BAD HONNEF (dpa-AFX) - Die Folgen der Corona-Pandemie verzögern die Baugenehmigungen für Fertighäuser. Die Branche habe zuletzt wachsende Umsätze und ein dickes Polster bei den Auftragseingängen verzeichnet, sagte der Präsident des Bundesverbands Deutscher Fertigbau (BDF), Hans-Volker Noller, einer Mitteilung vom Montag zufolge. Doch er warnte: "Ausbleibende Baugenehmigungen könnten die Lage schließlich zum Kippen bringen, so dass der ohnehin schon gewaltige Schutzschirm der Bundesregierung bald auch über der Bauwirtschaft gespannt werden müsste. Das gilt es, mit gezielten Maßnahmen zu vermeiden."

Der BDF legte einen Fünf-Punkte-Plan vor. "Wir regen an, die aktuelle Krisensituation als Chance zu begreifen, um jetzt notwendige Schritte der Digitalisierung, Entbürokratisierung und Nachhaltigkeit im Bauwesen einzuleiten", sagte Noller. Trotz der Krise müsse weiterhin Wohnraum geschaffen werden, auch in ländlichen Gegenden. "Eine Grundvoraussetzung dafür ist allerdings der Breitband- und Infrastrukturausbau, um für Unternehmen, Beschäftigte und Bauherren auf dem Land gleichwertige Verhältnisse zu schaffen wie in der Stadt", betonte Noller.

Rund zwei Drittel (65 Prozent) der BDF-Mitgliedsunternehmen sähen ihre Geschäfte "durch die nur schleppende Erteilung von Baugenehmigungen negativ beeinflusst, davon beklagen 19 Prozent sogar starke Auswirkungen", betonte der Verband. Notwendig seien etwa einheitliche Baugenehmigungsverfahren in allen Bundesländern sowie ein zentraler, digitaler Datenpool für einen einfachen Austausch zu Planungsständen. "Eine Entbürokratisierung (...) kann als Konjunkturmotor beim Haus- und Wohnungsbau dienen", so der BDF./bvi/DP/stk