt zum einem aus der Erhöhung des Bilanzgewinns, welcher auf die Ergeb- nisabführungsverträge mit der VARTA Microbattery GmbH und VARTA Storage GmbH zurückzuführen ist. Zum anderen erhöht sich die Kapitalrücklage um T€ 101.531 von T€ 142.590 auf T€ 244.121 zum 31. Dezember 2019 aus dem Aufgeld aus der Ausgabe von 2.221.686 neuen Aktien.
Die Rückstellungen sind um T€ 11.586 von T€ 5.520 in 2018 auf T€ 17.106 zum 31.12.2019 angestiegen. Der Anstieg ist insbesondere auf höhere Steuerrückstellungen zurückzuführen. Die Verbindlichkeiten haben sich um T€ 2.587 von T€ 21.348 in 2018 auf T€ 18.761 zum 31.12.2019 reduziert, was hauptsächlich auf den Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen im Zusammenhang mit der Rückzahlung eines Dar- lehens von der VARTA AG an die VARTA Microbattery GmbH zurückzuführen ist.
62 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNLAGEBERICHT
Bilanz der VARTA AG zum 31.12.2019
Aktiva
31.12 2019 | 31.12 2018 | ||||||||||||
T€ | T€ | T€ | T€ | ||||||||||
A. Anlagevermögen | |||||||||||||
I. | Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||||||||||
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche | |||||||||||||
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte | 2.591 | 3.498 | |||||||||||
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | |||||||||||||
II. | Sachanlagen | ||||||||||||
1. | Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 190 | 216 | ||||||||||
2. | Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | - | 190 | 1 | 217 | ||||||||
III. Finanzanlagen | |||||||||||||
1. | Anteile an verbundenen Unternehmen | 32.701 | 30.201 | ||||||||||
2. | Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 97.209 | 55.999 | ||||||||||
3. | Beteiligungen | 30 | 30 | ||||||||||
4. | Sonstige Ausleihungen | 268 | 130.208 | 359 | 86.589 | ||||||||
132.989 | 90.304 | ||||||||||||
B. Umlaufvermögen | |||||||||||||
I. | Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | ||||||||||||
1. | Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 118.440 | 96.282 | ||||||||||
2. | Sonstige Vermögensgegenstände | 3.314 | 121.754 | 2.447 | 98.729 | ||||||||
II. | Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | 143.226 | 55.866 | ||||||||||
264.980 | 154.595 | ||||||||||||
C. Rechnungsabgrenzungsposten | 102 | 29 | |||||||||||
D. Aktive latente Steuern | 2.294 | 1.403 | |||||||||||
Bilanzsumme | 400.365 | 246.331 |
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 63 |
31.12 2019 T€
31.12 2018 T€
A. | Eigenkapital | ||||||
I. | Gezeichnetes Kapital | 40.422 | 38.200 | ||||
II. | Kapitalrücklage | 244.121 | 142.590 | ||||
III. Gewinnrücklagen | |||||||
Gesetzliche Rücklagen | 6.811 | 6.811 | |||||
IV. Bilanzgewinn | 69.340 | 28.134 | |||||
360.694 | 215.735 | ||||||
B. | Rückstellungen | ||||||
1. | Steuerrückstellungen | 11.325 | 2.839 | ||||
2. | Sonstige Rückstellungen | 5.781 | 2.681 | ||||
17.106 | 5.520 | ||||||
C. | Verbindlichkeiten | ||||||
1. | Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 2 | 9 | ||||
2. | Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.426 | 264 | ||||
3. | Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 16.609 | 20.436 | ||||
4. | Sonstige Verbindlichkeiten | 724 | 639 | ||||
- davon aus Steuern T€ 105 (i. Vj. T€ 88) | |||||||
18.761 | 21.348 | ||||||
D. Passive latente Steuern | 3.804 | 3.728 | |||
Bilanzsumme | 400.365 | 246.331 |
Risiken und Chancen
Die Geschäftsentwicklung der VARTA AG hängt maßgeblich von den Risiken und Chancen des VARTA AG Konzerns ab, die im Prognose-, Chancen- und Risikobericht des zusammengefassten Lageberichts des VARTA AG Konzerns beschrieben werden. Es besteht das Risiko, dass die Beteiligungen und Ausleihungen an verbun- dene Unternehmen in ihrer Werthaltigkeit beeinträchtigt sind. Dies wird mindestens einmal jährlich überprüft. Ein Wertminderungsbedarf wurde im Geschäftsjahr 2019 nicht identifiziert.
Darüber hinaus ist auf die Risiken aus Altlasten hinzuweisen, die bei der VARTA AG bestehen. Die ehemaligen Grundstücke der VARTA AG bzw. ihrer ehemaligen Tochtergesellschaften dienten überwiegend als Produktions- stätten für die Batterieherstellung und weisen branchentypische Altlasten auf. Eine Käuferin aller ehemaligen ausländischen sowie einer inländischen Beteiligung hat diese Risiken und mögliche in der Zukunft auftretende Risiken übernommen und die VARTA AG von diesen Risiken freigestellt; im Außenverhältnis besteht die Haftung der VARTA AG aufgrund der rechtlichen Gegebenheiten, die eine Haftung des Verursachers begründen, jedoch weiterhin fort. Mittlerweile wurde die Käuferin liquidiert, die Global Equity Partners Beteiligungs-Management GmbH, Wien, ein mit der Käuferin verbundenes Unternehmen, hat diese Freistellung mit einer abgegebenen Garantie in Höhe von 20 Mio. € mit einer Laufzeit bis 2031 abgesichert. Die verbleibenden Risiken hat die VARTA AG bewertet und keine Rückstellungen gebildet, da sie nicht davon ausgeht, in Anspruch genommen zu werden.
64 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNLAGEBERICHT
Ausblick
Die Erwartungen für die VARTA AG hinsichtlich ihrer finanziellen und nicht finanziellen Indikatoren sowie des Risikoprofils entsprechen im Wesentlichen (aufgrund ihrer Bedeutung im Konzern und der Verflechtungen der Konzerngesellschaften) den Prognosen des VARTA AG Konzerns, die ausführlich im Prognose-, Risiko- und Chancenbericht des zusammengefassten Lageberichts beschrieben werden. Die wirtschaftliche Entwicklung des Ergebnisses der VARTA AG hängt maßgeblich von den Ergebnisbeiträgen ihrer operativen Tochtergesellschaften ab, die der VARTA AG über die bestehenden Ergebnisabführungsverträge zufließen. Die prognostizierte Entwick- lung der operativen Tochtergesellschaften impliziert, auch im Einklang mit den Erwartungen auf VARTA AG Kon- zern-Ebene, eine sehr deutliche Ergebnissteigerung.
8 MITARBEITER
Die erfolgreiche Entwicklung der Gruppe basiert auf der Kompetenz und den Fähigkeiten der Mitarbeiter sowie der Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen. Neben der Ausbildung junger Mitarbeiter sorgen Fort- bildungen und Schulungen für ein hohes Kompetenzniveau. Der Konzern ist an engagierten und motivierten Mit- arbeitern interessiert, die in einem starken Team die Innovation des Unternehmens vorantreiben möchten.
Die Mitarbeiter zeichnen sich durch eine sehr hohe Leistungsbereitschaft sowie Loyalität aus. Der Konzern legt großen Wert auf nachhaltige Personalpolitik, um damit Effizienz und Zufriedenheit zu steigern. Aus diesem Grun- de wurde im letzten Jahr ein neues Arbeitszeitmodell als Reaktion auf die erhöhte Nachfrage in der Produktion entwickelt.
Es soll sichergestellt werden, dass sich Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen binden und sich anhand ge- meinsamer Unternehmensziele mit diesem identifizieren. Durch eine langjährige durchschnittliche Betriebszuge- hörigkeit bringen die Mitarbeiter exzellente Fachkenntnisse in ihren Aufgabengebieten mit. Weiterhin sichert eine ausgeglichene Altersstruktur einen gesunden Wissenstransfer zwischen den Generationen.
Als verantwortungsbewusster Arbeitgeber stellen Arbeitssicherheit und Gesundheit im VARTA AG Konzern wich- tige Säulen für die Beschäftigung dar. Weiterhin zeichnet sich die Unternehmenskultur im Konzern durch Offenheit und gegenseitige Wertschätzung aus.
Arbeitgeberattraktivität
Durch gezielte Maßnahmen wird versucht, die Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden. Seit Anfang des Jahres 2018 gibt es für Führungskräfte und High Potentials die Möglichkeit, an einem Aktienoptionsprogramm teilzuneh- men.
Die Führungskräfte des Konzerns treffen sich außerdem jährlich in einer Führungskräftetagung. Weiterhin werden gezielte Initiativen für die Weiterentwicklung der Auszubildenden innerhalb des Unternehmens gefördert.
Die Anzahl der Mitarbeiter der gesamten Gruppe erhöhte sich von 2.284 im Vorjahr auf 2.857 zum 31. Dezember
2019. In Summe verteilten sich die Mitarbeiter zum Bilanzstichtag wie folgt auf die Regionen:
2019 | 2018 | |||
Europa | 1.894 | 1.354 | ||
Asien | 944 | 911 | ||
USA | 19 | 19 | ||
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 65 |
9 VERGÜTUNGSBERICHT
Der Vergütungsbericht beschreibt die Grundzüge des Vergütungssystems von Vorstand und Aufsichtsrat der VARTA AG. Zudem werden die Struktur, Zusammensetzung sowie die Höhe der Vergütungskomponenten erläu- tert. Der Bericht richtet sich nach den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017, soweit der Aufsichtsrat in seiner Entsprechenserklärung keine Abweichung erklärt hat, und beinhaltet Angaben nach den Erfordernissen des Deutschen Rechnungslegungsstandards (DRS) 17, des deut- schen Handelsgesetzbuches (HGB) sowie der International Financial Reporting Standards (IFRS), soweit der Aufsichtsrat in seiner Entsprechenserklärung keine Abweichung erklärt hat. Die quantitativen Angaben nach IAS 24 sind im Konzernanhang enthalten.
Nach dem Beschluss der außerordentlichen Hauptversammlung vom 6. Oktober 2017 wird auf die nach § 285 Nr. 9 lit. a) HGB und § 314 Abs. 1 Nr. 6 lit. a) HGB geforderte individualisierte Angabe der Bezüge der Vorstandsmit- glieder verzichtet.
Vergütung des Vorstands:
Die Festlegung und regelmäßige Überprüfung der Vorstandsvergütung ist eine Aufgabe des Aufsichtsrats. Nach den Empfehlungen des DCGK besteht die Vergütung der Vorstandsmitglieder aus festen und variablen Bestand- teilen.
Der Aufsichtsrat befasst sich mit der Angemessenheit und Üblichkeit der Vorstandsvergütung und berücksichtigt sämtliche in § 87 AktG und Ziffer 4.2.2 Sätze 4 und 5 DCGK aufgeführten Kriterien, wie z.B. die Aufgaben des einzelnen Vorstandsmitglieds, seine persönliche Leistung sowie die wirtschaftliche Lage, den Erfolg und die Zu- kunftsaussichten der VARTA AG.
Erfolgsunabhängige (fixe) Vergütungskomponenten
Die fixen Vergütungsbestandteile umfassen eine feste Grundvergütung, Nebenleistungen und einen Zuschuss zur privaten Rentenversicherung. Die feste Grundvergütung wird monatlich als Gehalt ausgezahlt. Zudem erhalten die Mitglieder des Vorstands Nebenleistungen, die sie, soweit ihnen aus der privaten Nutzung ein geldwerter Vorteil erwächst, jeweils nach den geltenden steuerlichen Regelungen individuell versteuern. Die Nebenleistungen um- fassen im Wesentlichen die private Nutzung des Dienstwagens und Versicherungsleistungen. Der Selbstbehalt der D&O-Versicherung, den die Vorstände persönlich tragen, entspricht gemäß § 93 Abs. 2 Satz 2 AktG einer Höhe von 10 % des jeweiligen Schadens, beträgt jedoch maximal das Eineinhalbfache der festen jährlichen Ver- gütung.
Es bestehen keine Pensionszusagen.
Erfolgsabhängige variable Vergütungskomponenten
Die erfolgsabhängige Vergütungskomponente knüpft an die Entwicklung bestimmter quantitativer Zielgrößen an. Der Aufsichtsrat hat die Kennzahl EBIT bzw. EBITDA als Zielgröße bestimmt.
Die jährlichen Konzernziele zur Bemessung der variablen Vergütungskomponente beschließt der Aufsichtsrat. Dieser stellt auch die Zielerreichung fest.
Im November 2019 wurde im Vorfeld zu anstehenden Änderungen durch das Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) einer der beiden Vorstandsverträge angepasst. Mit dieser Anpassung wurden auch die Vorstandsverträge im Vorfeld zu ARUG II stärker harmonisiert.
Im Rahmen der Umsetzung von ARUG II soll ein neues, harmonisiertes Vorstandsvergütungssystem für beide Vorstandsmitglieder erstellt werden.
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KONZERNLAGEBERICHT
Im Rahmen dieser Anpassung wurde einer der beiden Vorstandsverträge im November 2019 von einer ursprüng- lich auf fünf Jahre ausgelegten, langfristigen aktienbasierten Vergütung auf eine auf drei Jahre ausgelegte Wert- zuwachsvergütung angepasst. Die Laufzeit der Wertzuwachsvergütung ist jetzt konsistent mit der Laufzeit des Dienstvertrages. Die Wertsteigerungsvergütung stellt eine langfristige Komponente dar, die eine langfristige Zu- sammenarbeit zwischen der VARTA AG und dem Vorstand als Ziel hat. Wesentliche Ausübungsbedingung ist ein bestehendes Beschäftigungsverhältnis von mindestens drei Jahren.
Zahlungen aus der Wertsteigerungskomponente werden einmalig am Ende der Vertragslaufzeit fällig.
Aktienbasierte Vergütung
Es wurde von der Muttergesellschaft VGG GmbH (Wien, Österreich) ein Aktienoptionsprogramm zum Bezug von Stammaktien der VARTA AG aufgelegt. Die zugrunde gelegte Erdienungsperiode beträgt vier Jahre. Die aktien- basierte Vergütung knüpft als wesentliche Bedingung an ein aktives Beschäftigungsverhältnis zum jeweiligen Ausübungszeitraum an.
Vorstandsvergütung für das Geschäftsjahr 2019 (2018) insgesamt
ERFOLGSUNABHÄNGIGE | VON DER GESELLSCHAFT | |||||
(FIXE) VERGÜTUNG INKL. | ERFOLGSABHÄNGIGE | GEWÄHRTE AKTIENBASIERTE | VERGÜTUNG GESAMT | |||
NEBENLEISTUNGEN | VARIABLE VERGÜTUNG | VERGÜTUNG | ||||
T€ | T€ | T€ | T€ | |||
799 (910) | 2.537 (1.634) | 0 (1.609) | 3.336 (4.153) |
Die Dienstverträge der Vorstandsmitglieder sehen für den Fall der Beendigung des Dienstverhältnisses aufgrund eines Kontrollwechsels keine festen sonstigen Vergütungen vor. Bei vorzeitiger Beendigung des Dienstvertrages durch die Gesellschaft ohne wichtigen Grund kann jedoch eine freiwillige Vergütung vereinbart werden. Diese wurde jedoch durch einen Abfindungs-Cap in Höhe von einer bzw. zwei Jahresvergütungen gedeckelt.
Vergütung des Aufsichtsrats:
Die Vergütung des Aufsichtsrats wurde von der Hauptversammlung beschlossen und ist in § 15 der Satzung der VARTA AG niedergelegt. Satzungsgemäß erhält jedes Aufsichtsratsmitglied der VARTA AG neben dem Ersatz seiner angemessenen Auslagen eine feste zahlbare Vergütung von 30 T€. Damit entspricht die Vergütungsstruk- tur für den Aufsichtsrat der VARTA AG der Empfehlung in Ziffer 5.4.6 des DCGK zur Aufsichtsratsvergütung in der Fassung vom 7. Februar 2017. Der DCGK empfiehlt in Ziffer 5.4.6 außerdem, den Vorsitz und stellvertretenden Vorsitz im Aufsichtsrat sowie den Vorsitz und die Mitgliedschaft in den Ausschüssen bei der Vergütung zu berück- sichtigen. Dementsprechend sieht die Satzung der VARTA AG vor, dass der Vorsitzende des Aufsichtsrats und der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats neben dem Ersatz ihrer Auslagen jeweils eine feste jährliche Vergütung in Höhe von T€ 50 erhalten. Damit ist auch die Übernahme von Mitgliedschaften in Ausschüssen und Vorsitzen in Ausschüssen abgegolten. Die Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat nicht während eines vol- len Geschäftsjahres angehört haben, erhalten die sich ergebende Vergütung zeitanteilig in Höhe eines Zwölftes für jeden angefangen Monat ihrer Tätigkeit.
Aufsichtsratsvergütung für das Geschäftsjahr 2019 (2018) insgesamt
Für das Berichtsjahr 2019 erhielt der Aufsichtsrat eine Vergütung in Höhe von T€ 208 (2018: T€ 190). In dieser Summe sind die Erstattungen der jedem Aufsichtsratsmitglied erwachsenden Auslagen sowie die auf seine Bezü- ge und den Auslagenersatz entfallende Umsatzsteuer enthalten. Die Prämie der für die Mitglieder des Aufsichts- rats abgeschlossenen D&O-Versicherung wird von der Gesellschaft getragen. Außerdem wurden Beratungsleis- tungen und sonstige Leistungen in Höhe von T€ 33 (2018: T€ 3) vergütet.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 67 |
Aufsichtsratsvergütung für das Geschäftsjahr 2019 (2018) individualisiert
FESTE VERGÜTUNG, | SONSTIGE BERATUNGSLEISTUNGEN, | ||||
(IN T€) | ALLE ZAHLEN IN NETTO | ALLE ZAHLEN IN NETTO | |||
Prof. DDr. Michael Tojner (Vorsitzender) | 50 (50) | 0 | (0) | ||
Dr. Harald Sommerer (stellv. Vorsitzender) | 50 (50) | 0 | (0) | ||
Dipl.-Ing. Frank Dieter Maier | 30 (30) | 0 | (0) | ||
Sven Quandt | 30 (0) | 0 | (0) | ||
Dr. Michael Pistauer | 18 (0) | 0 | (0) | ||
Dr. Georg Blumauer | 30 (30) | 33 | (3) | ||
Gesamt | 208 (160) | 33 | (3) | ||
Sonstiges
Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats der VARTA AG wurden weder von der VARTA AG noch von Tochtergesellschaften Kredite und Vorschüsse gewährt, noch wurden zu ihren Gunsten Haftungsverhältnisse eingegangen.
10 PROGNOSE-, CHANCEN- UND RISIKOBERICHT
10.1 CHANCEN- UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEM
Zur frühzeitigen Erkennung und Bewertung von Risiken sowie zum Umgang mit bestehenden Risiken hat die Gesellschaft Steuerungs- und Kontrollmaßnahmen eingerichtet, die in einem Risikofrüherkennungs-, internen Kontroll- sowie Risikomanagementsystem verankert sind.
Das Risikomanagementsystem wird gesammelt auf Konzernebene beurteilt und fokussiert auf operative, finanziel- le, strategische und sonstige Risiken. Dieses steht im Einklang mit den gesetzlichen Anforderungen gemäß § 91 Abs. 2 AktG. Hierbei werden die Risiken anhand einer Risikomatrix als gering, mittel oder hoch eingeordnet (siehe Matrix). Es wird keine Risikoquantifizierung zur Einschätzung von rechtlichen und Compliance-Risiken vorge- nommen, gleichwohl werden diese Risiken angemessen berücksichtigt.
Als produzierendes Unternehmen wird auf externe Faktoren wie z.B. Rohstoffpreise geachtet, die das Ergebnis negativ beeinflussen könnten. Ebenso müssen interne Prozesse aufgrund der wachsenden Unternehmensgröße laufend optimiert werden. Chancen werden im technologischen Fortschritt kabelloser Geräte gesehen. Insgesamt wird die Risikosituation als beherrschbar eingeschätzt.
Wesentliche Bausteine des Systems sind ein strategisch ausgerichtetes Planungssystem, eine jährliche Budget- planung, die mehrfach innerhalb des laufenden Jahres überprüft und an die aktuellen Erkenntnisse angepasst wird, monatliche Plan-Ist-Vergleiche sowie die frühzeitige und regelmäßige Kommunikation von Risiken und Chancen. Unterstützt wird dieses Risikomanagement durch regelmäßige Sitzungen des Managements, in denen ausführlich Chancen und Risiken der Geschäftsentwicklung analysiert und erörtert werden.
68 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNLAGEBERICHT
Die folgende Abbildung zeigt die angewendeten Bandbreiten zur Quantifizierung von Risiken.
10.2 GESAMTBEURTEILUNG DER CHANCEN- UND RISIKOLAGE DURCH DEN VORSTAND
Der Vorstand trägt die Verantwortung für das Chancen- und Risikomanagement, das integraler Bestandteil der Unternehmensführung ist und auch im Einklang mit den gesetzlichen Anforderungen gemäß § 91 Abs. 2 AktG steht. Nach der Einschätzung des Vorstands sind die im Folgenden beschriebenen Risiken zum Zeitpunkt der Veröffentlichung beherrschbar. Im Einzelnen sind keine bestandsgefährdenden Risiken zu erkennen. Zugleich besteht die Überzeugung, dass der Konzern strategisch und finanziell gut aufgestellt ist, um sich bietende Chan- cen zu nutzen.
Der Chancen- und Risikobericht beinhaltet die Identifikation, Bewertung, Steuerung und Überwachung von Kernri- siken. Zu diesen Risiken zählen alle Sachverhalte, die eine signifikante Bedrohung der Erfolgsfaktoren darstellen und eine materielle Auswirkung auf die Ergebnis- oder Liquiditätssituation haben können. Sie lassen sich anhand ihres Schadenserwartungswertes einzelnen Risikoklassen zuordnen (hoch, mittel, gering). Der Schadenserwar- tungswert wird im Rahmen eines Regelprozesses gruppenweit einheitlich gemessen und setzt sich aus der Kom- bination von Eintrittswahrscheinlichkeit und dem zu erwartenden Effekt des Schadensausmaßes auf das Kon- zernergebnis zusammen.
Für jeden Geschäftsbereich gibt es einen Risikoverantwortlichen, der die Risikosituation seines Bereiches dezent- ral steuert und an das Group Risk Management berichtet. Innerhalb einzelner Geschäftsbereiche gibt es Verant- wortliche (Risk Owner) für die verschiedenen Risikobereiche, die an den jeweiligen Risikoverantwortlichen des Geschäftsbereiches berichten. Um eine enge Verzahnung mit operativen und finanzwirtschaftlichen Fragestellun- gen sicherzustellen, ist das Risikomanagement im Zentralbereich "Corporate Controlling" angesiedelt. Das Risi- komanagement wird in regelmäßigen Abständen auf Effektivität geprüft und gegebenenfalls verbessert.
10.3 INTERNES KONTROLLSYSTEM
Einen wichtigen Teil des Risikomanagements stellt das rechnungslegungsbezogene interne Kontroll- und Risiko- system des VARTA AG Konzerns dar. Demnach werden unter dem internen Kontrollsystem die vom Management eingeführten Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen verstanden, die auf die organisatorische Umsetzung von Führungsentscheidungen zur Sicherung von Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, zur Ord- nungsmäßigkeit bzw. Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung sowie zur Einhaltung der für die VARTA AG Gruppe maßgeblichen Vorschriften gerichtet sind.
In den einzelnen Konzerngesellschaften ist ein den jeweiligen Verhältnissen angemessenes internes Kontrollsys- tem implementiert, das kontinuierlich weiterentwickelt wird. Im Rechnungswesen besteht das Prinzip der Funkti- onstrennung.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 69 |
Es gibt konzernweit einheitliche Bilanzierungsrichtlinien. Weiterhin ist das Rechnungswesen weitestgehend am Standort in Ellwangen zentralisiert.
Der Vorstand trägt die Verantwortung für das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess.
10.4 RISIKOSITUATION
Aus der Gesamtheit der identifizierten Chancen und Risiken werden nachfolgend jene Bereiche dargestellt, die aus heutiger Sicht die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Prognosezeitraum in wesentlichem Umfang positiv oder negativ beeinflussen können. Gemäß der oben erwähnten Bewertung nach erwarteter Schadenshöhe in Bezug auf das Konzernergebnis wird für die folgenden Risiken die entsprechende Klassifizierung des Schadener- wartungswerts des Risikos angegeben, der vor Ergreifen von Gegenmaßnahmen vorliegt, d.h. der Brutto- Schadenswert.
Die Risikosituation stellt sich für den VARTA AG Konzern wie folgt dar:
RISIKOKLASSE
Operative
Risiken
Strategische Risiken
Finanzielle und Ausfall-Risiken
BRUTTO- | ||
EINZELRISIKEN | SCHADENSERWARTUNGSWERT | |
Produktions- und Logistikrisiken | mittel | |
Gefährdungen der Arbeitssicherheit und des Umweltschutzes | gering | |
Beschaffungsrisiken | gering | |
Anhaltender Preisdruck | gering | |
IT | gering | |
Einschränkung durch mögliche Ersatztechnologien | mittel | |
Abhängigkeit von einem Kunden | mittel | |
Patentverletzung durch Wettbewerber | mittel | |
Marktverschiebung / Trend | gering | |
Fremdwährungsrisiken | gering | |
Geldanlagen und derivative Finanzinstrumente | gering | |
Ausfallrisiken aus Lieferungen und Leistungen | gering | |
Steuernachzahlungen | gering | |
Werthaltigkeit der immateriellen Vermögenswerte | gering | |
10.5 OPERATIVE RISIKEN
Durch das Wachstum werden mehr Produktions- und Lagerflächen benötigt, was durch Nutzung von bisher freien Flächen innerhalb der bislang verfügbaren Produktions- und Lagerflächen zu einer Erhöhung von Brandrisiken führt. Dieses Risiko ist als mittleres Risiko eingestuft. Die Fertigstellung des Hochregallagers im Jahr 2020 wird dieses Risiko stark reduzieren. Gefährdungen der Arbeitssicherheit und des Umweltschutzes werden durch um- fassende Verfahrens- und Kontrollvorgaben begrenzt. Zusätzlich besteht ein risikoadäquater Versicherungs- schutz.
Beschaffungsrisiken, vor allem bei wichtigen Rohstoffen und Komponenten, werden durch permanente Marktbe- obachtungen, durch eine langfristig angelegte und auf Qualität setzende Zusammenarbeit mit Lieferanten sowie durch den Bezug strategischer Komponenten von mehreren Lieferanten minimiert. Zusätzlich werden auf Basis des Budgets des jeweiligen Geschäftsjahres Sicherungsgeschäfte für den Bezug von Nickel als einem der wert- mäßig wichtigsten Rohstoffe abgeschlossen.
Dem Preisdruck, insbesondere der asiatischen Wettbewerber durch deren Lohnkostenvorteil, begegnet die Ge- sellschaft durch technologisch führende und innovative Produkte, die in hoher Qualität zu wettbewerbsfähigen
70 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNLAGEBERICHT
Kosten hergestellt werden. Besonders hervorzuheben ist die Fähigkeit des VARTA AG Konzerns, neue Batterie- technologien in eine Massenproduktion zu überführen. Die zentrale IT-Abteilung des Konzerns ist weltweit für alle Informationssysteme und Berechtigungen der Anwender zuständig. Die IT-Landschaft ist global sehr einheitlich und wenig fragmentiert. Hierbei wird mit wachsender Unternehmensgröße der nahtlose Zugriff auf relevante Da- ten, Systeme und technische Anwendungen für die Mitarbeiter gewährt. Die IT überwacht kontinuierlich den Sys- tembetrieb, überprüft regelmäßig die bestehenden Berechtigungen der einzelnen Anwender und passt gegebe- nenfalls die Zugriffsrechte auf die einzelnen Systeme an. Aus diesem Grund wird das Risiko im IT-Bereich auch als beherrschbar eingeschätzt.
10.6 STRATEGISCHE RISIKEN
Das Produktportfolio trägt zu einer erfolgreichen Positionierung gegenüber den Wettbewerbern bei. Der VARTA AG Konzern steht für hohe Qualität, Zuverlässigkeit und Sicherheit. Das Risiko der technologischen Substitution wird als mittel eingeschätzt. Durch eine ständige Marktbeobachtung und einen engen Kontakt zu innovativen Herstellern kann dieses Risiko reduziert werden.
Das starke Marktwachstum bei wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Batterien für kabellose Kopfhörer animiert asiati- sche Wettbewerber zum Nachbau der patentgeschützten Produkte. Die Gesellschaft besitzt relevante Schutzrech- te in Europa, USA, China und Japan und geht, sofern erforderlich, mit rechtlichen Schritten gegen Patentverlet- zungen vor. Das Risiko wird als mittel eingestuft.
Insbesondere die Technologiebeherrschung und Innovationsfähigkeit snd eine wesentliche Stärke. Durch den Fokus auf Forschung und Entwicklung sowie ein großes Netzwerk an Forschungspartnern ist der Konzern exzel- lent aufgestellt, um den technologischen Fortschritt des relevanten Industriebereiches mitzugestalten. Die Ein- schränkung durch mögliche Ersatztechnologien wird sehr genau beobachtet. Mittelfristig werden keine wesentli- chen Auswirkungen von möglichen Ersatztechnologien auf das Kerngeschäft des Konzerns gesehen. Es besteht eher die Chance, die technologische Entwicklung in den Geschäftssegmenten mitgestalten zu können.
Dennoch müssen in einem stark wachsenden und innovativen Umfeld natürlich zu jedem Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen für das Unternehmen getroffen werden, um entsprechend langfristig und erfolgreich am Markt bestehen zu können. Trotz der externen Natur der meisten Risiken müssen strategische Risiken rechtzeitig er- kannt und entsprechend darauf reagiert werden. Zur frühzeitigen Erkennung der Risiken wird das Markt- und Wettbewerbsumfeld permanent beobachtet. Das mögliche Ausmaß der Risiken bemisst sich maßgeblich an der Größe des Absatzvolumens. Je nach Ausprägung werden produktspezifische und gegebenenfalls regional unter- schiedliche Maßnahmen ergriffen.
Die Kundenkonzentration hat, bedingt durch das starke Wachstum im Bereich Entertainment, zugenommen. Aller- dings hat weiterhin kein Einzelkunde einen Anteil von mehr als 20% vom Konzernumsatz . Die Gesellschaft be- gegnet der höheren Kundenkonzentration im Bereich Entertainment durch die Verbreiterung der Kundenbasis. Auch trägt die Akquisition von VARTA Consumer zur Diversifizierung der Umsatzströme bei. Insgesamt wird dieses Risiko als mittel eingestuft.
10.7 FINANZIELLE UND AUSFALLRISIKEN
Durch das internationale Vertriebsgebiet und den weltweiten Einkauf von Rohstoffen und Komponenten entstehen Fremdwährungsrisiken für den Konzern. Diese Risiken werden eingehend analysiert und bewertet. Fremdwäh- rungsrisiken werden durch Devisentermingeschäfte abgesichert und dadurch reduziert. Den Termingeschäften stehen operative Zahlungsströme in zumindest vergleichbarer Höhe gegenüber. Geldanlagen und derivative Fi- nanzinstrumente werden ausschließlich mit Geldinstituten von guter Bonität abgeschlossen. Für Kreditbeziehun- gen aus Lieferungen und Leistungen werden weitestgehend Kreditversicherungen zur Minimierung des Ausfallrisi- kos abgeschlossen. Ferner werden zur Bonitätsbeurteilung von Kunden und zur Vermeidung von Zahlungsausfäl- len Kreditauskünfte eingeholt und historische Daten aus der bisherigen Geschäftsbeziehung, insbesondere zum
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 71 |
Zahlungsverhalten, berücksichtigt. Dafür ist ein umfassendes Debitorenmanagement eingerichtet. Soweit bei den einzelnen finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, werden diese entsprechend wertberichtigt.
Weitere Risiken, die sich aus dem geschäftsüblichen Zahlungsverkehr oder durch mögliche Steuernachzahlungen ergeben, werden als gering eingeschätzt.
Die Werthaltigkeit der immateriellen Vermögenswerte, insbesondere der aktivierten Entwicklungsleistungen in den Geschäftssegmenten, wird regelmäßig überprüft. Die Werthaltigkeit der immateriellen Vermögenswerte basiert auf der Langfristplanung der jeweiligen Geschäftssegmente zum gegenwärtigen Zeitpunkt.
Verbleibende Restrisiken sind als unwesentlich anzusehen.
10.8 SONSTIGE RISIKEN
Unter sonstige Risiken werden alle verbleibenden Risiken erfasst, die sich nicht den anderen Risikoklassen zu- ordnen lassen. Unter Compliance-Risiken werden Strafen, finanzielle oder andere materielle Ausfälle aufgrund von Gesetzesverstößen und der Nichteinhaltung von unternehmensinternen Vorschriften oder Grundsätzen ver- standen. Die Compliance-Risiken werden insgesamt als gering eingestuft.
10.9 CHANCEN DER KÜNFTIGEN ENTWICKLUNG
Bezüglich der weiteren Entwicklung des VARTA AG Konzerns ist neben den insgesamt positiven gesamtwirt- schaftlichen Rahmenbedingungen die Entwicklung der für den Konzern relevanten Märkte für Batterieanwendun- gen von entscheidender Bedeutung.
Ein Erfolgsfaktor ist die zentralisierte und EDV-gestützte Planung und Steuerung der weltweiten Warenströme. Dadurch ist der Konzern in der Lage, gesellschafts- und länderübergreifend die Warenströme zu optimieren. Mit dem weiteren Ausbau eines Fertigungsstandortes in Deutschland wird der Aufbau von Produktionskapazitäten vorangetrieben, um die steigende Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien bedienen zu können.
Chancen werden in der hohen Qualität der Produkte, unterstützt durch Innovationsfähigkeit und eigene For- schungs- und Entwicklungsaktivitäten, gesehen. Mit ständigen Investitionen zur Kapazitätserweiterung und der damit verbundenen flexibleren Lieferbereitschaft ist der Konzern gut positioniert, um von den wachsenden Märk- ten für Batterieanwendungen zu profitieren. Das Wachstum wird von der alternden Weltbevölkerung, einer wach- senden technologischen Vernetzung und einer voranschreitenden Miniaturisierung angetrieben. Kunden schätzen neben der Qualität der Produkte auch die Zuverlässigkeit des Konzerns, was durch bestehende langfristige Liefer- und Leistungsbeziehungen gezeigt wird.
10.10 GESAMTBILD DER RISIKOLAGE DES KONZERNS
Risiken aus ungünstigen Entwicklungen bei Währungskursen und Rohstoffpreisen wurde durch Absicherung der Hauptwährungen und Rohstoffe entgegengewirkt. Dem Risiko steigender Transportkosten aus dem Bereich der operativen Risiken soll durch Aufbau eines Fertigungsstandortes in Osteuropa und die damit einhergehenden Verkürzung der Transportwege begegnet werden. Risiken durch Lohnkostennachteile gegenüber Wettbewerbern überwiegend aus dem asiatischen Raum, welche ebenfalls im Bereich der operativen Risiken angesiedelt sind , wird durch die weitere Automatisierung der Fertigungsprozesse in Deutschland sowie die optimale Nutzung des Produktionsnetzwerks in Asien und Osteuropa begegnet. Den Risiken durch fehlende Produktions- und Lagerflä- chen wirken Gebäudeerweiterungen entgegen. Um dem Risiko der Abhängigkeit von Einzelkunden entgegenzu- wirken, wird die Kundenbasis verbreitert. Auch trägt die Akquisition von VARTA Consumer zur Diversifizierung der Umsatzströme bei. Durch ständige Marktbeobachtung und Produktentwicklung begegnet die Gesellschaft dem Risiko von Ersatztechnologien.
72 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNLAGEBERICHT
Aufgrund der dargestellten Chancen und Risiken werden keine wesentlichen Auswirkungen auf die strategischen Ziele des Konzerns erwartet.
11 AUSBLICK
Das strukturelle Wachstum der Kernmärkte, die nach eigener Einschätzung starke Marktposition in diesen Kern- märkten sowie die weiterhin massiven Investitionen in die Erweiterung der Produktionskapazitäten werden zu einer positiven Geschäftsentwicklung in 2020 führen. Die erstmalige Konsolidierung des akquirierten VARTA Consumer-Geschäftes wird zusätzlich zu einem sehr deutlichen Anstieg des Konzernumsatz und bereinigten EBITDA führen. Dieser Ausblick beruht auf der Annahme konstanter Währungskurse.
Angesichts des sich weltweit ausbreitenden Coronavirus sind negative Einflüsse auf den VARTA AG Konzern nicht auszuschließen. Dies könnte sowohl die Produktionsmöglichkeiten an unseren Standorten, unsere Trans- portmöglichkeiten zu unseren Kunden als auch Beeinträchtigungen unserer Lieferanten betreffen. Nicht auszu- schließen ist ebenso, dass unsere Kunden durch eigene Produktionsunterbrechungen zeitweise keine Produkte von uns abnehmen können. Zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung waren diese Risiken nicht abschätzbar und konnten deshalb im Rahmen der Planung nicht berücksichtigt werden.
VARTA AG Konzern
Es wird für 2020 ein Konzernumsatz zwischen 780 Mio. € und 800 Mio. € erwartet. Das entspricht einem Umsatz- wachstum zwischen 115 % und 120 % im Vergleich zum Vorjahr (einschließlich VARTA Consumer). Das organi- sche Umsatzwachstum, ohne die VARTA Consumer, wird zwischen 32 % und 38 % liegen.
Das bereinigte Konzern-EBITDA wird 2020 in einem Korridor zwischen 175 Mio. € und 185 Mio. € liegen und damit um 79% bis 90%, verglichen mit dem Vorjahr, zulegen (einschließlich VARTA Consumer). Ohne VARTA Consumer wird das bereinigte EBITDA zwischen 50 % und 60 % im Vergleich zu 2019 wachsen.
Aufgrund der ungebrochen sehr hohen Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien (CoinPower) werden die Produk- tionskapazitäten weiter massiv ausgebaut. Das CAPEX, also die Auszahlungen aus dem Kauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen, wird im nächsten Jahr zwischen 300 Mio. € und 330 Mio. € liegen.
Das Microbatteries-Geschäft sowie der Bereich "Power Pack Solutions" werden zukünftig im Segment "Microbatte- ries & Solutions" zusammengefasst. Darunter fällt auch das Geschäft mit Lithium-Ionen-Batterien. Der Schwer- punkt von "Microbatteries & Solutions" wird künftig im OEM-Geschäft liegen.
Das Consumer-Batteriegeschäft bildet zukünftig zusammen mit dem Energiespeicher-Geschäft der bisherigen VARTA AG das neue Segment "Household Batteries". Die Sparte fokussiert sich innerhalb des VARTA AG Kon- zerns auf das Konsumentengeschäft mit eigenem Vertrieb, Marketing und Produktion.
Segment Microbatteries & Solutions
Im Bereich der Hörgerätebatterien soll die nach eigener Einschätzung marktführende Position in einem strukturell wachsenden Markt weiter ausgebaut werden. Aufgrund der starken Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien für wireless Headsets im Bereich Entertainment & Industrial ist eine massive Ausweitung der Produktionskapazitäten geplant. Dies stellt das größte Wachstumspotenzial im Segment Microbatteries & Solutions dar. Im Segment Microbatteries & Solutions wird für das Geschäftsjahr 2020 auf vergleichbarer Basis von einem sehr deutlichen Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich ausgegangen. Durch die weitere Skalierung des Geschäftsmo- dells wird von einem sehr deutlichen Anstieg des bereinigten EBITDA ausgegangen, das sich im Vergleich zum Umsatz weiter überproportional entwickeln soll.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 73 |
Segment Household Batteries
Bei den stationären Energiespeichern wird ein sehr deutliches Wachstum erwartet, das mindestens dem Markt- wachstum entsprechen soll. Das erworbene VARTA Consumer-Geschäft wird im Geschäftsjahr 2020 einen zu- sätzlichen Umsatz von rund 300 Mio. € leisten. Es wird eine EBITDA-Marge im niedrigen zweistelligen Bereich für das Geschäftsjahr 2020 erwartet.
