Zürich (awp) - Die Grossbank UBS legt die Verwaltungsräte der beiden Schweizer Gesellschaften von UBS und Credit Suisse zusammen. Der Schritt erfolgt laut einer Mitteilung im Rahmen der vollständigen Integration des Schweizer Geschäfts der beiden Banken.

Zum Präsidenten des neuen zusammengelegten Gremiums ist Roger von Mentlen ernannt worden. Derweil soll es beim Stellenabbau bei der Grossbank im Rahmen der CS-Integration laut Medienberichten im November zu einer weiteren Runde kommen.

Die Vereinheitlichung der Verwaltungsräte solle eine eng abgestimmte Aufsicht im Hinblick auf die Integration der beiden Schweizer Banken erlauben, teilte die UBS am Freitag mit. Die Grossbank hatte Ende August bekanntgegeben, das Schweizer Geschäft der übernommenen Credit Suisse vollständig in ihr bestehendes Geschäft zu integrieren. Bis zur rechtlichen Fusion, die weiterhin für 2024 erwartet wird, werden UBS Schweiz und CS Schweiz aber noch durch ihre jeweilige Geschäftsleitung geführt.

Der zum Präsidenten des vereinheitlichten Verwaltungsrats ernannte Roger von Mentlen ist seit 40 Jahren für die UBS tätig, während zehn Jahren war er Leiter des Personal Bankings in der Schweiz. Er ist seit 2020 im Verwaltungsrat der UBS Switzerland. Von Mentlen löst Markus Ronner ab, der den Verwaltungsrat der UBS Switzerland seit April 2022 präsidiert, sowie Peter Derendinger, der seit März 2019 das Amt des Verwaltungsratspräsidenten der Credit Suisse (Schweiz) ausübt.

"Im Interesse der Kontinuität" setzten sich die beiden Gremien weiterhin hauptsächlich aus bestehenden Verwaltungsratsmitgliedern von UBS Schweiz und CS Schweiz zusammen, heisst es weiter. Derendinger besetzt dabei neu das Amt des Vizepräsidenten Credit Suisse (Schweiz) und Gabi Huber dasjenige der Vizepräsidentin UBS Switzerland. Die weiteren Mitglieder sind Christoph Brunner, Daniel Crittin, Claudia Dill, Barbara Lambert sowie Damian Vogel.

Abbauwelle im November

Im Rahmen der Integration von UBS und CS soll nun laut einem Medienbericht bei der Credit Suisse am 6. November eine weitere Abbauwelle beginnen: Diese solle die Supportfunktionen betreffen, wo denen rund 10 Prozent der Stellen abgebaut würden, berichtete das das britische Nachrichtenportal "Financial News" in der Nacht auf Freitag. Die Grossbank habe nun Mitarbeitende darüber informiert.

In den Support-Teams von UBS und CS bestünden grosse Überlappungen, etwa in Funktionen wie Risiko, Compliance oder auch Marketing, heisst es weiter. Eine UBS-Sprecherin wollte den Bericht am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP nicht kommentieren.

Einzelne Abbauvorhaben

Die im Juni vollzogene CS-Übernahme führt weltweit zu einem umfangreichen Stellenabbau. Für die Schweiz alleine hatte CEO Sergio Ermotti Ende August den Abbau auf rund 3000 Stellen beziffert, davon beträfen 1000 die Integration der CS Schweiz und weitere 2000 andere hiesige Geschäftsbereiche der CS. Weltweit beschäftigte die zusammengelegte Grossbank im August noch knapp 120'000 Personen. Gegen 8000 Personen hatten die Bank bereits im ersten Halbjahr 2023 verlassen.

In den vergangenen Monaten wurden in den Medien immer wieder über einzelne Abbauvorhaben bekannt. So wurde im August über den Abbau von rund 200 Stellen im Investment Banking berichtet, eine weitere Abbaurunde betraf offenbar Funktionen im Handel und im Research. Im September wurden zudem die Streichung von gut 250 Stellen bekannt, ebenso wie umfangreiche Stellenstreichungen in Asien.

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