--Billings im Enterprise-Geschäft rückläufig

--Kosten steigen um 9 Prozent

--Ausblick bekräftigt

(NEU: Aktienkurs, Einzelheiten, Aussagen von CEO und CFO)

Von Christine Benders-Rüger

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Softwareanbieter Teamviewer hat im ersten Quartal 2023 zwar von einer höheren Wachstumsdynamik im Kerngeschäft profitiert und seinen Umsatz und Gewinn verbessert. Auch die Billings (abgerechnete Umsätze) legten zu, allerdings hatten sich Marktteilnehmer hier ein stärkeres Plus erhofft. Zudem verbuchte Teamviewer auch höhere Kosten, unter anderem wegen Gehaltssteigerungen und vergleichsweise höheren Boni. Zudem fiel in das Auftaktquartal der größte Teil der Marketingkosten im Bereich des Sportsponsorings. Teamviewer ist Sponsor beim englischen Premier-League-Klub Manchester United, will aber aus dem teuren Trikotsponsoringvertrag aussteigen.

Die Teamviewer-Aktie rutscht am Mittwochmittag um 10,6 Prozent ab, nachdem sie in den vergangenen drei Monaten ein Plus von 21,1 Prozent gesehen hatte. Börsianer erklären den Kursrutsch auch mit Gewinnmitnahmen.

Die Billings kletterten im Dreimonatszeitraum bis Ende März um 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 177 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um 13 Prozent auf 151 Millionen Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um 18 Prozent auf 64,1 Millionen Euro zu. Die entsprechende Marge rückte um 2 Prozentpunkte auf 42 Prozent vor und lag damit über dem Zielniveau für das Gesamtjahr. Unter dem Strich fuhr Teamviewer einen Gewinn von 23,1 Millionen Euro ein nach 14,6 Millionen im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie betrug 0,13 Euro.


   Billings im Enterprise-Geschäft rückläufig 

Im Enterprise-Geschäft erreichten die Billings 34 Millionen Euro und gingen damit um 3 Prozent zurück. Dies führte der Konzern primär auf ein schwächeres Frontline-Geschäft sowie auf längere Beschaffungsprozesse bei einigen hochvolumigen Verträgen, insbesondere in der Americas-Region, zurück. Mit Blick auf den Ausbau der Vertriebs-Pipeline und dem seit Jahresbeginn weltweit intensivierten Austausch mit Kunden und Vertriebspartnern wird eine Erholung der Enterprise-Billings erwartet.

CEO Oliver Steil sagte während einer Telefonkonferenz mit Blick auf die Americas-Region, das dortige Geschäft sei von einer gewissen Langsamkeit geprägt gewesen. Nun aber implementiere man eine andere Leadership-Kultur, um sie näher an das Headquarter heranzuführen. Um die regionale Vertriebsorganisation in Amerika weiterzuentwickeln und zu stärken soll Georg Beyschlag zum neuen President Americas ernannt werden. Im Geschäft mit kleinen und mittelständischen Unternehmen (SMB) kletterten die Billings um 11 Prozent auf 142,8 Millionen Euro. CFO Michael Wilkens bescheinigte dem Bereich eine "besondere Wachstumsdynamik".

Die laufenden Kosten erhöhten sich um 9 Prozent auf insgesamt 87,2 Millionen Euro, davon entfielen auf Vertriebskosten 21,7 (Vorjahr: 17,1) Millionen Euro und auf Marketingkosten 31,8 (28,9) Millionen Euro. Die Aufwendungen für Forschung- und Entwicklung wuchsen um 16 Prozent auf 15 Millionen Euro. Der Anstieg lag laut Teamviewer an den Investitionen in das zukünftige Produktangebot.


   Ausblick bekräftigt 

Für das Gesamtjahr rechnet der Spezialist für Fernwartungssoftware unverändert mit einem Umsatzplus von 10 bis 14 Prozent auf 620 Millionen bis 645 Millionen Euro. Zudem strebt der Konzern in etwa eine stabile Profitabilität an: Die bereinigte EBITDA-Marge soll bei etwa 40 (Vorjahr 41) Prozent liegen. "Zwar ist es noch sehr früh im Jahr, doch wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Jahresprognose erreichen", sagte Finanzvorstand Wilkens.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/cbr/mgo

(END) Dow Jones Newswires

May 03, 2023 07:31 ET (11:31 GMT)