In die Prognosen für Chancen und Risiken für die weitere Geschäftsentwicklung fließen die langjährigen Erfahrun- gen im Batteriegeschäft ein. Dieser Bericht enthält Angaben und Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwick- lung der Gesellschaft beziehen. Es wird darauf hingewiesen, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen können.
12 NACHTRAGSBERICHT
Es wird auf die im Konzernanhang gemachten Angaben über die Ereignisse nach dem Bilanzstichtag verwiesen.
13 SCHLUSSERKLÄRUNG ZUM ABHÄNGIGKEITSBERICHT
Der Vorstand erklärt gemäß § 312 Abs. 3 HGB, dass die VARTA AG, Ellwangen, bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die zu dem Zeitpunkt bekannt waren, zu dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielt. Berichtspflichtige Maßnahmen nach § 312 AktG sind weder getroffen noch unterlassen worden.
14 ÜBERNAHMERECHTLICHE ANGABEN
Das gezeichnete Kapital der VARTA AG beträgt zum 31. Dezember 2019 40.421.686 €. Das gezeichnete Kapital ist eingeteilt in 40.421.686 Stückaktien. Es handelt sich hierbei um auf den Inhaber lautende Nennbetragsaktien, welche einen anteiligen Betrag des Grundkapitals von 1 € repräsentieren.
Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands
Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands erfolgen auf der Grundlage der §§ 84, 85 AktG. Der Vorstand besteht gem. § 6 der Satzung aus mindestens zwei Mitgliedern. Die Anzahl der Mitglieder des Vorstands wird vom Aufsichtsrat bestimmt. Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands (CEO) sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands ernennen.
Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 6. Oktober 2017 wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital bis zum 5. Oktober 2022 einmalig oder mehrfach gegen Bar- oder Sacheinlagen bis zu einem Betrag von 9.618.314,00 € (genehmigtes Kapital I) bzw. bis zu einem Betrag von 2.960.000 € (genehmigtes Kapital 2017 II) zu erhöhen. Vom genehmigten Kapital I wurde im Rahmen der Kapitalerhöhung im Juni 2019 in Höhe von 2.221.686,00 € Gebrauch gemacht. Zudem wurde in der Hauptversammlung vom 6. Oktober 2017 eine bedingte Erhöhung des Grundkapitals um bis zu T€ 11.840 zur Gewährung von Aktien bei Ausübung von Options- oder Wandlungsrechten oder bei Erfüllung von Options- oder Wandlungspflichten beschlossen.
Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen
Es bestehen keine Beschränkungen der Stimmrechte. Alle Aktien der Gesellschaft sind mit dem gleichen Stimm- recht ausgestattet. Es bestehen keine Einschränkungen hinsichtlich der Übertragbarkeit der Aktien der Gesell- schaft.
74 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNLAGEBERICHT
Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreiten
Herr Prof. DDr. Michael Tojner ist als Aufsichtsratsvorsitzender der VARTA AG und Hauptaktionär der Montana Tech Components AG, Reinach (Schweiz), über deren Tochtergesellschaften VGG GmbH, Wien (Österreich), mit 56,86 % und ETV Montana Tech Holding AG, Wien (Österreich), mit 1,47 %, mit insgesamt 58,33 % an der VAR- TA AG beteiligt.
Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen
Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, bestehen nicht.
Ellwangen, 27. März 2020
VARTA Aktiengesellschaft
Herbert Schein | Steffen Munz |
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 75 |
KONZERNABSCHLUSS
Konzernabschluss
KONZERN-BILANZ | 80 | ||
KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG | 82 | ||
KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG | 83 | ||
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG | 84 | ||
KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG | 85 | ||
1 | ALLGEMEINE INFORMATIONEN | 86 | |
2 | VERÄNDERUNGEN IM KONSOLIDIERUNGSKREIS | 87 | |
3 | ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNRECHNUNGSLEGUNG | 87 | |
3.1 | Übereinstimmungserklärung | 87 | |
3.2 | Unternehmensfortführung | 87 | |
3.3 | Konsolidierungsmethoden | 87 | |
3.4 | Bewertungsbasis | 88 | |
3.5 | Funktionale und Darstellungswährung | 88 | |
3.6 | Fristigkeiten | 88 | |
4 | WESENTLICHE BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE | 88 | |
4.1 | Währungsumrechnung | 88 | |
4.2 | Finanzinstrumente | 89 | |
4.3 | Geschäfts- und Firmenwerte | 90 | |
4.4 | Immaterielle Vermögenswerte | 90 | |
4.5 | Sachanlagen | 91 | |
4.6 | Leasing | 91 | |
4.7 | Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 92 | |
4.8 | Vorräte | 93 | |
4.9 | Aktienbasierte Vergütung | 93 | |
4.10 | Werthaltigkeitstest | 93 | |
4.11 | Leistungsorientierte Verpflichtungen und beitragsorientierte Zusagen | 95 | |
4.12 | Zuwendungen der öffentlichen Hand | 96 | |
4.13 | Eventualverbindlichkeiten | 96 | |
4.14 | Abgegrenzte Schulden | 96 | |
4.15 | Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 96 | |
4.16 | Rückstellungen | 97 | |
4.17 | Umsatz- und Ertragsrealisation | 97 | |
4.18 | Finanzergebnis | 97 | |
4.19 | Ertragsteuern | 98 | |
4.20 | Segmentberichterstattung | 98 | |
4.21 | Änderungen der Rechnungslegungsgrundsätze | 99 | |
4.22 | Neue und geänderte IFRS-Standards nach dem 31. Dezember 2019 | 101 | |
5 WESENTLICHE ANNAHMEN UND EINSCHÄTZUNGEN | 103 | ||
6 | SEGMENTBERICHTERSTATTUNG | 105 | |
7 | SACHANLAGEVERMÖGEN | 108 | |
8 | IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE | 109 |
- NACH DER EQUITY-METHODE BILANZIERTE FINANZANLAGEN UND
SONSTIGE BETEILIGUNGEN | 111 | |
10 | LEASING | 111 |
11 | ANDERE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE | 112 |
78 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
12 | VORRÄTE | 113 | |
13 | FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN | ||
UND VERTRAGSVERMÖGENSWERTE | 113 | ||
14 | SONSTIGE VERMÖGENSWERTE | 114 | |
15 | ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE | 115 | |
16 | LATENTE STEUERN | 116 | |
17 | EIGENKAPITAL | 117 | |
18 | ERGEBNIS JE AKTIE | 118 | |
19 | ANDERE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN | 119 | |
20 | RÜCKSTELLUNGEN FÜR LEISTUNGEN AN ARBEITNEHMER | 120 | |
20.1 Zusammensetzung der Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer | 120 | ||
20.2 | Pensionen | 120 | |
20.3 | Abfindungsrückstellungen | 124 | |
21 | STEUERSCHULDEN | 126 | |
22 | VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN, VERTRAGSVERBINDLICHKEITEN | ||
SOWIE ERHALTENE ANZAHLUNGEN | 126 | ||
23 | SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN | 127 | |
24 | SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN | 127 | |
25 | ABGEGRENZTE SCHULDEN | 128 | |
26 | UMSATZERLÖSE | 129 | |
27 | VERMINDERUNG / ERHÖHUNG DER FERTIGEN UND UNFERTIGEN ERZEUGNISSE | 129 | |
28 | MATERIALAUFWAND | 129 | |
29 | PERSONALAUFWAND | 130 | |
30 | ABSCHREIBUNGEN | 131 | |
31 | SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE | 131 | |
32 | SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN | 132 | |
33 | ANTEILSBASIERTE VERGÜTUNGSVEREINBARUNGEN | 132 | |
34 | ZINSERGEBNIS | 134 | |
35 | NETTOFINANZERGEBNIS | 135 | |
36 | ERTRAGSTEUERAUFWENDUNGEN | 135 | |
37 | KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG | 136 | |
38 | RISIKOMANAGEMENT | 137 | |
38.1 | Internes Kontrollsystem | 137 | |
38.2 | Finanzrisikomanagement | 137 | |
39 | NAHESTEHENDE PERSONEN UND GESELLSCHAFTEN | 148 | |
39.1 | Nahestehende Unternehmen | 149 | |
39.2 | Nahestehende Personen | 151 | |
40 | MANAGEMENT DER VARTA AG | 151 | |
41 | EVENTUALVERBINDLICHKEITEN | 153 | |
42 | BETEILIGUNGSGESELLSCHAFTEN | 155 | |
43 | ZUSÄTZLICHE ANGABEN NACH HGB | 155 | |
44 | EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG | 156 |
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 79 |
KONZERNABSCHLUSS
Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2019
VARTA Aktiengesellschaft, Ellwangen (Jagst)
(IN T€) | ANHANG | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | |||
AKTIVA | ||||||
Sachanlagen | 7 | 247.896 | 112.803 | |||
Immaterielle Vermögenswerte | 8 | 20.783 | 21.174 | |||
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen und | 9 | 55 | 348 | |||
sonstige Beteiligungen | ||||||
Andere finanzielle Vermögenswerte | 11/38 | 548 | 359 | |||
Latente Steueransprüche | 16 | 1.271 | 1.477 | |||
Sonstige Vermögenswerte | 14 | 17.909 | 15.670 | |||
Langfristige Vermögenswerte | 288.462 | 151.831 | ||||
Vorräte | 12 | 63.995 | 56.699 | |||
Vertragsvermögenswerte | 13/38 | 2.032 | 2.370 | |||
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 13/38 | 51.966 | 26.345 | |||
Steuererstattungsansprüche | 14 | 216 | 549 | |||
Sonstige Vermögenswerte | 14/38 | 17.378 | 14.161 | |||
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 15 | 244.781 | 149.741 | |||
Kurzfristige Vermögenswerte | 380.368 | 249.865 | ||||
Bilanzsumme | 668.830 | 401.696 | ||||
80 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
(IN T€) | ANHANG | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | |||
PASSIVA | ||||||
Gezeichnetes Kapital | 40.422 | 38.200 | ||||
Kapitalrücklage | 250.619 | 149.374 | ||||
Gewinnrücklagen | 68.700 | 41.627 | ||||
Jahresüberschuss | 50.390 | 25.260 | ||||
Sonstige Rücklagen | 4.456 | 3.535 | ||||
Eigenkapital des VARTA AG Konzerns | 17 | 414.587 | 257.996 | |||
Nicht beherrschende Anteile | 17 | 215 | 1.426 | |||
Eigenkapital | 17 | 414.802 | 259.422 | |||
Leasingverbindlichkeiten | 20.476 | - | ||||
Andere finanzielle Verbindlichkeiten | 19 | 2.832 | 6.200 | |||
Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer | 20 | 27.241 | 23.639 | |||
Erhaltene Anzahlungen | 22/38 | 34.296 | 30.247 | |||
Sonstige Verbindlichkeiten | 23 | 95 | 93 | |||
Passive latente Steuern | - | - | ||||
Sonstige Rückstellungen | 24 | 3.839 | 243 | |||
Langfristige Schulden | 88.779 | 60.422 | ||||
Steuerschulden | 21 | 14.325 | 7.261 | |||
Leasingverbindlichkeiten | 4.603 | - | ||||
Andere finanzielle Verbindlichkeiten | 19 | 4.058 | 2.720 | |||
Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer | 20 | 1.195 | 1.048 | |||
Vertragsverbindlichkeiten | 22/38 | 11.198 | 8.435 | |||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie | 22/38 | 88.807 | 35.021 | |||
erhaltene Anzahlungen | ||||||
Sonstige Verbindlichkeiten | 23 | 20.025 | 11.018 | |||
Sonstige Rückstellungen | 24 | 4.407 | 4.304 | |||
Abgegrenzte Schulden | 25 | 16.631 | 12.045 | |||
Kurzfristige Schulden | 165.249 | 81.852 | ||||
Schulden | 254.028 | 142.274 | ||||
Bilanzsumme | 668.830 | 401.696 | ||||
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 81 |
KONZERNABSCHLUSS
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum 01.01. - 31.12.2019
VARTA Aktiengesellschaft, Ellwangen (Jagst)
(IN T€) | ANHANG | 2019 | 2018 | |||
Umsatzerlöse | 26/6 | 362.692 | 271.650 | |||
Erhöhung der fertigen und unfertigen Erzeugnisse | 27 | 643 | 3.899 | |||
Aktivierte Eigenleistungen | 4.313 | 4.152 | ||||
Sonstige betriebliche Erträge | 31 | 7.760 | 7.109 | |||
Materialaufwand | 28 | -123.527 | -106.867 | |||
Personalaufwand | 29 | -114.406 | -92.440 | |||
Sonstige betriebliche Aufwendungen | 32 | -45.853 | -40.114 | |||
EBITDA | 91.622 | 47.389 | ||||
Abschreibungen | 30 | -20.855 | -10.518 | |||
Betriebsergebnis (EBIT) | 70.767 | 36.871 | ||||
Finanzertrag | 34 | 601 | 160 | |||
Finanzaufwand | 34 | -1.127 | -416 | |||
Übriger Finanzertrag | 35 | 3.488 | 368 | |||
Übriger Finanzaufwand | 35 | -2.644 | -631 | |||
Finanzergebnis | 318 | -519 | ||||
Gewinn- und Verlustanteile an Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | 9 | -6 | 130 | |||
Ergebnis vor Steuern | 71.079 | 36.482 | ||||
Ertragsteueraufwendungen | 36 | -20.615 | -10.779 | |||
Konzernergebnis | 50.464 | 25.703 | ||||
Zuordnung des Gewinns: | ||||||
Aktionäre der VARTA AG | 50.390 | 25.260 | ||||
Nicht beherrschende Anteile | 74 | 443 | ||||
82 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum 01.01. - 31.12.2019
VARTA Aktiengesellschaft, Ellwangen (Jagst)
(IN T€) | ANHANG | 2019 | 2018 | ||||
Konzernergebnis | 50.464 | 25.703 | |||||
Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden | |||||||
Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen | 20 | -1.900 | 188 | ||||
Neubewertung des Erstattungsanspruchs Schuldbeitritt | 20 | 2.626 | 180 | ||||
Steuereffekt | 21 | -200 | -102 | ||||
526 | 266 | ||||||
Posten, die in den Gewinn oder Verlust umgegliedert wurden oder an- | |||||||
schließend umgegliedert werden können | |||||||
Währungsumrechnungsdifferenzen | 36 | 537 | 1.345 | ||||
Ergebnis der Fair Value-Änderungen von Cashflow-Hedges | 38 | 545 | -729 | ||||
Steuereffekt | 36 | -159 | 212 | ||||
923 | 828 | ||||||
Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 1.449 | 1.094 | |||||
Gesamtergebnis | 51.913 | 26.797 | |||||
Zuordnung des Gewinns: | |||||||
Aktionäre der VARTA AG | 51.837 | 26.351 | |||||
Nicht beherrschende Anteile | 76 | 446 |
Ergebnis je Aktie (EUR)
ANHANG | 2019 | 2018 | ||||
Unverwässertes Ergebnis je Aktie | 18 | 1,28 | 0,66 | |||
Verwässertes Ergebnis je Aktie | 18 | 1,28 | 0,66 | |||
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 83 |
KONZERNABSCHLUSS
Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum 01.01. - 31.12.2019 VARTA Aktiengesellschaft, Ellwangen (Jagst)
(IN T€)
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
Ergebnis vor Steuern
Nettofinanzergebnis abzüglich übriger Finanzaufwand/Finanzertrag
Ergebnisse aus der At-Equity-Bewertung
Abschreibungen
Gewinne und Verluste aus dem Verkauf von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten
Übrige liquiditätsunwirksame Erträge und Aufwendungen
Veränderungen Working Capital
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie übrige kurzfristige Vermögenswerte
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie übrige kurzfristige und langfristige Verbindlichkeiten
Rückstellungen und Verbindlichkeiten aus Personalvorsorge
Bezahlte Ertragsteuern
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Auszahlungen aus dem Kauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen
Aktivierte Eigenleistungen
Einzahlungen aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen
Ein-/ Auszahlungen aus der Aufnahme von Ausleihungen
Investitionen in Finanzanlagen
Einzahlungen aus Ausleihungen
Einzahlung aus der Rückführung der Kapitaleinlage von assoziierten Unternehmen
Erhaltene Zinsen
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus Kapitalmaßnahmen
Zahlungen für Kosten aus der Kapitalerhöhung
Aufnahme von finanziellen Verbindlichkeiten
Tilgung von kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten
Bezahlte Zinsen
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Nettoveränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente per 1. Januar
Auswirkungen von Wechselkursänderungen
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente per 31. Dezember
31. DEZEMBER | 31. DEZEMBER | |||
ANHANG | 2019 | 2018 | ||
71.079 | 36.482 | |||
35 | 526 | 256 | ||
9 | 6 | -130 | ||
30/7/8 | 20.855 | 10.518 | ||
134 | 4 | |||
-1.539 | 1.317 | |||
12 | -7.154 | -2.288 | ||
13 | -28.230 | -8.031 | ||
22 | 58.030 | 38.026 | ||
20 | 4.881 | 583 | ||
-12.854 | -6.891 | |||
105.734 | 69.846 | |||
30/7/8 | -102.803 | -56.275 | ||
-4.313-4.152
54296
- -394
-2040
11 | 0 | 87 | ||
- 1.500
- 156
-105.806-58.982
103.753 | 0 | |||
-1.633 | 0 | |||
19 | 2.243 | 1.470 | ||
19 | -9.065 | -1.489 | ||
-416 | -95 | |||
94.882 | -114 | |||
94.810 | 10.750 | |||
15/37 | 149.741 | 138.536 | ||
230455
15 244.781 149.741
84 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung VARTA Aktiengesellschaft, Ellwangen (Jagst)
KONZERNABSCHLUSS
GEZEICHNETES | ||
(IN T€) | KAPITAL* | |
Stand am 31. Dezember 2017 | 38.200 | |
IFRS 15 - Anpassung | 0 | |
01.01.2018 | ||
IFRS 9 - Anpassung | 0 | |
01.01.2018 | ||
Stand am 01. Januar 2018 | 38.200 | |
Effekt aus aktienbasierter | 0 | |
Vergütung | ||
Gesamtergebnis | ||
Jahresergebnis | 0 | |
Sonstiges Ergebnis | 0 | |
Gesamtergebnis | 0 | |
Stand am 31. Dezember 2018 | 38.200 |
- Gewinnrücklagen inklusive Jahresergebnis
GEZEICHNETES | ||
(IN T€) | KAPITAL* | |
Stand am 01. Januar 2019 | 38.200 | |
Effekt aus aktienbasierter | 0 | |
Vergütung | ||
Veränderung Minderheiten- | 0 | |
ausweis** | ||
Kapitalerhöhung | 2.222 | |
Transaktionskosten aus Kapi- | 0 | |
talerhöhung | ||
Gesamtergebnis | ||
Jahresergebnis | 0 | |
Sonstiges Ergebnis | 0 | |
Gesamtergebnis | 0 | |
Stand am 31. Dezember 2019 | 40.422 | |
- Gewinnrücklagen inklusive Jahresergebnis ** vgl. Erläuterungen Kapitel 17 Eigenkapital
KAPITAL-
RÜCKLAGE
146.719
0
0
146.719
2.655
0
0
0
149.374
KAPITAL-
RÜCKLAGE
149.374
870
0
101.531
-1.156
0
0
0
250.619
SONSTIGE RÜCKLAGEN | |||||||||
GEWINN- | NICHT | SUMME | |||||||
WÄHRUNGSDIF- | HEDGING | BEHERRSCHEN- | |||||||
RÜCKLAGEN* | FERENZEN | RESERVE | DE ANTEILE | EIGENKAPITAL | |||||
41.843 | 2.582 | 128 | 980 | 230.452 | |||||
-633 | 0 | 0 | 0 | -633 | |||||
151 | 0 | 0 | 0 | 151 | |||||
41.361 | 2.582 | 128 | 980 | 229.970 | |||||
0 | 0 | 0 | 0 | 2.655 | |||||
25.260 | 0 | 0 | 443 | 25.703 | |||||
266 | 1.342 | -517 | 3 | 1.094 | |||||
25.526 | 1.342 | -517 | 446 | 26.797 | |||||
66.887 | 3.924 | -389 | 1.426 | 259.422 |
SONSTIGE RÜCKLAGEN | ||||||||
NICHT | ||||||||
GEWINN- | WÄHRUNGSDIF- | HEDGING | BEHERRSCHEN- | SUMME | ||||
RÜCKLAGEN* | FERENZEN | RESERVE | DE ANTEILE | EIGENKAPITAL | ||||
66.887 | 3.924 | -389 | 1.426 | 259.422 | ||||
0 | 0 | 0 | 0 | 870 | ||||
1.287 | 0 | 0 | -1.287 | 0 | ||||
0 | 0 | 0 | 0 | 103.753 | ||||
0 | 0 | 0 | 0 | -1.156 | ||||
50.390 | 0 | 0 | 74 | 50.464 | ||||
526 | 535 | 386 | 2 | 1.449 | ||||
50.916 | 535 | 386 | 76 | 51.913 | ||||
119.090 | 4.459 | -3 | 215 | 414.802 | ||||
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 85 |
KONZERNABSCHLUSS
Konzernabschluss 2019 der VARTA AG
per 31. Dezember 2019
1 ALLGEMEINE INFORMATIONEN
Die VARTA Aktiengesellschaft (VARTA AG) ist ein Unternehmen mit Sitz in Ellwangen (Jagst), Deutschland, die im Handelsregister des Amtsgerichts Ulm, Deutschland, unter HRB 728059 eingetragen ist. Der vorliegende Kon- zernabschluss des Unternehmens umfasst das Unternehmen und seine Tochtergesellschaften (zusammen als "VARTA AG Konzern" bezeichnet). Der Abschlussstichtag für die VARTA AG, sämtliche Tochtergesellschaften und für die Konzernrechnung ist der 31. Dezember 2019. Dieser Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung des Unternehmens, dargestellt. Alle in Euro dargestellten Finanzinformationen wurden, soweit nicht anders angegeben, auf den nächsten Tausender gerundet. Der Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie in der EU angewendet, erstellt.
Die Geschäftstätigkeiten der VARTA AG, welche sie durch die operativen Tochtergesellschaften betreibt, umfasst die Produktion, Vertrieb, Forschung und Entwicklung in zwei Geschäftssegmenten: "Microbatteries" und "Power & Energy". Der VARTA AG Konzern ist ein internationales und global agierendes Unternehmen und kann auf über 130 Jahre Erfahrung zurückblicken.
Der VARTA AG Konzern hat seinen Sitz in Ellwangen, VARTA-Platz 1, Deutschland. Die oberste Muttergesell- schaft der VARTA AG ist die Montana Tech Components AG, nachfolgend die "MTC", (Reinach, Schweiz).
Die Aktien der VARTA AG werden am regulierten Markt unter der Wertpapierkennnummer (WKN) A0TGJ5, der International Securities Identification Number (ISIN) DE000A0TGJ55 sowie dem Börsenkürzel "VAR1" gehandelt. Seit dem 23. Dezember 2019 ist die VARTA zudem im MDAX und im TecDAX gelistet.
.
86 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
2 VERÄNDERUNGEN IM KONSOLIDIERUNGSKREIS
Im Geschäftsjahr 2019 wurden keine Unternehmenserwerbe oder Unternehmensverkäufe getätigt.
2019 | 2018 | |||||||||||
VOLL- | EQUITY- | VOLL- | EQUITY- | |||||||||
KONSOLIDIERUNG | KONSOLIDIERUNG | KONSOLIDIERUNG | KONSOLIDIERUNG | |||||||||
Stand 1. Januar | 12 | 2 | 11 | 2 | ||||||||
Abgang Konsolidierungskreis | 0 | -1 | 0 | 0 | ||||||||
Neugründung | 0 | 0 | 1 | 0 | ||||||||
Stand 31. Dezember | 12 | 1 | 12 | 2 |
Die in den Konsolidierungskreis einbezogenen Gesellschaften sind im Kapitel 42 "Beteiligungsgesellschaften" aufgeführt.
3 ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNRECHNUNGSLEGUNG
3.1 ÜBEREINSTIMMUNGSERKLÄRUNG
Die Konzernrechnung der VARTA AG und ihrer Tochtergesellschaften für das Geschäftsjahr 2019 ist gemäß § 315e Abs. 1 HGB nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) und den ergänzenden deutschen handelsrechtlichen Vorschriften des § 315a Abs. 2 HGB aufgestellt. Dabei finden die am Bilanzstichtag geltenden Standards des IASB Anwendung, die von der Europäischen Union übernommen worden sind. Die Bezeichnung IFRS umfasst auch die noch gültigen International Accounting Standards (IAS). Ebenso werden die zum 31. Dezember 2019 verbindlich geltenden Interpretati- onen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) angewendet.
3.2 UNTERNEHMENSFORTFÜHRUNG
Entsprechend IAS 1.25 erfolgte die Aufstellung des Konzernabschlusses unter der Annahme der Unternehmens- fortführung.
3.3 KONSOLIDIERUNGSMETHODEN
Der Konsolidierungskreis umfasst alle Gesellschaften, welche die VARTA AG direkt oder indirekt beherrscht. Von Beherrschung wird dann gesprochen, wenn die VARTA AG die Mehrheit der Stimmrechte (unter Einbezug poten- zieller Stimmrechte) hält bzw. aufgrund einer beherrschenden Stellung die Finanz- und Geschäftspolitik mittelbar oder unmittelbar bestimmen und somit Nutzen aus der Geschäftstätigkeit ziehen kann. Diese Gesellschaften werden voll konsolidiert. Die Erstkonsolidierung von Tochtergesellschaften erfolgt zum Zeitpunkt der Kontrollüber- nahme. Zu dem Zeitpunkt, an dem die Kontrolle endet, werden die Tochtergesellschaften entkonsolidiert.
Konzerninterne Gewinne und Verluste, Aufwendungen und Erträge sowie die zwischen konsolidierten Gesell- schaften bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten werden eliminiert.
Gemeinschaftsunternehmen, an denen die VARTA AG direkt oder indirekt mit 50 % beteiligt ist, beziehungsweise für welche die Führungsverantwortung paritätisch wahrgenommen wird, werden nach der "Equity- Methode" ge- mäß IAS 28 bilanziert.
In den Erläuterungen 42 "Beteiligungsgesellschaften" sind die konsolidierten Gesellschaften in einer Tabelle dar- gestellt.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 87 |
KONZERNABSCHLUSS
3.4 BEWERTUNGSBASIS
Die Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten, erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis (FVOCI) oder erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVTPL) klassifiziert und bewertet. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Gruppen von Vermögenswerten werden, soweit vorhanden, zum niedrigeren Wert aus Buchwert und Fair Value abzüglich der erwarteten Veräußerungskosten angesetzt.
3.5 FUNKTIONALE UND DARSTELLUNGSWÄHRUNG
Die Konzernwährung ist der Euro. Soweit nichts anderes vermerkt ist, werden alle Betragsangaben in tausend Euro (T€) angegeben.
In der Regel richtet sich die funktionale Währung der jeweiligen Konzerngesellschaften nach deren primärem Wirtschaftsumfeld und entspricht grundsätzlich der jeweiligen Landeswährung. Für einen überwiegenden Teil der Aktivitäten ist der Euro (EUR bzw. €) die funktionale Währung, weshalb auch die vorliegende Konzernrechnung in Euro (EUR bzw. €) erstellt wurde.
Wir weisen darauf hin, dass Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch genau ergebenden Werten (Geld- einheiten, Prozentangaben usw.) auftreten können.
3.6 FRISTIGKEITEN
Den kurzfristigen Vermögenswerten werden Aktivposten zugeordnet, die entweder im ordentlichen Geschäftszyk- lus des Konzerns innerhalb eines Jahres realisiert oder konsumiert werden oder zu Handelszwecken gehalten werden. Alle übrigen Aktiva werden den langfristigen Vermögenswerten zugeordnet.
Den kurzfristigen Verbindlichkeiten werden alle Verpflichtungen zugeordnet, welche der Konzern im Rahmen des ordentlichen Geschäftszyklus unter Verwendung von operativen Geldflüssen tilgen wird oder die innerhalb eines Jahres ab Bilanzstichtag fällig werden. Alle übrigen Verpflichtungen werden den langfristigen Verbindlichkeiten zugeordnet.
4 WESENTLICHE BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE
4.1 WÄHRUNGSUMRECHNUNG
Die einzelnen Gesellschaften erstellen ihre Abschlüsse in funktionaler bzw. lokaler Währung. In der vorliegenden Konzernrechnung werden die in Fremdwährung gehaltenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten mit dem Kurs zum Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Das Eigenkapital wird zu historischen Kursen geführt. Aufwendungen und Erträge werden zu Durchschnittskursen der jeweiligen Periode in Euro umgerechnet. Die sich aus der Um- rechnung ergebenden Differenzen werden in der konsolidierten Gesamtergebnisrechnung erfasst. Erst bei einem Abgang oder Entkonsolidierung einer Tochtergesellschaft werden die Umrechnungsdifferenzen erfolgswirksam erfasst.
Transaktionen in Fremdwährung werden zum jeweiligen Tageskurs in die funktionale Währung umgerechnet. Ausstehende Beträge in Fremdwährungen werden bei monetären Posten zu Stichtagskursen und bei nichtmone- tären Posten zu historischen Kursen umgerechnet. Zum Fair Value bilanzierte nicht-monetäre Fremdwährungs- posten werden zum Wechselkurs des Neubewertungszeitpunktes umgerechnet. Die sich aus der Umrechnung zum Stichtagskurs ergebenden Fremdwährungsgewinne und -verluste werden, ausgenommen Umrechnungen von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten und Nettoinvestitionen in ausländische Ge- schäftsbetriebe, in der Erfolgsrechnung unter dem übrigen Finanzergebnis ausgewiesen. Die für die Währungs- umrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse mit wesentlichem Einfluss auf die Konzernrechnung stellen sich wie folgt dar:
88 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
1 EURO ENTSPRICHT | DURCHSCHNITTSKURS | STICHTAGSKURS | |||||||
2019 | 2018 | 2019 | 2018 | ||||||
US Dollar (USD) | 1,1195 | 1,1810 | 1,1234 | 1,1450 | |||||
Es resultieren weitere Wechselkurseffekte aus chinesischem Yuan (CNY) und rumänischem LEU (RON), diese sind jedoch für den VARTA AG Konzern nicht wesentlich.
4.2 FINANZINSTRUMENTE
Nicht-derivative und derivative Finanzinstrumente
IFRS 9 enthält drei grundsätzliche Kategorien zur Klassifizierung für finanzielle Vermögenswerte: zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis bewertet (FVOCI) sowie zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust bewertet (FVTPL). Die Klassifizierung der finanziellen Vermögenswerte nach IFRS 9 erfolgt auf der Grundlage des Geschäftsmodells des Unternehmens zur Steuerung finanzieller Vermögenswerte und der Eigenschaften der vertraglichen Zahlungs- ströme. Nach IFRS 9 werden Derivate, die in Verträge eingebettet sind, bei denen die Basis ein finanzieller Ver- mögenswert im Anwendungsbereich des Standards ist, niemals getrennt bilanziert. Stattdessen wird das hybride Finanzinstrument insgesamt im Hinblick auf die Klassifizierung beurteilt.
Im Konzernabschluss der Gruppe werden die nicht-derivativen und derivativen Finanzinstrumente in die folgenden Kategorien eingeteilt:
- Schuldinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet;
- Schuldinstrumente erfolgsneutral zum Fair Value bewertet (FVOCI), wobei die kumulierten Gewinne und Ver- luste bei Ausbuchung des finanziellen Vermögenswerts in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wer- den;
- Schuldinstrumente, Derivate und Eigenkapitalinstrumente erfolgswirksam zum Fair Value bewertet (FVTPL);
- Eigenkapitalinstrumente, die als FVOCI bewertet eingestuft werden, wobei die Gewinne und Verluste bei Aus- buchung des finanziellen Vermögenswerts im sonstigen Ergebnis (OCI) bleiben (kein Recycling).
Nicht-derivative Finanzinstrumente umfassen Anlagen in Eigenkapital- und Schuldinstrumente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Kredite und Darlehen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten.
Damit ein Fremdkapitalinstrument die Kriterien für eine Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder für eine FVOCI-Bewertung erfüllt, muss es Cashflows generieren, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen. Käufe oder Verkäufe finanzieller Vermögenswerte werden zum Han- delstag angesetzt bzw. ausgebucht.
Neben der Prüfung der Zahlungsstrombedingung hängt die Klassifizierung auch vom Geschäftsmodell ab, in dessen Rahmen das Unternehmen den finanziellen Vermögenswert hält.
Fremdwährungs- und Rohstoffpreisrisiken werden im Konzern mit derivativen Finanzinstrumenten ökonomisch abgesichert. Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Absicherung der aus der operativen Ge- schäftstätigkeit erwachsenen Risiken eingesetzt. Für die Wechselkursabsicherung geplanter Cashflows wird eine 12-monatige Liquiditätsplanung als Basis für die abzuschließenden Cashflow-Hedges herangezogen.
Devisentermingeschäfte und Commodity Swaps werden bei Vertragsabschluss zum Fair Value angesetzt, wobei direkt zurechenbare Transaktionskosten ergebniswirksam verbucht werden. Die Folgebewertung erfolgt zum Fair Value. Bewertungsänderungen des effektiven Teils eines Derivats werden zunächst erfolgsneutral in der Rückla-
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KONZERNABSCHLUSS
ge für Cashflow-Hedges und erst bei Realisierung des Grundgeschäfts erfolgswirksam erfasst, sofern die abgesi- cherte Transaktion zum Ansatz eines finanziellen Vermögenswerts führt und die Voraussetzungen für "Hedge Accounting" gemäß IFRS 9 vorliegen. Falls die Voraussetzungen nicht vorliegen, wird erfolgswirksam zum fair value bewertet. Führt die abgesicherte erwartete Transaktion später zum Ansatz eines nicht finanziellen Vermö- genswerts, wird der Betrag aus der Cashflow-Hedge Rücklage ausgebucht und direkt in die erstmaligen Anschaf- fungskosten einbezogen. Der ineffektive Teil wird sofort erfolgswirksam angesetzt.
Die Wirksamkeit von Sicherungsgeschäften, die die Voraussetzungen für "Hedge Accounting" erfüllen, wird pros- pektiv überprüft. Prospektiv wird die "Critical Terms Match Method" angewendet.
Die Derivative werden zum Handelstag erfasst.
4.3 GESCHÄFTS- UND FIRMENWERTE
Der Betrag, um den die Summe der übertragenen Gegenleistung im Rahmen einer Unternehmensakquisition die anteiligen Zeitwerte der einzeln identifizierbaren erworbenen Vermögenswerte und Schulden übersteigt, wird als Geschäftswert angesetzt.
4.4 IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE
4.4.1 Forschung und Entwicklung
Forschungsaufwand im Hinblick auf die Erlangung von neuem Grundlagen- oder technologischem Wissen und Verständnis wird aufwandswirksam erfasst. Entwicklungskosten im Hinblick auf neue Produkte und Prozesse werden dann aktiviert, wenn im Wesentlichen die folgenden Bedingungen nachweisbar und kumuliert erfüllt sind:
- technische Machbarkeit zur Fertigstellung des Projekts in dem Sinne, dass es zur ökonomischen Verwertung durch Eigennutzung oder Verkauf zur Verfügung steht;
- beabsichtigte Vollendung des Projektes und Verwertung durch Verkauf oder Eigennutzung;
- Fähigkeit zur Eigennutzung oder zum Verkauf des immateriellen Vermögenswertes;
- Darlegung des künftigen ökonomischen Vorteils. Unter anderem muss das Unternehmen den Nachweis zum Vorliegen eines Marktes für den immateriellen Vermögenswert selbst oder die von diesem zu generierenden Produkte liefern. Im Falle der Eigennutzung ist nachzuweisen, dass der betreffende Vermögenswert nutzbrin- gend ist;
- Verfügbarkeit der erforderlichen technischen, finanziellen und anderen Ressourcen zur Vollendung des Projek- tes oder um den Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen;
- zuverlässige Ermittlung der dem immateriellen Vermögenswert während der Entwicklungsphase zuzuordnen- den Kosten.
Aktivierte Entwicklungskosten werden zum Anschaffungs- bzw. Herstellungswert abzüglich kumulierter Abschrei- bungen und anderen Wertberichtigungen bewertet (vgl. Erläuterungen 4.10 "Werthaltigkeitstest "). Die Nutzungs- dauer wird projektabhängig festgelegt und orientiert sich an der voraussichtlichen Nutzbarkeit der Entwicklung.
4.4.2 Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Zu den sonstigen immateriellen Vermögenswerten zählen gewerbliche Schutzrechte, welche Marken und Patente umfassen, Lizenzen sowie sonstige immaterielle Vermögenswerte.
Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumu- lierter Abschreibungen und Wertminderungen bilanziert (vgl. Erläuterungen 4.10 "Werthaltigkeitstest "). Immateri- elle Vermögenswerte werden aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass aus ihnen ein wirtschaftlicher Nutzen erzielt wird. Alle anderen Aufwendungen werden zum Zeitpunkt der Erfassung direkt der Erfolgsrechnung belas-
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KONZERNABSCHLUSS
tet. Die Abschreibung von immateriellen Vermögenswerten erfolgt linear über die geschätzte Nutzungsdauer und beginnt ab dem Zeitpunkt, ab dem sie für die Nutzung zur Verfügung stehen. Die geschätzte Nutzungsdauer für gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und sonstige immaterielle Vermögenswerte beträgt drei bis zehn Jahre.
Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden nicht abgeschrieben, aber jährlich einem Werthaltigkeitstest (vgl. Erläuterungen 4.10 "Werthaltigkeitstest ") unterzogen.
4.5 SACHANLAGEN
Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellkosten abzüglich kumulierter Abschreibun- gen und kumulierter Wertminderungen. Nachträgliche Investitionen werden nur aktiviert, soweit sie den zukünfti- gen wirtschaftlichen Nutzen des Anlagegutes erhöhen. Alle übrigen Aufwendungen für Sachanlagen werden sofort im Aufwand erfasst.
Sachanlagen, mit Ausnahme von Grundstücken, werden linear und erfolgswirksam über die folgenden voraus- sichtlichen Nutzungsdauern abgeschrieben:
Gebäude | 20 | - 33 | Jahre | |
Technische Anlagen und Maschinen | 5 | - 20 | Jahre | |
Andere Anlagen | 2 | - 15 | Jahre | |
Die Abschreibungsmethoden, die Nutzungsdauer und die angenommenen Restwerte werden, falls nicht unwe- sentlich, jährlich überprüft und bei Bedarf angepasst.
Bei Anlagenabgängen wird die Differenz zwischen den Buchwerten und dem Nettoveräußerungserlös erfolgswirk- sam in den sonstigen betrieblichen Erträgen oder in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.
4.6 LEASING
Der Konzern mietet verschiedene Büro-, Lagergebäude sowie Anlagen und Fahrzeuge. Mietverträge werden in der Regel für feste Zeiträume von 3 bis 10 Jahren abgeschlossen, können jedoch Verlängerungsoptionen beinhal- ten. Die Mietkonditionen werden individuell ausgehandelt und beinhalten eine Vielzahl von unterschiedlichen Konditionen. Die Leasingverträge enthalten keine Kreditbedingungen, jedoch dürfen geleaste Vermögenswerte nicht als Sicherheit für Kreditaufnahme verwendet werden.
Bis einschließlich 2018 wurden in der VARTA Gruppe abgeschlossene Leasingverträge als Operating- Leasingverhältnisse eingestuft. Zahlungen im Rahmen von Operating-Leasingverhältnissen (abzüglich etwaiger vom Leasinggeber erhaltener Anreize) wurden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses erfolgswirksam erfasst.
