ZAGREB (dpa-AFX) - Die EU-Innenminister beraten am Freitag (9.00 Uhr) über die seit Jahren blockierte Migrationspolitik der Staatengemeinschaft. Bei dem Treffen im kroatischen Zagreb dürfte auch die Lage im Bürgerkriegsland Libyen sowie auf den griechischen Ägäis-Inseln eine Rolle spielen. Schwerpunkt der Gespräche soll jedoch die Sicherheit der EU sowie der Kampf gegen Menschenschmuggler sein. Beschlüsse wird es nicht geben. Für Deutschland wird Innenminister Horst Seehofer (CSU) erwartet.

Die EU-Außenminister hatten nach der Berliner Libyen-Konferenz beschlossen, die Marineoperation "Sophia" mit neuem Fokus wiederaufleben zu lassen. Die Mission vor der libyschen Küste soll sich auf die Durchsetzung des UN-Waffenembargos konzentrieren. Am Rande dürften aber auch in Seenot geratene Migranten gerettet werden.

Die EU-Staaten sind über die Migrationspolitik tief zerstritten. Östliche EU-Länder wie Polen und Ungarn wollen sich partout nicht dazu verpflichten lassen, Asylbewerber aufzunehmen. Südliche Staaten wie Italien und Griechenland fordern bei der Aufnahme von Migranten mehr Unterstützung. Die neue EU-Kommission unter Präsidentin Ursula von der Leyen wird voraussichtlich im März einen neuen Vorschlag für die europäische Migrationspolitik vorlegen. Darüber müssten die EU-Staaten und das Europaparlament anschließend verhandeln./wim/DP/he