Zürich/Frankfurt (awp/sda/reu) - Der angeschlagene japanische Technologiekonzern Toshiba verfolgt die Verhandlungen für einen Verkauf der Schweizer Tochter Landis+Gyr Insidern zufolge nicht weiter. Damit stehe einem Börsengang des Messtechnik-Herstellers am Freitag nichts mehr im Wege, erklärten drei mit der Situation vertraute Personen am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Der Stromzählerhersteller hatte vergangene Woche einen Börsengang mit einem Volumen von bis zu 2,4 Milliarden Franken angekündigt. Toshiba benötigt das Geld aus dem grössten Börsengang in der Schweiz seit mindestens zwei Jahren dringend, um sich neu aufzustellen.

Der Konzern will seinen gesamten Anteil von 60% verkaufen. Die restlichen 40% gehören dem staatlich unterstützten Investmentfonds Innovation Network Corp of Japan, der ebenfalls einen Komplettausstieg plant.

Als Alternative zu einem Börsengang stand stets auch ein Unternehmensverkauf zur Debatte. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte, ein Verkauf sei weiterhin eine Option.

Ein Insider sagte dagegen, die zwei letzten Bieter hätten sich zurückgezogen. Die Finanzinvestoren seien nicht bereit, den Preis zu bezahlen, der wohl mit einem Börsengang erlöst werde.

Eine zweite Person ergänzte, mit einem Börsengang habe Toshiba schneller Gewissheit, dass die Transaktion auch tatsächlich über die Bühne gehe.

Eine dritte Quelle sagte, das im Rahmen des Börsengangs vorliegende Angebot an Aktien sei bereits mehrfach überzeichnet. Er rechnete damit, dass die Titel im oberen Drittel der von 70 bis 82 CHF reichenden Spanne platziert würden.