Seit dem 1. Januar 2019 beurteilt der Konzern, ob der Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Dies ist der Fall, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswertes gegen Zahlung eines Entgeltes für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren. Um zu beurteilen, ob ein Vertrag das Recht zur Kontrolle eines identifizierten Vermögenswertes beinhaltet, legt VARTA die Definition eines Leasing- verhältnisses nach IFRS 16 zugrunde. Jede Leasingrate wird in einen Tilgungs- und einen Finanzierungsanteil aufgeteilt. Die Finanzierungsaufwendungen werden über die Laufzeit des Leasingverhältnisses erfolgswirksam erfasst, so dass sich für jede Periode ein konstanter periodischer Zinssatz auf den Restbetrag der Verbindlichkeit ergibt. Das Nutzungsrecht wird linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Nutzungsdauer und Laufzeit des Leasingvertrages abgeschrieben.
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KONZERNABSCHLUSS
Vermögenswerte und Schulden aus Leasingverhältnissen werden bei Erstansatz zu Barwerten erfasst. Die Lea- singverbindlichkeiten beinhalten den Barwert folgender Leasingzahlungen
- feste Zahlungen (einschließlich de facto fester (in-substance fixed) Zahlungen, abzgl. etwaiger zu erhaltender Leasinganreize (lease incentives))
- variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder (Zins-) Satz gekoppelt sind
Leasingzahlungen werden mit dem, dem Leasingverhältnis zugrundeliegenden, impliziten Zinssatz abgezinst, sofern dieser bestimmbar ist. Andernfalls erfolgt eine Abzinsung mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz, d. h. dem Zinssatz, den der VARTA Konzern zahlen müsste, wenn er Mittel aufnehmen müsste, um in einem vergleichbaren wirtschaftlichen Umfeld einen Vermögenswert mit einem vergleichbaren Wert und vergleichbaren Bedingungen zu erwerben.
Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten bewertet, die sich wie folgt zusammensetzen:
- der Betrag der Erstbewertung der Leasingverbindlichkeit
- alle entstandenen anfänglichen direkten Kosten und
- geschätzte Kosten, die bei Demontage oder Beseitigung des zugrunde liegenden Vermögenswerts, bei der Wiederherstellung des Standorts, an dem sich dieser befindet, oder bei Rückversetzung des zugrunde liegen- den Vermögenswertes in den in der Leasingvereinbarung verlangten Zustand entstehen.
VARTA nimmt sowohl die Anwendungserleichterung für kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse, denen Vermögenswerte von geringem Wert zugrunde liegen, in Anspruch. Diese werden linear als Aufwand im Gewinn oder Verlust erfasst. Als kurzfristige Leasingverhältnisse gelten Leasingverträge mit einer Laufzeit von bis zu 12 Monaten. Vermögenswerte mit geringem Wert sind bspw. IT-Ausstattung und kleinere Büromöbel.
Die Leasingverbindlichkeit wird zum fortgeführten Buchwert unter Nutzung der Effektivzinsmethode bewertet. Sie wird neu bewertet, wenn sich die künftigen Leasingzahlungen aufgrund einer Index- oder (Zins-)Satzänderung verändern, wenn der Konzern seine Einschätzung über die Ausübung einer Kauf-, Verlängerungs- oder Kündi- gungsoption ändert oder sich eine de facto feste Leasingzahlung ändert. Bei einer solchen Neubewertung der Leasingverbindlichkeit wird eine entsprechende Anpassung des Buchwertes des Nutzungsrechtes vorgenommen.
4.7 FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert, die in der Regel dem Nominalwert abzüglich gebildeter Wertberichtigungen für das Kreditrisiko entsprechen (vgl. Erläute- rungen 38.2 "Finanzrisikomanagement").
Neben erforderlichen Einzelwertberichtigungen für spezifisch bekannte Forderungsrisiken werden gemäß dem Modell der "erwarteten Kreditverluste" ("ECL") zusätzlich auf Erfahrungswerten basierende Wertberichtigungen gebildet. Sobald ausreichende Hinweise dafür bestehen, dass eine Forderung definitiv nicht mehr bezahlt wird, wird die Forderung direkt ausgebucht bzw. mit der dafür gebildeten Einzelwertberichtigung verrechnet.
Erlöse werden vom Konzern dann erfasst, wenn die Verfügungsmacht über die Waren oder Dienstleistungen auf den Kunden übergeht. VARTA erfasst einen Vertragsvermögenswert gegen Erlöse, wenn die Verfügungsmacht auf den Kunden aufgrund der Voraussetzungen übergangen ist, die Leistung aber noch nicht fakturiert werden kann. Eine Vertragsverbindlichkeit wird erfasst, wenn der Kunde den Kaufpreis (ganz oder teilweise) gezahlt oder das Unternehmen hat einen Anspruch auf eine solche Zahlung hat, und zwar noch bevor das Unternehmen die entsprechenden Waren übertragen oder Dienstleistungen erbringen konnte.
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KONZERNABSCHLUSS
4.8 VORRÄTE
Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zum niedrigeren Nettoveräußerungswert bewer- tet. Der Nettoveräußerungswert ist der erwartete, durchschnittliche Verkaufspreis abzüglich noch anfallender Fertigstellungs- und Verkaufskosten.
Selbst erstellte Produkte werden zu Herstellungskosten, zugekaufte Produkte zu Anschaffungskosten bewertet. Die Herstellungskosten enthalten die Material- und Fertigungseinzelkosten sowie die direkt zurechenbaren Ge- meinkosten. Die Produktionsgemeinkosten werden auf der Basis normaler Produktionskapazitäten ermittelt. Die Bewertung der Vorräte erfolgt in der Regel auf Basis des First-in-First-out-Verfahrens (FIFO Verfahren). Abwer- tungen werden vorgenommen, wenn der Nettoveräußerungswert unter dem Buchwert liegt.
4.9 AKTIENBASIERTE VERGÜTUNG
Im VARTA AG Konzern bestehen verschiedene anteilsbasierte Vergütungsprogramme. Hierbei handelt es sich um ein von der VGG GmbH, Wien, aufgelegtes Mitarbeiter-Aktienprogramm (MSOP) und um ein "Long-Term Incentive Program" (LTI-Programm) für ein Vorstandsmitglied, das im Geschäftsjahr 2019 in eine langfristige, nicht aktienbasierte Erfolgsvergütung (Wertzuwachsvergütung) geändert wurde. Die Höhe der auszuzahlenden Wertzuwachsvergütung ist vom künftig erzielten EBITDA abhängig.
Das MSOP wird in Aktien oder Geld ausgeglichen. Der Personalaufwand wird bei der VARTA AG über den Er- dienungszeitraum erfasst. Die Gegenbuchung erfolgt in der Kapitalrücklage. Das LTI-Programm sah vor, dass in Aktien oder in Geld ausgeglichen wird und stellte daher bis zur Vertragsänderung eine Kombination aus einer aktienbasierten und einer in Geld auszugleichenden Komponente dar. Der Personalaufwand wurde bei der VAR- TA AG über den Erdienungszeitraum erfasst und die Gegenbuchung erfolgte bis zur Vertragsänderung in der Kapitalrücklage (für den Ausgleich in Aktien) oder in den Personalverbindlichkeiten. Mit der Vertragsänderung erfolgte eine Umgliederung in die langfristigen sonstigen abgegrenzten Schulden für Personal.
Der beizulegende Zeitwert der anteilsbasierten Vergütungssysteme wurde nach der Black-Scholes- Formel be- stimmt. Zu weiteren Details verweisen wir auf 33 "Anteilsbasierte Vergütungsvereinbarungen".
4.10 WERTHALTIGKEITSTEST
4.10.1 Finanzielle Vermögenswerte
Die Bewertung von finanziellen Vermögenswerten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, wird zu jedem Bilanzstichtag überprüft, um festzustellen, ob die Werthaltigkeit des finanziellen Vermö- genswertes gegeben ist. Eine Wertminderung wird vorgenommen, wenn objektive Hinweise vorliegen, dass der Buchwert den erzielbaren Betrag übersteigt. Als objektive Hinweise darauf, dass bei finanziellen Vermögenswer- ten Wertminderungen eingetreten sind, gelten:
- der Ausfall oder Verzug eines Schuldners
- die Umstrukturierung eines dem Konzern geschuldeten Betrags zu Bedingungen, die der Konzern anderenfalls nicht in Betracht ziehen würde
- Hinweise, dass ein Schuldner oder Emittent in Insolvenz geht
- nachteilige Veränderungen beim Zahlungsstand von Kreditnehmern oder Emittenten
- das Verschwinden eines aktiven Marktes für ein Wertpapier aufgrund finanzieller Schwierigkeiten
- beobachtbare Daten, die auf eine merkliche Verminderung der erwarteten Zahlungen einer Gruppe finanzieller Vermögenswerte hindeuten
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KONZERNABSCHLUSS
Nach dem allgemeinen Wertminderungsmodell werden alle Vermögenswerte in drei Kategorien eingeteilt:
Zu Beginn sind Vermögenswerte unabhängig von ihrer Kreditqualität der Kategorie 1 zuzuordnen. Nur Vermö- genswerte, die einen expliziten Hinweis auf Verlusterwartung haben, sind der zweiten oder dritten Kategorie zu- zuordnen. Bei Verschlechterung der Bonität kommt es zu Umgliederungen in Kategorie 2 oder 3. Im VARTA AG Konzern wird auf kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen das vereinfachte Verfahren ange- wandt (vgl. 38.2 "Finanzrisikomanagement").
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten
Der Konzern berücksichtigt Hinweise auf Wertminderungen für diese finanziellen Vermögenswerte sowohl auf der Ebene des einzelnen Vermögenswertes als auch auf kollektiver Ebene. Alle Vermögenswerte, die für sich ge- nommen bedeutsam sind, werden im Hinblick auf spezifische Wertminderungen beurteilt. Diejenigen, die sich als nicht spezifisch wertgemindert herausstellen, werden anschließend kollektiv auf etwaige Wertminderungen beur- teilt, die eintreten könnten, aber noch nicht identifiziert worden sind. Vermögenswerte, die für sich genommen nicht bedeutsam sind, werden kollektiv auf Wertminderungen beurteilt, indem Vermögenswerte mit ähnlichen Risikoeigenschaften in einer Gruppe zusammengefasst werden.
Bei der Beurteilung kollektiver Wertminderungen verwendet der Konzern historische Informationen über den zeitli- chen Anfall von Einzahlungen und die Höhe der eingetretenen Verluste, angepasst um eine Ermessensentschei- dung des Managements darüber, ob die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Kreditbedingungen derart sind, dass die tatsächlichen Verluste wahrscheinlich größer oder geringer sind als die Verluste, die auf- grund der historischen Trends zu erwarten wären.
Eine Wertminderung wird als Differenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert der geschätzten künftigen Cashflows berechnet, abgezinst mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz des Vermögenswertes. Verluste werden im Gewinn oder Verlust erfasst und in einem Konto für Wertberichtigungen wiedergegeben. Falls der Konzern keine realistischen Aussichten auf die Einbringlichkeit des Vermögenswertes hat, werden die Beträge abgeschrie- ben. Wenn ein nach der Erfassung der Wertberichtigung eintretendes Ereignis eine Verringerung der Höhe der Wertberichtigung zur Folge hat, wird die Verringerung der Wertberichtigung im Gewinn oder Verlust erfasst.
4.10.2 Nichtfinanzielle Vermögenswerte
Die Buchwerte der nichtfinanziellen Vermögenswerte oder zahlungsmittelgenerierenden Einheiten im Anwen- dungsbereich des IAS 36 werden zu jedem Bilanzstichtag dahingehend beurteilt, ob Indikatoren für eine Wertmin- derung vorliegen. Liegen solche Indikatoren vor, wird eine entsprechende Werthaltigkeitsbeurteilung durchgeführt.
Für immaterielle Vermögenswerte, welche eine unbestimmbare Nutzungsdauer haben oder noch nicht zur Nut- zung zur Verfügung stehen, wird der erzielbare Betrag jährlich zum gleichen Zeitpunkt für die Zahlungsmittel generierende Einheit (Cash Generating Unit bzw. einer CGU) bestimmt.
Der erzielbare Betrag einer CGU wird nach der Discounted Cash-Flow (DCF) Methode bestimmt und ist der höhe- re von Nutzungswert und Fair Value abzüglich Veräußerungskosten. Die DCF-Methode reagiert besonders sensi- bel in Bezug auf den gewählten Diskontierungszins und die vom Vorstand geschätzten zukünftigen Zahlungsflüs- se. Der Diskontierungszins basiert auf den gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) der jeweiligen CGUs. Er wird ausgehend von einem risikolosen Zins und einer Marktrisikoprämie berechnet. Zusätzlich reflektiert der Diskontierungszins die aktuelle Markteinschätzung und Risiken der CGUs unter Berücksichtigung von Peer- Group Informationen. Bei der Bestimmung des Nutzungswertes werden die geschätzten künftigen Cashflows auf den Barwert abgezinst. Für die Durchführung von Wertminderungstests werden die Vermögenswerte in die kleins- te Gruppe von Vermögenswerten eingeteilt, welche unabhängige Geldzuflüsse erzeugen (Zahlungsmittel generie- rende Einheiten).
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KONZERNABSCHLUSS
Eine Wertminderung liegt dann vor, wenn der Buchwert eines Vermögenswertes oder einer Zahlungsmittel gene- rierenden Einheit den geschätzten erzielbaren Wert übersteigt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Kosten der Veräußerung und dem Nutzungswert einer zahlungsmittelgenerie- renden Einheit. Wertminderungen werden ergebniswirksam verbucht. Wertminderungen einer Zahlungsmittel generierenden Einheit oder einer Gruppe Zahlungsmittel generierender Einheiten werden zuerst dem Goodwill und anschließend anteilsmäßig den anderen Vermögenswerten der Einheit bzw. der Gruppe zugewiesen. Ausge- nommen sind einzelne Vermögenswerte einer Einheit bzw. einer Gruppe, deren Fair Values abzüglich Veräuße- rungskosten ihren Buchwert überdecken.
Bei wertgeminderten Vermögenswerten (außer Goodwill) wird zu jedem Bilanzstichtag beurteilt, ob Indikatoren vorliegen, dass der Verlust geringer geworden ist oder nicht länger besteht. Zuschreibungen von Wertminderun- gen werden auf den gestiegenen erzielbaren Betrag vorgenommen, jedoch maximal bis zu dem fortgeschriebe- nen ursprünglichen Buchwert des Vermögenswertes.
4.11 LEISTUNGSORIENTIERTE VERPFLICHTUNGEN UND BEITRAGSORIENTIERTE ZUSAGEN
Der Konzern bietet für Teile der Belegschaft neben den staatlichen Altersversorgungsleistungen auch leistungs- orientierte und beitragsorientierte Pläne an. Die Pensionspläne bieten altersbedingte Leistungen und Leistungen im Falle des Todes oder Invalidität. Leistungsorientierte Pläne, "Arbeitnehmerleistungen" nach IAS 19 bestehen in Deutschland und in Singapur.
Beitragsorientierte Pläne
Im Fall der beitragsorientierten Pläne entsprechen die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiese- nen Aufwendungen den Beiträgen des Arbeitgebers.
Leistungsorientierte Pläne
Für alle wesentlichen leistungsorientierten Pläne wird die leistungsorientierte Verpflichtung (defined benefit obligation - "DBO") jährlich von unabhängigen Versicherungsmathematikern ermittelt, indem der Barwert der DBO nach dem Anwartschaftsbarwert (projected unit credit method) berechnet wird. Der Abzinsungssatz basiert auf dem Zinssatz für qualitativ hochwertige Unternehmensanleihen mit nahezu identischen Laufzeiten wie die leistungsori- entierten Verpflichtungen. Die in der laufenden Periode entstandenen Kosten der Arbeitnehmerleistungen werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. In der Bilanz wird das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Planvermögen mit der leistungsorientierten Verpflichtung saldiert ausgewiesen.
Eine Erhöhung der Plankosten aus vergangenen Mitarbeiterleistungen, die auf neue oder verbesserte Planvorteile zurückzuführen ist (nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand), wird linear als Aufwand aus der Erwerbstätigkeit oder sonstigen Leistungen an Arbeitnehmer angesetzt, bis die betreffenden Leistungen anfallen.
Der Konzern ermittelt die Nettozinsaufwendungen (Erträge) auf die Nettoschuld (Vermögenswert) aus leistungs- orientierten Versorgungsplänen für die Berichtsperiode mittels Anwendung des Abzinsungssatzes, der für die Bewertung der leistungsorientierten Verpflichtung zu Beginn der jährlichen Berichtsperiode verwendet wurde. Dieser Abzinsungssatz wird auf die Nettoschuld (Vermögenswert) aus leistungsorientierten Versorgungsplänen zu diesem Zeitpunkt angewendet. Dabei werden etwaige Änderungen berücksichtigt, die infolge der Beitrags- und Leistungszahlungen im Verlauf der Berichtsperiode bei der Nettoschuld (Vermögenswert) aus leistungsorientier- ten Versorgungsplänen eintreten. Nettozinsaufwendungen und andere Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne werden im Gewinn oder Verlust erfasst.
Neubewertungen der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen werden unmittelbar im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Neubewertung umfasst die versicherungsmathematisch errechneten Gewinne und Verluste, den Ertrag aus Planvermögen (ohne Zinsen) und die Auswirkung der etwaigen Vermögensobergrenze (ohne Zinsen).
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KONZERNABSCHLUSS
Werden die Leistungen eines Plans verändert oder wird ein Plan gekürzt, wird die entstehende Veränderung der die nachzuverrechnende Dienstzeit betreffenden Leistung oder der Gewinn oder Verlust bei der Kürzung unmit- telbar im Gewinn oder Verlust erfasst. Der Konzern erfasst Gewinne und Verluste aus der Abgeltung eines leis- tungsorientierten Plans zum Zeitpunkt der Abgeltung.
Überschussbeträge werden nur dann erfasst, wenn sie dem Konzern tatsächlich in Form von künftigen Beitrags- zahlungen oder -reduktionen zur Verfügung stehen.
Schuldbeitritt mit Erfüllungsübernahme
Mit einem Unternehmen wurde im Jahr 2017 ein Vertrag abgeschlossen, in dem sich das Unternehmen verpflich- tet hat, gegen Zahlung eines vereinbarten Entgelts Pensionsverpflichtungen einer Konzerngesellschaft im Rah- men eines Schuldbeitritts mit Erfüllungsübernahme zu übernehmen. Dabei werden die per 31.12.2016 bestehen- den erdienten Pensionsverpflichtungen in der betroffenen Konzerngesellschaft bilanziert und mit den Berechtigten abgewickelt, gleichzeitig erfolgt eine Bilanzierung des Erstattungsanspruchs gegenüber dem Unternehmen sowie die regelmäßige Verrechnung ausbezahlter Pensionsansprüche. Der fortgeführte Erstattungsanspruch wird nach IAS 19 ermittelt, der Fair Value des Vermögenswertes wird unter Berücksichtigung der implementierten Siche- rungsmaßnahmen jährlich überprüft.
4.12 ZUWENDUNGEN DER ÖFFENTLICHEN HAND
Zuwendungen der öffentlichen Hand, welche entstandene Aufwendungen kompensieren, werden planmäßig in den Zeiträumen, in denen die Aufwendungen anfallen, im Gewinn oder Verlust erfasst.
Sonstige Zuwendungen der öffentlichen Hand in Bezug auf Vermögenswerte werden zunächst als passivische Abgrenzungsposten zum beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit darüber besteht, dass sie gewährt werden und der Konzern die mit der Zuwendung verbundenen Bedingungen erfüllen wird. An- schließend werden diese sonstigen Zuwendungen der öffentlichen Hand planmäßig über den Zeitraum der Nut- zungsdauer des Vermögenswertes als sonstige Erträge im Gewinn oder Verlust erfasst.
4.13 EVENTUALVERBINDLICHKEITEN
Sofern die Ansatzkriterien für Rückstellungen nicht erfüllt sind und die Möglichkeit eines Zahlungsmittelabflusses bei der Erfüllung unwahrscheinlich ist, erfolgt eine Angabe als Eventualverbindlichkeit (soweit hinreichend bewert- bar). Der als Eventualverbindlichkeit angegebene Betrag entspricht der bestmöglichen Schätzung der möglichen Verpflichtung zum Bilanzstichtag. Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten werden regelmäßig überprüft und bei neuen Erkenntnissen oder geänderten Umständen angepasst.
4.14 ABGEGRENZTE SCHULDEN
Unter abgegrenzte Schulden fallen künftige Ausgaben, die zwar hinsichtlich der Höhe oder des Zeitpunktes unsi- cher sind, deren Unsicherheit jedoch geringer ist als bei den Rückstellungen. Dabei handelt es sich um Verbind- lichkeiten für erhaltene oder gelieferte Gegenstände oder Dienstleistungen, die weder bezahlt noch in Rechnung gestellt oder formal vereinbart wurden. Hierzu gehören auch kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern (zum Beispiel Prämien und Urlaubsansprüche). Die abgegrenzten Schulden werden in Höhe der voraussichtlichen Inanspruchnahme als Verbindlichkeit angesetzt.
4.15 SONSTIGE FINANZVERBINDLICHKEITEN
Diese Verbindlichkeiten werden bei der erstmaligen Erfassung zum Marktwert abzüglich direkt zurechenbarer Transaktionskosten bilanziert. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten, wobei die Diffe- renz zwischen dem Marktwert und dem zu tilgenden Betrag erfolgswirksam anhand der Effektivzinsmethode verbucht wird. Die sonstigen Finanzverbindlichkeiten werden nur dann als langfristig ausgewiesen, wenn der Rückzahlungstermin bedingungslos mehr als ein Jahr nach dem Bilanzstichtag liegt. Revolvierend ausnutzbare
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KONZERNABSCHLUSS
Beträge werden als langfristig ausgewiesen, wenn die gesamte Ziehungsperiode für den Finanzierungsrahmen die Jahresfrist übersteigt.
4.16 RÜCKSTELLUNGEN
Rückstellungen sind Verbindlichkeiten, die hinsichtlich der Höhe oder des Zeitpunktes unsicher sind. Sie werden angesetzt, wenn der Konzern aufgrund eines vergangenen Ereignisses eine gegenwärtige Verpflichtung gegen- über Dritten hat, ein Mittelabfluss zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und die Höhe des Betrages zuverlässig bestimmt werden kann. Rückstellungen werden dann diskontiert, wenn der Effekt wesentlich ist. Rückstellungen, bei denen der voraussichtliche Mittelabfluss binnen des nächsten Jahres erfolgt, werden als kurzfristig klassifiziert, alle anderen Rückstellungen als langfristig.
4.17 UMSATZ- UND ERTRAGSREALISATION
Nach IFRS 15 erfolgt die Erfassung eines Erlöses, wenn ein Kunde Verfügungsgewalt über Güter oder Dienstleis- tungen erlangt.
Die Bestimmung, ob die Verfügungsgewalt zeitpunkt- oder zeitraumbezogen übergeht, erfordert Ermessensent- scheidungen. So ist z.B. für die zeitraumbezogene Umsatzrealisierung zu untersuchen, ob Produkte kundenspezi- fisch sind und ob für bereits erbrachte Leistungen im Falle eines Vertragsabbruchs ein Anspruch auf Erhalt einer Zahlung inklusive einer angemessenen Gewinnmarge besteht.
Der Hauptanteil der Umsätze aus Produktverkäufen wird zeitpunktbezogen realisiert, da in den meisten Fällen keine kundenspezifischen Produkte verkauft werden, bei denen kein alternativer Nutzen vorliegt. Ein alternativer Nutzen liegt im VARTA AG Konzern auch vor, wenn spezifische Produkte mit unwesentlichem Aufwand (z.B. Änderung der Verpackung) an andere Kunden verkauft werden können.
Naturalrabattansprüche werden zum Zeitpunkt der Produktlieferung, aus welcher der Anspruch erwächst, nach bester Schätzung erlösmindernd berücksichtigt. Bei Lieferung des Naturalrabatts wird die erlösmindernde Ver- tragsverbindlichkeit aufgelöst. Kundenansprüche aus Bonusvereinbarungen oder Rücknahmeverpflichtungen werden zum Zeitpunkt der Produktlieferung als Vertragsverbindlichkeit erfasst. Für die Konsignationslager bei VARTA ist eine Umsatzlegung bei Erlangung der Verfügungsmacht durch den Kunden durchzuführen, d.h. sobald sich die Ware im Konsignationslager des Kunden befindet und nicht erst, wenn er die Ware aus dem Lager ent- nimmt.
Die zeitraumbezogene Umsatzrealisierung findet im VARTA AG Konzern hauptsächlich im Segment Power & Energy Anwendung und bezieht sich im Wesentlichen auf mehrjährige Forschungsaufträge. Hier erfolgt die Be- stimmung des Leistungsfortschritts auf Basis der Input basierten Methode.
Die wesentlichen Zahlungsbedingungen beinhalten eine Fälligkeit von 30 Tagen netto. In Verbindung mit dem Verkauf von Produkten bestehende Gewährleistungsgarantien und Haftungsansprüche, diese richten sich nach den gesetzlichen Vorschriften oder marktüblichen Gepflogenheiten.
4.18 FINANZERGEBNIS
Das Zinsergebnis enthält Erträge aus Finanzanlagen und liquiden Mitteln sowie Aufwendungen aus sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten. Zinserträge und -aufwendungen werden in der Periode, in welcher sie anfallen, ergebniswirksam unter Verwendung der Effektivzinsmethode erfasst.
Das übrige Finanzergebnis umfasst Gewinne aus dem Verkauf von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten, Veränderungen des Fair Values von ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten, Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten und die Umrechnungsdiffe- renzen aus Fremdwährungstransaktionen.
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4.19 ERTRAGSTEUERN
Die Ertragsteuern beinhalten sowohl die laufenden als auch die latenten Ertragsteuern. Ertragsteuern werden erfolgswirksam erfasst, es sei denn, sie stehen in Verbindung zu einer Position, welche direkt in der Konzern- Gesamtergebnisrechnung erfasst wird.
Laufende Ertragsteuern werden basierend auf dem zu versteuernden Ergebnis berechnet, unter Anwendung der am Bilanzstichtag geltenden Steuersätze.
Latente Steuern werden grundsätzlich auf alle temporären Differenzen zwischen den ausgewiesenen Bilanzwer- ten von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten berechnet. Die Bewertung erfolgt zu den für die jeweiligen Kon- zerngesellschaften anwendbaren bzw. voraussichtlich anwendbaren Steuersätzen.
Für folgende temporäre Differenzen werden keine latenten Steuern erfasst: Ersterfassung von Goodwill, erstmalig erfasste Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit einer Transaktion, welche weder das steuerbare Ergebnis noch das Jahresergebnis beeinflusst, und temporäre Differenzen auf Anteile an Tochterge- sellschaften, sofern es wahrscheinlich ist, dass die temporären Differenzen in absehbarer Zukunft nicht realisiert werden.
Aktive latente Steuern aus verrechenbaren Verlustvorträgen und temporären Differenzen werden nur so weit berücksichtigt, als eine Verrechenbarkeit mit zukünftigen steuerbaren Gewinnen wahrscheinlich ist. Die Beurtei- lung basiert auf der vom Aufsichtsrat genehmigten Unternehmensplanung.
4.20 SEGMENTBERICHTERSTATTUNG
Der Konzern ist als divisionale Organisation bzw. Spartenorganisation aufgestellt. Die Geschäftstätigkeit wird über die anwendungsbezogenen Geschäftssegmente "Microbatteries" und "Power & Energy" organisiert. Die Steue- rung des Geschäftes erfolgt in den jeweiligen Sparten entlang der operativen Wertschöpfungskette über alle geo- grafischen Regionen und Länder hinweg.
Die Überwachung erfolgt durch den CODM ("Chief Operation Decision Maker"). Der CODM ist der Vorstand der VARTA AG, da dieser in regelmäßigen Abständen die Segmente auf deren Ertragskraft und Ressourcenallokati- on anhand des internen Management Reportings überprüft. Die Beurteilung der Ertragskraft je Segment erfolgt anhand des EBITDA bzw. des bereinigten EBITDA. Unter EBITDA ("Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization") wird das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Ab- schreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände verstanden. Nicht berücksichtigt in dieser Kennzahl sind somit jegliche Zins- und Finanzierungselemente. Ebenso nicht berücksichtigt sind Ergebnisanteile von nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen.
Microbatteries
Das Segment Microbatteries wird über die Gesellschaft VARTA Microbattery GmbH gesteuert und fokussiert sich auf die Herstellung von Mikrobatterien und dabei in erster Linie auf Anwendungen in den Bereichen Healthcare sowie Entertainment & Industrial. Hierbei setzt die Gesellschaft innovative Technologien gezielt ein, um höchste Energiedichte auf kleinstem Raum zu produzieren. Je nach Produkt und Anwendung fokussiert sich die Gesellschaft hierbei auf die modernsten Technologien wie z.B. auf Zink-Luft,Lithium-Ionen, Silberoxid und Nickelmetallhydrid für wiederaufladbare und nicht-wiederaufladbare Batterielösungen.
Für Anwendungen im Bereich Healthcare werden hauptsächlich Zink-Luft-Batterien für Hörgeräte hergestellt. Diese werden unter den Marken "power one", "ecopack" sowie Eigenmarken der Kunden vermarktet. Wichtig für den wirtschaftlichen Erfolg im Bereich Hörgerätebatterien sind Innovationsstärke, Zuverlässigkeit, eine lange Lebensdauer und Konsistenz in der Qualität. Die Sicherung der Marktposition erfolgt durch eigene Automatisie-
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KONZERNABSCHLUSS
rungsprozesse in der Produktion und die Fähigkeit, Kunden mit Dienstleistungen vom Produkt bis zum POS zu versorgen.
Für Entertainment werden vor allem High End Lithium-Ionen-Batterielösungen für kabellose Premium-Kopf- hörer (Hearables) sowie für andere, sogenannte "Weareable"-Anwendungsbereiche hergestellt. Darunter fallen u.a. auch Anwendungen in wachsenden Endverbrauchermärkten für Elektrogeräte wie Bluetooth-Head- sets, medizinische Geräte für die Messung von Bluthochdruck, Blutzucker und anderen Körperfunktionen.
In der Produktgruppe Industrial werden hauptsächlich wiederaufladbare Batterielösungen für Industrie- und Erstausrüster (original equipment manufacturers, OEMs) produziert. Darunter fallen u.a. Anwendungen wie Server, Anwendungen in Autoschlüsseln, Alarmsysteme oder Smart-Metering-Zähler.
Power & Energy
Im Segment Power & Energy, welches von der Gesellschaft VARTA Storage GmbH gesteuert wird, werden mobile und stationäre Energiespeicherlösungen entwickelt, produziert und vertrieben. Das Segment konzentriert sich auf die Entwicklung, die Systemintegration und die Assemblierung von Batteriespeichern (power pack soluti- ons) für OEM-Kunden in diversen Märkten. Hierfür werden hauptsächlich Batterien, die auf Lithium-Ionen- Technologie basieren, verwendet. Der zweite Schwerpunkt liegt auf Energiespeichern für Privathaushalte und Gewerbebetriebe.
Es werden wiederaufladbare, standardisierte, aber auch kundenspezifische Batterie Packs hergestellt. Diese können in diverse industrielle und kabellose Anwendungen nahtlos integriert werden. Unabhängig von der jeweili- gen Technologie oder der Komplexität der Aufgaben bietet die Gesellschaft Komplettservices vom Design bis zur Produktion für OEM-Kunden an. Der Bereich konzentriert sich hier auf Lösungen für portable industrielle Anwen- dungen, Kommunikationsgeräte, Elektrowerkzeuge, Home & Garden- und Medizingeräte.
In diesem Segment werden auch Energiespeicher für Privathaushalte und kommerzielle Anwendungen entwickelt und produziert. Das Produktportfolio ist modular gestaltet, so dass jeder Endverbraucher den richtigen Energie- speicher für seine Anforderungen finden kann, vom kompakten, handlichen Einsteigerkomplettsystem bis zu Großspeicherlösungen für industrielle Einrichtungen.
4.21 ÄNDERUNGEN DER RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE Im Jahr 2019 erstmals angewandte Rechnungslegungsvorschriften
Zum 1. Januar 2019 hat der Konzern erstmalig IFRS 16 angewendet. Zudem war eine Reihe weiterer neuer Stan- dards erstmalig zum 1. Januar 2019 anzuwenden, diese haben jedoch keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss. Darüber hinaus hat der VARTA AG Konzern nur die neuen bzw. überarbeitenden Standards angewandt, die für das Berichtsjahr 2019 verpflichtend anzuwenden waren.
4.21.1 Auswirkungen der erstmaligen Anwendung des IFRS 16
Mit Erstanwendung des IFRS 16 erfasste der Konzern Leasingverbindlichkeiten für zuvor unter IAS 17 als Operating -Leasingverhältnisse klassifizierte Leasingverhältnisse. Diese Verbindlichkeiten werden zum Barwert der verbleibenden Leasingzahlungen, abgezinst mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers zum 1. Januar 2019 bewertet. Der gewichtete durchschnittliche Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers, der auf die Leasingverbindlichkeiten zum 1. Januar 2019 angewendet wurde, beträgt 1,64 %.
Vor der Erstanwendung von IFRS 16 bestanden keine als Finanzierungsleasingverhältnis eingestuften Leasing- verhältnisse.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 99 |
KONZERNABSCHLUSS
(IN T€)
Nutzungsrechte - Sachanlagen
Leasingverbindlichkeiten
(IN T€)
Zum 31. Dezember 2018 angegebene Verpflichtungen aus Operating Leasingverhältnissen
(Abzgl.): gemäß Wahlrecht nicht angesetzte Leasingverhältnisse, deren Laufzeit innerhalb von 12 Monaten nach dem Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung endet
(Abzgl.): gemäß Wahlrecht nicht angesetzte Leasingverhältnisse, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist
Mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasinggebers zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 abgezinst
Am 1. Januar 2019 bilanzierte Leasingverbindlichkeit
01. JANUAR 2019
23.957
23.957
2019
26.404
-431
-28
24.416
23.957
Auswirkungen auf Segmentangaben
Das EBITDA stieg in Folge der Änderung der Rechnungslegungsmethode zum 01. Januar 2019 an. Die Auswir- kungen auf das EBITDA und EBIT verteilen sich auf die Segmente wie folgt:
Microbattery | Power & | |||
(IN T€) | Energy | |||
Erhöhung EBITDA | 3.350 | 927 | ||
Erhöhung EBIT | 178 | 49 | ||
Angewendete Erleichterungen
Bei der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 hat der Konzern folgende Erleichterungen in Anspruch genommen:
- Die Bilanzierung von Leasingverträgen, die zum 1. Januar 2019 eine Restlaufzeit von weniger als 12 Monate aufwiesen, als kurzfristige Leasingverhältnisse.
- Die rückwirkende Bestimmung der Laufzeit von Leasingverhältnissen bei Verträgen mit Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen (use of hindsight).
4.21.2 Auswirkungen des IFRIC 23
IFRIC 23 stellt die Anwendung von Ansatz und Bewertungsvorschriften des IAS 12, wenn Unsicherheit bzgl. der ertragsteuerlichen Behandlung besteht, klar. Für den Ansatz und die Bewertung sind Schätzungen und Annah- men zu treffen, z.B. ob eine Einschätzung gesondert oder zusammen mit anderen Unsicherheiten vorgenommen wird, ein wahrscheinlicher oder erwarteter Wert für die Unsicherheit herangezogen wird und ob Änderungen im Vergleich zur Vorperiode eingetreten sind. Das Entdeckungsrisiko ist für die Bilanzierung unsicherer Bilanzpositi- onen unbeachtlich. Die Bilanzierung erfolgt unter der Annahme, dass die Steuerbehörden den fraglichen Sach- verhalt untersuchen und ihnen alle relevanten Informationen vorliegen.
Zu den genannten Schätzungen, Annahmen sowie Ermessensentscheidungen sind jeweils Anhangangaben zu machen. Zudem sind Angaben zu potenziellen Auswirkungen der Unsicherheit als steuerbezogene Eventualver- bindlichkeit nach IAS 12.88 zu machen.
Es ergeben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der VARTA AG.
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KONZERNABSCHLUSS
4.22 NEUE UND GEÄNDERTE IFRS-STANDARDS NACH DEM 31. DEZEMBER 2019
Die folgenden neuen und revidierten Standards und Interpretationen wurden verabschiedet, treten aber erst spä- ter in Kraft und wurden in der vorliegenden Konzernrechnung nicht frühzeitig angewendet. Ebenso plant das Unternehmen keine frühzeitige Anwendung. Soweit im Folgenden nicht anders angegeben, werden die Auswir- kungen derzeit geprüft.
Neue oder geänderte Standards und Interpretationen
Übernahme in EU-Recht
Änderungen:
Rahmenkonzept | Änderungen der Verweise auf das Rahmenkonzept in IFRS-Standards | |
IFRS 7/ IFRS 9/ IAS 39 | Änderungen im Zusammenhang mit der IBOR-Reform | |
IAS 1/ IAS 8 | Änderungen in Bezug auf die Definition von "wesentlich" | |
Noch nicht im EU-Recht übernommen:
Standards:
IFRS 17 | Versicherungsverträge | |
Änderungen: | ||
IFRS 3 | Änderungen zur Klarstellung der Definition eines Geschäftsbetriebs | |
IAS 1 | Änderungen in der Klassifizierung von Verbindlichkeiten in kurz- oder | |
langfristig | ||
IFRS 10/ IAS 28 | Verkauf oder Einlage von Vermögenswerten zwischen einem Anleger und | |
einem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen | ||
INKRAFTSETZUNG
- Januar 2020
- Januar 2020
- Januar 2020
1. Januar 2021
- Januar 2020
- Januar 2022
unbestimmt
Die folgenden vom IASB veröffentlichten Neuerungen und Änderungen sind noch nicht verpflichtend anzuwenden und werden von VARTA AG bislang auch noch nicht angewendet. Der Konzern geht derzeit davon aus, dass sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss ergeben werden.
Änderungen am Rahmenkonzept zur Rechnungslegung
Im neuen Rahmenkonzept (Framework) sind überarbeitete Definitionen von Vermögenswerten und Schulden sowie neue Leitlinien zu Bewertung und Ausbuchung, Ausweis und Angaben enthalten. Das neue Rahmenkon- zept stellt keine grundlegende Überarbeitung des Dokuments dar, wie ursprünglich beabsichtigt war, als das Projekt 2004 aufgenommen wurde. Vielmehr hat sich der IASB auf jene Themengebiete beschränkt, die bis dato ungeregelt waren oder die erkennbare Defizite aufwiesen, die es abzustellen galt. Das überarbeitete Rahmenkon- zept ist nicht Gegenstand des Endorsementverfahrens.
Zusammen mit dem überarbeiteten Rahmenkonzept hat der IASB auch Änderungen der Verweise auf das Rah- menkonzept in einigen Standards herausgegeben. Darin finden sich Änderungen an IFRS 2, IFRS 3, IFRS 6, IFRS 14, IAS 1, IAS 8, IAS 34, IAS 37, IAS 38, IFRIC 12, IFRIC 19, IFRIC 20, IFRIC 22 und SIC -32. Die Ände- rungen an den Standards infolge der Veröffentlichung des neuen Rahmenkonzepts sind Gegenstand des Endor- sementverfahrens.
IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse
Die eng umrissenen Änderungen an IFRS 3 zielen darauf ab, die Probleme zu lösen, die aufkommen, wenn ein Unternehmen bestimmt, ob es einen Geschäftsbetrieb oder eine Gruppe von Vermögenswerten erworben hat. Die Probleme resultieren daraus, dass die Bilanzierungsvorschriften für Geschäfts- oder Firmenwerte, Erwerbskosten und latenten Steuern beim Erwerb eines Geschäftsbetriebs anders sind als beim Erwerb einer Gruppe von Ver- mögenswerten.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 101 |
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Änderungen im Zusammenhang mit der IBOR-Reform
Durch die Änderungen an IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7 sollen Auswirkungen, die sich durch die Reform von Refe- renzzinssätzen (sog. IBOR-Reform) auf die Finanzberichterstattung ergeben, gemildert werden. Die Änderungen zielen darauf ab, dass bilanzielle Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting) trotz der mit der erwarteten Ablö- sung verschiedener Referenzzinssätze verbundenen Unsicherheiten fortbestehen bzw. weiterhin designiert wer- den können. Die Änderungen sind verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2020 beginnen. Eine freiwillige vorzeitige Anwendung ist zulässig.
Änderungen des IAS 1/IAS 8 - Änderungen in Bezug auf die Definition von "wesentlich"
Mit den Änderungen wird in den IFRS ein einheitlicher und genauer umrissener Definitionsbegriff der Wesentlich- keit von Abschlussinformationen geschaffen und durch begleitende Beispiele ergänzt. In diesem Zusammenhang findet eine Harmonisierung der Definitionen aus dem Rahmenkonzept, IAS 1, IAS 8 und dem IFRS Practice Statement 2 Making Materiality Judgements statt. Die Änderungen sind - vorbehaltlich einer Übernahme in EU- Recht - zum 01. Januar 2020 erstmalig anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist erlaubt.
IFRS 17 - Versicherungsverträge
Der Standard regelt die Bilanzierung von Versicherungsverträgen. IFRS 17 ersetzt den bisher gültigen Über- gangsstandard IFRS 4. In den Anwendungsbereich fallen Versicherungsverträge, Rückversicherungsverträge sowie Kapitalanlageverträge mit ermessensabhängiger Überschussbeteiligung. Nach IFRS 17 werden Versiche- rungsverträge grundsätzlich nach dem allgemeinen Modell bewertet. Darunter werden für eine Gruppe von Versi- cherungsverträgen bei erstmaligem Ansatz der Erfüllungswert und die vertragliche Servicemarge ermittelt. In Abhängigkeit davon, worauf sich Änderungen der zugrundeliegenden Parameter beziehen, wird im Rahmen der Folgebewertung entweder das versicherungstechnische Ergebnis oder die versicherungstechnischen Finanzer- träge/-aufwendungen berührt bzw. es kann zunächst zu einer Anpassung der vertraglichen Servicemarge kom- men, die erst in späteren Perioden die Gewinn- und Verlustrechnung berührt.
Änderungen des IAS 1 - Änderungen in Bezug auf die Klassifizierung von Verbindlichkeiten in kurz- oder langfristig
Mit den Änderungen wird in den IFRS ein allgemeingültigerer Ansatz für die Klassifizierung von Verbindlichkeiten eingeführt, der auf den vertraglichen Vereinbarungen aufbaut, welche zum Berichtsstichtag vorliegen. Die Ände- rungen betreffen nur den Ausweis der Verbindlichkeiten in der Darstellung der finanziellen Lage - nicht den Be- trag oder den Zeitpunkt der Erfassung von Vermögenswerten, Schulden, Erträgen oder Aufwendungen oder die Angaben, die Unternehmen zu diesen Posten leisten.
IFRS 10/IAS 28 - Verkauf oder Einlage von Vermögenswerten zwischen einem Anleger und einem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen
Die Änderungen reagieren auf einen Konflikt in den bestehenden Leitlinien und die daraus resultierende Vielfalt in der Praxis. Wenn eine Muttergesellschaft bei einer Transaktion mit einem assoziierten Unternehmen oder einem Joint Venture (JV) die Kontrolle über eine Tochtergesellschaft verliert, besteht ein Konflikt zwischen den beste- henden Richtlinien zur Konsolidierung und zur Bilanzierung nach der Equity-Methode. Nach dem Konsolidie- rungsstandard erfasst die Muttergesellschaft den vollen Gewinn aus dem Verlust der Kontrolle. Nach dem Standard für assoziierte Unternehmen und JVs erfasst die Muttergesellschaft den Gewinn jedoch nur im Umfang der Anteile nicht verbundener Investoren an dem assoziierten Unternehmen oder JV. Als Reaktion auf diesen Konflikt und die daraus resultierende unterschiedliche Praxis veröffentlichte das IASB am 11. September 2014 den Ver- kauf oder die Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor und seinem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture (Änderungen an IFRS 10 und IAS 28). Der Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Änderungen wurde nun bis zum Abschluss einer umfassenderen Überprüfung verschoben.
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KONZERNABSCHLUSS
5 WESENTLICHE ANNAHMEN UND EINSCHÄTZUNGEN
Der Konzernabschluss beinhaltet folgende wesentliche Positionen, deren Wertansatz maßgeblich von den zu- grunde liegenden Annahmen und Einschätzungen abhängig ist:
Nutzungsdauer von langfristigen Vermögenswerten
Sachanlagen und entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden mit den Anschaffungs- bzw. Her- stellkosten angesetzt und planmäßig linear über die jeweilige Nutzungsdauer abgeschrieben. Bei der Ermittlung der Nutzungsdauer werden Faktoren wie Abnutzung, Alterung, technische Standards, Vertragsdauer und Verän- derungen in der Nachfrage berücksichtigt. Änderungen dieser Faktoren können eine Verkürzung oder Verlänge- rung der wirtschaftlichen Nutzungsdauer eines Vermögenswertes nach sich ziehen. In diesem Fall würde der Restbuchwert über die verbleibende kürzere oder längere Nutzungsdauer abgeschrieben werden, und dies würde zu höheren oder niedrigeren jährlichen Abschreibungsbeträgen führen. Die aufgrund einer Änderung der erwarte- ten Nutzungsdauer erforderlichen Anpassungen der Abschreibungsdauer werden gegebenenfalls als Änderungen von Schätzungen behandelt. Näheres hierzu in den Erläuterungen 30 "Abschreibungen".
Bestimmte immaterielle Vermögenswerte werden hinsichtlich der Nutzungsdauer als unbestimmt eingestuft, wenn eine Analyse aller relevanten Faktoren kein Ende des Zeitraums erkennen lässt, für den der Vermögenswert zur Erwirtschaftung von Cashflows beiträgt. Diese Analyse wird jährlich dahingehend überprüft, ob die Einschätzung einer unbestimmten Nutzungsdauer weiterhin gerechtfertigt ist.
Wertberichtigungen auf langfristige Vermögenswerte
Der Wertminderungstest zur Bewertung des erzielbaren Betrags einer CGU basiert auf Werten der Unterneh- mensplanung, dem Abzinsungssatz, der Wachstumsrate, der erwarteten Inflation und Währungskurse.
Nähere Informationen zu den durchgeführten Impairment Tests sind unter Erläuterung 4.10 "Werthaltigkeitstest " angeführt. Die hierzu getroffenen Annahmen können jedoch Änderungen unterliegen, die zu Wertberichtigungen in zukünftigen Perioden führen könnten.
Leistungsorientierte Verpflichtungen
Im Konzern bestehen für einen Teil der Arbeitnehmer verschiedene Personalvorsorgepläne. Um die sich daraus ergebenden Guthaben und/oder Verpflichtungen bestimmen zu können, muss zunächst beurteilt werden, ob es sich um leistungs- oder beitragsorientierte Pläne handelt. Um die zukünftige Entwicklung abschätzen zu können, werden bei leistungsorientierten Plänen statistische Annahmen getroffen.
Der versicherungsmathematischen Bewertung von Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer liegen An- nahmen über Abzinsungssätze, Gehaltssteigerungen, Fluktuation und das Pensionseintrittsalter zugrunde (demo- grafische und finanzielle Variablen). Ändern sich diese Annahmen aufgrund veränderter Wirtschaftslage oder neuer Marktbedingungen, können die tatsächlichen Daten maßgeblich von den versicherungsmathematischen Gutachten und Berechnungen abweichen. Diese Abweichungen können mittelfristig einen wesentlichen Einfluss auf die Aufwendungen und Erträge aus Personalvorsorgeplänen haben. Nähere Informationen zu den Personal- vorsorgeplänen sind in "20.2 Pensionen" angegeben.
Im Zusammenhang mit dem Schuldbeitritt zu den Pensionsverpflichtungen muss zum Stichtag überprüft werden, ob die Werthaltigkeit des aktivierten Erstattungsanspruchs gegeben ist. Dabei ist die Werthaltigkeit des Erstat- tungsanspruchs im Wesentlichen von der Werthaltigkeit der einzelnen Vermögenswerte beeinflusst, die die Colibri Beratungsgesellschaft mbH treuhänderisch in den VARTA Microbattery Pensions-Treuhande.V. eingelegt hat. Die größten Ermessenspielräume bestehen hier bei der Bewertung von Immobilien und Finanzanlagen.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 103 |
KONZERNABSCHLUSS
Sonstige Rückstellungen
Im Rahmen der ordentlichen Geschäftstätigkeit werden Rückstellungen für verschiedene Sachverhalte gebildet. Die Höhe der erwarteten Mittelabflüsse wird in jedem konkreten Sachverhalt auf Basis von Annahmen und Ein- schätzungen ermittelt. Diese Annahmen können Änderungen unterliegen, die zu einer Abweichung in zukünftigen Perioden führen.
Ertragsteuern
Latente Steuern werden auf temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen der Konzern-Bilanz und den Steuerbilanzwerten sowie auf voraussichtlich verwertungsfähige steuerliche Verlustvorträge angesetzt. Die Be- rechnung latenter Steuern erfolgt auf Basis jener Steuersätze, die nach der derzeitigen Rechtslage zu dem Zeit- punkt gelten werden, zu dem sich die nur vorübergehenden Differenzen wieder ausgleichen werden, sowie auf Basis einer Einschätzung der künftigen steuerlichen Ertragsfähigkeit, abgeleitet aus der vom Aufsichtsrat geneh- migten Unternehmensplanung. Eventuelle Steuersatzänderungen oder von den Annahmen abweichende künftige steuerliche Erträge können dazu führen, dass die Realisierung aktiver latenter Steuern unwahrscheinlich wird und eine Wertberichtigung der diesbezüglichen Aktiva erfolgen muss. Außerdem können Steuersatzänderungen zu Anpassungen der passiven latenten Steuern führen. Die Buchwerte der latenten Steuern gehen aus der Konzern- Bilanz hervor und werden in den Erläuterungen zu 16 "Latente Steuern" auf die Bilanzpositionen aufgeteilt.
Steuerliche Sachverhalte werden nach den aktuell geltenden gesetzlichen Regelungen beurteilt, können aber auch Einschätzungen unterliegen, wenn die gesetzlichen Regelungen nicht abschließend festgelegt sind oder die vorliegenden Grundlagen zu einer abweichenden Beurteilung führen können. Die Ermittlung der Ertragsteuer unterliegt somit Einschätzungen, ein steuerliches Risiko aus solchen Einschätzungen wird aufgrund der fachlichen Würdigung als gering beurteilt.
Umsatzerlöse
Der Umsatz wird auf Grundlage der in einem Vertrag mit einem Kunden festgelegten Gegenleistung gemessen. Der Konzern erfasst Erlöse, wenn er die Verfügungsgewalt über ein Gut oder eine Dienstleistung an einen Kun- den überträgt. Folgende wesentlichen Arten von Leistungsverpflichtungen aus Verträgen mit Kunden und die damit verbundene Erlösrealisierung wurden im VARTA Konzern identifiziert:
Konsignationslager, INCO-Terms, Kundenspezifische Produkte, Kundenprojekte, Bonus- und Naturalrabattverein- barungen
In Bezug auf die Indikatoren zur Beurteilung des Zeitpunkts der Übertragung der Verfügungsgewalt bestehen Ermessensspielräume, die je nach Vertragsart und Leistungsverpflichtung unterschiedlich ausgeprägt sind. Grundsätzlich ist die Vertragsgestaltung von bedeutender Rolle. Bei Konsignationslagern ist die Interpretation der Konsignationsverträge von Bedeutung, ob die Verfügungsmacht mit Entnahme oder bereits bei der Belieferung des Konsignationslagers erfolgt. Das Ermessen, ob es sich um kundenspezifische Produkte handelt, obliegt dem Individualisierungsgrad des Produkts und der Beurteilung einer wirtschaftlich sinnvollen alternativen Verwen- dungsmöglichkeit. Bei Kundenprojekten ist für die Vertragsbeurteilung entscheidend, ob die Lieferung bzw. Leis- tung zeitpunkt- oder zeitraumbezogen erbracht wird. Sonstige Ermessensspielräume ergeben sich insbesondere bei alten und langlaufenden Verträgen, deren Ausgestaltung vor der Einführung von IFRS 15 erfolgte und die daher individuell zu beurteilen sind.
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KONZERNABSCHLUSS
6 SEGMENTBERICHTERSTATTUNG
Den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für die Segmentberichterstattung liegen die im vorliegenden Kon- zernabschluss verwendeten IFRS zugrunde. Der Vorstand steuert nach dem bereinigten EBITDA, um trotz der steigenden Investitionen in das Sachanlagevermögen und der daraus resultierenden Abschreibungen die operative Performance beurteilen zu können. Ergebnisanteile von nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, sind in der Segmentberichterstattung nicht enthalten, da diese nicht Bestandteil des berichteten EBIT und bereinigten EBITDA sind und auch sonst nicht regelmäßig an den CODM berichtet werden.
Die Eliminierungen konzerninterner Verflechtungen zwischen den Segmenten werden in der Überleitungsspalte zusammengefasst angegeben. Darüber hinaus beinhaltet die Überleitungsspalte Sachverhalte, die keinem Segment direkt zugeordnet werden können, bspw. die Effekte aus der aktienbasierten Vergütung (vgl. Erläuterungen 1 "Allgemeine Informationen").
Im Folgenden werden die Steuerungsgrößen, die zur Beurteilung der Leistungen der operativen Segmente heran- gezogen werden, dargestellt:
Informationen nach berichtspflichtigen Segmenten:
(IN T€)
Umsatzerlöse mit Dritten*
davon Zeitpunktbezogen
davon Zeitraumbezogen
Abschreibungen
Wesentliche Effekte in Erträgen und Aufwendungen
EBITDA
MICROBATTERIES | POWER & ENERGY | Σ SUMME | |||
2019 | 2018 | 2019 | 2018 | 2019 | 2018 |
301.458 | 218.863* | 60.784 | 51.756 | 362.242 | 270.619 |
294.870 | 214.477 | 51.046 | 46.403 | 345.916 | 260.880 |
6.588 | 4.386 | 9.738 | 5.353 | 16.326 | 9.739 | |||||||
-17.797 | -8.634 | -3.058 | -1.883 | -20.855 | -10.517 | |||||||
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |||||||
94.393 | 47.274 | 3.088 | 2.940 | 97.481 | 50.214 |
ÜBERLEITUNGKONZERNABSCHLUSS
2019 | 2018 | 2019 | 2018 |
448 | 1.031 | 362.692 | 271.650 |
448 | 1.031 | 346.364 | 261.911 | ||||
0 | 0 | 16.326 | 9.739 | ||||
- 0 -20.855-10.518
-5.859-2.830-5.859-2.830
-5.859-2.826 91.622 47.389
- Es bestehen keine wesentlichen Umsatzbeziehungen zwischen den Segmenten
In der Überleitung zum EBITDA des Konzerns sind folgende Sachverhalte enthalten:
2019 | 2018 | |||||||||||
(IN T€) | NICHT DEM KERNGE- | SONDEREFFEKTE | Σ SUMME | NICHT DEM KERNGE- | SONDEREFFEKTE | Σ SUMME | ||||||
SCHÄFT ZUORDENBAR | SCHÄFT ZUORDENBAR | |||||||||||
Umsatzerlöse | 448 | 0 | 448 | 1.031 | 0 | 1.031 | ||||||
Effekte in Erträgen und | 0 | -5.859 | -5.859 | 0 | -2.830 | -2.830 | ||||||
Aufwendungen | ||||||||||||
EBITDA | 0 | -5.859 | -5.859 | 0 | -2.830 | -2.830 | ||||||
In den Positionen "Nicht dem Kerngeschäft zuordenbar" werden Positionen dargestellt, welche keinem Segment zugeordnet werden. In den Umsatzerlösen sind im Wesentlichen die Umsatzerlöse aus IT-Dienstleistung in Höhe von T€ 448 (2018: T€ 1.031) enthalten. Die Effekte in Erträgen und Aufwendungen setzen sich im Wesentlichen aus Sondereffekten zusammen, welche keinem Segment direkt zugeordnet werden können.
In der Spalte "Sondereffekte" werden Sachverhalte dargestellt, die in der Bereinigung des EBITDA berücksichtigt sind. Im Geschäftsjahr 2019 sind hier Effekte aus einer M&A Transaktion sowie der Effekte aus der aktienbasier- ten Vergütung enthalten. Die Effekte aus der M&A Transaktion belaufen sich auf T€ 3.006. Die Effekte der aktien-
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 105 |
KONZERNABSCHLUSS
basierten Vergütung belaufen sich auf T€ 2.853 (2018: T€ 2.830) mit Gegenbuchung in der Kapitalrücklage und den sonstigen Abgrenzungen. Beide Effekte sind der VARTA AG als Mutterunternehmen zuzurechnen.
Im Bereich "Microbatteries" führt das gestiegene Produktionsvolumen der CoinPower-Anlagen zu einer höheren Nutzungsintensität der Anlagen, weshalb ein höherer Verschleiß und damit eine kürzere Nutzungsdauer erwartet wird. Aus diesem Sachverhalt ergaben sich im Vergleich zur bisherigen Nutzungsdauer höhere Abschreibungen in Höhe von T€ 3.535, wovon T€ 556 auf Anlagen entfallen, die im laufenden Jahr 2019 aktiviert wurden. Des Weite- ren haben sich die Abschreibungen durch die Erstanwendung des neuen Standards IFRS 16 Leasingverhältnisse im Bereich "Microbatteries" um T€ 3.172 und im Bereich Power & Energy um T€ 878 erhöht.
In der folgenden Tabelle wird die Überleitung des EBITDAs der Segmente auf das Ergebnis vor Steuern darge- stellt:
(IN T€) | 2019 | 2018 | ||
EBITDA | 91.622 | 47.389 | ||
Abschreibungen und Amortisationen | -20.855 | -10.518 | ||
EBIT | 70.767 | 36.871 | ||
Finanzergebnis | 318 | -519 | ||
Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen | -6 | 130 | ||
Ergebnis vor Steuern | 71.079 | 36.482 | ||
Geographische Segmentinformationen
Die nachfolgende Darstellung zeigt die Umsatzerlöse des Konzerns aufgeteilt nach bestimmten geographischen Standorten. Bei der Darstellung dieser Informationen auf geografischer Grundlage basieren die Umsatzerlöse eines Segments auf den geografischen Standorten der Kunden und die Vermögenswerte eines Segments auf den geografischen Standorten der Vermögenswerte.
2019 | 2018 | |||||||||
(IN T€) | UMSATZERLÖSE* | LANGFRISTIGE | UMSATZERLÖSE* | LANGFRISTIGE | ||||||
VERMÖGENSWERTE** | VERMÖGENSWERTE** | |||||||||
Europa | 143.196 | 262.295 | 137.424 | 131.015 | ||||||
Davon in Deutschland | 67.685 | 251.737 | 62.480 | 129.725 | ||||||
Amerika | 60.161 | 748 | 56.217 | 54 | ||||||
Asien | 154.860 | 5.636 | 72.870 | 2.908 | ||||||
Sonstige | 4.475 | 0 | 5.139 | 0 | ||||||
Summe Konzern | 362.692 | 268.679 | 271.650 | 133.977 | ||||||
- Die Umsatzerlöse richten sich nach dem Sitz des Kunden.
- Langfristige Vermögenswerte beinhalten zu diesem Zweck, Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte.
Die Umsatzerlöse des Segments "Power & Energy" sind im Wesentlichen in der Position Europa enthalten. Die Umsätze der Regionen Asien und Amerika sind im Wesentlichen dem Segment "Microbatteries" zuzuordnen.
106 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
Produkte und Dienstleistungen
Die Umsatzerlöse und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Vertragsvermögenswerte des Konzerns teilen sich fol- gendermaßen auf Produkte und Dienstleistungen auf:
2019 | 2018 | |||||||||||
FORDERUNGEN | FORDERUNGEN | |||||||||||
(IN T€) | UMSATZERLÖSE | LIEFERUNGEN & | UMSATZERLÖSE | LIEFERUNGEN & | ||||||||
LEISTUNGEN | LEISTUNGEN | |||||||||||
davon aus Produktverkauf | 358.590 | 53.132 | 266.139 | 27.375 | ||||||||
davon aus Verkauf von Dienstleistungen | 4.102 | 866 | 5.511 | 1.340 | ||||||||
Summe Konzern | 362.692 | 53.998 | 271.650 | 28.715 |
Bedeutende Kunden
In 2019 betrug der Umsatz mit einem bestimmten Kunden T€ 70.375, dies entspricht einem Umsatzanteil von mehr als 10% vom Konzernumsatz. Im Vorjahr betrug der Umsatz mit einem Kunden und einem Umsatzanteil von mehr 10% T€ 30.022. In beiden Fällen ist der Umsatz dem Segment 'Microbatteries' zuzuordnen.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 107 |
KONZERNABSCHLUSS
7 SACHANLAGEVERMÖGEN
NUTZUNGS- | ||||||||||||||||
RECHTE | NUTZUNGS- | |||||||||||||||
TECHNISCHE | ||||||||||||||||
NUTZUNGS- | TECHNISCHE | ANLAGEN | RECHTE | ANLAGEN IM BAU | ||||||||||||
RECHTE | ANLAGEN UND | UND | ANDERE ANLA- | ANDERE | UND GELEISTETE | SACHANLAGE- | ||||||||||
(IN T€) | GEBÄUDE | GEBÄUDE | MASCHINEN | MASCHINEN | GEN | ANLAGEN | ANZAHLUNGEN | VERMÖGEN | ||||||||
Anschaffungswerte | ||||||||||||||||
Stand 01. Jan 2018 | 260 | 0 | 67.708 | 0 | 24.834 | 0 | 16.846 | 109.648 | ||||||||
Währungsdifferenzen | -2 | 0 | 142 | 0 | 88 | 0 | -2 | 226 | ||||||||
Zugänge | 0 | 0 | 5.330 | 0 | 3.102 | 0 | 49.149 | 57.581 | ||||||||
Abgänge | 0 | 0 | -261 | 0 | -386 | 0 | 0 | -647 | ||||||||
Umbuchungen | 0 | 0 | 3.469 | 0 | 2.166 | 0 | -5.657 | -22 | ||||||||
Stand 31. Dez 2018 | 258 | 0 | 76.388 | 0 | 29.804 | 0 | 60.336 | 166.786 | ||||||||
Währungsdifferenzen | 2 | 4 | 4 | 0 | 34 | 5 | -8 | 41 | ||||||||
Erstanwendung IFRS 16 | 0 | 21.322 | 0 | 42 | 0 | 2.593 | 0 | 23.957 | ||||||||
Zugänge | 351 | 4.719 | 60.258 | 0 | 4.702 | 692 | 54.045 | 124.767 | ||||||||
Abgänge | -251 | -442 | -2.117 | 0 | -1.081 | 0 | 5.412 | 1.521 | ||||||||
Umbuchungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 2.863 | 0 | -2.863 | 0 | ||||||||
Stand 31. Dez 2019 | 360 | 25.603 | 134.533 | 42 | 36.322 | 3.290 | 116.922 | 317.072 | ||||||||
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen
NUTZUNGS- | ||||||||||||||||
RECHTE | ||||||||||||||||
TECHNISCHE | NUTZUNGS- | |||||||||||||||
NUTZUNGS- | TECHNISCHE | ANLAGEN | ANDERE ANLA- | RECHTE | ANLAGEN IM BAU | SACHANLAGE- | ||||||||||
(IN T€) | GEBÄUDE | RECHTE | ANLAGEN UND | UND | ANDERE | UND GELEISTETE | ||||||||||
GEBÄUDE | MASCHINEN | MASCHINEN | GEN | ANLAGEN | ANZAHLUNGEN | VERMÖGEN | ||||||||||
Stand 01. Jan 2018 | 103 | 0 | 31.582 | 0 | 14.516 | 0 | 0 | 46.201 | ||||||||
Währungsdifferenzen | -1 | 0 | 89 | 0 | 70 | 0 | 0 | 158 | ||||||||
Zugänge | 20 | 0 | 5.654 | 0 | 2.496 | 0 | 0 | 8.170 | ||||||||
Abgänge | 0 | 0 | -254 | 0 | -292 | 0 | 0 | -546 | ||||||||
Umbuchungen | 0 | 0 | 19 | 0 | -19 | 0 | 0 | 0 | ||||||||
Stand 31. Dez 2018 | 122 | 0 | 37.090 | 0 | 16.771 | 0 | 0 | 53.983 | ||||||||
Währungsdifferenzen | 2 | -5 | 33 | 0 | 32 | 0 | 0 | 62 | ||||||||
Zugänge | 39 | 3.325 | 11.103 | 33 | 3.255 | 692 | 0 | 18.447 | ||||||||
Abgänge | -148 | -38 | -2.086 | 0 | -1.044 | 0 | 0 | -3.316 | ||||||||
Umbuchungen | 0 | -145 | 0 | 0 | 0 | 145 | 0 | 0 | ||||||||
Stand 31. Dez 2019 | 15 | 3.137 | 46.140 | 33 | 19.014 | 837 | 0 | 69.176 | ||||||||
Buchwerte | ||||||||||||||||
Buchwerte am 01. Jan 2018 | 157 | 0 | 36.126 | 0 | 10.318 | 0 | 16.846 | 63.447 | ||||||||
Buchwerte am 31. Dez | 136 | 0 | 39.298 | 0 | 13.033 | 0 | 60.336 | 112.803 | ||||||||
2018 | ||||||||||||||||
Buchwerte am 31. Dez | 345 | 22.466 | 88.393 | 9 | 17.308 | 2.453 | 116.922 | 247.896 | ||||||||
2019 | ||||||||||||||||
Der wesentliche Teil der Investitionen in das Sachanlagevermögen diente der nachfragebedingten Erweiterung der Produktionskapazitäten bei den Lithium-Ionen-Knopfzellen. Die Abschreibungen haben sich von T€ 8.170 in 2018 auf T€ 18.447 in 2019 deutlich erhöht, was insbesondere auf die nachfragebedingten Investitionen in das
108 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
Sachanlagevermögen aufgrund der Erweiterung der Produktionskapazitäten sowie eine Verkürzung der Nut- zungsdauern im Bereich der CoinPower-Zellenfertigung durch Ausweitung des Schichtmodells zurückzuführen ist. Nähere Erläuterungen unter Kapitel 30 Abschreibungen.
In den Zugängen sind aktivierte Eigenleistungen in Höhe von T€ 3.070 (2018: T€ 2.399) enthalten. Diese Erhö- hung ist auf die insgesamt höheren Investitionen zurückzuführen.
Weiterhin sind in regelmäßigen Abständen Ersatzinvestitionen zur Erneuerung der Produktionsanlagen, zur Ent- wicklung neuer Produkte sowie für qualitätssichernde Maßnahmen notwendig.
Für das Sachanlagevermögen bestanden keine Eigentums- oder Verfügungsbeschränkungen während der Ge- schäftsjahre 2019 und 2018. Das Bestellobligo aus dem Kauf von Sachanlagevermögen beträgt T€ 153.516 (2018: T€ 14.800).
8 IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE
(IN T€)
Anschaffungswerte
GESCHÄFTS- | MARKENRECHT UND | |||
UND FIRMEN- | SONSTIGE IMMATERIELLE | GEWERBLICHE | ENTWICKLUNGS- | |
WERT | VERMÖGENSWERTE | SCHUTZRECHTE | KOSTEN | GESAMT |
Stand 01. Jan 2018
Zugänge
Umbuchungen
Stand 31. Dez 2018
Währungsdifferenzen
Zugänge
Abgänge
500 | 11.734 | 958 | 15.412 | |||
0 | 191 | 0 | 1.753 | |||
0 | 22 | 0 | 0 | |||
500 | 11.947 | 958 | 17.165 | |||
0 | 1 | 0 | 0 | |||
0 | 678 | 0 | 1.340 | |||
0 | -49 | 0 | 0 |
28.604
1.944 |
22 |
30.570 |
1 |
2.018 |
-49
Stand 31. Dez 2019
(IN T€)
Kumulierte Abschreibungen
500 | 12.577 | 958 | 18.505 | 32.540 |
GESCHÄFTS- | MARKENRECHT UND | |||
UND FIRMEN- | SONSTIGE IMMATERIELLE | GEWERBLICHE | ENTWICKLUNGS- | GESAMT |
WERT | VERMÖGENSWERTE | SCHUTZRECHTE | KOSTEN |
Stand 01. Jan 2018
Zugänge
Stand 31. Dez 2018
Währungsdifferenzen
Zugänge
Abgänge
Stand 31. Dez 2019
Buchwerte
Buchwerte am 01. Jan 2018
Buchwerte am 31. Dez 2018
Buchwerte am 31. Dez 2019
0 | 2.187 | 299 | 4.562 | |||
0 | 326 | 132 | 1.890 | |||
0 | 2.513 | 431 | 6.452 | |||
0 | -8 | 0 | 0 | |||
0 | 304 | 132 | 1.972 | |||
0 | -39 | 0 | 0 | |||
0 | 2.770 | 563 | 8.424 | |||
500 | 9.547 | 659 | 10.850 | |||
500 | 9.434 | 527 | 10.713 | |||
500 | 9.807 | 395 | 10.081 | |||
7.048 |
2.348 |
9.396 |
-8 |
2.408 |
-39 |
11.757 |
21.556
21.174
20.783
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 109 |
KONZERNABSCHLUSS
Von den aktivierten Eigenleistungen in Höhe von T€ 4.313 (2018: T€ 4.152) wurden im Jahr 2019 selbst erstellte
immaterielle Vermögenswerte, welche noch nicht zur Nutzung bereit sind, in Höhe von T€ 1.340 (2018: T€ 1.753) erfasst.
Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen wurden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung in Höhe von T€ 15.505 erfasst (2018: T€ 12.948).
Für immaterielle Vermögenswerte bestanden keine Eigentums- oder Verfügungsbeschränkungen während der Geschäftsjahre 2019 und 2018.
Wertminderungstest
Für Geschäfts- oder Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte, welche eine unbestimmbare Nutzungsdauer haben sowie für selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte, die noch nicht zur Nutzung bereit sind, wird jährlich zum 31. Dezember ein Wertminderungstest durchgeführt, wobei der Nutzungswert als erzielbarer Betrag heran- gezogen wird.
Der Buchwert der Marke in Höhe von T€ 9.094 wurde wie folgt auf die einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE's) allokiert:
"Microbatteries" T€ 6.894 und "Power & Energy" T€ 2.200. Die Nutzungsdauer der Marke wird als unbegrenzt eingestuft, da es VARTA während 130 Jahren Unternehmensgeschichte gelungen ist, eine starke Marke zu schaffen, die mit ihrem Alleinstellungsmerkmal dem Unternehmen einen wesentlichen Wert beisteuert. Die akti- vierten Entwicklungsleistungen, die zum Stichtag noch nicht fertiggestellt und damit noch nicht genutzt werden, entfallen mit einem Wert in Höhe von T€ 269 auf die ZGE "Microbatteries" und mit einem Betrag von T€ 1.071 auf die ZGE "Power & Energy". Der Goodwill in Höhe von T€ 500 resultiert aus dem Erwerb von Auditas und wird vollständig dem Segment "Microbatteries" zugeordnet.
Die wesentlichen Annahmen, die bei der Schätzung der Nutzungswerte verwendet wurden, waren wie folgt:
2019 | 2018 | ||||||||||
(IN PROZENT) | CGU MICROBAT- | CGU POWER & | CGU MICROBAT- | CGU POWER & | |||||||
TERIES | ENERGY | TERIES | ENERGY | ||||||||
Abzinsungssatz (WACC) v. Steuer | 11,6 | 10,3 | 8,8 | 8,9 | |||||||
Wachstumsrate | 1,0 | 0,9 | 2,1 | 2,1 | |||||||
Steuersatz | 28,5 | 18,8 | 29,0 | 28,9 |
Für die Berechnung wurden die Daten aus der aktuellen Langfristplanung für die Jahre 2020 bis 2022 herangezo- gen, wobei das Jahr 2020 einer detaillierten Budgetplanung entspricht, die Jahre 2021 und 2022 sind fortge- schrieben. Die wesentlichste Planungsgröße zur Ermittlung der Zahlungsströme ist die Ergebnisentwicklung, welche im Wesentlichen durch die Umsatzentwicklung getrieben ist. Darüber hinaus sind auch die Auszahlungen für Investitionen (CAPEX) bedeutsam für die Ermittlung der Zahlungsströme. Die Wachstumsraten beinhalten ab 2019 einen Abschlag von 50% auf die jeweils gewichteten zugrundeliegenden Inflationsraten.
Für die ZGE "Microbatteries" sind hierbei die wesentlichsten Annahmen, dass die marktführende Position bei den Zink-Luft-Hörgerätebatterien in einem strukturell wachsenden Markt weiter ausgebaut wird und die hohe Nachfra- ge nach kabellosen Lifestyle-Produkten wie zum Beispiel Headsets zu einer deutlichen Umsatzsteigerung der Lithium-Ionen-Batterien führt. Es wird erwartet, dass die Margen pro Produktbereich konstant gehalten werden können und das Ergebnis über den Planungszeitraum gesteigert werden kann.
110 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
Bei der ZGE "Power & Energy" wurde zugrunde gelegt, dass die Absatzmengen der stationären Energiespeicher auf Marktlevel steigen. Des Weiteren werden Umsätze aus den gewonnenen Projekten mit Großkunden für Batte- riepacks realisiert. Die hohen Stückzahlen führen auch zu einer weiteren Automatisierung der Assemblierung von Batteriepacks. Es wird geplant die Margen in diesem Bereich stabil zu halten und das Ergebnis über den Pla- nungszeitraum zu steigern.
- NACH DER EQUITY-METHODE BILANZIERTE FINANZANLAGEN UND SONSTIGE BETEILIGUNGEN
(IN T€)
VW-VM Forschungsgesellschaft mbH & Co. KG i.L., Ellwangen, Deutschland
VW-VM Verwaltungsgesellschaft mbH, Ellwangen, Deutschland
Summe Buchwerte der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen
VARTA Micro Innovation GmbH, Graz, Österreich
Connexio alternative investment & holding AG, Wien, Österreich
Summe Buchwerte der sonstigen Beteiligungen
Summe Buchwerte der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen und der sonstigen Beteiligungen
31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | |
-293
1212
12305
1313
3030
4343
55348
Das Gemeinschaftsunternehmen VW-VM Forschungsgesellschaft mbH & Co. KG i.L., diente dem Konzern mit Forschungsdienstleistungen, die in erster Linie dazu bestimmt waren, Hochleistungsbatteriezellen für den Antrieb elektrischer oder Plug-inHybrid-Fahrzeugen zu entwickeln. Gemäß dem Joint-Venture-Vertrag und Gesellschaf- terbeschluss wurde die Geschäftstätigkeit des Unternehmens zum 31. Dezember 2017 beendet. Die Gesellschaft wurde mit Wirkung vom 06. September 2019 aus dem Handelsregister gelöscht. Bis zur Erstellung der Liquidati- onsschlussbilanz zum 31.03.2019 entstand ein anteiliger Verlust in Höhe von T€ 6.
10 LEASING
Der Konzern mietet verschiedene Büro-, Lagergebäude sowie Anlagen und Fahrzeuge. Mietverträge werden in der Regel für feste Zeiträume von 3 bis 10 Jahren abgeschlossen, können jedoch Verlängerungsoptionen beinhal- ten oder in Einzelfällen auch unbefristet sein. Die Entwicklung des geleasten Anlagevermögens ist in den Erläute- rungen 7 "Sachanlagevermögen" dargestellt.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 111 |
KONZERNABSCHLUSS
Die Summe der künftigen Leasingzahlungen aufgrund unkündbarer Leasingverträge beträgt:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||||
Leasingverpflichtungen - kurzfristig | 4.603 | 0 | ||||
Leasingverpflichtungen - langfristig | 20.476 | 0 | ||||
Summe | 25.079 | 0 | ||||
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||||
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr | 5.172 | 4.745 | ||||
davon Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre | 14.196 | 12.433 | ||||
davon Restlaufzeit über 5 Jahre | 8.121 | 9.226 | ||||
Summe Leasingzahlungen (undiskontiert) | 27.489 | 26.404 | ||||
Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung | ||||||
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||||
Gesamter Geldabfluss aus Leasingverhältnissen | -5.892 | 0 | ||||
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||||
In der Gewinn und Verlustrechnung erfasste Werte | ||||||
Zinsaufwand Leasingverbindlichkeiten | 385 | 0 | ||||
Variable Leasingzahlungen, welche nicht in der Bewertung der Leasingverbind- | 0 | 0 | ||||
lichkeiten enthalten sind | ||||||
Erträge aus der Untervermietung von geleasten Vermögenswerten | 0 | 0 | ||||
Aufwendungen aus kurzfristigen Leasingverhältnissen | 973 | 0 | ||||
Aufwendungen aus Leasingverhältnissen über geringwertige Vermögensgegen- | ||||||
stände, exkl. Kurzfristiger Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögens- | ||||||
gegenstände | 640 | 0 | ||||
Leasingaufwand aus Operating-Leasingverhältnissen nach IAS 17 | 0 | 4.998 | ||||
Summe | 1.998 | 4.998 | ||||
Mit der WertInvest Ellwangen Immobilien GmbH besteht ein Sale & Lease Back Vertrag seit 2015. Der Vertrag besteht seitdem unverändert fort.
Variable Leasingzahlungen, Restwertgarantien sowie Verlängerungs- und Kündigungsoptionen kommen momen- tan nicht zum Tragen.
11 ANDERE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Ausleihungen | 548 | 359 | ||
davon langfristig | 548 | 359 | ||
Im Vorjahr wurden unter den Ausleihungen langfristige Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen in Höhe von T€ 359 ausgewiesen. Zum 31. Dezember 2019 bestanden diese in Höhe von T€ 548.
112 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
12 VORRÄTE
Die Vorräte können in folgende Positionen aufgeteilt werden:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 27.037 | 24.512 | ||
Unfertige Erzeugnisse | 15.665 | 11.908 | ||
Fertige Erzeugnisse und Handelswaren | 20.515 | 19.507 | ||
Geleistete Anzahlungen | 778 | 772 | ||
Vorräte | 63.995 | 56.699 | ||
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasster | -1.223 | -1.347 | ||
Wertminderungsertrag (+) / -aufwand(-) | ||||
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie die unfertigen Erzeugnisse sind im Geschäftsjahr 2019 leicht angestie- gen. Dies ist auf das gestiegene Geschäftsvolumen zurückzuführen. Der Betrag von Wertminderungen von Vorrä- ten der in der Berichtsperiode als Aufwand erfasst wurde beträgt T€ 1.304 (2018: T€ 1.575). Der Betrag von vor- genommenen Wertaufholungen, der als Verminderung des Materialaufwands in der Berichtsperiode erfasst wurde beträgt T€ 81 (2018: T€ 228). Der Buchwert der wertgeminderten Vorräte beträgt T€ 7.829 (2018: T€ 8.514).
13 FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN UND VERTRAGSVERMÖGENSWERTE
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | |||
Forderungen gegen Dritte (Brutto) | 52.012 | 26.590 | |||
Forderungen gegen nahestehende Personen und | |||||
Gesellschaften | 126 | 188 | |||
Forderungen gegen Gemeinschaftsunternehmen und Unternehmen, mit | 0 | 5 | |||
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | |||||
Vertragsvermögenswerte | 2.032 | 2.370 | |||
Brutto Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und | |||||
Vertragsvermögenswerte | 54.170 | 29.153 | |||
Abzüglich Wertberichtigungen | -172 | -438 | |||
Netto Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und | |||||
Vertragsvermögenswerte | 53.998 | 28.715 |
Die bestehenden Nettoforderungen sind durch den Rahmenvertrag zum Forderungsverkauf, per 31. Dezember 2019, um T€ 7.911 (2018: T€ 8.546) gemindert (vgl. 38.2 "Finanzrisikomanagement").
Die Forderungen gegen Dritte (Brutto) sind im Vergleich zum Vorjahr um T€ 25.422 gestiegen. Dieser Anstieg ist auf das operative Geschäft zurückzuführen, bei dem unter anderem Großprojekte mit Kunden angelaufen sind.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 113 |
KONZERNABSCHLUSS
Die folgende Tabelle gibt Auskunft über Forderungen, Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 51.966 | 26.345 | ||
Vertragsvermögenswerte | 2.032 | 2.370 | ||
Vertragsverbindlichkeiten | 11.198 | 8.435 | ||
Die Vertragsvermögenswerte betreffen mit T€ 1.369 (2018: T€ 1.741) im Wesentlichen Ansprüche des Konzerns auf Gegenleistung aus Produkten, welche in Konsignationslagern liegen und somit zum Bilanzstichtag noch nicht abgerechnet waren. Außerdem sind in den Vertragsvermögenswerte kundenspezifische Produkte in Höhe von T€ 663 (2018: T€ 629) ausgewiesen, welche ebenfalls auf Lager liegen. Die Vertragsvermögenswerte werden in die Forderungen umgegliedert, wenn der Konzern eine Rechnung an den Kunden ausstellt.
Die Vertragsverbindlichkeiten betreffen folgende Sachverhalte:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Naturalrabatte | 5.064 | 3.661 | ||
Kundenbonusrückstellungen | 5.753 | 3.956 | ||
Rücknahmeverpflichtungen | 74 | 46 | ||
Incoterms | 122 | 0 | ||
Kundenprojekte | 185 | 772 | ||
Summe | 11.198 | 8.435 | ||
Die Vertragsverbindlichkeiten per 31. Dezember 2019 werden erfahrungsgemäß in den nächsten 6 Monaten als Ertrag erfasst. Der zum 31. Dezember 2018 bestehende Betrag von 8.435 TEUR wurde im Geschäftsjahr 2019 als Umsatzerlös erfasst.
14 SONSTIGE VERMÖGENSWERTE
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Sonstige Vermögenswerte | 35.287 | 29.831 | ||
davon kurzfristig | 17.378 | 14.161 | ||
davon langfristig | 17.909 | 15.670 | ||
Unter den langfristigen sonstigen Vermögenswerten wird der Erstattungsanspruch aus dem im Juni 2017 getätig- ten Schuldbeitritt (vgl. Erläuterungen 20.2 "Pensionen") in Höhe von T€ 17.907 (2018: T€ 15.633) ausgewiesen.
114 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
Die kurzfristigen sonstigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | |||
Forderungen aus Förderprojekten | 9.343 | 7.093 | |||
Sonstige Steuerforderungen | 3.654 | 2.295 | |||
Sonstige Forderungen | 3.658 | 3.054 | |||
Übrige sonstige Vermögenswerte | 723 | 1.719 | |||
Sonstige Vermögenswerte | 17.378 | 14.161 |
Die Forderungen aus Förderprojekten in Höhe von T€ 9.343 bestehen im Wesentlichen gegen die Europäische Kommission und betreffen staatliche Zuschüsse für ein Projekt, in dem der Konzern als Koordinator fungiert und die Zuschüsse treuhänderisch vom Fördergeber erhält und verwaltet. Die zum 31. Dezember 2019 bestehenden weitergeleiteten Vorschusszahlungen an die beteiligten Kooperationspartner betragen T€ 7.085 (2018: T€ 5.566). Korrespondierend hierzu besteht eine sonstige Verbindlichkeit aufgrund der Rückzahlungsverpflichtung gegen- über dem Fördergeber (vgl. Erläuterungen 23 "Sonstige Verbindlichkeiten"). Die Erhöhung der Forderungen aus Förderprojekten von T€ 2.250 resultiert aus weiteren, neuen Förderprojekten.
Bei den sonstigen Steuerforderungen handelt es sich im Wesentlichen um Umsatzsteuerforderungen. Diese er- höhten sich um T€ 1.359 von T€ 2.295 in 2018 auf T€ 3.654 in 2019 und sind auf das erhöhte Verkaufsvolumen zurückzuführen.
Der Anstieg der sonstigen Forderungen ist im Wesentlichen aus Rückforderungen an einen Zulieferer aus Materi- algestellung und Regressansprüchen entstanden.
15 ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente können wie folgt aufgegliedert werden:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Zahlungsmitteläquivalente | 42.117 | 56.977 | ||
Kasse | 13 | 12 | ||
Guthaben bei Kreditinstituten | 202.651 | 92.752 | ||
Summe | 244.781 | 149.741 | ||
In der Position "Guthaben bei Kreditinstituten" sind Festgelder mit einer Laufzeit von bis zu drei Monaten in Höhe von T€ 19.494 (2018: T€ 74) enthalten. Aufgrund der durchgeführten Kapitalerhöhung stieg das Guthaben bei Kreditinstituten stark an. Die momentan nicht benötigten liquiden Mittel wurden kurzfristig bei Banken veranlagt.
Es wurde eine kurzfristige Anlage von freier Liquidität in Höhe von T€ 42.117 (2018: T€ 56.977) an ein naheste- hendes Unternehmen zu fremdvergleichsüblichen Konditionen getätigt (vgl. Erläuterungen 39 "Nahestehende Personen Und Gesellschaften"). Es handelt sich um kurzfristige hochliquide Finanzinvestitionen, die jederzeit in festgelegte Zahlungsmittelbeträge umgewandelt werden können und nur unwesentlichen Wertschwankungsrisi- ken unterliegen (Zahlungsmitteläquivalente).
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 115 |
KONZERNABSCHLUSS
16 LATENTE STEUERN
Latente Steuern können den folgenden Positionen zugerechnet werden:
AKTIVE | PASSIVE | AKTIVE | PASSIVE | AKTIVE | PASSIVE | |||||||||||||
LATENTE | LATENTE | 31. DEZ 2019 | LATENTE | LATENTE | 31. DEZ 2018 | LATENTE | LATENTE | |||||||||||
(IN T€) | STEUERN | STEUERN | NETTO | STEUERN | STEUERN | NETTO | STEUERN | STEUERN | 01. JAN 2018 | |||||||||
Immaterielle Vermö- | 1.214 | 5.980 | -4.766 | 1.214 | 5.755 | -4.541 | 1.214 | 4.383 | -3.169 | |||||||||
genswerte | ||||||||||||||||||
Sachanlagen | 1.083 | 60 | 1.023 | 3 | 210 | -207 | -12 | 555 | -567 | |||||||||
Finanzanlagen | 0 | 0 | 0 | 0 | 4 | -4 | 0 | 0 | 0 | |||||||||
Sonstige langfristige | 0 | 5.205 | -5.205 | 0 | 4.545 | -4.545 | 0 | 4.582 | -4.582 | |||||||||
Vermögenswerte | ||||||||||||||||||
Vorräte | 914 | 587 | 327 | 1.554 | 50 | 1.504 | 1.598 | 187 | 1.411 | |||||||||
Forderungen aus | ||||||||||||||||||
Lieferung & | 5 | 533 | -528 | 0 | 325 | -325 | 42 | 5 | 37 | |||||||||
Leistungen | ||||||||||||||||||
Sonstige kurzfristige | 3.548 | 334 | 3.214 | 3.241 | 214 | 3.027 | 2.600 | 0 | 2.600 | |||||||||
Vermögenswerte | ||||||||||||||||||
Sonstige langfristige | 1.154 | 2.470 | -1.316 | 1.942 | 2.176 | -234 | 1.826 | 1.548 | 278 | |||||||||
Verbindlichkeiten | ||||||||||||||||||
Langfristige Verbind- | ||||||||||||||||||
lichkeiten | 5.544 | 0 | 5.544 | 4.744 | 0 | 4.744 | 4.779 | 0 | 4.779 | |||||||||
aus Personalvorsorge | ||||||||||||||||||
Kurzfristige Verbind- | ||||||||||||||||||
lichkeiten | 7 | 53 | -46 | 13 | 0 | 13 | 0 | 47 | -47 | |||||||||
ggü. Kreditinstituten | ||||||||||||||||||
Kurzfristige Rückstel- | 348 | 0 | 348 | 104 | 0 | 104 | 104 | 44 | 60 | |||||||||
lungen | ||||||||||||||||||
Verbindlichkeiten aus | ||||||||||||||||||
Lieferungen und Leis- | 1.917 | 0 | 1.917 | |||||||||||||||
tungen | ||||||||||||||||||
Sonstige kurzfristige | 1.224 | 1.468 | -244 | 509 | 0 | 509 | 367 | 0 | 367 | |||||||||
Verbindlichkeiten | ||||||||||||||||||
Steuerliche Verlustvor- | 1.003 | 0 | 1.003 | 1.432 | 0 | 1.432 | 1.146 | 0 | 1.146 | |||||||||
träge | ||||||||||||||||||
Saldierungen | -16.690 | -16.690 | 0 | -13.279 | -13.279 | 0 | -11.351 | -11.351 | 0 | |||||||||
Summe | 1.271 | 0 | 1.271 | 1.477 | 0 | 1.477 | 2.313 | 0 | 2.313 | |||||||||
116 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
17 EIGENKAPITAL
Das Eigenkapital des VARTA AG Konzerns hat sich 2019 wie folgt entwickelt:
SONSTIGE RÜCKLAGEN | ||||||||||
GEZEICHNETES | KAPITAL- | GEWINN- | WÄHRUNGS- | HEDGING | ||||||
(IN T€) | KAPITAL | RÜCKLAGE | RÜCKLAGEN* | DIFFERENZEN | RESERVE | |||||
Stand am 01. Januar 2019 | 38.200 | 149.374 | 66.887 | 3.924 | -389 | |||||
Effekt aus aktienbasierter | 0 | 870 | 0 | 0 | 0 | |||||
Vergütung | ||||||||||
Veränderung Minderheitenan- | 0 | 0 | 1.287 | 0 | 0 | |||||
teile | ||||||||||
Kapitalerhöhung | 2.222 | 101.531 | 0 | 0 | 0 | |||||
Transaktionskosten aus Kapi- | 0 | -1.156 | 0 | 0 | 0 | |||||
talerhöhung | ||||||||||
Gesamtergebnis | ||||||||||
Jahresergebnis | 0 | 0 | 50.390 | 0 | 0 | |||||
Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | 526 | 535 | 386 | |||||
Gesamtergebnis | 0 | 0 | 50.916 | 535 | 386 | |||||
Stand am 31. Dezember 2019 | 40.422 | 250.619 | 119.090 | 4.459 | -3 | |||||
- Gewinnrücklagen inklusive Jahresergebnis
KONZERNABSCHLUSS
NICHT | |
BEHERRSCHEN- | SUMME |
DE ANTEILE | EIGENKAPITAL |
1.426 | 259.422 |
- 870
-1.2870
0 | 103.753 |
0 | -1.156 |
74 | 50.464 |
2 | 1.449 |
76 | 51.913 |
215 | 414.802 |
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 6. Oktober 2017 wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital bis zum 5. Oktober 2022 einmalig oder mehrfach gegen Bar- oder Sacheinlage bis zu einem Betrag von T€ 11.840 zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2017 I). Von diesem Beschluss nahm der Vorstand am 13. Juni 2019 Gebrauch, indem er das Grundkapital um 2.222 T€ erhöhte.
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 6. Oktober 2017 wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital bis zum 5. Oktober 2022 einmalig oder mehrfach gegen Bar- oder Sacheinlagen bis zu einem Betrag von T€ 2.960 zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2017 II).
Die Hauptversammlung vom 6. Oktober 2017 hat zudem die bedingte Erhöhung des Grundkapitals um bis zu T€ 11.840 zur Gewährung von Aktien bei Ausübung von Options- oder Wandlungsrechten oder bei Erfüllung von Options- oder Wandlungspflichten beschlossen.
Die VARTA AG hat am 13. Juni 2019 eine Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Erweiterung der Produktionska- pazitäten bei den Lithium-Ionen-Batterien erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt wurden 2.221.686 neue auf den Inhaber lautende Stückaktien zu einem Preis von EUR 46,70 je Aktie platziert. Erster Handelstag der neuen Ak- tien war der 14. Juni 2019. Aus der Kapitalerhöhung floss der Gesellschaft ein Nettoemissionserlös in Höhe von T€ 102.120 zu. Die Kapitalerhöhung erfolgt gegen Bareinlage und unter teilweiser Ausnutzung des nach § 4 Abs. 3 der Satzung der Gesellschaft bestehenden genehmigten Kapitals. Der rechnerische Anteil am Grundkapital beträgt 1,00 Euro je Aktie. Im Konzernlagebericht sind weitere Informationen aufgeführt. Nähere Einzelheiten zu den übernommenen Vermögenswerten finden sich außerdem unter Punkt 44 "Ereignisse Nach Dem Bilanzstich- tag". Die in diesem Zusammenhang entstandenen, nachgewiesenen Transaktionskosten wurden erfolgsneutral mit der Kapitalrücklage (unter Berücksichtigung latenter Steuern) verrechnet.
Durch die Kapitalerhöhung am 13. Juni 2019 hat sich das gezeichnete Kapital um T€ 2.222 von T€ 38.200 in 2018 auf T€ 40.422 in 2019 erhöht. Das gezeichnete Kapital ist eingeteilt in 40.421.686 Stückaktien. Es handelt sich hierbei um Nennbetragsaktien, welche einen anteiligen Betrag des Grundkapitals von EUR 1 repräsentieren.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 117 |
KONZERNABSCHLUSS
Aufgrund der Kapitalerhöhung ist die Kapitalrücklage, abzüglich der dafür notwendigen Transaktionskosten, um 100.375 T€ im Vergleich zum Vorjahr angestiegen.
Im Eigenkapital wurden für das laufende Geschäftsjahr insgesamt T€ 870 (2018: T€ 2.655) als aktienbasierte Vergütung erfasst. Diese aktienbasierten Vergütungskomponenten werden unter 33 "Anteilsbasierte Vergütungs- vereinbarungen" erläutert.
Im Eigenkapital war der Minderheitenanteil der Auditas GmbH im Vorjahr zu gering ausgewiesen. Dem VARTA Konzern sind aufgrund vertraglicher Regelungen 90% der Gewinne zuzurechnen, obgleich der faktische Besitzan- teil nur bei 25,1% liegt.
Im Geschäftsjahr 2019 hat die VARTA AG keine Mitteilungen gemäß dem Wertpapierhandelsgesetz über melde- pflichtige Veränderungen von Stimmrechtsanteilen erhalten.
18 ERGEBNIS JE AKTIE
Die Berechnung des Ergebnisses je Aktie* basiert auf dem den Aktionären zurechenbaren Gewinn und einem gewichteten Durchschnitt der im Umlauf gewesenen Aktien. Da weder im Berichtszeitraum noch im Vorjahreszeit- raum Sachverhalte vorlagen, aus denen Verwässerungseffekte resultieren, entspricht das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie.
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Ergebnis, den Aktionären zurechenbar in T€ | 50.390 | 25.260 | ||
Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf gewesenen Stammaktien (TStk) | 39.430 | 38.200 | ||
Unverwässertes Ergebnis je Aktie in EUR | 1,28 | 0,66 | ||
Verwässertes Ergebnis je Aktie in EUR | 1,28 | 0,66 | ||
- Das Ergebnis je Aktie stellt die Aktien der VARTA AG dar
Die Anzahl der Aktien hat sich in 2018 und 2019 wie folgt entwickelt:
ANZAHL DER AKTEN | |||
01. | Jan. 2018 | 38.200.000 | |
31. | Dez. 2018 | 38.200.000 | |
31. | Dez. 2019 | 40.421.686 | |
Das gezeichnete Kapital ist eingeteilt in 40.421.686 Stückaktien. Es handelt sich hierbei um Nennbetragsaktien, welche einen anteiligen Betrag des Grundkapitals von EUR 1 repräsentieren.
118 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
19 ANDERE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN
Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 6.890 | 8.920 | ||
davon kurzfristig | 4.058 | 2.720 | ||
davon langfristig | 2.832 | 6.200 | ||
Zum Bilanzstichtag besteht eine Verbindlichkeit gegenüber der VGG GmbH, Wien, einer Gesellschaft der Monta- na Tech Components AG Gruppe, in Höhe von T€ 2.818 (31. Dezember 2018: T€ 6.200):
Die VGG GmbH, Wien, hat gegenüber der VARTA Storage GmbH, Nördlingen, im Geschäftsjahr 2015 auf einen Teil ihrer Forderung in Höhe von T€ 6.000 aus einem begebenen Darlehen gegen Besserungsschein verzichtet. Weiterhin hat die VGG GmbH gegenüber der ehemaligen VARTA Micro AG, Ellwangen, im Geschäftsjahr 2016 auf einen weiteren Teil ihrer Forderung in Höhe von T€ 200 aus einem begebenen Darlehen gegen Besserungs- schein verzichtet. Dieser Verzicht geht auf Grund der Verschmelzung der VARTA Micro AG auf die VARTA Storage GmbH über. Beide Besserungsscheine sehen ein Aufleben der Darlehensverbindlichkeit nebst Zinsen vor, soweit ein Mindest-Jahresüberschuss innerhalb von zehn Jahren nach Forderungsverzicht erreicht wird. Sofern der Verzichtsbetrag bis zum 31. Dezember 2025 bzw. 30. Juni 2026 nicht vollständig zurückgezahlt wird, verfällt der restliche Differenzbetrag endgültig und unwiderruflich.
Aufgrund des ausgesprochenen Forderungsverzichts wurde die ursprüngliche Darlehensverbindlichkeit in Höhe von T€ 6.200 ausgebucht und gleichzeitig eine Verpflichtung aus erwarteten Rückzahlungen aus dem Besse- rungsschein passiviert. Die zum beizulegenden Zeitwert bewertete Verpflichtung aus dem Besserungsschein beträgt zum Bilanzstichtag T€ 2.818. Die Berechnung des beizulegenden Zeitwertes erfolgt unter der Verwendung eines Discounted-Cashflow-Modells mit risikoabhängigen Zinssätzen. Die erwarteten zukünftigen Zahlungsflüsse basieren auf einer internen Geschäftsplanung. Da die anwendbare Kreditlinie auf unternehmensinternen Daten basiert, wird der Besserungsschein als Level 3 der Fair Value-Hierarchie klassifiziert.
Seit Dezember 2015 besteht ein Rahmenvertrag über den Verkauf von Forderungen, woraus die zum Bilanzstich- tag 31. Dezember 2019 bereits bezahlten Forderungen in Höhe von T€ 2.089 (31. Dezember 2018: T€ 1.453) als sonstige finanzielle Verbindlichkeiten gegenüber der Bank (Faktor) ausgewiesen sind (vgl. Erläuterungen 38.2 "Finanzrisikomanagement").
Des Weiteren bestehen sonstige Finanzverbindlichkeiten in Höhe von T€ 568 (31. Dezember 2018: T€ 551) ge- genüber Stiftungen.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 119 |
KONZERNABSCHLUSS
20 RÜCKSTELLUNGEN FÜR LEISTUNGEN AN ARBEITNEHMER
20.1 ZUSAMMENSETZUNG DER RÜCKSTELLUNGEN FÜR LEISTUNGEN AN ARBEITNEHMER
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Summe | 28.436 | 24.687 | ||
davon kurzfristig | 1.195 | 1.048 | ||
davon langfristig | 27.241 | 23.639 | ||
Zusammensetzung der Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer | ||||
Summe | 28.436 | 24.687 | ||
Pensionen | 19.930 | 17.362 | ||
Abfindungen | 6.591 | 5.458 | ||
Jubiläumsgelder | 630 | 577 | ||
Altersteilzeit | 1.285 | 1.290 | ||
20.2 PENSIONEN
Innerhalb des Konsolidierungskreises bestehen für Teile der Arbeitnehmer sowohl leistungs- als auch beitragsori- entierte Vorsorgepläne. Bei den beitragsorientierten Zusagen zahlen die Unternehmen aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Bestimmungen beziehungsweise auf freiwilliger Basis Beiträge an staatliche oder private Rentenver- sicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für die Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtun- gen. Die laufenden Beitragszahlungen sind als Aufwand des jeweiligen Jahres ausgewiesen. Überwiegend basie- ren die Altersversorgungssysteme auf Leistungszusagen (Defined Benefit Plans), wobei zwischen Rückstellungs- und extern finanzierten Versorgungssystemen unterschieden wird.
Die Pensionsrückstellungen für leistungsorientierte Zusagen werden gemäß IAS 19 nach dem international übli- chen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) durch unabhängige Aktuare ermittelt.
Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen auf der Grundlage der zum Bilanzstichtag anteilig erworbenen Leistungsansprüche bewertet. Bei der Bewertung werden versicherungsmathematische Annahmen für die Diskon- tierungssätze, die Entgelt- und Rententrends, die Fluktuationsraten sowie die Lebenserwartungen berücksichtigt, die für jede Konzerngesellschaft in Abhängigkeit der ökonomischen Rahmenbedingungen ermittelt werden. Versi- cherungsmathematisch errechnete Gewinne oder Verluste ergeben sich aus Abweichungen der tatsächlichen Entwicklung gegenüber den Annahmen des Vorjahres.
Diese werden in der Periode ihrer Entstehung unter Berücksichtigung latenter Steuern erfolgsneutral im Eigenka- pital erfasst.
Diese Vorsorgepläne erbringen Leistungen im Falle von Alter, Tod und Invalidität. Leistungsorientierte Versor- gungszusagen bestehen in Deutschland und Singapur, wobei der wesentlichste Plan in Deutschland besteht. Es bestehen nur für einen geringen Anteil der Verpflichtungen Planvermögen.
In 2017 hat die VARTA Microbattery GmbH mit der Colibri Beratungsgesellschaft mbH Fürstenfeldbruck (Deutschland) einen Vertrag abgeschlossen, in dem die Colibri Beratungsgesellschaft mbH sich verpflichtet hat, gegen Zahlung von T€ 11.500 Pensionsverpflichtungen der VARTA Microbattery GmbH im Rahmen eines Schuldbeitritts mit Erfüllungsübernahme zu übernehmen. Hierbei wurden folgende Vereinbarungen getroffen:
- Die Colibri Beratungsgesellschaft mbH wird für alle Pensionsansprüche der VARTA Microbattery GmbH, die zum 31. Dezember 2016 bereits erworben wurden und nach dem 1. Januar 2017 fällig werden, einstehen und
- wird gegenüber der VARTA Microbattery GmbH die Erfüllung dieser Zahlungsverpflichtungen nachkommen.
120 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
Hinsichtlich der finanziellen Vermögenswerte (T€ 11.500), die im Zusammenhang mit dem Schuldbeitritt an die Colibri Beratungsgesellschaft mbH übertragen wurden, wurden Sicherungsmaßnahmen implementiert.
Für die übernommenen Pensionsverpflichtungen (DBO) gemäß IAS 19 beträgt der fortgeführte Wert zum Stichtag T€ 17.907 (2018:T€ 15.633), in dieser Höhe wurde ein Erstattungsanspruch gegen die Colibri Beratungsgesell- schaft mbH erfasst.
Im Geschäftsjahr 2019 wurde aus diesem Schuldbeitritt eine Zuführung zur Neubewertungsrücklage im sonstigen Ergebnis in Höhe von T€ 2.626 (2018: T€ 180) erfasst.
Sicherheiten mit unbegrenzter Laufzeit für den Erstattungsanspruch bestehen unverändert zum Vorjahr wie folgt:
- eine private unwiderrufliche Garantie des Gesellschafters der Colibri Beratungsgesellschaft mbH zur Erfüllung der Zahlungsverpflichtung der Colibri Beratungsgesellschaft mbH begrenzt auf einen Höchstbetrag von T€ 4.900,
- zusätzliche Bankgarantie in Höhe von T€ 4.000 für die private Garantie des Gesellschafters,
- nachrangige Bürgschaft der VGG GmbH, Wien (Österreich) im Zusammenhang mit der vorerwähnten Garantie für den Gesellschafter der Colibri Beratungsgesellschaft mbH begrenzt auf einen Höchstbetrag von T€ 8.000, die sich um alle Zahlungen der Colibri Beratungsgesellschaft mbH reduziert.
Die Colibri Beratungsgesellschaft mbH hat im Geschäftsjahr 2018 eine Treuhandvereinbarung mit dem VARTA Microbattery Pensions-Treuhande.V. geschlossen und in diesem Zuge das zur Sicherung der Pensionsver- pflichtungen bestehende Vermögen treuhänderisch auf den Verein übertragen.
Die leistungsorientierten Pläne des Konzerns weisen eine Nettoverpflichtung mit folgenden Bestandteilen aus:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | |||
Barwert Vorsorgeverpflichtung (DBO) zum Bilanzstichtag | 21.850 | 19.478 | |||
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens | -1.920 | -2.116 | |||
Nettoverpflichtung (+) / Nettovermögen (-) in der Bilanz | 19.930 | 17.362 |
Das Planvermögen der wesentlichen Pensionsverpflichtungen setzt sich wie folgt zusammen:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
VARTA Microbattery GmbH und VARTA Storage GmbH | ||||
Rückdeckungsversicherung | 1.920 | 2.116 | ||
Gesamt | 1.920 | 2.116 | ||
Für die in Deutschland ansässigen Unternehmen besteht das Planvermögen ausschließlich aus Rückdeckungs- versicherungen, bei den Unternehmen im Ausland ist kein Planvermögen vorhanden. Durch die unterschiedliche Charakteristik in der Zusammensetzung des Planvermögens wird das allgemeine Risiko minimiert.
Die Zahlungen, die innerhalb des nächsten Geschäftsjahres aufgrund von Pensionszusagen fällig werden, belau- fen sich auf T€ 694 (2018: T€ 550). Die Duration der Pensionspläne beläuft sich auf einen Zeitraum von 19,9 Jahren als gewogener Durchschnitt.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 121 |
KONZERNABSCHLUSS
Der leistungsorientierte inländische Vorsorgeplan versichert im Wesentlichen die Mitarbeiter der VARTA Micro- battery GmbH sowie der VARTA Storage GmbH planmäßig gegen die Risiken Alter, Tod und Invalidität.
Die Altersleistungen werden in Form einer lebenslangen Rente ausgerichtet, die sich durch Multiplikation des im Rücktrittsalter vorhandenen Vorsorgekapitals (gebildet durch lohnabhängige Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbei- träge) mit dem reglementarischen Umwandlungssatz ergibt. Die Todesfallleistungen betragen 60 % der (voraus- sichtlichen) Altersrente, die Invaliditätsleistungen 40 % des versicherten Lohnes.
Nachfolgend werden die im Pensionsplan am Bilanzstichtag erfassten Personen der VARTA Microbattery GmbH und VARTA Storage GmbH dargestellt:
31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | |||
Aktive Mitarbeiter | 940 | 872 | ||
Anwärter (ehemalige Mitarbeiter) | 134 | 128 | ||
Aktuelle Pensionäre | 243 | 224 | ||
Summe | 1.317 | 1.224 | ||
122 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
Die Entwicklung der Vorsorgeverpflichtung sowie die Veränderungen des Planvermögens für die leistungsorien- tierten Vorsorgepläne stellen sich wie folgt dar:
(IN T€)
Beizulegender Zeitwert bzw. Barwert per 1. Januar
Enthalten in der Erfolgsrechnung
Laufender Dienstzeitaufwand des Arbeitgebers
Zinserträge/Zinsaufwendungen
Enthalten im sonstigen Ergebnis
- Neubewertungen: Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
davon erfahrungsbedingte Anpassungen
-
der Vorsorgeverpflichtung
davon Veränderung demografischer Annahmen - der Vorsorgeverpflichtung
davon Veränderung der finanziellen Annahmen - über die Vorsorgeverpflichtung
Erträge/Aufwendungen aus Vermögenslage, ohne Zinserträge/-aufwendungen
Sonstiges
Sonstiger Zugang
Vom Arbeitgeber direkt bezahlte Versorgungsleis- tungen
Arbeitnehmerbeiträge
Ausbezahlte Leistungen
Beizulegender Zeitwert bzw. Barwert per 31. Dezember
Davon durch Rückstellungen gedeckte
Versorgungsansprüche
Davon fondsfinanzierte Versorgungsansprüche
NETTOVERPFLICHTUNG
2019 | 2018 |
17.362 | 16.872 |
513 | 476 |
326 | 315 |
839 | 791 |
2.103 | 65 |
-494 | 98 |
0 | -199 |
2.597 | 36 |
15 | -7 |
2.118 | 58 |
0 | 0 |
-608 | -359 |
0 | 0 |
219 | 0 |
-389 | -359 |
19.930 | 17.362 |
BEIZULEGENDER
ZEITWERT DES
PLANVERMÖGENS
2019 | 2018 |
-2.116 | -2.139 |
0 | 0 |
-38 | -39 |
-38 | -39 |
0 | 0 |
0 | 0 |
0 | 0 |
0 | 0 |
15 | -7 |
15 | -7 |
0 | 0 |
0 | 0 |
0 | -88 |
219 | 157 |
219 | 69 |
-1.920 | -2.116 |
BARWERT
DER VORSORGE-
VERPFLICHTUNGEN
2019 | 2018 |
19.478 | 19.011 |
513 | 476 |
364 | 354 |
877 | 830 |
2.103 | 65 |
-494 | 98 |
0 | -199 |
2.597 | 36 |
0 | 0 |
2.103 | 65 |
0 | 0 |
-608 | -359 |
0 | 88 |
0 | -157 |
-608 | -428 |
21.850 | 19.478 |
19.305 | 16.884 |
2.545 | 2.594 |
ERSTATTUNGS- | |
ANSPRUCH | |
SCHULDBEITRITT | |
2019 | 2018 |
15.633 | 15.780 |
0 | 0 |
0 | 0 |
0 | 0 |
2.626 | 180 |
478 | 4 |
0 | 206 |
2.148 | -30 |
0 | 0 |
2.626 | 180 |
0 | 0 |
0 | 0 |
0 | 0 |
-352 | -327 |
-352 | -327 |
17.907 | 15.633 |
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 123 |
KONZERNABSCHLUSS
Versicherungsmathematische Annahmen
Die versicherungsmathematischen Annahmen der wesentlichen Vorsorgepläne im Geschäftsjahr 2019 stellen sich nach den Sterbetafeln von Heubeck 2018G folgendermaßen dar:
31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | |||
Abzinsungssatz (in %) | 1,2 | 1,9 | ||
Erwartete Gehaltssteigerungen (in %) | 2,5 | 2,5 | ||
Erwartete Rentensteigerungen (in %) | 1,5 | 1,5 | ||
Pensionseintrittsalter männlich (in Jahren) | 63 | 65 | ||
Pensionseintrittsalter weiblich (in Jahren) | 63 | 65 | ||
Die Fluktuationsrate der Arbeiter und Angestellte der vom Vorsorgeplan betroffenen VARTA Gesellschaften ver- teilt sich im Geschäftsjahr 2019 wie folgt:
31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | |||
Fluktuation nach Alter: | ||||
Bis Alter 39 | 4,5 % | 4,5 % | ||
Bis Alter 49 | 0,5 % | 0,5 % | ||
Ab Alter 50 | 0 % | 0 % | ||
Die versicherungstechnischen Annahmen werden am Ende des jeweiligen Geschäftsjahres neu ermittelt. Die dabei festgelegten versicherungstechnischen Annahmen werden für die Ermittlung der Verbindlichkeiten zu Jah- resende und der Personalvorsorgekosten des Folgejahres verwendet.
Sensitivitätsanalysen
Eine Veränderung der oben genannten, für die Ermittlung der DBO zum 31. Dezember 2019 verwendeten versi- cherungsmathematischen Annahmen würde die entsprechende DBO der jeweiligen Gesellschaft, unter der An- nahme, dass alle anderen Parameter unverändert bleiben, folgendermaßen erhöhen bzw. vermindern:
Veränderung der DBO durch Anstieg/Rückgang der Parameter:
(IN T€)
Abzinsungssatz (+/- 0,25 %)
Rententrend (+/- 0,25 %)
Lebenserwartung (+/-1 Jahr)
ANSTIEG
-1.030
687
751
RÜCKGANG
1.113
-654
-746
20.3 ABFINDUNGSRÜCKSTELLUNGEN
Abfindungsrückstellungen werden für gesetzliche und vertragliche Ansprüche von Mitarbeitern in Indonesien gebildet. Abfindungszahlungen stellen im Wesentlichen Leistungen aus dem Anlass der Beendigung des Arbeits- verhältnisses (termination benefits) dar. Die Rückstellungen werden analog zu den Pensionen nach der Projected- Unit-Credit-Method berechnet.
124 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
Die Abfindungsrückstellung setzt sich in der Konzern-Bilanz wie folgt zusammen:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Barwert Abfindungsrückstellung zum Bilanzstichtag (DBO) | 6.591 | 5.458 | ||
Verpflichtung in der Bilanz (Abfindungsrückstellung) | 6.591 | 5.458 | ||
Die Entwicklung der Abfindungsrückstellung lässt sich wie folgt darstellen:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Barwert der Abfindungsrückstellungen per 1. Januar | 5.458 | 4.936 | ||
Währungsdifferenzen | 101 | 251 | ||
Laufender Dienstzeitaufwand des Arbeitgebers | 1.270 | 555 | ||
Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+) | -220 | -254 | ||
Ausbezahlte Leistungen | -18 | -30 | ||
Barwert der Abfindungsrückstellungen per 31. Dezember | 6.591 | 5.458 | ||
Der Abfindungsaufwand setzt sich wie folgt zusammen:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Laufender Dienstzeitaufwand des Arbeitgebers | 1.270 | 555 | ||
In der GuV erfasste Aufwendungen | 1.270 | 555 | ||
Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+) | -219 | -246 | ||
In der Gesamtergebnisrechnung erfasste Neubewertungen | -219 | -246 | ||
Abfindungsaufwand der Periode | 1.051 | 309 | ||
Die versicherungsmathematischen Annahmen, welche zur Berechnung in Indonesien herangezogen wurden, stellen sich folgendermaßen dar:
31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | |||
Abzinsungssatz (in %) | 8 | 8,0 | ||
Erwartete Gehaltssteigerungen (in %) | 11,5 | 11,5 | ||
Pensionseintrittsalter männlich (in Jahren) | 55 | 55 | ||
Pensionseintrittsalter weiblich (in Jahren) | 55 | 55 | ||
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 125 |
KONZERNABSCHLUSS
21 STEUERSCHULDEN
Die Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern in Höhe von T€ 14.325 weisen folgende Altersstruktur auf:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Ertragsteuerschulden | ||||
… betreffend 2019 | 12.426 | 4.352 | ||
… betreffend 2018 | 208 | 270 | ||
… betreffend 2017 | 50 | 982 | ||
… betreffend 2016 | 496 | 100 | ||
… älter als 2016 | 1.145 | 1.557 | ||
14.325 | 7.261 | |||
22 VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN, VERTRAGSVERBINDLICHKEITEN SOWIE ERHALTENE ANZAHLUNGEN
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsverbindlichkeiten sowie erhaltene Anzahlungen setzen sich wie folgt zusammen:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Erhaltene Anzahlungen | 34.296 | 30.247 | ||
Langfristige Verbindlichkeiten | 34.296 | 30.247 | ||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten
Vertragsverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Gesellschaften
Erhaltene Anzahlungen
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie erhaltene Anzahlungen gesamt
davon sofort fällig
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr
davon Restlaufzeit über 1 Jahr
36.78120.825
11.1988.435
19.2272.322
128287
32.67111.587
100.00543.456
134.30173.703
19.1956.207
80.81037.249
34.29630.247
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen einschließlich der erhaltenen Anzahlungen sind in Summe um T€ 60.598 gestiegen. Dies ist auf das erhöhte Geschäftsvolumen, das erhöhte Investitionsvolumen sowie auf erhaltene Kundenanzahlungen zurückzuführen.
Die erhaltenen Anzahlungen belaufen sich insgesamt auf T€ 66.967 und stehen in Zusammenhang mit Verpflich- tungen aus zum Teil schwebenden Geschäften des VARTA AG Konzerns, Batterielieferungen zu erbringen. Die daraus resultierenden Verbindlichkeiten des VARTA AG Konzerns werden im Rahmen erfolgter Belieferungen getilgt und erfüllen die Ansatzvoraussetzungen gemäß IFRS 15.16 als erhaltene Anzahlungen. Dieser Darstellung liegt die Einschätzung zugrunde, dass die Vorauszahlungen vollumfänglich durch spätere Lieferabrufe gedeckt werden und somit keine Finanzierungskomponente beinhalten. Der Zahlungsmittelzufluss ist im Netto-Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit enthalten. Für im Vorjahr ausgewiesene erhaltene Anzahlungen erfolgte im Geschäftsjahr 2019 in Höhe von T€ 21.561 eine Verrechnung mit entsprechenden Forderungen aus Lieferabru- fen.
126 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
Der Anstieg der Vertragsverbindlichkeiten per 31. Dezember 2019 auf T€ 11.198 (31. Dezember 2018: T€ 8.435) ist auf die erhöhten Umsätze und die damit zusammenhängenden erhöhten Boni und Rücknahmeverpflichtungen zurückzuführen. Bei den Vertragsverbindlichkeiten handelt es sich in erster Linie um Verbindlichkeiten für Natural- rabatte, Kundenboni und Rücknahmeverpflichtungen (vgl. 13 "Forderungen Aus Lieferungen Und Leistungen Und Vertragsvermögenswerte").
23 SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Langfristige sonstige Verbindlichkeiten | 95 | 93 | ||
Kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten | 20.025 | 11.018 | ||
Sonstige Verbindlichkeiten | 20.120 | 11.111 | ||
Die kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich von T€ 11.018 auf T€ 20.025. In den kurzfristigen Verbindlichkeiten sind im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Förderprojekten in Höhe von T€ 12.394 (31. De- zember 2018: T€ 6.418), Zollverbindlichkeiten in Höhe von T€ 1.557 (31. Dezember 2018: T€ 793), sonstige Steuerverbindlichkeiten in Höhe von T€ 1.978 (31. Dezember 2018: T€ 1.457) und passive Rechnungsabgren- zungsposten, im Wesentlichen Zuwendungen der öffentlichen Hand, in Höhe von T€ 917 (31. Dezember 2018: T€ 900) enthalten.
Die langfristigen sonstigen Verbindlichkeiten sind passive Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von T€ 95 (31. Dezember 2018: T€ 93).
24 SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN
Die sonstigen Rückstellungen der Geschäftsjahre 2019 und 2018 setzen sich wie folgt zusammen:
ENTSORGUNGS-, | |||||||||
WIEDERHERSTELLUNGS- | |||||||||
(IN T€) | GEWÄHRLEISTUNGEN, | & ÄHNLICHE | ÜBRIGE | GESAMT 2019 | |||||
GARANTIEN | VERPFLICHTUNGEN | RÜCKSTELLUNGEN | |||||||
Fälligkeit | |||||||||
Kurzfristig | 2.813 | 0 | 1.594 | 4.407 | |||||
Langfristig | 1.415 | 0 | 2.424 | 3.839 | |||||
Summe Rückstellungen | 4.228 | 0 | 4.018 | 8.246 | |||||
Entwicklung der sonstigen Rückstellungen in 2019 | |||||||||
Stand 01. Jan 2019 | 2.749 | 12 | 1.786 | 4.547 | |||||
Zuführung | 2.526 | 0 | 2.499 | 5.025 | |||||
Verbrauch | -692 | -12 | -286 | -990 | |||||
Auflösung | -360 | 0 | 0 | -360 | |||||
Währungsdifferenzen | 5 | 0 | 19 | 24 | |||||
Stand 31. Dez 2019 | 4.228 | 0 | 4.018 | 8.246 |
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 127 |
KONZERNABSCHLUSS | |||||||||
ENTSORGUNGS-, | |||||||||
WIEDERHERSTELLUNGS- | |||||||||
(IN T€) | GEWÄHRLEISTUNGEN, | & ÄHNLICHE | ÜBRIGE | GESAMT 2018 | |||||
GARANTIEN | VERPFLICHTUNGEN | RÜCKSTELLUNGEN | |||||||
Fälligkeit | |||||||||
Kurzfristig | 2.749 | 12 | 1.543 | 4.304 | |||||
Langfristig | 0 | 0 | 243 | 243 | |||||
Summe Rückstellungen | 2.749 | 12 | 1.786 | 4.547 | |||||
Entwicklung der sonstigen Rückstellungen in 2018 | |||||||||
Stand 01. Jan 2018 | 2.777 | 11 | 1.468 | 4.256 | |||||
Zuführung | 1.627 | 0 | 402 | 2.029 | |||||
Verbrauch | -1.494 | 0 | -183 | -1.677 | |||||
Auflösung | -176 | 0 | 55 | -121 | |||||
Währungsdifferenzen | 15 | 1 | 44 | 60 | |||||
Stand 31. Dez 2018 | 2.749 | 12 | 1.786 | 4.547 |
Gewährleistungen, Garantien
Beim Verkauf von Produkten werden Produktgarantien gewährt. Hierfür werden jährlich Rückstellungen gebildet. Die Berechnung der Garantie- / Gewährleistungsrückstellungen erfolgt nach dem Prinzip der Multiplikation der betreffenden Liefermengen mit der erwarteten Schadenwahrscheinlichkeit in den jeweiligen Zeitperioden und den durchschnittlichen Kosten pro Fall. Die Rückstellungen decken in der Regel eine angemessene Garantie- und Kulanzzeit ab. Die Zuführung erfolgt hierbei zum Verkaufszeitpunkt. Der starke Umsatzanstieg im Bereich Micro- batteries im Vergleich zum Vorjahr, zusammen mit dem Launch neuer Produkte & Projekte führen maßgeblich zum Anstieg der Rückstellungen.
Übrige Rückstellungen
Die übrigen Rückstellungen bestehen im Wesentlichen aus Rückstellungen für die langfristige Vergütungsverein- barung mit dem Vorstand der VARTA AG in Höhe von T€ 2.424 (31. Dezember 2018: T€ 243). Weiterhin aus einer eventuellen Resthaftung aus einer Übertragung von Pensionen in Vorjahren in Höhe von T€ 497, die sich zum Vorjahr nicht verändert hat. Außerdem bestehen Rückbauverpflichtungen in Höhe von T€ 439 (31. Dezember 2018: T€ 431) und Jahresabschlusskosten in Höhe von T€ 60 (31. Dezember 2018: T€ 60).
25 ABGEGRENZTE SCHULDEN
Die abgegrenzten Schulden umfassen folgende wesentliche Positionen:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Urlaubsansprüche, Überstunden und Zeitausgleich | 6.262 | 3.870 | ||
Prämien an Mitarbeiter | 4.768 | 4.056 | ||
Ausstehende Rechnungen | 2.106 | 1.074 | ||
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Rechtsberatung | 1.391 | 876 | ||
Sonstige abgegrenzte Schulden für Personal | 1.300 | 1.158 | ||
Übrige abgegrenzte Schulden | 804 | 1.011 | ||
Abgegrenzte Schulden | 16.631 | 12.045 | ||
128 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
26 UMSATZERLÖSE
Durch den Verkauf von Produkten und der Erbringung von Dienstleistungen konnten folgende Umsätze erzielt werden:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Umsatzerlöse | 362.692 | 271.650 | ||
davon aus Produktverkauf | 358.590 | 266.139 | ||
davon aus dem Verkauf von Dienstleistungen | 4.102 | 5.511 | ||
Die Erlöse aus Produktverkäufen beinhalten weitgehend Umsatzerlöse aus "Microbatteries" und "Power & Energy" (vgl. Erläuterungen 6 "Segmentberichterstattung"). Die Umsätze aus dem Segment "Microbatteries" enthalten Umsatzerlöse aus den Bereichen "Healthcare" in Höhe von T€ 150.950 (2018: T€ 139.301) und "Entertainment & Industrial" in Höhe von T€ 150.510 (2018: T€ 79.561).
Die Umsatzerlöse aus Verkäufen von Dienstleistungen enthalten hauptsächlich Erlöse durch Produktdesign in Höhe von T€ 1.040 (2018: T€ 1.922) und Erbringung von IT-Dienstleistungen in Höhe von T€ 594 (2018: T€ 1.031). Beide Dienstleistungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr stark verringert. Im laufenden Jahr waren zudem Erlöse in Höhe von T€ 2.390 (2018: T€ 2.536) aus dem Verkauf von Dienstleistungen an Forschungsinsti- tute enthalten.
27 VERMINDERUNG / ERHÖHUNG DER FERTIGEN UND UNFERTIGEN ERZEUGNISSE
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | |||
Veränderung der unfertigen Erzeugnisse | 3.745 | 712 | |||
Veränderung der fertigen Erzeugnisse | -3.102 | 3.187 | |||
Erhöhung der fertigen und unfertigen Erzeugnisse | 643 | 3.899 |
Die Veränderungen in den fertigen und unfertigen Erzeugnissen lassen sich nicht direkt mit den aus der Konzern- Bilanz ersichtlichen Änderungen abstimmen. Dies kommt aus bestehenden Währungsdifferenzen, welche diese Positionen beeinflussen.
28 MATERIALAUFWAND
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Aufwand für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Ware | 107.135 | 94.103 | ||
Sonstige Materialaufwendungen | 7.763 | 7.379 | ||
Materialbearbeitung und -veredelung durch Dritte | 3.966 | 4.458 | ||
Sonstiges | 4.663 | 927 | ||
Materialkosten | 123.527 | 106.867 | ||
Die Position "Sonstiges" enthält Verbrauchsmaterial, das direkt für Fertigungs- bzw. Kundenaufträge beschafft und ohne Lagerung verbraucht wird. Darüber hinaus sind unter "Sonstiges" Aufwendungen für Verpackung, Zeit- arbeitskräfte, Abfallentsorgung und Verpackungsmaterial enthalten.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 129 |
KONZERNABSCHLUSS
29 PERSONALAUFWAND
Personalaufwendungen beinhalten die folgenden Positionen:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | |||
Löhne und Gehälter | 94.200 | 77.504 | |||
Aufwand für Abfindungen | 3.161 | 988 | |||
Aufwand für gesetzliche Sozialabgaben | 8.653 | 7.060 | |||
Pensionsaufwand | 6.363 | 5.149 | |||
Sonstiger Personalaufwand | 2.029 | 1.739 | |||
Summe | 114.406 | 92.440 |
Die Pensionsaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | |||
Beitragsorientierte Pläne | 5.850 | 4.673 | |||
Leistungsorientierte Pläne | 513 | 476 | |||
Summe | 6.363 | 5.149 |
- In den Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne sind die Arbeitgeberbeiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung enthalten.
Im Jahr 2018 wurde von der Muttergesellschaft VGG (Wien) ein Aktienoptionsprogramm für Mitarbeiter (MSOP) aufgelegt, wonach die begünstigten Mitarbeiter des VARTA AG Konzerns, inklusive des Vorstands, zum Bezug von Stammaktien der VARTA AG berechtigt sind. Die zugrunde gelegte Erdienungsperiode beträgt vier Jahre und die Voraussetzung zur Ausübung ist, dass die Begünstigten im Zeitpunkt der Optionsausübung in einem unge- kündigten Dienstverhältnis mit der VARTA AG bzw. einem mit ihr verbundenen Unternehmen sind. In "Löhne und Gehälter" ist der nicht-zahlungswirksame Aufwand aus dem Mitarbeiter-Aktienoptionsprogramm in Höhe von T€ 1.577 (2018: T€ 2.348) erfasst.
Die Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne beinhalten die Beiträge des Arbeitgebers zur deutschen gesetzli- chen Rentenversicherung. Die gesamten Aufwendungen für diese Beiträge betrugen im Geschäftsjahr 2019 T€ 5.577 (2018: T€ 4.454). Hierbei handelt es sich um Arbeitgeberbeiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung. Zum Bilanzstichtag noch nicht berechnete bzw. noch nicht gezahlte Beiträge werden periodengerecht abgegrenzt und unter den sonstigen Verbindlichkeiten bzw. Rückstellungen ausgewiesen.
Der Konzern beschäftigte 2.857 Mitarbeiter am Ende des Jahres 2019 (2018: 2.284). Durchschnittlich waren im
Jahr 2019 2.528 Mitarbeiter (2018: 2.242) beschäftigt. Davon betreffen 1.954 Beschäftigte Arbeiter, 563 Beschäf- tigte betreffen Angestellte und 11 Beschäftigte sind in einer leitenden Position.
130 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
30 ABSCHREIBUNGEN
Die Abschreibungen setzen sich wie folgt zusammen:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | |||
Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen (ohne Nutzungsrechte) | 14.397 | 8.170 | |||
Planmäßige Abschreibungen auf Nutzungsrechte | 4.050 | 0 | |||
Planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte | 2.408 | 2.348 | |||
Summe Abschreibungen | 20.855 | 10.518 |
Das gestiegene Produktionsvolumen erfordert auch eine hohe Nutzungsintensität der Anlagen, weshalb ein höhe- rer Verschleiß und folglich mit Beginn des Geschäftsjahres kürzere Nutzungsdauern der CoinPower-Anlagen festgesetzt wurden. Aus der Verkürzung der Nutzungsdauern von 12 auf 10 Jahren ergaben sich im Vergleich zur bisherigen Nutzungsdauer höhere Abschreibungen in Höhe von T€ 3.535, wovon T€ 556 auf Anlagen entfallen, die im laufenden Jahr 2019 aktiviert wurden, T€ 2.979 entfallen auf die Anpassung der Nutzungsdauern für Anla- gen, die bereits in Vorjahren genutzt wurden. Des Weiteren haben sich die Abschreibungen durch die Erstanwen- dung des neuen Standards IFRS16 Leasingverhältnisse um T€ 4.050 erhöht.
31 SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE
Sonstige betriebliche Erträge beinhalten die folgenden Positionen:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Subventionen und öffentliche Zuwendungen
Erträge aus Verrechnung von Mietzins und Serviceleistungen ggü. Gemein- schaftsunternehmen
Auflösung Rückstellungen & abgegrenzte Schulden
Erträge aus dem Verkauf von Sachanlagevermögen
Sonstiges
3.818 | 3.781 | |
0 | 108 | |
644 | 697 | |
62 | 21 | |
3.236 | 2.502 | |
Sonstige betriebliche Erträge | 7.760 | 7.109 |
Die öffentlichen Zuwendungen betragen im Geschäftsjahr 2019 insgesamt T€ 3.818 (2018: T€ 3.781) und wurden im Wesentlichen für die VARTA Microbattery GmbH und VARTA Storage GmbH bereitgestellt. Die genannten Zuwendungen waren an keinerlei Bedingungen geknüpft und wurden für Projekte des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der EU-Kommission gewährt. Mit Entstehung der Forderung werden die Zuwendun- gen als sonstige betriebliche Erträge erfasst.
Der Rückgang in der Position "Erträge aus Verrechnung von Mietzins und Serviceleistungen ggü. Gemeinschafts- unternehmen" resultiert aus der Beendigung der operativen Tätigkeit eines Joint Ventures.
Der Anstieg in der Position "Sonstiges" resultiert im Wesentlichen aus Kompensationszahlungen von Geschäfts- partnern aufgrund der Nichteinhaltung von vertraglich vereinbarten Leistungen.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 131 |
KONZERNABSCHLUSS
32 SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN
Sonstige betriebliche Aufwendungen beinhalten die folgenden Positionen:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | |||
Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwand | 8.659 | 2.260 | |||
Instandhaltung | 5.594 | 4.983 | |||
Energieaufwand | 4.601 | 3.440 | |||
Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen | 3.967 | 3.706 | |||
Ausgangsfrachten und Zölle | 3.522 | 2.937 | |||
Provision | 3.263 | 3.009 | |||
Marketing, Werbung und Repräsentationen | 2.615 | 2.966 | |||
Gewährleistungen | 2.431 | 1.638 | |||
Telefon, Porto & EDV | 2.102 | 1.947 | |||
Reisekosten | 1.687 | 1.932 | |||
Miete, Leasing und Pacht | 1.613 | 4.998 | |||
Lizenzen & Patentgebühren | 1.346 | 1.248 | |||
Aufwendungen mit nahestehenden Unternehmen | 781 | 865 | |||
Sonstige Vertriebskosten | 583 | 550 | |||
Reinigung | 541 | 440 | |||
Versicherungen | 505 | 454 | |||
Bankgebühren / Spesen des Geldverkehrs | 502 | 270 | |||
Ingenieurs- und Honorarleistungen | 409 | 1.187 | |||
Ausbildung und Fortbildungskosten | 408 | 365 | |||
Beiträge und Gebühren | 376 | 299 | |||
Kundenkreditversicherung | 176 | 182 | |||
Wertminderungsaufwendungen aus Forderungen aus Lieferungen | 172 | 438 | |||
und Leistungen | |||||
Sonstige betriebliche Aufwendungen | 45.853 | 40.114 |
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind in Summe von T€ 40.114 um T€ 5.739 auf T€ 45.853 angestie- gen. Dies resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg der Rechts- und Beratungsaufwendungen im Zusammen- hang mit dem Erwerb der VARTA Consumer Gesellschaften in Höhe von 3.006 T€. Der restliche Anstieg der Rechts- und Beratungsaufwendungen ist durch das operative Wachstum des Konzerns geschuldet. Aufgrund der erweiterten Produktionskapazitäten haben sich die Instandhaltungskosten um T€ 611 und der Energieaufwand um T€ 1.161 im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Der Anstieg der Ausgangsfrachten und Zölle ist auf den stark gestie- genen Absatz zurückzuführen. Gegenläufig haben sich die Miet- und Leasingaufwendungen durch die erstmalige Anwendung von IFRS 16 reduziert.
33 ANTEILSBASIERTE VERGÜTUNGSVEREINBARUNGEN
Mitarbeiteraktienoptionsprogramm (MSOP)
Das Mitarbeiteraktienoptionsprogramm (MSOP) wurde von der Muttergesellschaft VGG GmbH (Wien, Österreich) zum Bezug von Stammaktien der VARTA AG aufgelegt. Die zugrunde gelegte Erdienungsperiode beträgt vier Jahre. Die aktienbasierte Vergütung knüpft als wesentliche Bedingung an ein aktives Beschäftigungsverhältnis zum jeweiligen Ausübungszeitraum an.
132 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
Die Anzahl und der gewichtete Durchschnitt der Ausübungspreise der Aktienoptionen entwickelte sich wie folgt:
2019 | 2018 | |||||||||
(IN T€) | ANZAHL OPTIONEN | gewichteter durchschnitt- | ANZAHL OPTIONEN | gewichteter durchschnitt- | ||||||
licher Ausübungspreis | licher Ausübungspreis | |||||||||
zum 01. Januar ausstehend | 535.118 | |||||||||
während des Jahres verfallen | -16.163 | |||||||||
Während des Jahres ausgeübt | -147.358 | 56,48 | -142.739 | 27,20 | ||||||
Während des Jahres zugesagt | 10.357 | 677.857 | ||||||||
Zum 31. Dezember ausstehend | 381.954 | 535.118 | ||||||||
Zum 31. Dezember ausübbar | 51.329 | |||||||||
Die zum 31. Dezember 2019 ausstehenden Optionen hatten einen Ausübungspreis zwischen 37,30 € und 108,80 € (2018: 21,30 € und 28,16 €) und eine gewichtete durchschnittliche Vertragslaufzeit von ca. 4 Jahren (2018: ca. 4 Jahren).
Der gewichtete durchschnittliche Aktienpreis zum Ausübungstag der 2019 ausgeübten Aktienoptionen war 56,48 € (2018: 27,20 €).
Long-Term Incentive Program (LTIP)
Am 26. November 2019 wurde im Vorfeld zu anstehenden Änderungen durch das Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) einer der beiden Vorstandsverträge angepasst.
Dabei wurde die ursprünglich auf fünf Jahre ausgelegte, langfristigen aktienbasierten Vergütungskomponente umgestellt auf eine Erfolgsbeteiligung, die über drei Jahre an den Konzernerfolg gekoppelt ist. Detaillierte Erläute- rungen zum Vergütungsmodell sind im Lagebericht im Kapitel 9 "Vergütungsbericht" beschrieben.
Bis zur Änderung des LTIP Vertrags verfügte der Vorstand über die Möglichkeit eines Ausgleichs in Aktien oder in Geld, es handelte sich somit um eine Kombination aus einer aktienbasierten und einer in Geld auszugleichenden Komponente. Der Personalaufwand wurde über den Erdienungszeitraum erfasst und die Gegenbuchung erfolgte bis zur Vertragsänderung in der Kapitalrücklage (für den Ausgleich in Aktien) oder in den sonstigen abgegrenzten Schulden für Personal (für den Ausgleich in Geld). Die wesentliche Ausübungsbedingung war ein bestehendes Dienstverhältnis von mindestens drei Jahren. Ab dem 26. November 2019 werden die Ansprüche aus der Er- folgsbeteiligung in einer Rückstellung für Vorstandsvergütung erfasst (Ausweis unter sonstige langfristige Rück- stellungen).Mit der Änderung des LTIP Vertrags erlosch das Recht auf Erhalt von Aktienoptionen gegen die Ge- währung eines Anspruchs auf Auszahlung einer am Unternehmenserfolg angeknüpften Erfolgsbeteiligung.
Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte
Der beizulegende Zeitwert der beiden anteilsbasierten Vergütungssysteme wurde nach der Black-Scholes-Formel bestimmt.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 133 |
KONZERNABSCHLUSS
Folgende Parameter wurden bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte am Tag der Gewährung der an- teilsbasierten Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente verwendet:
MITARBEITER- | ||
AKTIENOPTIONSPROGRAMM | ||
(IN T€) | (MSOP) | LONGTERM INCENTIVE PLAN (LTIP) |
Beizulegender Zeitwert (Durchschnitt, in EUR)
Aktienkurs am Tag der Gewährung (in EUR)
Ausübungspreis (in EUR)
Erwartete Volatilität (in %)
Erwartete Laufzeit (in Jahren)
Erwartete Dividenden (Durchschnitt, in %)
Risikoloser Zinssatz (in %)
8,07
21,6
14,0
30,9 %
4,0
0,55 %
-0,691 %
7,51
20,6
14,0
28,9 %
5,0
0,55 %
0,043 %
Die erwartete Volatilität basiert auf einer Beurteilung der historischen Volatilität des Aktienkurses des Unterneh- mens, insbesondere in dem Zeitraum, der der erwarteten Laufzeit entspricht. Die erwartete Laufzeit der Instrumente basiert auf historischen Erfahrungswerten und dem allgemeinen Verhalten der Optionsinhaber.
Auswirkung der anteilsbasierten Vergütungen auf das Periodenergebnis und die Vermögens- und Finanzlage
Der in der GuV erfasste Aufwand für aktienbasierte Vergütung beläuft sich auf T€ 2.853 im Geschäftsjahr 2019 (2018: T€ 2.830). Die Effekte im Eigenkapital betragen T€ 870 (s. Erläuterungen unter 17 "Eigenkapital") und setzen sich zusammen aus Zuführungen aus der Fortschreibung des MSOP sowie der Fortschreibung des LTIP bis zum 26. November 2019 mit anschließender Umwidmung in die abgegrenzte Schulden (s. Erläuterungen unter 25 "Abgegrenzte Schulden") sowie der darauf entfallenden latenten Steuer. Nach Umwidmung verbleibt aus dem LTIP Vertrag im Eigenkapital ein Betrag in Höhe von T€ -560.
34 ZINSERGEBNIS
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Finanzertrag | 601 | 160 | ||
Finanzaufwand | -1.127 | -416 | ||
Zinsergebnis | -526 | -256 | ||
Der Zinsertrag ist im Jahr 2019 um T€ 441 auf T€ 601 angestiegen. Der Anstieg der Zinserträge resultiert im Wesentlichen daraus, dass nicht benötigte Zahlungsmittelbestände bei Banken und nahestehenden Unternehmen angelegt werden konnte. Die Zinsaufwendungen haben sich im laufenden Geschäftsjahr deutlich erhöht. Dies ist im Wesentlichen auf die erstmalige Anwendung von IFRS 16 zurückzuführen.
134 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
35 NETTOFINANZERGEBNIS
Die übrigen Finanzerträge und übrigen Finanzaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
(IN T€) | 2019 | 2018 | |||
Wechselkursgewinne | 106 | 368 | |||
Sonstige Finanzerträge | 3.382 | 0 | |||
Übriger Finanzertrag | 3.488 | 368 | |||
Wechselkursverluste | -1.984 | -631 | |||
Sonstiger Finanzaufwand mit Dritten | -660 | 0 | |||
Übriger Finanzaufwand | -2.644 | -631 |
Der Anstieg der sonstigen Finanzerträge resultiert aus der Bilanzierung des Besserungscheins zum beizulegen- den Zeitwert.
Aufgrund höherer Umsätze sowie Kundenanzahlungen in Fremdwährung, insbesondere USD, haben sich die Verluste aus Wechselkursschwankungen im laufenden Jahr deutlich erhöht. Der sonstige Finanzaufwand resul- tiert aus dem Abschluss des Konsortialkredits.
36 ERTRAGSTEUERAUFWENDUNGEN
Der effektive Steuersatz der VARTA Gruppe beträgt im Berichtsjahr 29,00 % (2018: 29,55 %). Der Körperschaft- steuersatz beträgt 15,00 %, der Solidaritätszuschlag darauf beträgt 5,50 %, und der zusammengefasste Gewer- besteuersatz liegt bei 13,24 % (2018: 13,24 %) für die VARTA AG. Nachfolgend wird die Überleitung vom er- warteten zum tatsächlichen Steueraufwand dargestellt:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | |||
Ergebnis vor Steuern (EBT) | 71.079 | 36.482 | |||
Ertragsteuersatz der Gesellschaft | 29,1 % | 29,1 % | |||
Erwarteter (theoretischer) Steueraufwand | -20.663 | -10.605 | |||
Effekte aus unterschiedlichen Steuersätzen im Konzern | 1.107 | 1.127 | |||
Steuerfreie Erträge | 640 | 96 | |||
Aktivierung bisher nicht bilanzierter Verlustvorträge | -722 | 0 | |||
Steuerlich nicht anerkannter Aufwand und Zinsen | -809 | -1.368 | |||
Steueraufwand / Steuerertrag für Vorjahre | 224 | 630 | |||
Veränderung der Bewertung von latenten Steuerforderungen | 145 | 0 | |||
Sonstiges | -537 | -659 | |||
Ertragsteueraufwand | -20.615 | -10.779 |
Der Ertragsteueraufwand beinhaltet laufende Steuern in Höhe von T€ 20.179 (2018: T€ 9.498) und latente
Steuererträge in Höhe von T€ 436 (2018: T€ -1.281), welche ausschließlich aus temporären Differenzen resul- tieren.
Auf Grund der zum 1. Juli 2016 im Konzern abgeschlossenen Ergebnisabführungsverträge besteht zum Bilanz- stichtag eine ertragsteuerliche Organschaft mit der VARTA Microbattery GmbH, Ellwangen, Deutschland, und VARTA Storage GmbH, Nördlingen, Deutschland, als Organgesellschaften und der VARTA AG, Ellwangen, Deutschland, als Organträgerin.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 135 |
KONZERNABSCHLUSS
In der Konzern Gesamtergebnisrechnung sind T€ -159 (2018: T€ 212) Ertragsteuereffekte aus den Cashflow- Hedges enthalten. Die Einkommensteuer auf die Neubewertung von leistungsorientierten Plänen nach IAS 19 beträgt T€ -201 (2018: T€ -102). Beide Posten sind im sonstigen Ergebnis erfasst.
Im Konzern sind folgende nicht aktivierte und nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge aus der Körperschafts- teuer enthalten:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | |||
Verfallsdatum: | |||||
Im kommenden Wirtschaftsjahr - innerhalb 5 Jahres | 2.736 | ||||
Kein Verfall | 3.514 | 3.284 | |||
Anrechenbare steuerliche Verlustvorträge am 31. Dezember | 6.250 | 3.284 |
Für Verlustvorträge in Höhe von T€ 6.250 (2018: T€ 3.284) wurden keine latenten Steuern aktiviert. In den betref- fenden Gesellschaften ist die Wahrscheinlichkeit, dass zukünftige Gewinne mit den aufgelaufenen Verlustvor- trägen verrechnet werden können, zum Zeitpunkt der Bilanzierung als gering beurteilt worden.
Die Aktivierung steuerlich verwendbarer Verlustvorträge wird jährlich neu beurteilt und basiert auf aktuellen und langfristigen Annahmen und Einschätzungen des Managements. Dabei werden diejenigen Verlustvorträge akti- viert, die innerhalb der nächsten Jahre aufgrund der Ertragslage von Einzelgesellschaften oder steuerlichen Org- anschaften genutzt werden können. In Ländern beziehungsweise Gesellschaften, in denen eine Nutzung der Verlustvorträge nicht absehbar ist, wird somit auf eine Aktivierung verzichtet.
Am 31. Dezember 2019 bestand eine latente Steuerschuld von 936 T€ (2018: 805 T€) für temporäre Differenzen
von 3.219 T€ (2018: 2.769 T€) im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen und Gemeinschaftsunter- nehmen. Diese passiven latente Steuern wurden nicht gebildet, da der Konzern in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Umkehrung zu steuern und sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren wer- den.
37 KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG
Die übrigen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträge resultieren im Wesentlichen aus den nichtzah- lungswirksamen Veränderungen des Erstattungsanspruchs aus dem Schuldbeitritt in Höhe von T€ 2.626 (2018: T€ 180) und der nicht zahlungswirksamen Effekte aus der aktienbasierten Vergütung in Höhe von T€ 870 (2018: T€ 2.830; vgl. Erläuterungen 29 "Personalaufwand"). Zusätzlich sind in den nicht zahlungswirksamen Verände- rungen Währungseffekte in Höhe von T€ -146 (2018: T€ -633) und aus Veränderungen der Konzern- Gesamtergebnisrechnung in Höhe von T€ 1.272 (2018: T€ -361) enthalten, welche direkt im Eigenkapital erfasst werden.
Der Posten "Auszahlungen aus dem Kauf von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten" ist, aufgrund von offenen Posten, welche nicht zahlungspflichtig waren, nicht mit den entsprechenden Zugängen der "immateri- ellen Vermögenswerten und Sachanlagen" abstimmbar. Hauptsächlich ergibt sich der Unterschied aus Verbind- lichkeiten in Höhe von T€ -16.905 (31. Dezember 2018: T€ 901). Diese Verbindlichkeiten aus Investitionen in das Sachanlagevermögen haben sich im Vergleich zum Vorjahr um T€ 16.905 erhöht. Im Geschäftsjahr 2018 nahmen diese Verbindlichkeiten um T€ 901 ab. Die offenen Posten aus den Investitionen des Vorjahres wurden im Folge- jahr vollständig bezahlt und in der Geldflussrechnung dem Posten "Auszahlungen aus dem Kauf von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten" zugeordnet.
Die Entwicklung der finanziellen Verbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:
136 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
NICHT ZAHLUNGS- | ||||||||||
ZAHLUNGSWIRKSAME | WIRKSAME | |||||||||
31. 12.2018 | VERÄNDERUNGEN | VERÄNDERUNG | 31.12.2019 | |||||||
(IN T€) | TILGUNG | AUFNAHME | ||||||||
Langfristige Finanz- | 6.200 | 0 | 0 | -3.382 | 2.818 | |||||
schulden | ||||||||||
Kurzfristige Finanz- | 2.004 | -1.453 | 2.243 | 0 | 2.794 | |||||
schulden | ||||||||||
Derivate | 716 | -716 | 0 | 1.278 | 1.278 | |||||
Verbindlichkeiten | ||||||||||
aus | 8.920 | 6.890 | ||||||||
Finanzierungs- | ||||||||||
tätigkeiten
Von den dargestellten Zahlungsmittelbeständen unterliegen T€ 0 (31. Dezember 2018: T€ 0) einer Verfügungsbe- schränkung.
38 RISIKOMANAGEMENT
38.1 INTERNES KONTROLLSYSTEM
Um die Übereinstimmung des Konzernabschlusses der VARTA AG mit den anzuwendenden Rechnungslegungs- grundsätzen und um die Ordnungsmäßigkeit der Konzernberichterstattung zu gewährleisten, hat das Management der VARTA AG interne Kontroll- und Steuerungssysteme für die Finanzberichterstattung eingerichtet. Damit wird eine angemessene Sicherheit hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung gewährleistet, um eine möglichst zuverlässige Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft zu ermögli- chen.
Der Prüfungsausschuss überwacht zum einen die Einhaltung der Richtlinien und Prozesse des Konzern- Risikomanagements durch den Vorstand und zum anderen die Wirksamkeit des Risikomanagement-Systems im Hinblick auf die Risiken, denen der Konzern ausgesetzt ist. Eine interne Revision ist aufgebaut, sodass regelmä- ßige Prüfungen durchgeführt werden können, deren Ergebnisse unmittelbar an den Prüfungsausschuss berichtet werden.
Jedem internen Kontrollsystem, wie gut auch immer konzipiert, sind Grenzen gesetzt. Daher können auch diejeni- gen internen Kontroll- und Steuerungssysteme, die für wirksam befunden wurden, keine vollständige Sicherheit hinsichtlich der Erstellung und Darstellung von Abschlüssen bieten.
Bei der Bilanzierung und Bewertung werden Einschätzungen und Annahmen bezüglich der Zukunft getroffen. Die Schätzungen und Annahmen, die ein signifikantes Risiko in Form einer wesentlichen Anpassung der Buchwerte von Vermögen und Schulden innerhalb des nächsten Geschäftsjahrs darstellen, sind unter den einzelnen Positio- nen im Anhang dargestellt. Insgesamt wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr aber keine Risiken identifiziert, die zu einer wesentlichen Korrektur der im Konzernabschluss dargestellten Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens führen könnten.
38.2 FINANZRISIKOMANAGEMENT
Vorrangiges Ziel für das Finanzrisikomanagement ist, die Finanzrisiken, welchen der Konzern ausgesetzt ist, zu identifizieren, zu überwachen und effiziente Sicherungsmaßnahmen zu etablieren. Die finanziellen Risiken erge- ben sich aus dem operativen Geschäft sowie der Finanzierungsstruktur. Dazu zählen insbesondere das Kredit-,Liquiditäts-, Währungs- und Zinsrisiko sowie das Marktpreisrisiko von Commodities.
Neben der Identifizierung, Analyse und Bewertung der Finanzrisiken erfolgen auch die Entscheidungen über den Einsatz von Finanzinstrumenten zum Steuern dieser Risiken grundsätzlich durch das Management der MTC
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 137 |
KONZERNABSCHLUSS
GmbH sowie der VARTA Microbattery GmbH und den Vorstand der VARTA AG, welche im Allgemeinen die Strategie einer geringen Risikobereitschaft verfolgen.
Die nachfolgenden Abschnitte geben einen Überblick über das Ausmaß der einzelnen Risiken sowie die Ziele, Grundsätze und Prozesse für Messung, Überwachung und Absicherung der finanziellen Risiken.
Kreditrisiko (Bonitätsrisiko)
Das Kreditrisiko entsteht im Konzern aus Ausleihungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen Forderungen und Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, wobei der Schwerpunkt des Kreditrisikos bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen liegt. Dem Ausfallsrisiko im Forderungsbereich aufgrund von Liquiditätsrisiken wird durch gezielte Maßnahmen wie laufende Bonitätsprüfung, teilweise Versicherung der For- derungen gegen Insolvenz, Vorauszahlungsvereinbarung und Mahnwesen entgegengewirkt.
Aufgrund der Konzernpolitik, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente weltweit als Einlagen ausschließlich bei Finanzinstitutionen mit einwandfreier erstklassiger Bonität oder bei nahestehenden Unternehmen zu investie- ren, ist das aus Bankguthaben entstehende Kreditrisiko ebenso begrenzt.
Der Buchwert der finanziellen Vermögenswerte entspricht dem maximalen Kreditrisiko, das sich zum Bilanzstich- tag im Wesentlichen wie folgt zusammensetzt:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | |||
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 244.781 | 149.741 | |||
Vertragsvermögenswerte | 2.032 | 2.370 | |||
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 51.966 | 26.345 | |||
Andere finanzielle Vermögenswerte | 548 | 359 | |||
Sonstige Vermögenswerte* | 30.922 | 25.863 | |||
Summe finanzielle Vermögenswerte | 330.249 | 204.678 |
- ohne sonstige Steuerforderungen T€ 3.654 (2018: T€ 2.295) und aktive Rechnungsabgrenzungsposten T€ 712 (2018: T€ 1.674).
Im Geschäftsjahr 2019 bestand mit einer Bank ein Rahmenvertrag über den Verkauf von Forderungen mit einer Laufzeit bis September 2020. Dieser wurde Mitte 2019 um ein weiteres Jahr verlängert. Dabei werden Forderun- gen aus Lieferungen und Leistungen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mit Eingang der entspre- chenden Rechnung beim jeweiligen Schuldner unter Angabe des Zahlungsziels verkauft. Der Verkauf der Forde- rungen erfolgt zum Ende eines Monats. Zu diesem Zeitpunkt entscheidet die Bank im Rahmen eines Gesamtvo- lumens in Höhe von T€ 10.000 über die Höhe der anzukaufenden Forderungen. Von den zu diesem Zeitpunkt zum Fair Value bewerteten Forderungen werden 90 % an die Bank verkauft. Die im Laufe eines Monats bezahlten Forderungen werden unter den sonstigen Finanzverbindlichkeiten gegenüber der Bank dargestellt (vgl. Erläute- rungen 19 "Andere finanzielle Verbindlichkeiten"). Zum 31. Dezember 2019 hat der Konzern Forderungen in Höhe von T€ 7.911 (31. Dezember 2018: T€ 8.541) verkauft. Im Konzern bestehen keine weiteren Risiken aus den verkauften Forderungen.
Am Bilanzstichtag waren Ausleihungen inklusive abgegrenzter Zinsen in Höhe von T€ 548 (31. Dezember 2018: T€ 359) an Dritte gewährt.
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 betreffen die sonstigen Vermögenswerte im Wesentlichen den Erstat- tungsanspruch aus Schuldbeitritt in Höhe von T€ 17.907 (2018: T€ 15.633) (vgl. 1 "Allgemeine Informationen"), Forderungen aus Förderprojekten in Höhe von T€ 9.343 sowie geleistete Anzahlungen in Höhe von T€ 2.662.
138 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
Im Rahmen des Wertminderungsmodells wird bei der Bildung einer Wertberichtigung auf Forderungen aus Liefe- rungen und Leistungen der vereinfachte Ansatz angewandt, wonach für diese Forderungen bereits bei der erst- maligen Erfassung erwartete Kreditverluste über die gesamte Laufzeit erfasst werden.
Das maximale Kreditrisiko ist als gering einzustufen, da das im Grundgeschäft immanente Ausfallsrisiko mit Ge- schäftspartnern durch Kreditversicherungen in Höhe von T€ 14.500 (31. Dezember 2018: T€ 13.302) teilweise abgedeckt wird. Die anzuwendenden Kriterien zur Bonitätsbeurteilung sind in den Verträgen mit Kreditversiche- rern sowie in internen Richtlinien festgelegt. Zudem ist das Kreditrisiko nicht konzentriert, da die Kundenbasis des Konzerns aus einer Vielzahl von Kunden besteht. Offene Forderungen zum Bilanzstichtag müssen unabhängig von ihren Fälligkeiten den Kriterien der Risikobeurteilung des Konzerns standhalten. Grundsätzlich wird bei allen finanziellen Vermögenswerten aufgrund von internen und externen Erfahrungswerten ein Risiko berücksichtigt. Es gibt keine finanziellen Vermögenswerte, für die Konditionen nachverhandelt wurden.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte nach Wertberichtigung lassen sich wie folgt darstellen:
(IN T€)
Vertragsvermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Wertberichtigungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte - netto
Die Wertberichtigungen haben sich wie folgt entwickelt:
31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | |
2.0322.370
52.13826.783
-172-438
53.99828.715
(IN T€) | 2019 | 2018 | |||
Stand zu Beginn des Geschäftsjahres | 438 | 303 | |||
Zuführung | 12 | 655 | |||
Verbrauch | -31 | -215 | |||
Auflösung | -257 | -320 | |||
Währungsdifferenzen | 10 | 15 | |||
Summe Wertberichtigungen | 172 | 438 |
Eine 100-%-ige Wertberichtigung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bzw. des finanziellen Vermö- genswertes wird vorgenommen, sobald eine Uneinbringlichkeit bekannt oder eine Forderung über 90 Tage über- fällig ist. Abweichungen von diesem Grundsatz sind beispielsweise möglich bei strittigen Posten oder bei vorhan- denem Guthaben. Für überfällige Forderungen zwischen 31 und 90 Tagen wird der erwartete Ausfall unter Be- rücksichtigung des Länderrisikos und durchschnittlicher Ausfälle wie folgt erfasst:
- > 31 Tage: 0,00-0,17% Wertberichtigung
Um den Erfahrungen aus Vorjahren Rechnung zu tragen, werden die wesentlichen offenen Forderungen, berei- nigt um die versicherten oder bereits wertberichtigten Forderungen und bereinigt um Forderungen von öffentlichen Auftraggebern, jährlich unter Anwendung eines pauschalierten Verfahrens wertberichtigt. Der angesetzte Wertbe- richtigungssatz berechnet sich jährlich aus einem Zehnjahresdurchschnitt der Relation von offenen Forderungen und Forderungsausfällen sowie einem Länderrisikozuschlag.
Die folgende Abbildung legt die Informationen zu den überfälligen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach dem Simplified Approach offen:
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 139 |
KONZERNABSCHLUSS | |||||||||||||
31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||||||||||||
BUCHWERT | WERT- | BUCHWERT VOR | WERT- | ||||||||||
(IN T€) | VOR WERT- | NETTO | WERT- | NETTO | |||||||||
BERICHTIGUNGEN | BERICHTIGUNGEN | BERICHTIGUNGEN | BERICHTIGUNGEN | ||||||||||
0 bis 10 Tage überfällig | 4.314 | -1 | 4.313 | 2.528 | 0 | 2.528 | |||||||
11 bis 30 Tage überfällig | 1.704 | 0 | 1.704 | 1.212 | 0 | 1.212 | |||||||
31 bis 60 Tage überfällig | 801 | -13 | 788 | 520 | -75 | 445 | |||||||
61 bis 180 Tage überfällig | 0 | 0 | 0 | 137 | -14 | 123 | |||||||
181 bis 360 Tage überfällig | 243 | -7 | 236 | 408 | -250 | 158 | |||||||
Mehr als 360 Tage überfällig | 156 | -151 | 5 | 98 | -99 | -1 | |||||||
Summe Konzern | 7.218 | -172 | 7.046 | 4.903 | -438 | 4.465 |
Bei den überfälligen Nettoforderungen aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich in erster Linie um Forde- rungen aus langjährig bestehenden Kundenbeziehungen. Aufgrund von Erfahrungswerten aus der Vergangenheit erwartet der Konzern keine wesentlichen Ausfälle.
Die finanziellen Vermögenswerte, die unter die Anwendung des General Approachs fallen, wurden nicht wertbe- richtigt, da aus den aktuell vorhandenen Sachverhalten aufgrund von Sicherheiten keine wesentlichen Ausfälle erwartet werden.
Liquiditätsrisiko
Die Sicherung der Liquidität wird laufend durch das Treasury des VARTA AG - Konzerns und das der MTC GmbH überwacht. Die Steuerung reicht vom ständigen Vergleich der prognostizierten und tatsächlichen Zah- lungsflüsse bis zur Abstimmung der Fälligkeitsprofile von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Die wesentlichen Liquiditätsrisiken bestehen in allgemeinen Wirtschaftsrisiken, im Ausfall von Kundenzahlungen und Wechselkursrisiken.
140 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
Nachfolgend werden die nicht diskontierten vertraglichen Fälligkeiten der nicht-derivativen und derivativen finanzi- ellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Es bestehen im Zeitablauf keine Änderungen des Ausfallrisikos der finanzi- ellen Verbindlichkeiten:
31. Dezember 2019
VERTRAG- | BIS 3 | 3 BIS 12 | 1 BIS | MEHR ALS | ||||||||||
(IN T€) | BUCHWERTE | LICHE CASH- | SOFORT | |||||||||||
FLOWS | MONATE | MONATE | 5 JAHRE | 5 JAHRE | ||||||||||
Nicht-derivative finanzielle Verbindlichkeiten | ||||||||||||||
Sonstige Finanzverbindlichkeiten* | 5.612 | 5.612 | 0 | 2.794 | 0 | 0 | 2.818 | |||||||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen** | 56.136 | 56.136 | 19.195 | 32.546 | 4.395 | 0 | 0 | |||||||
Abgegrenzte Schulden*** | 4.301 | 4.301 | 0 | 0 | 4.301 | 0 | 0 | |||||||
Sonstige Verbindlichkeiten**** | 4.090 | 4.090 | 906 | 3.173 | 11 | 0 | 0 | |||||||
Summe nicht-derivative finanzielle Verbindlichkei- | 70.139 | 70.139 | 20.101 | 38.513 | 8.707 | 0 | 2.818 | |||||||
ten | ||||||||||||||
- Ohne derivative Finanzinstrumente T€ 1.278; inklusive einem Forderungsverzicht in Höhe von T€ 2.818 mit einer erwarteten
Laufzeit von mehr als 5 Jahren, welcher aufgrund von bestimmten Umständen früher zurückbezahlt werden kann. (vgl. Erläuterungen 19 "Andere finanzielle Verbindlichkeiten")
- Ohne erhaltene Anzahlungen T€ 32.268 und Vertragsverbindlichkeiten T€ 11.198
- Ohne abgegrenzte Schulden für Leistungen an Mitarbeiter T€ 12.330
- Ohne passive Rechnungsabgrenzungen T€ 95, Verbindlichkeiten aus Förderprojekten T€ 12.394, Zollverbindlichkeiten T€ 1.557, sonstige Verbindlichkeiten aus Steuern T€ 1.978 und im Rahmen der sozialen Sicherheit T€ 6
VERTRAG- | ||||||||||||||||||||||||
(IN T€) | BUCHWERTE | LICHE CASH- | SOFORT | BIS 3 | 3 BIS 12 | 1 BIS | MEHR ALS | |||||||||||||||||
FLOWS | MONATE | MONATE | 5 JAHRE | 5 JAHRE | ||||||||||||||||||||
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten | ||||||||||||||||||||||||
Devisentermingeschäfte (Cashflow-Hedge) | 1.278 | 61.342 | 0 | 61.342 | 0 | 0 | 0 | |||||||||||||||||
Summe derivative finanzielle Verbindlichkeiten | 1.278 | 61.342 | 0 | 61.342 | 0 | 0 | 0 | |||||||||||||||||
Summe Konzern | 71.417 | 131.481 | 20.101 | 99.855 | 8.707 | 0 | 2.818 | |||||||||||||||||
31. Dezember 2018 | ||||||||||||||||||||||||
VERTRAG- | ||||||||||||||||||||||||
LICHE CASH- | BIS 3 | 3 BIS 12 | 1 BIS | MEHR ALS | ||||||||||||||||||||
(IN T€) | BUCHWERTE | FLOWS | SOFORT | MONATE | MONATE | 5 JAHRE | 5 JAHRE | |||||||||||||||||
Nicht-derivative finanzielle Verbindlichkeiten | ||||||||||||||||||||||||
Sonstige Finanzverbindlichkeiten* | 8.204 | 8.204 | 0 | 1.459 | 545 | 0 | 6.200 | |||||||||||||||||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen** | 23.434 | 23.434 | 6.207 | 17.227 | 0 | 0 | 0 | |||||||||||||||||
Abgegrenzte Schulden*** | 2.961 | 2.961 | 0 | 0 | 2.961 | 0 | 0 | |||||||||||||||||
Sonstige Verbindlichkeiten**** | 2.002 | 2.002 | 152 | 1.850 | 0 | 0 | 0 | |||||||||||||||||
Summe nicht-derivative finanzielle Verbindlichkei- | 36.601 | 36.601 | 6.359 | 20.536 | 3.506 | 0 | 6.200 | |||||||||||||||||
ten | ||||||||||||||||||||||||
- Ohne derivative Finanzinstrumente T€ 716; inklusive einem Forderungsverzicht in Höhe von T€ 6.200 mit einer
erwarteten Laufzeit von mehr als 5 Jahren, welcher aufgrund von bestimmten Umständen früher zurückbezahlt werden kann.
(vgl. Erläuterungen 19 "Andere finanzielle Verbindlichkeiten")
- Ohne erhaltene Anzahlungen T€ 11.587 und Vertragsverbindlichkeiten T€ 8.435
- Ohne abgegrenzte Schulden für Leistungen an Mitarbeiter T€ 9.084
- Ohne passive Rechnungsabgrenzungen T€ 93, Verbindlichkeiten aus Förderprojekten T€ 6.418, Zollverbindlichkeiten T€ 793, sonstige Verbindlichkeiten aus Steuern T€ 1.457 und im Rahmen der sozialen Sicherheit T€ 348
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 141 |
KONZERNABSCHLUSS | ||||||||||||||
VERTRAG- | ||||||||||||||
LICHE CASH- | BIS 3 | 3 BIS 12 | 1 BIS | MEHR ALS | ||||||||||
(IN T€) | BUCHWERTE | FLOWS | SOFORT | MONATE | MONATE | 5 JAHRE | 5 JAHRE | |||||||
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten | ||||||||||||||
Devisentermingeschäfte (Cashflow-Hedge) | 716 | 10.000 | 0 | 10.000 | 0 | 0 | 0 | |||||||
Summe derivative finanzielle Verbindlichkeiten | 716 | 10.000 | 0 | 10.000 | 0 | 0 | 0 | |||||||
Summe Konzern | 37.317 | 46.601 | 6.359 | 30.536 | 3.506 | 0 | 6.200 | |||||||
Marktrisiko
Das Marktrisiko beinhaltet das Währungs-, Rohstoff- und Zinsrisiko, welche nachfolgend näher erläutert werden.
Rohstoffrisiko
Der Konzern kauft Rohstoffe in unterschiedlichen Mengen, und diese unterliegen einem Preisänderungsrisiko. Durch die Analyse der geplanten Rohstoffmengen werden die wesentlichen Rohstoffe bestimmt und durch Commodity Swaps (im Wesentlichen für Nickel) abgesichert. Das verbleibende Rohstoffrisiko wird für den Konzern als gering eingeschätzt.
Währungsrisiko
Der Konzern wickelt seine Warenein- und -verkäufe basierend auf der funktionalen Währung der drei Regionen überwiegend in Euro (Europa) und US Dollar (USA, Asien) ab. Währungsrisiken, die Forderungen aus Lieferun- gen und Leistungen betreffen, bestehen nur in sehr geringem Ausmaß, da die anfallenden Ausgangsrechnungen bei Auslandsgesellschaften zum Großteil in der jeweiligen lokalen Währung fakturiert werden. Ebenso werden Einkäufe von Vorräten und/oder von Dienstleistungen hauptsächlich in der lokalen Währung der Tochtergesell- schaften getätigt.
Zum Bilanzstichtag sind die verzinslichen Verbindlichkeiten, im Wesentlichen handelt es sich hier um Leasing- und Darlehensverbindlichkeiten, überwiegend in Euro und US-Dollar ausgewiesen, welche den funktionalen Wäh- rungen der jeweiligen Konzerngesellschaften entsprechen, sodass auch diesbezüglich nach Einschätzung des Konzerns kein wesentliches Währungsrisiko besteht.
Die nachfolgende Abbildung zeigt finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nach dem Währungspaar EUR / USD, bei denen die Währung von der funktionalen Währung der jeweiligen Konzerngesellschaft, welche diese Finanzinstrumente hält, abweicht.
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 27.983 | 7.117 | ||
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 26.446 | 3.370 | ||
Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen | 8.790 | 6.783 | ||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 8.482 | 0 | ||
erhaltene Kundenanzahlungen | 66.564 | 0 | ||
Darlehen von nahestehenden Unternehmen | 24.880 | 11.048 | ||
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen | 3.806 | 3.294 | ||
Summe Währungsexposure brutto | -40.513 | 4.614 | ||
Devisentermingeschäfte | 49.373 | 11.048 | ||
Summe Währungsexposure netto | 8.860 | 15.662 | ||
Weitere für den Konzern relevante Währungspaare sind von untergeordneter Bedeutung.
142 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
Sensitivitätsanalyse
Eine Veränderung der folgenden funktionalen Währung gegenüber der Fremdwährung aus dem Währungspaar in Höhe von der unten angeführten Prozentpunkte hätte das Ergebnis des Konzernabschlusses um die untenste- henden Beträge per 31. Dezember erhöht (gemindert). Im Rahmen dieser Analyse werden die übrigen Variablen, insbesondere die Zinssätze, konstant gehalten.
(IN T€) | GEWINN (+) / VERLUST (-) | |||||||||
31. Dezember 2019 | ||||||||||
EUR/USD | +/- 4,9 % | 1.810 | -1.726 | |||||||
(IN T€) | GEWINN (+) / VERLUST (-) | |||||||||
31. Dezember 2018 | ||||||||||
EUR/USD | +/- 7,3 % | -775 | 860 | |||||||
Die Volatilität für die einzelnen relevanten Währungspaare wurde mit historischen Daten für die letzten 250 Kurs- tage (vor dem jeweiligen Stichtag) berechnet. Auf Basis der täglichen Wechselkursentwicklung (Veränderung aktueller Kurse gegenüber Vortag) wurde durch Hochskalieren dieser Tagesvolatilitäten die dargelegte Jahres- volatilität ermittelt.
Die Sensitivitätsanalyse zeigte, dass sich keine wesentlichen Effekte auf das Eigenkapital des Konzerns aus den Währungspaaren ergeben hätten.
Zinsrisiko
Das Zinsrisiko teilt sich auf in Veränderungen der zukünftigen Zinszahlungen aufgrund von Schwankungen des Marktzinssatzes und in ein zinsbedingtes Risiko einer Änderung des Marktwertes, de facto verändert sich der Marktwert eines Finanzinstrumentes aufgrund von Schwankungen des Marktzinssatzes.
Der Konzern ist Zinsrisiken ausgesetzt, welche sich aus der Aufnahme und der Anlage von Finanzmitteln zu fixen und variablen Zinssätzen ergeben, wobei der VARTA AG Konzern aufgrund des derzeitigen Liquiditätsüber- schusses die Anlage von Mitteln bei Banken und im Mutterkonzern vornimmt.
Zum Bilanzstichtag bestehen folgende verzinsliche Finanzinstrumente:
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Fest verzinsliche Finanzinstrumente | ||||
Finanzielle Vermögenswerte* | 61.624 | 57.063 | ||
Finanzielle Verbindlichkeiten** | 5.626 | 8.204 | ||
Variabel verzinsliche Finanzinstrumente | ||||
Finanzielle Vermögenswerte* | 183.157 | 92.678 | ||
Finanzielle Verbindlichkeiten** | 0 | 0 | ||
- enthalten Bankguthaben und Festgelder sowie kurzfristige Veranlagungen
- enthalten sonstige Finanzverbindlichkeiten, ohne derivative Finanzinstrumente T€ 1.278
Sensitivitätsanalyse für festverzinsliche Finanzinstrumente
Im Konzern sind weder finanzielle Vermögenswerte (Festgelder) noch finanzielle Verbindlichkeiten (Verbindlich- keiten gegenüber Kreditinstituten), die fix verzinslich sind, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 143 |
KONZERNABSCHLUSS
Die Bewertung dieser Finanzinstrumente erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Eine Erhöhung der Zins- sätze hätte somit keinen Einfluss auf das Konzernergebnis.
Sensitivitätsanalyse für variable verzinsliche Finanzinstrumente
Eine Zinssatzerhöhung um einen Prozentpunkt hätte - unter Berücksichtigung der Absicherung variabel verzins- licher Finanzinstrumente durch fixe Zinsen - das Konzernergebnis um T€ 1.299 erhöht (2018: um T€ 658 erhöht). Eine Reduktion des Zinssatzes von einem Prozentpunkt hätte eine Reduktion des Konzernergebnisses um
T€ -1.299 (2018: Reduzierung um T€ -658) zur Folge. Dabei wurde auch ein mögliches Sinken der Zinssätze unter 0 % berücksichtigt. Im Rahmen dieser Analyse wird angenommen, dass alle übrigen Variablen, ins- besondere Fremdwährungseffekte, konstant bleiben.
Derivative Finanzinstrumente
Der Konzern setzt derivative Finanzinstrumente im Wesentlichen zur Reduzierung der Risiken aus Änderungen von Wechsel- und Rohstoffkursen ein. Dabei kommen Devisentermingeschäfte und Commodity Swaps zur Re- duktion der kurzfristigen Auswirkungen von Wechselkurs- und Rohstoffkursschwankungen zur Anwendung. Alle diesbezüglichen Vertragspartner sind namhafte internationale Finanzinstitute, mit denen der Konzern in laufenden Geschäftsbeziehungen steht. Dementsprechend betrachtet der Konzern das Risiko der Nichterfüllung durch einen Vertragspartner und damit das Risiko diesbezüglicher Verluste als gering. Der Gewinn der dargestellten derivati- ven Finanzinstrumente beträgt zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 T€ 2.067 (31. Dezember 2018: T€ 1.028).
Der Konzern designiert die Devisentermingeschäfte zur Absicherung von Währungsrisiken und wendet ein Siche- rungsverhältnis von 1:1 an. Die kritischen Bedingungen entsprechen dem Devisentermingeschäft sowie dem Grundgeschäft. Der Konzern bestimmt das Bestehen einer wirtschaftlichen Beziehung zwischen dem Sicherungs- instrument und dem gesicherten Grundgeschäft auf der Grundlage von Währung, Betrag und Zeitpunkt ihrer jeweiligen Zahlungsströme.
Die Derivate werden im Rahmen des deutschen Rahmenvertrags für finanzielle Derivatgeschäfte abgeschlossen, welcher eine Verrechnung von ausstehenden Positionen ermöglicht. Der zugrunde liegende Vertrag entspricht nicht den Kriterien des IFRS 9, um eine Verrechnung durchzuführen. Unter bestimmten Voraussetzungen, wie zum Beispiel einem Verzug oder einer Insolvenz eines Vertragspartners, besteht trotzdem ein rechtskräftiges Recht zur Verrechnung von ausstehenden Geschäften. Zum Bilanzstichtag wurden keine Verrechnungen in den finanziellen Posten vorgenommen. Damit entspricht der potenziell verrechnete Betrag, welcher unter einem Rah- menvertrag möglich wäre, dem ausgewiesenen Bruttobuchwert der Derivate.
144 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
Folgende Tabelle zeigt den Bestand an derivativen Finanzinstrumenten zum Bilanzstichtag:
31. Dezember 2019
DURCHSCHN. | NOMINALER BETRAG | FAIR VALUE | DAVON | |||||||||
WÄHRUNG | SICHERUNGSKURS | (IN TAUSEND | LAUFZEIT | |||||||||
1-12 MONATE | ORIGINAL WÄHRUNG) | (IN T€) | ERFOLGSNEUTRAL | |||||||||
Commodity Swap | USD | 16,34 | 392 | -42 | -42 | bis 1 Jahr | ||||||
Devisentermingeschäft | USD | 1,12 | 27.950 | -196 | 0 | bis 1 Jahr | ||||||
Devisentermingeschäft | USD | 1,1 | 11.761 | -188 | 0 | bis 1 Jahr | ||||||
Devisentermingeschäft | USD | 1,12 | 29.200 | -81 | 0 | bis 1 Jahr | ||||||
Devisentermingeschäft | USD | 1,23 | 9.600 | -621 | 0 | bis 1 Jahr | ||||||
Devisentermingeschäft | USD | 1,23 | 1.600 | -103 | 0 | über 1 Jahr | ||||||
Devisentermingeschäft | SGD | 1,34 | 464 | -3 | 0 | bis 1 Jahr | ||||||
Devisentermingeschäft | SGD | 1,34 | 465 | -3 | 0 | bis 1 Jahr | ||||||
Devisentermingeschäft | SGD | 1,34 | 465 | -3 | 0 | bis 1 Jahr | ||||||
Devisentermingeschäft | SGD | 1,33 | 465 | -3 | 0 | bis 1 Jahr | ||||||
Devisentermingeschäft | SGD | 1,33 | 466 | -3 | 0 | bis 1 Jahr | ||||||
Devisentermingeschäft | SGD | 1,33 | 466 | -3 | 0 | bis 1 Jahr | ||||||
Devisentermingeschäft | SGD | 1,33 | 466 | -3 | 0 | bis 1 Jahr | ||||||
Devisentermingeschäft | SGD | 1,33 | 466 | -3 | 0 | bis 1 Jahr | ||||||
Devisentermingeschäft | SGD | 1,33 | 467 | -3 | 0 | bis 1 Jahr | ||||||
Devisentermingeschäft | SGD | 1,33 | 467 | -2 | 0 | bis 1 Jahr | ||||||
Devisentermingeschäft | SGD | 1,33 | 467 | -2 | 0 | bis 1 Jahr | ||||||
Devisentermingeschäft | SGD | 1,33 | 468 | -2 | 0 | bis 1 Jahr | ||||||
Devisentermingeschäft | SGD | 1,33 | 464 | -4 | 0 | bis 1 Jahr | ||||||
Devisentermingeschäft | SGD | 1,33 | 464 | -3 | 0 | bis 1 Jahr | ||||||
Devisentermingeschäft | SGD | 1,33 | 464 | -3 | 0 | bis 1 Jahr | ||||||
Devisentermingeschäft | SGD | 1,32 | 464 | -4 | 0 | bis 1 Jahr | ||||||
Summe Konzern | -1.278 | -42 |
Das neutrale Ergebnis des Geschäftsjahres in Höhe von T€ 545 setzt sich zusammen aus dem Effekt des aktuellen Jahres T€ -42 sowie dem Settlementeffekt aus 2018 in Höhe von T€ -587.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 145 |
KONZERNABSCHLUSS
31. Dezember 2018
NOMINALER BETRAG | ||||||||||
(IN TAUSEND ORIGI- | FAIR VALUE | DAVON | ||||||||
WÄHRUNG | NALWÄHRUNG) | (IN T€) | ERFOLGSNEUTRAL | LAUFZEIT | ||||||
Commodity swap | USD | 432 | -38 | -38 | bis 1 Jahr | |||||
Devisentermingeschäft | USD | 21.900 | -106 | 0 | bis 1 Jahr | |||||
Devisentermingeschäft | USD | 10.000 | -23 | 0 | bis 1 Jahr | |||||
Devisentermingeschäft | USD | 8.000 | -229 | -229 | bis 1 Jahr | |||||
Devisentermingeschäft | USD | 11.200 | -320 | -320 | bis 1 Jahr | |||||
Devisentermingeschäft | USD | 12.650 | 31 | 0 | bis 1 Jahr | |||||
Summe Konzern | -685 | -587 |
Die Sicherungsgeschäfte werden über die Laufzeit mit einem durchschnittlichen Sicherungskurs abgeschlossen.
Die Devisentermingeschäfte sind mit einem Wert von -1.236 T€ (2018: T€ 678) sowie die Commodity-Sicherung
in Höhe von -42 T€ (2018: -38 T€) in dem Bilanzposten sonstige Verbindlichkeiten dargestellt.
Die Liquiditätsanalyse der derivativen Finanzinstrumente wurde bereits im obigen Teil dieses Kapitels, unter "Li- quiditätsrisiko" dargestellt.
Kategorien von Finanzinstrumenten
In der nachfolgenden Tabelle sind die Buchwerte der Finanzinstrumente nach Kategorien dargestellt. Im Bereich der derivativen Finanzinstrumente unterscheiden sich die Buchwerte von den beizulegenden Zeitwerten, im Fall der übrigen Finanzinstrumente entspricht der Buchwert dem beizulegenden Zeitwert.
(IN T€)
Als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente
Forderungsverkauf
Besserungsschein
Derivative Finanzinstrumente - Aktiva
Derivative Finanzinstrumente - Passiva
Summe
(IN T€)
Als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente
Forderungsverkauf
Besserungsschein
Derivative Finanzinstrumente - Aktiva
Derivative Finanzinstrumente - Passiva
Summe
2019STUFE 1STUFE 2STUFE 3
-2.089 | 0 | -2.089 | 0 | |||
-2.818 | 0 | 0 | -2.818 | |||
0 | 0 | 0 | 0 | |||
-1.278 | 0 | -1.278 | 0 | |||
-6.185 | 0 | -3.367 | -2.818 | |||
2018 | STUFE 1 | STUFE 2 | STUFE 3 | |||
-1.453 | 0 | -1.453 | 0 | |||
-6.200 | 0 | 0 | -6.200 | |||
31 | 0 | 31 | 0 | |||
-129 | 0 | -129 | 0 | |||
-7.751 | 0 | -1.551 | -6.200 | |||
146 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
(IN T€) | 31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||
Derivative Finanzinstrumente | 0 | ||
Derivative Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert bewertet | 0 | ||
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 244.781 | ||
Ausleihungen | 548 | ||
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 51.966 | ||
Sonstige Vermögenswerte* | 30.921 | ||
Ausleihungen und Forderungen | 83.435 | ||
Summe finanzielle Vermögenswerte | 328.217 | ||
Derivative Finanzverbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert bewertet | 1.278 | ||
Derivative Finanzverbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert bewertet | 1.278 | ||
Sonstige Finanzverbindlichkeiten** | 5.626 | ||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen*** | 56.136 | ||
Abgegrenzte Schulden**** | 4.301 | ||
Sonstige Verbindlichkeiten***** | 4.090 | ||
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet | 70.153 | ||
Summe finanzielle Verbindlichkeiten | 71.431 |
- Ohne sonstige Steuerforderungen T€ 3.654 (2018: T€ 2.295) und aktive Rechnungsabgrenzungsposten T€ 712 (2018: T€ 1.674) ** Ohne derivative Finanzinstrumente T€ 1.278 (2018: T€ 716); inklusive einem Forderungsverzicht in Höhe von T€ 2.818 mit einer
erwarteten Laufzeit von mehr als 5 Jahren, welcher aufgrund von bestimmten Umständen früher zurückbezahlt werden kann. (vgl. Erläuterungen 19 "Andere finanzielle Verbindlichkeiten")
*** Ohne erhaltene Anzahlungen T€ 32.268 (2018 T€ 11.587), ohne Vertragsverbindlichkeiten T€ 11.198 (2018: T€ 8.435)
**** Ohne abgegrenzte Schulden für Leistungen an Mitarbeiter T€ 12.330 (2018: T€ 9.084)
***** Ohne passive Rechnungsabgrenzungen T€ 95 (2018 T€ 93), Verbindlichkeiten aus Förderprojekten T€ 12.394 (2018: T€ 6.418), Zollverbindlichkeiten T€ 1.557 (2018: T€ 793), sonstigen Verbindlichkeiten aus Steuern T€ 1.978 (2018: T€ 1.457) und im Rahmen der sozialen Sicherheit T€ 6 (2018 T€ 348)
31
31
149.741
359
28.715
25.863
54.937
204.709
129
129
8.204
31.869
2.961
2.002
45.036
45.165
Berechnung des beizulegenden Zeitwerts:
Eine Reihe von Rechnungslegungsmethoden und Angaben des Konzerns verlangen die Bestimmung der beizule- genden Zeitwerte für finanzielle und nicht finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, den man in einer gewöhnlichen Transaktion zwischen Marktteilnehmern am Bewertungs- stichtag beim Verkauf eines Vermögenswertes erhalten würde oder bei der Übertragung einer Schuld zu zahlen hätte (IFRS 13.9).
Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld verwendet der Konzern soweit möglich am Markt beobachtbare Daten. Basierend auf den in den Bewertungstechniken verwen- deten Inputfaktoren werden die beizulegenden Zeitwerte in unterschiedliche Stufen in der Fair-Value- Hierarchie eingeordnet:
- Stufe 1: Notierte Preise (unbereinigt) auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Schulden
- Stufe 2: Bewertungsparameter, bei denen es sich nicht um die in Stufe 1 auf einer Notierung basierenden Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Schuld entweder direkt (das heißt als Preis) oder indirekt (das heißt als Ableitung von Preisen) beobachten lassen
- Stufe 3: Bewertungsparameter für Vermögenswerte oder Schulden, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 147 |
KONZERNABSCHLUSS
Wenn die zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld verwendeten Inputfaktoren in unterschiedliche Stufen der Fair-Value-Hierarchie eingeordnet werden können, wird die Bewer- tung zum beizulegenden Zeitwert in ihrer Gesamtheit der Stufe der Fair Value-Hierarchie zugeordnet, die dem niedrigsten Inputfaktor entspricht, der für die Bewertung insgesamt wesentlich ist.
Zum Bilanzstichtag weist der Konzern ausschließlich Finanzinstrumente, welche mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet werden, der Stufe 2 und Stufe 3 aus.
Kapitalmanagement
Seit dem Börsengang verfügt der VARTA AG Konzern über eine vergleichsweise sehr hohe Eigenkapitalbasis bzw. Eigenkapital-Quote. Diese Kapitalausstattung erlaubt es dem Konzern, die weiterhin notwendigen Investitio- nen zur Erweiterung der Produktionskapazitäten aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Darüber hinaus besteht für den Konzern die Möglichkeit für den Erwerb der VARTA Consumer Batteries auf einen Konsortialkredit zurück- zugreifen. Mittelfristig strebt der Konzern ein kosten- und risikooptimal ausgewogenes Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital an, bei gleichzeitiger Einhaltung der sich aus dem Konsortialkredit ergebenden Anforderungen.
39 NAHESTEHENDE PERSONEN UND GESELLSCHAFTEN
Folgende Personen und Gesellschaften wurden als nahestehende Personen und Gesellschaften für die Berichts- perioden 2019 und 2018 identifiziert:
- MTC als oberstes Mutterunternehmen und alle Unternehmen, welche direkt oder indirekt von MTC kontrolliert, gemeinsam kontrolliert oder wesentlich beeinflusst werden;
- Alle Unternehmen, welche direkt oder indirekt von Mitgliedern des Managements kontrolliert, gemeinsam kon- trolliert oder wesentlich beeinflusst werden;
- Prof. DDr. Michael Tojner als oberste Kontrollinstanz und alle Unternehmen, welche direkt oder indirekt durch Prof. DDr. Michael Tojner kontrolliert, gemeinsam kontrolliert oder wesentlich beeinflusst werden;
- Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der VARTA AG und deren Familienangehörige;
- Des Weiteren verweisen wir auf die Angaben zum VARTA Microbattery Pensions-Treuhande.V. unter 20.2 "Pensionen"
Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen werden unter marktüblichen Konditionen abgewickelt. Die Transaktionen mit nahestehenden Personen des Konzerns werden in folgenden Kategorien dargestellt:
Nahestehende Unternehmen:
- Gesellschaften, die von MTC kontrolliert, gemeinsam kontrolliert oder wesentlich beeinflusst werden, und MTC selbst (im Folgenden "MTC-Gesellschaften");
- Gesellschaften, die von Prof. DDr. Michael Tojner kontrolliert oder wesentlich beeinflusst werden (im Folgen- den "Prof. DDr Tojner Gesellschaften");
- Gemeinschaftsunternehmen des Konzerns;
- Gesellschaften mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht;
Nahestehende Personen:
- Personen, die direkt oder indirekt die Befugnis und die Verantwortung für die Planung, Leitung und Kontrolle
- der Aktivitäten des Konzerns verfügen.
148 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
39.1 NAHESTEHENDE UNTERNEHMEN
Im dargestellten Konzernabschluss sind die Verkäufe und der Erwerb von Vermögenswerten und Dienstleistun- gen von und an nahestehenden Unternehmen enthalten:
2019 | 2018 | |||||||||||
(IN T€) | TRANSAKTIONSVOLUMEN | TRANSAKTIONSVOLUMEN | ||||||||||
UMSATZERLÖSE | KAUF VON | UMSATZERLÖSE | KAUF VON | |||||||||
AUS PRODUKT- | WAREN UND | AUS PRODUKT- | WAREN UND | |||||||||
TRANSAKTIONEN | VERKAUF UND | DIENST- | VERKAUF UND | DIENST- | ||||||||
SERVICES | LEISTUNGEN | SERVICES | LEISTUNGEN | |||||||||
Transaktionen mit MTC-Gesellschaften | 448 | 781 | 1.148 | 578 | ||||||||
Transaktionen mit Prof. DDr. Tojner Gesellschaften | 128 | 1.810 | 176 | 1.795 | ||||||||
Transaktionen mit Gemeinschaftsunternehmen | - | - | 112 | 1.522 | ||||||||
Transaktionen mit Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 16 | 205 | 149 | 1 | ||||||||
Summe | 592 | 2.796 | 1.585 | 3.896 |
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 sind folgende Forderungen und Verbindlichkeiten ausstehend:
31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | |||||||
(IN T€) | AUSSTEHENDE POSITIONEN | AUSSTEHENDE POSITIONEN | ||||||
VERBINDLICH- | VERBINDLICH- | |||||||
TRANSAKTIONEN | FORDERUNGEN | KEITEN | FORDERUNGEN | KEITEN | ||||
Transaktionen mit MTC-Gesellschaften | 42.244 | 323 | 57.165 | 216 | ||||
Transaktionen mit Prof. DDr. Tojner Gesellschaften | 0 | 602 | 0 | 551 | ||||
Transaktionen mit Gemeinschaftsunternehmen | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||
Transaktionen mit Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 0 | 103 | 0 | 0 | ||||
Summe | 42.244 | 1.028 | 57.165 | 767 | ||||
Es besteht weiterhin eine finanzielle Verbindlichkeit gegenüber MTC-Gesellschaften aus dem Besserungsschein (vgl. Erläuterungen 19 "Andere finanzielle Verbindlichkeiten") in Höhe von T€ 2.832 (2018: T€ 6.200).
Die ausstehenden Forderungen sind weitestgehend besichert.
Transaktionen mit MTC-Gesellschaften
Folgende Transaktionen wurden im vorliegenden Geschäftsjahr mit MTC-Gesellschaften getätigt:
2019 | 2018 | |||||||||
(IN T€) | TRANSAKTIONSVOLUMEN | TRANSAKTIONSVOLUMEN | ||||||||
UMSATZERLÖSE | KAUF VON | UMSATZERLÖSE | KAUF VON | |||||||
AUS PRODUKT- | WAREN UND | AUS PRODUKT- | WAREN UND | |||||||
VERKAUF UND | DIENST- | VERKAUF UND | DIENST- | |||||||
TRANSAKTIONEN | SERVICES | LEISTUNGEN | SERVICES | LEISTUNGEN | ||||||
Dienstleistungen | 448 | 781 | 1.148 | 578 | ||||||
Summe | 448 | 781 | 1.148 | 578 | ||||||
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 149 |
KONZERNABSCHLUSS
Die ausstehenden Forderungen und Verbindlichkeiten mit nahestehenden MTC-Gesellschaften weisen per 31. Dezember 2019 folgende Positionen aus:
31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | ||||||||
(IN T€) | AUSSTEHENDE POSITIONEN | AUSSTEHENDE POSITIONEN | |||||||
TRANSAKTIONEN | FORDERUNGEN | VERBINDLICHKEITEN | FORDERUNGEN | VERBINDLICH-KEITEN | |||||
Services | 127 | 323 | 188 | 216 | |||||
kurzfriste Anlage inklusive Zinsen | 42.117 | 0 | 56.977 | 0 | |||||
Summe | 42.244 | 323 | 57.165 | 216 |
Durch die vorhandenen liquiden Mittel aufgrund der Kapitalerhöhung im Vorjahr erfolgte eine kurzfristige Veranla- gung an die Montana Tech Components GmbH zur Vermeidung von Negativzinsen.
Es besteht eine nachrangige Bürgschaft der VGG GmbH in Höhe von 8 Mio. Euro. Wir verweisen hierzu auf Ab- schnitt 20.2 "Pensionen".
Transaktionen mit Prof. DDr. Tojner Gesellschaften
Im Rahmen einer Sale & Lease Back Transaktion im Jahr 2015 mit einer durch Prof. DDr. Michael Tojner be- herrschten Gesellschaft (vgl. Erläuterungen 10 "Leasing") sind aus der Rückmiete der Grundstücke und Gebäude im Geschäftsjahr 2019 T€ 1.500 Mietaufwendungen (im Vorjahr: T€ 1.500) und T€ 57 aus anderen Weiterbelas- tungen angefallen:
2019 | 2018 | ||||||||||
(IN T€) | TRANSAKTIONSVOLUMEN | TRANSAKTIONSVOLUMEN | |||||||||
KAUF VON | KAUF VON | ||||||||||
VERKAUF VON | WAREN UND | VERKAUF VON | WAREN UND | ||||||||
TRANSAKTIONSART | WAREN UND DIENST- | DIENST- | WAREN UND DIENST- | DIENST- | |||||||
LEISTUNGEN | LEISTUNGEN | LEISTUNGEN | LEISTUNGEN | ||||||||
Dienstleistungen | 128 | 1.810 | 176 | 1.795 | |||||||
Summe | 128 | 1.810 | 176 | 1.795 |
Zum Bilanzstichtag sind folgende Forderungen und Verbindlichkeiten aus den Transaktionen zum Bilanzstichtag in der Konzern-Rechnung offen:
31. DEZEMBER 2019 | 31. DEZEMBER 2018 | |||||||
(IN T€) | AUSSTEHENDE POSITIONEN | AUSSTEHENDE POSITIONEN | ||||||
TRANSAKTIONEN | FORDERUNGEN | VERBINDLICHKEITEN | FORDERUNGEN | VERBINDLICHKEITEN | ||||
Darlehen inklusive Zinsen | 0 | 568 | 0 | 551 | ||||
Dienstleistungen | 0 | 34 | 0 | 0 | ||||
Summe | 0 | 602 | 0 | 551 | ||||
Des Weiteren besteht eine Garantie der Global Equity Beteiligungs-Management GmbH, Wien, über T€ 20.000 für Eventualverbindlichkeiten (vgl. 41 "Eventualverbindlichkeiten").
Transaktionen mit Gemeinschaftsunternehmen
Nach Beendigung der operativen Geschäftstätigkeit des Gemeinschaftsunternehmens VW-VM Forschungsgesell- schaft mbH & Co.KG im Jahr 2018 wurde das Gemeinschaftsunternehmen im Jahr 2019 liquidiert. Aus diesem Grund ergaben sich im Berichtsjahr keine Transaktionen.
150 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
2019 | 2018 | |||||||
(IN T€) | TRANSAKTIONSVOLUMEN | TRANSAKTIONSVOLUMEN | ||||||
VERKAUF VON | KAUF VON | VERKAUF VON | KAUF VON | |||||
WAREN UND DIENST- | WAREN UND DIENST- | WAREN UND DIENST- | WAREN UND DIENST- | |||||
TRANSAKTIONEN | LEISTUNGEN | LEISTUNGEN | LEISTUNGEN | LEISTUNGEN | ||||
Personalbereitstellung | - | - | 96 | - | ||||
Dienstleistungen | - | - | - | - | ||||
Mieterlöse | - | - | 4 | - | ||||
Sonstige | - | - | 12 | 1.522 | ||||
Summe | - | - | 112 | 1.522 | ||||
Transaktionen mit Gesellschaften, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
In den berichteten Geschäftsjahren besteht mit der VARTA Micro Innovation GmbH ein Beteiligungsverhältnis. Im Geschäftsjahr 2019 konnte ein Transaktionsvolumen aus Verkauf von Dienstleistungen in Höhe von T€ 16 und Zukauf von Dienstleistungen in Höhe von T€ 205 generiert werden.
Zum 31. Dezember 2018 bestehen Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 103.
39.2 NAHESTEHENDE PERSONEN
Die Führungskräfte, bestehend aus Vorstand und Personal mit zentralen Führungsaufgaben unterhalb des Vor- stands, erhielten folgende Vergütung:
(IN T€) | 2019 | 2018 | ||
Kurzfristige Leistungen an Arbeitnehmer | 5.414 | 4.470 | ||
Andere langfristige Leistungen an Arbeitnehmer | 2.363 | 1.900 | ||
Führungskräftevergütung in Summe | 7.777 | 6.370 | ||
In "Andere langfristige Leistungen an Arbeitnehmer" ist aus der aktienbasierten Vergütung ein Aufwand in Höhe von T€ 981 enthalten. Auf den Vorstand entfielen T€ 3.336 (2018: T€ 2.544) an kurzfristigen Leistungen und
T € 1.399 (2018: T€ 537) an langfristigen Leistungen.
40 MANAGEMENT DER VARTA AG
Der Vorstand der VARTA AG setzt sich wie folgt zusammen:
- Herbert Schein, Vorsitzender des Vorstandes / CEO Weitere Mandate:
- Geschäftsführer VARTA Microbattery GmbH
- Geschäftsführer VARTA Storage GmbH
- Geschäftsführer VARTA Micro Production GmbH
- Mitglied des Kuratoriums des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
- Steffen Munz, Finanzvorstand / CFO
Weitere Mandate:
- Geschäftsführer VARTA Microbattery GmbH
- Geschäftsführer VARTA Storage GmbH
- Geschäftsführer VARTA Micro Production GmbH
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 151 |
KONZERNABSCHLUSS
Der Aufsichtsrat der VARTA AG setzt sich wie folgt zusammen:
- Prof. DDr. Michael Tojner (Vorsitzender) CEO Montana Tech Components GmbH Weitere Mandate:
- Vorsitzender Aufsichtsrat der ASTA Energy Transmission Components GmbH
- Mitglied des Aufsichtsrat der Universal Alloy Corporation USA
- Vorsitzender Verwaltungsrat der Montana Tech Components AG
- Vorsitzender Verwaltungsrat der Montana AS Beteiligungs Holding AG
-
Dr. Harald Sommerer (Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, Vorsitzender des Prüfungsausschusses) CEO H.F.R.C. Private Trust
Weitere Mandate: - Mitglied des Aufsichtsrats der Kapsch Traffic Com AG
- Vorstandsvorsitzender H.F.R.C. Privatstiftung
- Frank Dieter Maier
Pensionär
Weitere Mandate:
- Mitglied des Aufsichtsrats der ASTA Elektrodraht GmbH & Co. KG
- Mitglied des Aufsichtsrats der Vishay Europe GmbH
- Dr. Franz Guggenberger (bis 21. Mai 2019) Rechtsanwalt und Partner der Sozietät Hasch & Partner
- Dr. Michael Pistauer (seit 21. Mai 2019)
Unternehmer und Geschäftsführer der PI Beteiligungs- und Unternehmensberatungsgesellschaft mbH Weitere Mandate:
- Mitglied des Aufsichtsrats der VARTA Microbattery GmbH
- Mitglied des Aufsichtsrats der CONNEXIO alternative investment & holding AG
- Mitglied des Aufsichtsrats der abatec Group AG, Österreich
- Sven Quandt
Geschäftsführer der S. Qu.-Vermögensberatung GmbH & Co. KG
Weitere Mandate:
- Mitglied des Beirats der Montana Tech Components AG
- Dr. Georg Blumauer Rechtsanwalt Inh. B-legal Weitere Mandate:
- Mitglied des Aufsichtsrats der WertInvest Entertainment und Veranstaltungs AG
152 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
41 EVENTUALVERBINDLICHKEITEN
(IN T€) | 2019 | 2018 | ||
Service - bzw. Dienstleistungsverpflichtungen | ||||
Fällig bis 2020 / 2019 | 715 | 864 | ||
Fällig bis 2021 - 2025 / 2020 - 2024 | 2.178 | 1.590 | ||
Fällig nach 2025 / 2024 | 1.415 | 27 | ||
Bestellobligo aus genehmigten Investitionen | ||||
Fällig bis 2020 / 2019 | 153.516 | 14.800 | ||
Übrige Abnahmeverpflichtungen | ||||
Fällig bis 2020 / 2019 | 66.216 | 58.380 | ||
Summe | 224.040 | 75.661 | ||
Die übrigen Abnahmeverpflichtungen betreffen im Wesentlichen Aufträge und Lieferverträge, die mit verschiede- nen Lieferanten zur Deckung des kurzfristigen Bedarfs an Rohstoffen, Vorprodukten und halbfertigen Erzeugnis- sen erstellt wurden.
Darüber hinaus ist auf die Risiken aus Altlasten hinzuweisen, die bei der VARTA AG bestehen. Die ehemaligen Grundstücke der VARTA AG bzw. ihrer ehemaligen Tochtergesellschaften dienten überwiegend als Produktions- stätten für die Batterieherstellung und weisen nahezu sämtliche branchentypische Altlasten auf. Eine Käuferin aller ehemaligen ausländischen sowie einer inländischen Beteiligung hat diese Risiken und mögliche in der Zu- kunft auftretende Risiken übernommen und die VARTA AG von diesen Risiken freigestellt; im Außenverhältnis besteht die Haftung der VARTA AG jedoch weiterhin fort. Mittlerweile wurde die Käuferin liquidiert. Die Global Equity Partners Beteiligungs-Management GmbH, Wien, ein mit der Käuferin verbundenes Unternehmen und nahestehendes Unternehmen der VARTA AG, hat diese Freistellung mit einer abgegebenen Garantie in Höhe von T€ 20.000 mit einer Laufzeit bis 2031 zusätzlich abgesichert. Erst wenn die Risiken aus den Altlasten das Deckungspotential der Garantiegeberin übersteigen oder diese ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht erfüllen kann, wird die VARTA AG entsprechend belastet. Die VARTA AG hat diese verbleibenden Risiken bewertet und keinen Bedarf zur Bildung einer Rückstellung identifiziert.
Im Zusammenhang mit den im Jahr 2016 von der VARTA AG in die VRT Pensionen GmbH abgespaltenen Pen- sionsverpflichtungen haftet die VARTA AG gemäß § 133 Abs. 3 Satz 2 UmwG als Gesamtschuldner für 10 Jahre nach der Abspaltung und somit bis zum Jahr 2026. Da die Abspaltung der T€ 25.476 Pensionsverpflichtungen auch entsprechendes Planvermögen für die Pensionsverpflichtungen in Höhe von T€ 26.946 umfasste, geht die VARTA AG aufgrund des Aktivüberhangs von T€ 1.470 davon aus, aus der Nachhaftung nicht in Anspruch ge- nommen zu werden.
Am 30. Januar 2014 beschloss die Hauptversammlung der VARTA AG die Übertragung der Aktien der damaligen Minderheitsaktionäre auf die Mehrheitsaktionärin, die Gopla Beteiligungsgesellschaft mbH (Gopla) gegen Barab- findung in Höhe von EUR 4,51 pro Aktie. Die Abfindungshöhe basierte auf einem externen Bewertungsgutachten. Der Squeeze-Out wurde mit Eintragung in das Handelsregister am 12. März 2014 wirksam. Auf Gopla wurden damit 210.379 weitere Aktien übertragen. Der Gesamtabfindungsbetrag betrug EUR 948.809,29. Nach dem Squeeze-Out leiteten ehemalige Minderheitsaktionäre ein Spruchverfahren gegen Gopla - nach Verschmelzung auf die VARTA AG gegen diese - vor dem Landgericht Stuttgart ein. Mit Beschluss vom 15. Mai 2017 hat das Landgericht Stuttgart sämtliche Anträge zurückgewiesen. Gegen diesen Beschluss wurde von einigen Antragstel- lern und deren gemeinsamen Vertretern Beschwerde eingelegt. Das Landgericht Stuttgart half den Beschwerden mit Beschluss vom 21. Dezember 2017 nicht ab. In der zweiten Instanz beim Oberlandesgericht Stuttgart wurden die Beschwerden der Antragsteller mit Beschluss vom 06. August 2019 zurückgewiesen und eine Rechtsbe-
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 153 |
KONZERNABSCHLUSS
schwerde zum Bundesgerichtshof nicht zugelassen. Das im Vorjahr berichtete Haftungsverhältnis ist somit als abgeschlossen zu betrachten.
154 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
42 BETEILIGUNGSGESELLSCHAFTEN
Für die im Konzernabschluss dargestellten Perioden wurden folgende Gesellschaften einbezogen,
Angabe nach § 315e Abs. 1 iVm § 313 Abs. 2 Nr. 1 - 6 HGB):
SEIT/BIS
seit 2012/09
seit 2007/12
seit 2012/04
seit 2018/04
seit 2007/12
seit 2007/12
seit 2007/12
seit 2014/10
seit 2014/01
seit 2007/12
seit 2009/09
seit 2017/06
seit 2017/06
seit 2017/09
seit 2009/08
WÄH- | BETEILIGUNGS- | |||||||
NAME DER GESELLSCHAFT | SITZ | LAND | RUNG | QUOTE | ||||
VARTA Aktiengesellschaft | Ellwangen | Deutschland | EUR | 100,00 % | ||||
VARTA Microbattery GmbH | Ellwangen | Deutschland | EUR | 100,00 % | ||||
VARTA Storage GmbH | Nördlingen | Deutschland | EUR | 100,00 % | ||||
VARTA Micro Production GmbH | Nördlingen | Deutschland | EUR | 100,00 % | ||||
VARTA Microbattery Pte Ltd | Singapur | Singapur | USD | 100,00 % | ||||
VARTA Microbattery Ltd Shanghai** | Shanghai | China | CNY | 100,00 % | ||||
PT VARTA Microbattery Indonesia | Batam | Indonesien | USD | 100,00 % | ||||
VARTA Microbattery Japan K.K. | Tokio | Japan | USD | 100,00 % | ||||
VARTA Microbattery S.R.L. | Brasov | Rumänien | RON | 100,00 % | ||||
VARTA Microbattery Inc. | Rye, NY | Vereinigte Staaten | USD | 100,00 % | ||||
von Amerika | ||||||||
VW-VM Verwaltungsgesellschaft mbH* | Ellwangen | Deutschland | EUR | 50,00 % | ||||
Auditas GmbH | Nördlingen | Deutschland | EUR | 25,10 % | ||||
Auditas Inc. | Ridgefield | Vereinigte Staaten | USD | 25,10 % | ||||
von Amerika | ||||||||
Connexio alternative investment & holding AG | Wien | Österreich | EUR | 20,00 % | ||||
VARTA Micro Innovation GmbH | Graz | Österreich | EUR | 17,74 % | ||||
- At Equity Bilanzierung
- seit 01.01.2020 in Liquidation
43 ZUSÄTZLICHE ANGABEN NACH HGB
Befreiungen nach § 264 Abs. 3 HGB
Die in den Konzernabschluss nach IFRS einbezogenen Gesellschaften VARTA Microbattery GmbH, Ellwangen (Deutschland), und VARTA Storage GmbH, Nördlingen (Deutschland), nehmen die Befreiungsregelungen nach § 264 Abs. 3 HGB für Offenlegung und Nichtaufstellung von Anhang und Lagebericht in Anspruch. Für diese Ge- sellschaften ist der Konzernabschluss der VARTA AG der befreiende Konzernabschluss.
Das gezeichnete Kapital der VARTA AG wird von der ETV Montana Tech Holding GmbH mit 1,47 % und von der VGG GmbH, Wien, mit 56,86 % gehalten. Die restlichen 41,67 % befinden sich im Streubesitz. Oberstes Mutter- unternehmen der beiden Hauptgesellschafterinnen ist die Montana Tech Components AG in Reinach, Schweiz. Der Konzernabschluss der Montana Tech Components AG kann auf der Website www.montanatechcomponents.com abgerufen werden.
Verbindlichkeiten
Der in der Position 19 "Andere Finanzielle Verbindlichkeiten" beschriebene Forderungsverzicht eines naheste- henden Unternehmens in Höhe von T€ 2.832 hat eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren. Weitere wesentliche Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren bestehen nicht. Es bestehen keine gesicherten Konzernverbindlichkeiten.
Anzahl der Arbeitnehmer
Dazu verweisen wir auf die Erläuterungen 29 zum "Personalaufwand".
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 155 |
KONZERNABSCHLUSS
Vorstandsvergütung
Die Gesamtvergütung des Vorstands im Geschäftsjahr 2019 betrug T€ 3.336 (2018: T€ 4.153). Angaben über die Vorstandsvergütungen im Jahr 2019 sind im Vergütungsbericht dargestellt (vgl. Lagebericht). Nach dem Be- schluss der außerordentlichen Hauptversammlung vom 6. Oktober 2017 wird auf die nach §285 S. 1 Nr. 9 Buch- stabe a) Satz 5ff HGB und §314 Abs. 1 Nr. 6 Buchstabe a) Satz 5ff. HGB geforderte individualisierte Angabe der Bezüge der Vorstandsmitglieder verzichtet.
Aufsichtsratvergütung
Angaben über die Aufsichtsratvergütungen im Jahr 2019 sind im Vergütungsbericht dargestellt (vgl. Lagebericht).
Gesamthonorar des Konzernabschlussprüfers
Nach §314 Abs. 1 Nr. 9 HGB sind für das laufende Geschäftsjahr als Aufwand erfasste Honorare für den Kon- zernabschlussprüfer KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wie folgt aufzuschlüsseln:
(IN T€) | 2019 | 2018 | |||
Abschlussprüfungsleistungen* | 469 | 425 | |||
Andere Beratungsleistungen | 5 | 115 | |||
Steuerberatungsleistungen | 230 | 0 | |||
Summe | 704 | 540 |
- davon betreffen Vorjahre T€ 105 (2018: T€ 70)
Die Steuerberatungsleistungen betreffen die Erstellung betrieblicher Steuerklärungen, Beratungsleistungen im Zusammenhang mit den gesetzlichen Dokumentationspflichten von Verrechnungspreisen sowie die steuerliche Würdigung zu Einzelsachverhalten aus der Geschäftstätigkeit des Unternehmens.
Deutscher Corporate Governance Kodex
Der Vorstand und der Aufsichtsrat der VARTA AG haben am 18. März 2018 eine Erklärung gemäß § 161 AktG abgegeben und den Aktionären auf der Internetseite unter www.varta-ag.com dauerhaft zugänglich gemacht.
44 EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG
Unternehmenszusammenschlüsse
VARTA Consumer Batteries
Am 2. Januar 2020 erwarb der Konzern 100 % der Anteile und Stimmrechte an folgenden Unternehmen:
-
VARTA Consumer Batteries Benelux B.V. (Niederlande), mit den (direkten und indirekten) Tochterunterneh- men (jeweils 100 %)
o Spectrum Brands Europe GmbH (Deutschland) o ROV German Limited GmbH (Deutschland)
o ROV German General Partner GmbH (Deutschland)
o VARTA Consumer Batteries GmbH & Co. KGaA (Deutschland) o Anabasis Handelsgesellschaft GmbH (Deutschland)
o VARTA Consumer Batteries Italia S.r.l. (Italien) o VARTA Pilleri Ticaret Ltd. Sirketi (Türkei)
o Spectrum Brands Czech spol. s.r.o. (Tschechien) o Spectrum Brands Denmark NS (Dänemark)
156 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
- Spectrum Brands France S.A.S. (Frankreich)
- Spectrum Brands Finland Oy (Finnland)
- Spectrum Brands Norway AS (Norwegen)
- Spectrum Brands Austria GmbH (Österreich)
- Spectrum Brands Hrvatska d.o.o. (Kroatien)
- Spectrum Brands Bulgaria EOOD (Bulgarien)
- Spectrum Brands Trgovina d.o.o. (Slowenien)
- Spectrum Brands Slovakia spol. S.r.o. (Slowakei)
- Spectrum Brands Schweiz GmbH (Schweiz)
- SPB Sweden AB (Schweden)
- EMEA Consumer Batteries (Shenzhen) Co. Ltd. (China)
- VARTA Consumer Batteries Poland Sp. z o.o. (Polen)
- Limited Liability Company Consumer Batteries Company (Eastern Europe) (Russland)
- VARTA Consumer Batteries Iberia. S.L.U. (Spanien)
- Varta Consumer Batteries UK Ltd (UK)
- Energizer Real Estate Holdings, LLC (USA), mit deren Tochtergesellschaft (100 %)
- Paula GmbH & Co. KG (Deutschland)
Mit Genehmigung der Europäischen Kommission unter Auflagen zum Hörgerätebatteriengeschäft vom
3. Dezember 2019 trat der Kaufvertrag über die Anteile an den oben genannten Gesellschaften vom 29. Mai 2019 nach Erfüllung aller Voraussetzungen am 2. Januar 2020 in Kraft. Die Auflagen haben keine wesentlichen materi- ellen Auswirkungen auf das bestehende Hörgerätebatteriengeschäft der VARTA AG.
Die erworbenen Unternehmen bilden zusammen den Geschäftsbereich "VARTA Consumer Batteries". VARTA Consumer Batteries ist einer der europaweit führenden Hersteller von Consumer Gerätebatterien und konnte sich in zahlreichen europäischen Ländern als Marktführer positionieren. Die Grundlage für die erfolgreiche Geschäfts- entwicklung von VARTA Consumer Batteries bildet das ausgeprägte europäische Distributionsnetz mit einer Vielzahl von lokalen Gesellschaften sowie die langjährigen Kundenbeziehungen mit nahezu allen europäischen Key Retailern. Zum Produktportfolio zählen Batterien, Akkus, Ladegeräte, Portable Power (Power Banks) und Leuchten. VARTA Consumer Batteries hat Vertriebsgesellschaften in über 20 Ländern.
Mit der Akquisition von VARTA Consumer Batteries erweitert die VARTA AG ihr Produktportfolio um Gerätebat- terien für Endkonsumenten. Der Konzern erhält mit der Akquisition noch besseren Zugang zu den attraktiven, derzeit noch wenig durchdrungenen Vertriebskanälen im Handel ("Retail"). Mit dem Zusammenschluss werden die weltweiten VARTA-Markenrechte für Geräte- und Mikrobatterien sowie Energiespeichersysteme wieder unter dem Dach der VARTA AG vereint. Dies stärkt den Markenauftritt der VARTA-Produkte in allen Segmenten.
Hätte der Erwerb des Geschäftsbereichs VARTA Consumer Batteries zum 1. Januar 2019 stattgefunden, hätten die Konzernumsatzerlöse nach Schätzungen des Vorstands bei rd. Mio. € 663 und der Konzerngewinn für das Jahr bei rd. Mio. € 39 gelegen. Bei der Ermittlung dieser Beträge hat der Vorstand angenommen, dass die Ab- schreibungen den dem Geschäftsbereich VARTA Consumer Batteries zugeordneten Abschreibungen entspre- chen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass der Bereich VARTA Consumer Batteries keine eigenständige Be- richtseinheit darstellte (Carve Out) und demzufolge verschiedene operative Aufwendungen, Finanzaufwendungen und Ertragsteuern dem Bereich in der Vergangenheit durch Schlüssel zugeordnet wurden. Bei der Ermittlung des Gewinns des erworbenen Bereichs ist der Vorstand von einer erwarteten durchschnittlichen Steuerquote des Geschäftsbereichs ausgegangen. Darüber hinaus wurde angenommen, dass der erwartete Restrukturierungsauf- wand im Sinne von Mio. € 25,0 bereits im Jahr 2019 angefallen wäre und im selben Jahr zu einer vollen steuerli- chen Entlastung geführt hätte.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 157 |
KONZERNABSCHLUSS
- Übertragene Gegenleistung
Nachstehend ist der zum Erwerbszeitpunkt gültige beizulegenden Zeitwert der Gegenleistung dargestellt:
(IN MIO €)
Zahlungsmittel (hingegeben zum Closing)
Zahlungsmittel Erstattung (erwartete Kaufpreisanpassung aus Anpassungsmechanismus gemäß SPA)
Gesamte übertragene Gegenleistung
31. DEZEMBER 2019
131,1
-19,4
111,7
Die angegebene Gegenleistung ist vorläufig. Sie wurde gemäß Kaufvertrag auf der Basis von Bilanzdaten des Geschäftsbereichs VARTA Consumer Batteries per Oktober 2019 festgelegt und wird auf der Basis der finalen Erwerbsbilanz angepasst. Die Anpassung steht zum Zeitpunkt der Genehmigung des Abschlusses zur Veröffentli- chung noch aus.
b) Mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundene Kosten
Im Konzern sind mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundene Kosten von T€ 3.666 für Due Diligence, Rechtsanwalts-, Bank- und Notargebühren angefallen. Hiervon sind T€ 3.006 in den sonstigen betrieblichen Auf- wendungen und T€ 660 in den Finanzaufwendungen erfasst.
158 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
c) Identifizierbare erworbene Vermögenswerte und übernommene Schulden
Nachstehend sind die für die Hauptgruppen von erworbenen Vermögenswerten und übernommenen Schulden zum Erwerbszeitpunkt erfassten Beträge zusammengefasst:
(IN MIO €)
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
Finanzanlagen
Sonstige langfristige Vermögenswerte
Latente Steueransprüche
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Vertragsvermögenswerte (IFRS 15)
Steuererstattungsansprüche
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Latente Steuerschulden
Finanzielle Verbindlichkeiten
Rückstellungen Leistungen an Arbeitnehmer
Sonstige Rückstellungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Vertragsverbindlichkeiten (IFRS 15)
Steuerschulden
Sonstige Verbindlichkeiten
Gesamtes identifizierbares erworbenes Nettovermögen
2. JANUAR 2020
60,5
66,6
0,1
0,0
10,1
60,3
90,3
1,6
1,0
20,2
29,4
-23,8
-34,3
-40,2
-29,8
-30,5
-30,7
-22,7
-18,3
109,8
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umfassen Bruttobeträge der vertraglichen Forderungen von T€ 93.374, wovon T€ 3.052 zum Erwerbszeitpunkt als voraussichtlich uneinbringlich eingeschätzt wurden.
Im Rahmen der Due Diligence-Untersuchungen zum Erwerb stellte sich heraus, dass bestehende Vereinbarungen über die Erbringung von Dienstleistungen durch den Geschäftsbereich VARTA Consumer Batteries für den Ver- äußerer in den Bereichen Vertrieb, Marketing und Verwaltung durch Beendigung seitens des Veräußerers nach der Transaktion nicht mehr fortgeführt werden und insoweit wesentliche Gemeinkosten des Geschäftsbereich VARTA Consumer Batteries nicht mehr gedeckt werden können. Im Rahmen von detaillierten Untersuchungen wurden die damit zusammenhängenden Auswirkungen auf das operative Ergebnis ermittelt. Gleichzeitig wurden entsprechende Analysen zur Restrukturierung der betroffenen Funktionen erstellt, um die Auswirkungen auf das operative Ergebnis zu minimieren und zeitlich zu begrenzen. Sowohl die Auswirkungen auf das operative Ergeb- nis als auch die zu erwartenden Restrukturierungsaufwendungen wurden kaufpreismindernd berücksichtigt.
In diesem Zusammenhang hat die VARTA AG unmittelbar nach dem Erwerbsstichtag einen Restrukturierungs- plan beschlossen, der im Jahr 2020 umgesetzt wird. Die für die Umsetzung des Restrukturierungsplans geschätz- ten Aufwendungen belaufen sich auf rd. Mio. € 25,0. Da die Voraussetzungen für eine Restrukturierungsrückstel- lung erst nach dem Erwerbsstichtag vorlagen, enthält das identifizierbare erworbene Nettovermögen keine Rest- rukturierungsrückstellung.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 159 |
KONZERNABSCHLUSS
Vorläufig bewertete Vermögenswerte:
Die Beträge für die identifizierbaren immateriellen Vermögenswerte von VARTA Consumer Batteries (Marke, patentierte und unpatentierte Technologie, vertragliche und nichtvertragliche Kundenbeziehungen) sind noch vorläufig, da die Arbeiten zur unabhängig durchgeführten Kaufpreisallokation zum Zeitpunkt der Genehmigung des Abschlusses zur Veröffentlichung noch nicht abgeschlossen waren.
Die Beträge für die Sachanlagen sind noch vorläufig, da die unabhängig durchgeführte Neubewertung von Lea- singverhältnissen nach IFRS 16 noch nicht abgeschlossen ist. Darüber hinaus ist die unabhängig durchgeführte Bewertung des im Eigentum stehenden Sachanlagevermögens noch nicht final.
Die Beträge für die Vorräte sind noch vorläufig, da die Abschläge für die noch erforderlichen Kosten für die Fertig- stellung bzw. den Verkauf sowie die angemessenen Gewinnaufschläge auf die noch ausstehenden Kosten nicht final ermittelt sind.
Die Beträge für Rückstellungen an Arbeitnehmer sind noch nicht final, da die Arbeiten zur Bewertung der Rück- stellungen nach IAS 19 noch nicht abgeschlossen sind.
Die vorliegende Erwerbsbilanz basiert auf ungeprüften konsolidierten Daten des Geschäftsbereichs VARTA Consumer Batteries, die der Veräußerer aus seinem Konzernrechnungswesen als Zwischenabschluss zum Erwerbs- stichtag extrahiert hat. Dieses Konzernrechnungswesen basiert auf US-GAAP. Es ist daher möglich, dass sich im Rahmen der Analyse einzelner Bilanzposten noch Anpassungen oder Umgliederungen nach IFRS bzw. Prü- fungsanpassungen ergeben.
d) Geschäfts- oder Firmenwert
Der vorläufige Geschäfts- oder Firmenwert infolge des Erwerbs wurde wie folgt erfasst:
(IN MIO €)
Übertragene Gegenleistung
Beizulegender Zeitwert des identifizierbaren Nettovermögens
Geschäfts- oder Firmenwert
31. DEZEMBER 2019
111,7
-109,8
1,9
Der Geschäfts- oder Firmenwert resultiert vor allem aus Absatzsynergien aus dem Zugang für Produkte der VAR- TA AG zu den Vertriebskanälen im Handel ("Retail") sowie den Fähigkeiten der Belegschaft. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist voraussichtlich nicht steuerlich abzugsfähig.
160 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
KONZERNABSCHLUSS
Corona Virus (COVID-19)
Angesichts des sich weltweit ausbreitenden Corona Virus sind negative Einflüsse auf den VARTA AG Konzern nicht auszuschließen. Dies könnte sowohl die Produktionsmöglichkeiten an unseren Standorten, unsere Trans- portmöglichkeiten zu unseren Kunden als auch Beeinträchtigungen unserer Lieferanten betreffen. Nicht auszu- schließen ist ebenso, dass unsere Kunden durch eigene Produktionsunterbrechungen zeitweise keine Produkte von uns abnehmen können. Zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung waren diese Risiken nicht abschätzbar und konnten deshalb im Rahmen der Planung nicht berücksichtigt werden.
Ellwangen, 27. März 2020
VARTA Aktiengesellschaft
Vorstandsvorsitzender (CEO) | Finanzvorstand (CFO) |
- Herbert Schein - | - Steffen Munz - |
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 161 |
BESTÄTIGUNGSVERMERK
Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers
An die VARTA Aktiengesellschaft, Ellwangen (Jagst)
Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zu- sammengefassten Lageberichts
Prüfungsurteile
Wir haben den Konzernabschluss der VARTA Aktiengesellschaft (im Folgenden VARTA AG) und ihrer Tochterge- sellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - ge- prüft. Darüber hinaus haben wir den zusammengefassten Lagebericht (im Folgenden Lagebericht) der VARTA AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informatio- nen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzu- wenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie seiner Ertragslage für das Geschäfts- jahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und
vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesent- lichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen ge- setzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" ge- nannten Bestandteile des Lageberichts.
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ord- nungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Lageberichts geführt hat.
Grundlage für die Prüfungsurteile
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsver- merks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit
162 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
BESTÄTIGUNGSVERMERK
den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Art. 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Art. 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Lagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlus- ses
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum
31. Dezember 2019 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernab- schlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein geson- dertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Befreiender Schuldbeitritt zu den Pensionsverpflichtungen der Tochtergesellschaft VARTA Microbattery GmbH
Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie zu den wesentlichen Annahmen und Ein- schätzungen verweisen wir auf den Konzernanhang unter den Punkten 4.11 und 5. Die Angaben zu den Pensi- onsverpflichtungen finden sich unter Punkt 20.2 im Konzernanhang.
DAS RISIKO FÜR DEN ABSCHLUSS
Für die Pensionsverpflichtungen der VARTA Microbattery GmbH, einer 100%igen Tochtergesellschaft der VAR- TA AG, wurde mit Vereinbarung vom 30. Juni 2017 zwischen der VARTA Microbattery GmbH und einer konzern- fremden Gesellschaft, der Colibri Beratungsgesellschaft mbH, ein Schuldbeitritt mit Erfüllungsübernahme abge- schlossen. Als Gegenleistung hat die VARTA Microbattery GmbH eine Zahlung von TEUR 11.500 an die über- nehmende Gesellschaft geleistet. Die übernehmende Gesellschaft hat die zur Absicherung der übernommenen Verpflichtungen erworbenen Vermögenswerte im Rahmen eines Treuhandverhältnisses in den VARTA Microbat- tery Pensions-Treuhand e.V. eingebracht. Für den Differenzbetrag zwischen Verpflichtungsbestand und dem Übertragungsentgelt wurde im Geschäftsjahr 2017 ein Erstattungsanspruch gegen die Colibri Beratungsgesell- schaft mbH erfolgswirksam erfasst. Der Erstattungsanspruch beträgt zum 31. Dezember 2019 insgesamt TEUR 17.907 und entspricht der Höhe nach den im Konzernabschluss erfassten Pensionsverpflichtungen. Der Erstattungsanspruch wird jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen.
Die Einschätzung der Werthaltigkeit des vertraglich vereinbarten Erstattungsanspruches ist ermessensbehaftet und erfordert eine Beurteilung des Vermögens des VARTA Microbattery Pensions-Treuhand e.V. sowie des Be- stehens und der Werthaltigkeit der zusätzlich gewährten Sicherheiten.
Es besteht das Risiko für den Abschluss, dass der Erstattungsanspruch nicht werthaltig ist.
UNSERE VORGEHENSWEISE IN DER PRÜFUNG
Durch Einsichtnahme in die der Transaktion zugrunde liegenden vertraglichen Grundlagen haben wir uns ein Verständnis über die Transaktion verschafft. Wir haben die Einschätzung der gesetzlichen Vertreter zur Werthal- tigkeit des Erstattungsanspruches gewürdigt. Zur Prüfung der Werthaltigkeit des Erstattungsanspruchs gegen die
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 163 |
BESTÄTIGUNGSVERMERK
Colibri Beratungsgesellschaft mbH hat uns die VARTA Microbattery GmbH eine von einer Wirtschaftsprüfungsge- sellschaft erteilte Angemessenheitsbeurteilung zum Wertansatz der Vermögenswerte des VARTA Microbattery Pensions-Treuhand e.V. vorgelegt, aus welcher hervorgeht, dass der Erstattungsanspruch in Höhe von
TEUR 17.907 auf Basis des Vermögens des VARTA Microbattery Pensions-Treuhand e.V. und unter Berücksich- tigung der bestehenden Garantien insgesamt werthaltig ist. Wir haben die Qualifikation der Wirtschaftsprüfungs- gesellschaft und die Angemessenheitsbeurteilung gewürdigt. Darüber hinaus wurde uns das Bestehen einer Vertragserfüllungsgarantie eines Kreditinstitutes in Höhe von bis zu TEUR 4.000 über eine Bankbestätigung nachgewiesen. Zusätzlich haben wir uns davon überzeugt, dass darüber hinaus weiterhin eine nachrangige Bürg- schaft der VGG GmbH, Wien, auf einen Höchstbetrag von TEUR 8.000 besteht. Zudem haben wir das Gutachten zur Bewertung einer Immobilie im Treuhandvermögen des VARTA Microbattery Pensions-Treuhand e.V., welches eine wesentliche Bewertungsgrundlage im Rahmen der Angemessenheitsbeurteilung darstellt, kritisch gewürdigt.
UNSERE SCHLUSSFOLGERUNGEN
Die Vorgehensweise des VARTA AG Konzerns zur Beurteilung der Werthaltigkeit des Erstattungsanspruchs ist im Ergebnis sachgerecht.
Die Werthaltigkeit des Markenrechts und der aktivierten Entwicklungsleistungen
Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf den Konzernanhang unter Punkt 4.4.2 bzw. 4.10. Angaben zu den immateriellen Vermögenswerten finden sich unter Punkt 8 im Konzernan- hang.
DAS RISIKO FÜR DEN ABSCHLUSS
Das aktivierte Markenrecht beträgt zum 31. Dezember 2019 TEUR 9.094 und die aktivierten Entwicklungsleistun- gen TEUR 10.081. Ihr Anteil an der Bilanzsumme beträgt 1,36 % bzw. 1,50 %.
Das Markenrecht sowie die aktivierten Entwicklungsleistungen werden jeweils jährlich auf Ebene der zahlungsmit- telgenerierenden Einheiten (ZGE) "Microbattery" und "Power & Energy" auf Werthaltigkeit überprüft. Dazu wird der Buchwert mit dem erzielbaren Betrag der jeweiligen ZGE verglichen. Liegt der Buchwert über dem erzielbaren Betrag, ergibt sich ein Abwertungsbedarf. Der erzielbare Betrag ist der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Kosten der Veräußerung und Nutzungswert der ZGE.
Die Werthaltigkeitsprüfung des Markenrechts sowie der aktivierten Entwicklungsleistungen ist komplex und beruht auf einer Reihe ermessensbehafteter Annahmen. Hierzu zählen insbesondere die erwarteten künftigen Zahlungs- ströme, das erwartete langfristige Wachstum sowie der verwendete Diskontierungszins.
Als Ergebnis der durchgeführten Werthaltigkeitsprüfungen hat die Gesellschaft keinen Abwertungsbedarf festge- stellt.
Es besteht das Risiko für den Konzernabschluss, dass das Markenrecht sowie die aktivierten Entwicklungsleis- tungen der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten nicht werthaltig sind.
UNSERE VORGEHENSWEISE IN DER PRÜFUNG
Wir haben unter anderem die Angemessenheit der wesentlichen Annahmen sowie der Berechnungsmethode der Gesellschaft beurteilt. Auf der Grundlage der Erläuterungen der Planungsverantwortlichen haben wir den Pla- nungsprozess und die bedeutsamen Annahmen zur Geschäfts- und Ergebnisentwicklung sowie die unterstellten
164 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
BESTÄTIGUNGSVERMERK
langfristigen Wachstumsraten gewürdigt. Für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten "Microbattery" und "Power & Energy" haben wir die erwarteten künftigen Zahlungsströme mit der vom Aufsichtsrat genehmigten Planung für das erste Planungsjahr abgeglichen und die Fortschreibung der Planung über die Planungsperiode nachvollzogen. Darüber hinaus haben wir auf Basis der Nutzungswerte den ermittelten Unternehmenswert an- hand der Börsenkapitalisierung der VARTA AG (Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Börsenkurs) plausibilisiert.
Ferner haben wir uns von der bisherigen Prognosegüte der Gesellschaft überzeugt, indem wir Planungen früherer Geschäftsjahre mit den tatsächlich realisierten Ergebnissen bei den Umsatzerlösen und dem Ergebnis vor Steu- ern verglichen und Abweichungen analysiert haben. Unter Einbezug unserer Bewertungsspezialisten haben wir die Angemessenheit der dem Diskontierungszins zugrunde liegenden Annahmen und Parameter beurteilt.
Zur Sicherstellung der rechnerischen Richtigkeit des verwendeten Bewertungsmodells haben wir die Berechnun- gen der Gesellschaft auf Basis risikoorientiert ausgewählter Elemente nachvollzogen.
UNSERE SCHLUSSFOLGERUNGEN
Die der Werthaltigkeitsprüfung des Markenrechts und der aktivierten Entwicklungsleistungen zugrunde liegende Berechnungsmethode ist sachgerecht und steht im Einklang mit den anzuwendenden Bewertungsgrundsätzen. Die der Bewertung zugrunde liegenden Annahmen und Parameter sind angemessen.
Die Periodenabgrenzung der Umsatzerlöse
Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf den Anhang unter Punkt 4.17. Angaben zu den Umsatzerlösen finden sich unter Punkt 6 und 26 im Anhang.
DAS RISIKO FÜR DEN ABSCHLUSS
Die Umsatzerlöse des Konzerns belaufen sich im Geschäftsjahr 2019 auf EUR 363,3 Mio.
Der VARTA AG Konzern erfasst Umsätze, wenn der Konzern durch Übertragung eines zugesagten Vermögens- werts auf einen Kunden eine Leistungsverpflichtung erfüllt. Als übertragen gilt ein Vermögenswert dann, wenn der Kunde die Verfügungsgewalt über diesen Vermögenswert erlangt. Entsprechend der Übertragung der Verfü- gungsgewalt sind Umsatzerlöse entweder zeitpunktbezogen oder zeitraumbezogen mit dem Betrag zu erfassen, auf den der VARTA AG Konzern erwartungsgemäß Anspruch hat.
Der überwiegende Anteil der Umsatzerlöse des VARTA AG Konzerns resultiert aus Produktverkäufen. Diese belaufen sich auf EUR 358,6 Mio. Die zeitpunktbezogene Umsatzrealisierung erfolgte hierbei auf Basis der fol- genden Indikatoren:
Es besteht ein gegenwärtiger Anspruch auf Erhalt einer Zahlung für den Vermögenswert,
Der Kunde hat ein Eigentumsrecht an dem Vermögenswert,
Der VARTA AG Konzern hat den physischen Besitz des Vermögenswerts übertragen,
Die mit dem Eigentum an dem Vermögenswert verbundenen signifikanten Risiken und Chancen wurden auf den Kunden übertragen,
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 165 |
BESTÄTIGUNGSVERMERK
Der Kunde hat den Vermögenswert abgenommen.
Die wesentlichen Märkte des Konzerns befinden sich in Europa, Nordamerika und Asien. Für die weltweiten Liefe- rungen der Produkte werden durch die Konzerngesellschaften unterschiedliche Vereinbarungen mit den Kunden getroffen, die zum Teil komplexe vertragliche Regelungen enthalten. Aufgrund der Nutzung von verschiedenen vertraglichen Vereinbarungen in den unterschiedlichen Märkten und den Ermessensspielräumen bei der Würdi- gung der Indikatoren zur Beurteilung des Zeitpunktes der Übertragung der Verfügungsgewalt besteht das Risiko für den Abschluss, dass die Umsatzerlöse zum Stichtag falsch abgegrenzt werden.
UNSERE VORGEHENSWEISE IN DER PRÜFUNG
Zur Prüfung der periodengerechten Umsatzlegung haben wir Ausgestaltung, Einrichtung und Wirksamkeit der internen Kontrollen insbesondere in Bezug auf die Festlegung und Überprüfung des korrekten bzw. tatsächlichen Übergangs der Verfügungsgewalt beurteilt.
Darüber hinaus haben wir die periodengerechte Erfassung der Umsatzerlöse durch Einholen von Drittbestätigun- gen oder alternativ durch den Abgleich der Rechnungen mit den zugehörigen Bestellungen, externen Liefernach- weisen und Zahlungseingängen beurteilt. Grundlage dafür waren auf Basis eines mathematisch-statistischen Verfahrens ausgewählte Umsätze, die in einem festgelegten Zeitraum vor dem Abschlussstichtag erfasst wurden. Nach dem Stichtag erteilte Gutschriften haben wir in Stichproben eingesehen und uns vom tatsächlichen Vorhan- densein der Umsatzerlöse überzeugt.
UNSERE SCHLUSSFOLGERUNGEN
Die Vorgehensweise des VARTA AG Konzerns bei der Periodenabgrenzung der Umsatzerlöse aus Produktver- käufen ist sachgerecht.
Sonstige Informationen
Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:
den gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht, auf den im Lagebericht Bezug genommen wird, und
die Erklärung zur Unternehmensführung, auf die im Lagebericht Bezug genommen wird.
Die sonstigen Informationen umfassen zudem die übrigen Teile des Geschäftsberichts.
Die sonstigen Informationen umfassen nicht, den Konzernabschluss, die inhaltlich geprüften Lageberichtsanga- ben sowie unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen In- formationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prü- fungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
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BESTÄTIGUNGSVERMERK
wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Lageberichtsangaben oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Lagebericht
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzli- chen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beach- tung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrol- len, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwor- tung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzu- geben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liqui- dieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzern- abschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkeh- rungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um aus- reichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Auf- stellung des Konzernabschlusses und des Lageberichts.
Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Lageberichts
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deut- schen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstim- mung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestell- ten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insge- samt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entschei- dungen von Adressaten beeinflussen.
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 167 |
BESTÄTIGUNGSVERMERK
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Dar- über hinaus
identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstel- lungen im Konzernabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unse- re Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsich- tigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsys- tem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlun- gen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsur- teil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmetho- den sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlang- ten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenhei- ten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir ver- pflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Lagebericht auf- merksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizie- ren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnis- sen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Lage- bericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernab- schlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzes-entsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Anga- ben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbeson- dere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annah- men. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden
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BESTÄTIGUNGSVERMERK
Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse we- sentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeit- planung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kon- trollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Un- abhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachver- halte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswir- ken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am be- deutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sach- verhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen
Übrige Angaben gemäß Art. 10 EU-APrVO
Wir wurden von der Hauptversammlung am 21.Mai 2019 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 21. Mai 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind seit dem Geschäftsjahr 2017 als Abschlussprüfer der VARTA AG als kapitalmarktorientiertes Unternehmen tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Art. 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Verantwortliche Wirtschaftsprüferin
Die für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Petra Mayran.
Stuttgart, den 27. März 2020
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
gez. Mayran | gez. Hundshagen |
Wirtschaftsprüferin | Wirtschaftsprüfer |
GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 169 |
FINANZTERMINPLAN
Finanzterminplan
Vorläufige Zahlen 2019 | 18.02.2020 | |
Jahresabschluss 2019 | 31.03.2020 | |
Zwischenmitteilung 1. Quartal 2020 | 15.05.2020 | |
Hauptversammlung | 18.06.2020 | |
Halbjahresbericht 2020 | 14.08.2020 | |
Zwischenmitteilung 3. Quartal 2020 | 12.11.2020 | |
170 | GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG |
IMPRESSUM
Impressum
Investor Relations | Corporate Communications | ||
VARTA AG | VARTA AG | ||
Bernhard Wolf | Nicole Selle | ||
VARTA-Platz 1 | VARTA-Platz 1 | ||
73479 Ellwangen | 73479 Ellwangen | ||
Deutschland | Deutschland | ||
T: +49 79 61 921 969 | T: +49 172 605 58 37 | ||
Mobil: +49 173 485 85 57 | Mobil: +49 172 60 55 837 | ||
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GESCHÄFTSBERICHT 2019 VARTA AG | 171 |
VARTA AG veröffentlichte diesen Inhalt am 31 März 2020 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
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